F.M. Dostojewskij - Schuld und Sühne (4. Teil)

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.547 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bibliomonster.

  • Hallo Ihr Mitlesenden,


    oder gibt es niemand mehr, der mitliest.


    Also ich bin jetzt im vierten Teil und mir fällt es sehr schwer weiterzulesen, denn ich finde, das Buch flacht ab, ich kann den Erzählungen nichts mehr abgewinnen und ich hoffe, das gibt sich wieder.


    Den ersten und zweiten Teil dagegen fand ich wirklich sehr gut, die Zustände in St. Petersburg zur damaligen Zeit wurden anschaulich erzählt, aber jetzt bin ich etwas enttäuscht.


    Liebe Grüße


    gretchen :winken:

  • Hallo gretchen
    Ich bin hier,...aber erst auf der dritten Seite oder so.
    Irgendwie habe ich erst mal ne ganze Weile gebraucht, bis ich kapiert hab, wer da Raskolnikow gerade besucht. :breitgrins:

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Hallo gretchen,


    ich bin mit dem vierten Teil gerade durch, also grundsätzlich noch in der Leserunde dabei. Es hat ja offensichtlich beim Start der LR schon enorm Abrieb gegeben. Mittlerweile ist kaum noch jemand dabei. Willst du auch aufhören? Lustlos klingst du ja ein wenig.


    Liebe Grüße,
    mohan :winken:

  • Hallo Mohan,


    nein, ich möchte nicht aufhören - ich möchte das Buch zu Ende lesen, damit ich mir wirklich ein Urteil erlauben kann.


    Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag zumindest einen abgeschlossenen Absatz zu lesen, so komme ich zwar langsam voran - aber ich komme voran.


    Leider gehöre ich zu denen, die immer mehrere Bücher gleichzeitig lesen und leider ist es starke Konkurrenz , es ist nämlich einmal "Der Katalane" und dann "Das Lächeln der Fortuna" und beide haben mir mehr zugesagt :redface:.


    Den Katalanen habe ich endlich beendet, es fehtl nur noch die Rezi - :redface: :redface: :redface:, aber da fehlt mir die Eingebung und mit dem Lächeln der Fortuna bin ich auch bald fertig.................


    Na ja, und "Schuld und Sühne" finde ich im vierten Teil nicht so prickelnd, im Gegensatz zum ersten und zweiten Teil, die ich wirklich sehr toll fand.


    Soviel zu mir und nun - wie ist es mit Dir ?
    Sind wir beiden eigentlich der Rest der Truppe oder liest sonst noch jemand mit ?


    Liebe Grüße


    gretchen :winken:

  • Also ich bleibe auch dabei. Ich will das fertig lesen.
    Vermutlich knöpfe ich es mir nächstes Wochenende mal vor und lese das 4. Kapitel fertig. :winken:
    Dieses Wochenende muss ich erst mal meinen Kind weiter lesen,...sonst platze ich vor Spannung.

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:



  • Hallo gretchen,


    schön, dass du weiterhin mitliest. :smile: Mir gefällt der Roman hervorragend, weshalb ich natürlich weiter lesen werde. Nur gibt es hier, anders als zu Beginn, keine Diskussion mehr, weshalb ich nicht weiß, warum ich noch posten soll. :gruebel: Im Thread zu Teil III ist ja schon nicht mehr viel los. :sauer: Und wie dort bereits geschrieben, werde ich erstmal die Lesung fortsetzen und warten, ob überhaupt noch was kommt. Nicht umsonst fragst du ja, ob wir beide der Rest der Truppe sind. Aber Ninette macht wohl noch weiter. Ich beginne jetzt mit Teil V.


    Liebe Grüße,
    mohan :winken:

  • Hallo!
    Ich bin auch noch dabei. Mittlerweile auch etwas lustlos, ehrlich gesagt, und abgelenkt durch andere Bücher, deswegen erst Mitte/Ende des zweiten Teils, aber ich bleibe dran!
    Lg,
    Sookie :winken:

    :kaffee:

  • Hallihallo,


    ich bin auch noch da! Mein derzeitiges Lesetempo gleicht zwar dem einer Schnecke, ich werde euch aber trotzdem weiter mit meinen eloquenten Beiträgen beglücken. Da müsst ihr also durch, ob ihr wollt oder nicht. :breitgrins:


    Und hier kommt er schon: eloquenter Beitrag Nummer 1, 1. bis 3. Kapitel.


