Wie ergeht es den olympischen Göttern im 21sten Jahrhundert? Niemand glaubt mehr an sie, die wenigsten kennen überhaupt noch ihre Namen. Zusammengepfercht in einem heruntergekommenen Haus in London fristen sie ihr Dasein und versuchen mit mehr oder weniger sinnvollen Beschäftigungen ihre Zeit totzuschlagen.
Aphrodite verdient ihr Geld mit Telefonsex, Dionysos führt einen gut gehenden, aber keinen Gewinn abwerfenden Nachtclub und Artemis führt die Hunde der Umgebung Gassi. Nur Hermes und Ares sind mit ihren Tätigkeiten vollauf beschäftigt und ausgelastet. Etwas Schwung und Aufregung kommt erst mit dem Auftauchen der Putzfrau Alice in die erzwungene Wohngemeinschaft. Apoll verliebt sich in aufgrund eines Racheaktes von Aphrodite unsterblich in sie, wird aber zurück gewiesen und damit nimmt die Geschichte ihren Lauf.
Die Idee von Marie Phillips war gut, die Umsetzung derselben hat mich aber nicht überzeugt. Die Götter sind fast alle nur verwöhnte Kleinkinder, egoistisch und ohne Empathie. Sie verschwenden keine Gedanken an die möglichen Konsequenzen ihres Handelns. Sie merken zwar, dass ihre Macht laufend weniger wird, verstehen aber nicht den Grund dafür. Natürlich versucht die Autorin sie menschlich darzustellen, aber müssen sie größtenteils unsympathisch sein? Apoll zum Beispiel ist ein selbstverliebter strohdummer Egomane. Selbstverliebt ist ja in Ordnung, aber den Gott der Dichter, Sänger und Musiker stelle ich mir ehrlich gesagt intelligent vor. Auch Aphrodites Fixierung auf das rein sexuelle wird der Göttin der Liebe meiner Meinung nach nicht gerecht.
Die Geschichte ist am Anfang amüsant, plätschert im Mittelteil vor sich hin und kommt am Schluss wieder in Fahrt. Das Ende konnte mich dann auch nicht wirklich überzeugen, daher vergebe ich nur