Ich bin etwas verwirrt, da es scheinbar keinen Thread dazu gibt... falls doch bitte verscheiben!
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"Die Tagebücher einer Nanny" sieht auf den ersten Blick aus wie die langweilige Geschichte eines Kindermädchens. Doch die Protagonistin "Nanny", die als Pädagogikstudentin nebenbei als Nanny (Kindermädchen) jobbt, stolpert durch Zufall in einen Job bei Familie X und soll sich von nun an um deren kleinen Sohn Grayer - von ihr liebevoll Grover genannt- kümmern. Was als sporadische Nachmittagsbetreuung beginnt, wird auf die Dauer ein Fulltimejob für Nanny, die neben der Betreuung von Grover, den Besorgungen für Mrs. X und diversen anderen Gefälligkeiten die sie "mal eben so" für die Familie erledigen soll, noch ihr Studium samt Diplom absolvieren muss.
Die Situationen in die Nanny gerät sind anfangs noch lustig, und was aussieht wie eine "schlechte Phase" lässt später immer deutlicher erkennen als was Nanny eigentlich eingestellt wurde. Famile X ist so sehr mit Affären, Tratsch, Innenausstattern und Lunches beschäftigt, das sie jemanden brauchen der ihren Sohn erzieht.
Dieses Buch hält allen Eltern und denen die es werden wollen einen Spiegel vor, und das auf nicht ausschließlich amüsante Art. Liest man dieses Buch, fragt man sich: Kann das wirklich möglich sein? Es gibt viele Möglichkeiten ein Kind zu vernachlässigen und meistens schelten die Reichen auf die etwas minder Bemittelten ihren Kindern nichts bieten zu können. Aber kann man wirklich noch in den Spiegel sehen, wenn man offensichtlich zu viele Mittel besitzt und sein Kind reinen Gewissens förmlich "abschiebt"? Doch nicht nur das Gespür für das Richtige Verhalten ihren Kindern gegenüber haben High-Society-Familien wie die Xes verloren, denn auch wie man mit seinen Angestellten umgeht und ihnen gebührend für ihre Unannehmlichkeiten dankt scheinen sie verlent oder - Gott bewahre- nie wahrgenommen zu haben. Für Sie scheint nur der Schein zu zählen, den man vor Nachbarn, Bekannten, Verwandten oder vor dem Personal wahren muss und welchen Druck man ausgesetzt ist, wenn man sich entscheiden muss welches Kostüm auf einer Halloweenparty getragen werden soll, von welcher Marke die Schuhe sind und welcher Designer in diesem Jahr den eigenen Weihnachtsbaum schmückt. Doch so sehr sich Nanny auch bemüht den Xes aufzuzeigen wo das Problem liegt, nämlich nicht bei den ständig wechselnden Kinderfrauen, sondern bei ihnen selbst, so sehr verblendet sind sie auch und bemerken einfach gar nichts.
Insgesamt bietet dieses Buch eine kurzweilige Unterhaltung die den Leser Schmunzeln lässt, aber auch den Kopf schütteln über abgehobene Familien wie die Xes. Der Spass kommt nicht zu kurz aber auf den erhobenen Zeigefinger haben die Autorinnen trotzdem nicht verzichtet.