    Die Begegnung mit Swidrigailow fand ich bereits ziemlich spannend. Vor allem am Anfang seiner Ausführungen, als er die Frage stellte: "bin ich ein Unmensch, oder bin ich selbst ein Opfer?", hat er mich sehr an Raskolnikow und seine Ansichten im vorherigen Kapitel erinnert. Und dabei sagte er ständig, dass sich die zwei ähneln... In Bezug auf Swidrigailows Frage (s.o.) und seine Berechenbarkeit, stimmt das ja schon einmal. Und wie sich im zweiten Kapitel zeigen wird, sogar mehr, als sich beide je hätten vorstellen können.


    Ich frage mich aber die ganze Zeit, wie ehrlich Swidrigailow zu Rodja war. Die Sache mit dem Geist seiner Frau kaufe ich ihm sogar ab, aber dass er plötzlich Rodjas Schwester völlig uneigennützig helfen möchte... Rodja ist ja auch sehr skeptisch, aber das Dunja gleich beschützt werden muss... Da kommt bestimmt noch was auf uns zu.


    Und Dunja hat also endlich die Lusche Luschin ( :zwinker:) abserviert. Gut so! Die Ansichten über die untergebene Stellung seiner zukünftigen Frau sind wirklich widerlich, aber irgendwie wirkt er dabei schon wieder komisch. Wie er sich vor seinem Spiegel bewundert, sein schönes Gesicht betrachtet und sich eine glückliche Zeit mit seiner Sklavin, ähm Frau ausmalt... Und das ist für ihn noch romantisch! Aber dann wurde der kleine Narzisst in seinem Stolz verletzt... Also, ob das gut gehen wird? Von Luschin können wir bestimmt auch noch einiges erwarten.


    Richtig tragisch fand ich Rodjas Abschied von seiner Familie, vor allem die Begegnung mit Rasumichin im Flur. Zuerst dachte ich, Rasumichin ist so schockiert, weil er doch etwas von Rodjas Tat ahnt. Der eigentliche Grund dämmerte mir erst später - dass Rodja nicht glaubt, seinen Lieben in diesem Leben noch einmal zu begegnen. Rodja hat sich zwar schon oft vorgenommen, sich umbringen zu wollen; aber dieser Augenblick im Flur war doch irgendwie ernsthafter...


    Ich verstehe aber nicht wieso Rodja überzeugt ist, seine Familie hassen zu können. Scham wäre doch angebracht, aber Hass? :gruebel:


    Bis bald, bimo :winken:

  • Hallo bibliomonster,


    meine Hochachtung für Deine Überlegungen, vorallem betreffend die Begegnung von Raskolnikow und Swidrigailow.
    Als ich diesen Teil las, dachte ich nur "Was für ein Idiot", vielleicht sollte ich wieder etwas sorgfältiger lesen.


    Aber Deine Beobachtungen sind so treffend, dass es eigentlich nichts hinzuzufügen gibt und dass Dunja Luschin endlich den Laufpaß gab, fand ich einfach nur befriedigend und richtig.


    Liebe Grüße


    gretchen :winken:

  • gretchen
    Dein Kompliment geht runter wie Öl! Ich wusste ja, dass ich toll bin, doch dass ich sooo toll bin... :breitgrins: :zwinker:



    Ich muss hier schnell meine Gedanken zum 4. Kapitel aufschreiben, das mich sehr beeindruckt, tief bewegt und ich (bis jetzt) sogar für das beste Kapitel des Buches halte. Wieso? Ich weiß nun endlich, was Rodja von Sonja möchte und was er wirklich von sich selbst denkt und für sich erhofft. Doch der Reihe nach!


