Lionel Shriver - Liebespaarungen

Hallo Cabriofahrerin!

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Klickst du dann auch noch auf "Mehr Smileys" kannst du das Buch im mit den im Forum gebräuchlichen "Ratten" bewerten. 1 Ratte für ein schlechtes, 5 Stück für ein sehr gutes! Das hilft uns Anderen deine Rezension einzuordnen und eine Vormeinung zum Buch zu erhalten!

PS: Das kannst du dann bei deinen anderen Rezensionen genauso machen

LG

Tja, nachdem ich gestern mit dem Buch fertig geworden bin dachte ich, ich schreibe hier auch was ich auf vorablesen dazu geschrieben habe

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Irina steht vor der Wahl: wird sie, oder wird sie nicht? Mit diesem Gefühl wurde man nach der Leseprobe entlassen und wartet Sehnsüchtig auf einen Ausgang der Geschichte..

Am Ende des zweiten Kapitels wunderte ich mich zuerst, warum jetzt schon wieder ein zweites Kapitel kommt. Verwundert berichte ich meinem Freund davon, glaube schon an einen Druckfehler. Doch als ich weiterlese wird mir klar, wie dieses Buch aufgebaut ist und ich muss zugeben, ich war begeistert.

Dieses Buch ist definitiv das Richtige, wenn man krank im Bett liegt und auf eine Abwechslung zum tristen Fernsehprogramm hofft. Deshalb habe ich das Buch auch in nur wenigen Tagen verschlungen und war begeistert.

Doch was ist es, was die Geschichte von Irinia so spannend macht? Sicher nicht das andauernde Gespräch über Snooker, ihr festgefahrener Lebensstil oder ihre totale Entgleisung. Ich denke, die Entscheidung die sie treffen musste war das ausschlaggebende. Wer stand noch nie vor einer Situation die so oder so das ganze Leben verändern kann? Manchmal merkt man die Auswirkungen sofort, manchmal erst nach vielen Jahren. Ich glaube nicht an Schicksal, aber ich glaube daran, dass jeder den Weg den sein Leben einschlägt selbst bestimmen kann. Und man muss, egal wie die Entscheidung ausgegangen ist, mit den Konsequenzen leben können.

Nun, als ich das Buch fertig gelesen habe, ist mir klar das viele Handlungsstränge von vornherein durchschaubar waren. Und trotzdem treffen eine andere Dinge wieder wie ein Faustschlag in den Bauch mit dem man nie gerechnet hätte.

Ich glaube also, dass dieses Buch zwar größtenteils für Frauen geschrieben wurde, aber eigentlich für alle Menschen, die schon einmal vor einer Entscheidung standen die ihr Leben verändern könnte.

„Welches Schweinderl hätten S’ denn gern?“

Oder in Irinas Fall, welchen Mann?
Folgende stehen zur Auswahl:

Lawrence - verklemmter und spiessiger Intellektueller (Spezialgebiet: Terrorismus)

Ramsey - ungebildeter und ordinärer Macho (Spezialgebiet: Snooker)

Aber Irina muss sich nicht entscheiden, zumindest nicht in diesem Buch, sie kann Ramsay küssen und ihr Leben vollkommen auf den Kopf stellen oder sie küsst ihn nicht und lebt weiter, wie bisher!
Beide Versionen dieser Geschichte werden erzählt und es bleibt uns überlassen zu entscheiden, welcher Weg nun doch der bessere gewesen wäre. Denn um den Weg geht es, das Ergebnis ist, mehr oder weniger, in beiden Fällen das gleiche, aber wie Irina das erreicht, ist doch recht unterschiedlich dargestellt. Eins ist jedoch sicher, keiner der Männer ist wirklich so, wie sie ihr anfangs erscheinen und es gibt einige Überraschungen. Die beiden werden auch recht interessant und glaubwürdig beschrieben. Auch Irina macht so einige Veränderungen durch und passt sich dem Mann und dessen Lebensstil an, ob das tatsächlich immer ihren eigenen Wünschen entspricht, wage ich jedoch zu bezweifeln. Zu selten erkennt man ihren wahren Charakter, obwohl fast ausschliesslich über sie und ihre Gefühlslage berichtet wird.
Man hat den Eindruck, sie weiß selbst nicht so genau, was sie eigentlich will und lässt sich doch zu gerne an die Hand nehmen und führen. Nur in einem Fall gelingt es ihr, sich aus ihrer Lethargie zu befreien und ein wenig Selbstbewusstsein zu entwickeln. In dem anderen wird sie das Opfer der Handlungsweise ihres Partners und muss hilflos mitansehen, wie ihr Entscheidungen abgenommen werden.
Lionel Shriver berichtet uns von Irina und ihren Männern in einem flüssigen, aber fast schon neutralen Stil, der kaum Gefühle aufkommen lässt. Eine Straffung der Geschichte hätte sicher auch nicht geschadet. Besonders die Snooker Details und Geschichten waren zu langatmig und mit diesem Buch konnten ganz bestimmt keine neuen Fans gewonnen werden!