    Als Rodja bei Sonja ankommt ist er ja nicht sehr höflich, geradezu grausam und ich dachte nur, was für ein Arsch! Als er sich dann vor ihr niederbeugte und ihr den Fuß küsste war ich erst einmal überrascht, dass Rodja zu soviel Demut noch/überhaupt in der Lage ist. Und dann beginnen seine Ausführungen über Sonjas Rolle als Sünderin:


    Zitat

    Vor allem bist du deswegen eine Sünderin, weil du dich vergeblich getötet und preisgegeben hast. Das eben ist das Grauenvolle, das ist so grauenvoll, daß du in diesem Schmutz lebst, den du so sehr haßt... wie kann sich in dir solche Schmach und Niedrigkeit mit den entgegensetzten, den heiligsten Gefühlen vereinbaren? Es wäre doch richtiger, tausendmal richtiger und vernünftiger, kopfüber ins Wasser zu springen...


    Man möge das zweite "du" im ersten Satz weglassen und die Sätze in die Ich-Form bringen - und schon spricht Rodja von sich selbst. Rodja sieht sich nun doch als Sünder, doch bin ich über seine diesbezüglichen Motive noch unschlüssig - ist er ein Sünder, weil er getötet hat oder weil er "vergeblich" getötet hat?
    Hier gibt er auch die Erklärung, warum er seine Familie hassen könnte - weil er seine Liebe und seine Niedrigkeit nicht vereinbaren kann.


    Rodjas plötzliches Interesse an Sonjas Gläubigkeit ist dann schon sehr auffallend. Er scheint richtig aufgeregt zu sein, als er sie immer wieder danach fragt. Und dann kommen die entscheidenden Sätze, die dieses Interesse erklären: "Das ist ihr Ausweg! Das ist auch die Erkärung für ihren Ausweg!" Einen Ausweg sucht ja auch Rodja, doch wieso glaubt er ihn bei Sonja zu finden? Und endlich sagt er geradeaus, was er möchte:


    Zitat

    Laß uns gemeinsam weitergehen ... Ich bin zu dir gekommen. Beide sind wir verflucht, so wollen wir auch gemeinsam unsern Weg weitergehen.


    Dieser Abschnitt wirkt beinahe wie eine Stelle aus der Bibel: Rodja hat sich von seiner Familie gelöst (allem Irdischen), ist zu Sonja gekommen (geht in ein Kloster, verlässt die "normale" Welt) und möchte mir ihr zusammen den Weg beschreiten (sucht mit ihrer Hilfe Gott, Gottes Erleuchtung und vielleicht sogar Gottes Vergebung). Doch wieso hat sich Rodja ausgerechnet Sonja ausgewählt? Und dann kommen die erlösenden Sätze:


    Zitat

    Hast du denn nicht das gleiche getan? Auch du hast dich vergangen ... hast es über dich gebracht, dich zu vergehen. Du hast Hand an dich gelegt, du hast ein Leben vernichtet ... dein Leben - aber das gilt gleich! ... Aber du wirst dieses Leben nicht durchhalten können; und wenn du allein bleibst, wirst du verrückt wie ich.


    Sonja hat gemordet, wie Rodja. Sie sind gleich. Der Mörder und die Buhlerin.


    Wie ich schon sagte, hat mich dieses Kapitel sehr beeindruckt. Es erscheint mir wie ein Wendepunkt der Geschichte, d.h. Rodjas Geschichte, Rodjas Weg. Rodja hat den ersten Schritt getan und sich von seinem alten Leben gelöst. Um Gottes Weg beschreiten zu können, muss er sich aber von allem "befreien", und dazu gehört auch der Mord an den zwei Schwestern...


    Liebe Grüße,
    bimo

  • [size=11pt]Stand: Ende Teil IV[/size]



    Die Begegnung mit Swidrigailow fand ich bereits ziemlich spannend. Vor allem am Anfang seiner Ausführungen, als er die Frage stellte: "bin ich ein Unmensch, oder bin ich selbst ein Opfer?", hat er mich sehr an Raskolnikow und seine Ansichten im vorherigen Kapitel erinnert. Und dabei sagte er ständig, dass sich die zwei ähneln... In Bezug auf Swidrigailows Frage (s.o.) und seine Berechenbarkeit, stimmt das ja schon einmal. Und wie sich im zweiten Kapitel zeigen wird, sogar mehr, als sich beide je hätten vorstellen können.


    Ich frage mich aber die ganze Zeit, wie ehrlich Swidrigailow zu Rodja war. Die Sache mit dem Geist seiner Frau kaufe ich ihm sogar ab, aber dass er plötzlich Rodjas Schwester völlig uneigennützig helfen möchte... Rodja ist ja auch sehr skeptisch, aber das Dunja gleich beschützt werden muss... Da kommt bestimmt noch was auf uns zu.


    Ja, eine sehr spannende Begegnung. Raskolnikov und Swidrigajlow weisen ein paar Gemeinsamkeiten auf. Raskolnikow hält Swidrigajlow für wahnsinnig und rät ihm, einen Arzt aufzusuchen. Swidrigajlow spricht im einen Moment über eine Reise und vergisst seine Worte im nächsten Moment wieder, um über etwas anderes zu sprechen. Während Raskolnikows Widersprüche sich aus Stimmungsschwankungen ergeben, hängen sie bei Swidrigajlow mit dem Denken zusammen. Beide Männer sind kriminell, nur ist Swidrigajlow ein Wiederholungstäter, der Menschen ruiniert (und vielleicht auch getötet?) hat. Warum verteidigt Sonja ihn? Dass Swidrigajlow ehrbare Absichten hat, bezweifle ich sehr.


    Raskolnikow hat anfangs keine Vorstellung vom Jenseits, scheint nicht daran zu glauben. Als jedoch Swidrigajlow sein persönliches Jenseits als ein schmutziges Zimmer voller Spinnen beschreibt, sagt Raskolnikow, er glaube an eins, das besser sei als das von Swidrigajlow beschriebene.



    Und Dunja hat also endlich die Lusche Luschin ( :zwinker:) abserviert. Gut so! Die Ansichten über die untergebene Stellung seiner zukünftigen Frau sind wirklich widerlich, aber irgendwie wirkt er dabei schon wieder komisch. Wie er sich vor seinem Spiegel bewundert, sein schönes Gesicht betrachtet und sich eine glückliche Zeit mit seiner Sklavin, ähm Frau ausmalt... Und das ist für ihn noch romantisch! Aber dann wurde der kleine Narzisst in seinem Stolz verletzt... Also, ob das gut gehen wird? Von Luschin können wir bestimmt auch noch einiges erwarten.


    Raskolnikows Gedanken über Luschin haben sich bestätigt. Der Mann versucht mit Geld den Höhenunterschied auf der gesellschaftlichen Leiter auszugleichen, der von Geburt aus vorhanden ist. Er hält sich für den Erlöser Dunjas und ihrer Mutter. Er träumt vom gesellschaftlichen Aufstieg und von der individuellen Macht über Dunja, die sich ihm zu unterwerfen habe. Ja, er wirkt in seinem Verhalten, wie du schreibst, komisch. Aber das verringert natürlich nicht die Gefährdung, die er für Dunja in einer Ehe dargestellt hätte, die er später auf andere Weise vielleicht noch darstellen könnte.




    Nachdem Raskolnikow seine Familie verlassen hat, geht er zu Sonja, die er für eine reine Sünderin hält. Deshalb will er ihr sein Verbrechen gestehen. Er erwartet von ihr jedoch keine Vergebung. Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die Lazarus-Geschichte? Sünde und Tod sind miteinander verbunden, aber der Glaube kann diese Verbindung lösen? Ist dies ein Weg für Raskolnikow?