Abschliessend muss ich jedoch sagen, daß ich mich gut unterhalten gefühlt habe und die Idee, der zwei Erzählstränge, durchaus interessant und gut umgesetzt wurde. Allerdings ist der Titel "Liebespaarungen" etwas irreführend, lässt er doch eher einen klassischen Liebesroman vermuten, was jedoch so nicht ganz zutreffend ist.

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Die Frau, die zwei Leben lebt

Inhalt:

Die Hauptprotagonistin “Irina” aus Lionel Shrivers Roman “Liebespaarungen” erhält eine Möglichkeit, von der man im richtigen Leben nur träumen kann. Sie lebt ihr Leben zweimal, mit zwei verschiedenen Männern.
Auf der einen Seite steht dort Lawrence, ihr langjähriger Nicht-Mann, der bodenständig ist und die Aussicht auf ein sicheres, vernünftiges Leben bietet.
Ihm Gegenüber haben wir den charmanten Ramsey, ein mehr oder weniger erfolgreicher Snookerspieler, der weder Alkohol noch Drogen ablehnt und ein Leben im Rampenlicht führt.
Seit Jahren folgen sie einem Ritual und treffen sich einmal jährlich mit Ramsey und dessen Frau Jude zu Ramsey‘s Geburtstag.
Doch in einem Jahr ist plötzlich alles anders, Ramsey (mittlerweile geschieden) und Irina treffen sich alleine, während Lawrence beruflich in Sarajewo weilt. Alkohol flie0t, Dope wird geraucht... und schon springen die Gefühle über und es kommt zum Kuss. Von da an lebt Irina zwei Leben, eines mit Ramsey & mit Kuss und eines mit Lawrence & ohne Kuss.
Wird sich Irina am Ende richtig entschieden haben?

Meine Meinung:

Eine Frau zwischen zwei Männern, das mag erst einmal wenig interessant oder neu klingen. Doch ein Leben mit zwei verschiedenen Männern im direkten Vergleich dagegen ist spannend und weckt die Neugier.
Nach einer kurzen, etwas holprigen und zähen Einleitung nimmt uns Lionel Shriver mit auf eine interessante Reise. Immer abwechselnd erlebt der Leser denselben Zeitabschnitt aus Irinas Leben zweimal, allerdings einmal mit Lawrence und einmal mit Ramsey.
Einige Nebensächlichkeiten oder Rückblenden stören allerdings das Lesevergnügen und wirken langatmig & unwichtig, während sich die eigentliche Handlung flüssig lesen lässt.

Lionel Shriver bedient sich einer modernen, klaren, deutlichen und teils derben Sprache. Dies ist aber keineswegs störend, sondern sorgt für ein glaubwürdiges und realistisches Lesegefühl.

Auf 592 Seiten lernen wir die schüchterne, unsichere Irina kennen, die sich ein ruhiges, sicheres Leben wünscht, aber ein wildes, brausendes Leben begehrt. Wir leben mit ihr das Ramsey-Leben, mit einem Ramsey der zugleich charmant, großzügig und liebenswert aber auch schrecklich eifersüchtig, bestimmend und einengend ist.
Ebenso erhalten wir Einblick in ihr Lawrence-Leben, mit dem Politikwissenschaflter Lawrence, der sich wenig um Irina bemüht, auf ihre Vorschläge mit Gleichgültigkeit reagiert ihr aber gleichzeitig ein gesundes, sicheres Leben bieten kann.
Obwohl der Roman in der 3. Person geschrieben ist, steht Irina klar im Vordergrund. Die Hauptprotagonistin besitzt viel Tiefgang, man kennt ihre Gefühle, Sehnsüchte und Wünsche. Lawrence und Ramsey dagegen bleiben eher grau, über sie erfährt man nur das, was auf Irina’s Beobachtungen & Erlebnissen beruht.

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin die unterschiedlichen Auswirkungen der verschiedenen Lebenswege auf das private & berufliche Leben der Figuren schön und deutlich herausgearbeitet hat. Außerdem verlieren die Figuren nie ihre Persönlichkeit, in beiden Abschnitten kommt es zu ähnlichen Situationen und Reaktionen. Dies zeigt, dass sich Lionel Shriver wirklich mit ihren Protagonisten beschäftigt und diese mit viel Einsatz und Liebe geschaffen hat.
Auch die Entwicklungen der einzelnen Protagonisten, seien es nun die positiven oder die negativen, wurden perfekt und glaubhaft übertragen.

Fazit:

Ein Roman mit einigen inhaltlichen Schwächen, der aber trotzdem überrascht und überzeugt. Der eine Möglichkeit für eine Frau bietet, die jeder gerne einmal hätte, aber auch zeigt, das man trotz freier Entscheidung nicht immer ein Leben lang glücklich sein kann, sondern für sein Glück kämpfen muss.

Ich habe die Rezension an den bestehenden Thread angefügt

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Zu Anfang werden die Hauptpersonen und deren berufliche Tätigkeiten vorgestellt. Dann teilt es sich in zwei Handlungsstränge. Es werden die gleichen Geschehnisse aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar. Mich haben die russischen Sätze, die nicht übersetzt werden, gestört. Mir wurde auch zuviel über Snooker und Terrorismus erzählt.
Das Buch beginnt sehr seicht und lässt dann noch weiter nach. Für mich zieht es sich über fast 600 Seiten und es fehlt jegliche Spannung oder Neugier. Die Geschichte ist sehr schnell vorhersehbar und es geschieht auch nichts Unerwartetes.

Irina und Lawrence sind seit mehr als neun Jahren liiert und mit dem berühmten Snookerspieler Ramsey befreundet. Lawrence ist eher fürsorglich, nett, zurückhaltend, herablassend, sparsam und vernünftig, während Ramsey ein leidenschaftlicher, großzügiger, reicher, unbeherrschter Mac ho ist.
Mehrmals jährlich gehen sie zusammen essen. Als Lawrence einmal geschäftlich unterwegs ist, treffen sich Irina und Ramsey allein zum Essen. Im weiteren Verlauf des Abends und unter Einfluss von Drogen “funkt“ es zwischen den beiden. Am Ende des ersten Kapitels steht die Entscheidung, ob sie sich küssen und damit, für welchen weiteren Lebensstil sich Irina entscheidet.

Ab diesem Punkt gibt es jedes Kapitel zweimal. In der einen Version entwickelt sich die Geschichte nach einem Kuss, in der anderen erzählt Lionel Shriver, wie es weitergehen könnte, wenn sie ihre spontanen Gefühle bezähmen.

Die Protagonisten erscheinen mir alle mehr oder weniger unsympathisch, weshalb mir keine Identifikation mit ihnen gelingen mag. Die Sprache wirkt auf mich steril und leblos, irgendwie aus der Distanz erzählt. Evtl. wäre die Geschichte mit einer Ich-Erzählerin lebhafter.

Gestört haben mich auch die eingestreuten russischen Sätze, die nicht übersetzt waren. Ich nehme zwar an, dass sie für den Verlauf nicht unbedingt relevant waren, aber ich möchte trotzdem gerne verstehen, was ich lese.

Nachdem ich von Lionel Shriver „Wir müssen über Kevin reden“ gelesen hatte und das absolut klasse fand, hat mich „Liebespaarungen“ ziemlich enttäuscht.