    Porfirijs Ausführungen zur Psychologie des richtigen Moments drücken Raskolnikow gegen die Wand. Porfirij argumentiert nachfolgend auf Raskolnikow irritierende Weise theoretisch über seine konkreten Möglichkeiten im Mordfall an der Pfandleiherin und ihrer Schwester. Er mischt Lügen mit Fakten und destabilisiert Raskolnikow, der im Grunde ebenso verfährt, nur ohne Effekt auf Porfirij. Er wird offenbar nur vor dem Auseinanderfallen geschützt durch das Geständnis Nikolajs, der, so Porfirij, nicht seine eigenen Worte verwendet. Porfirij scheint nicht an Nikolaj als Mörder zu glauben.


    Liebe Grüße,
    mohan :winken:


    Vom 2.-8. Mai bin ich unterwegs, kann also erst danach wieder mitmachen.

    Einmal editiert, zuletzt von mohan ()


  • Hallo!
    Ich bin auch noch dabei. Mittlerweile auch etwas lustlos, ehrlich gesagt, und abgelenkt durch andere Bücher, deswegen erst Mitte/Ende des zweiten Teils, aber ich bleibe dran!
    Lg,
    Sookie :winken:


    *räusper* Ich glaube, ich gebe doch auf. Ich hab schon seit Tagen nicht mehr in dem Buch gelesen und es kann mich eigentlich überhaupt nicht mehr fesseln. Wenn ich mehr Zeit habe (wer weiß schon, wann das sein wird) werde ich auch dieses Buch fertig lesen, aber bis dahin werde ich es zur Seite legen, um nicht ständig ein schlechtes Gewissen zu haben...


    Lg,
    Sookie :winken:

    :kaffee:

  • Mein Lesezeichen steckt nun schon seit einiger Zeit Ende des 2. Kapitels. Die Thematik fesselt mich nicht mehr so stark, wie ich es erwartet hatte. Ich sehe nun auch keinen Sinn darin, mich die restlichen 500 Seiten gelangweilt und lustlos durchzukämpfen, daher wandert Schuld und Sühne bei mir ersteinmal mit Lesezeichen zurück zu den Bücherstapeln... wer weiß, vielleicht ist in ein paar Jahren die Zeit dafür wieder gekommen.


    Liebe Grüße,
    Grotesque

    &quot;Eine Welt ohne Magie ist unmöglich. Magie ist das, woran die Menschen glauben, und an irgendetwas werden sie immer glauben.&quot;


  • Porfirijs Ausführungen zur Psychologie des richtigen Moments drücken Raskolnikow gegen die Wand. Porfirij argumentiert nachfolgend auf Raskolnikow irritierende Weise theoretisch über seine konkreten Möglichkeiten im Mordfall an der Pfandleiherin und ihrer Schwester. Er mischt Lügen mit Fakten und destabilisiert Raskolnikow, der im Grunde ebenso verfährt, nur ohne Effekt auf Porfirij. Er wird offenbar nur vor dem Auseinanderfallen geschützt durch das Geständnis Nikolajs, der, so Porfirij, nicht seine eigenen Worte verwendet. Porfirij scheint nicht an Nikolaj als Mörder zu glauben.


    Porfirijs Ausführungen haben auch mich gegen die Wand gedrückt und kurzzeitig destabilisiert. ;) Er hat aber auch verdammt gut - damit meine ich: verdammt verwirrend - argumentiert. Rodja hat in Porfirij einen würdigen, ich möchte sogar behaupten, einen überragenden Gegner gefunden, der ihn wirklich gut einschätzen kann.


    Aber auch diesmal hat Rodja Glück gehabt und konnte wieder einmal einer brenzligen Situation entkommen. Ein neuer Aufschub für Rodja, neue Vorsätze und neue Entschlüsse... Ich bin gespannt, ob Rodja endlich "die Kurve kriegt" und sich zusammenreißt, oder ob er Porfirijs Einschätzung erfüllen und an seiner Schuld verzweifeln und sich selbst stellen wird.
    Ich wage aber zu behaupten, dass Rodja es wohl nicht schaffen wird. Mit jedem Kapitel wird er verzweifelter, seine Gedanken und Handlungen (auch für mich als Leser) verwirrender und unlogischer... Je mehr er sich anstrengt, es richtig zu machen (d.h. sich nicht zu verraten), desto mehr macht er auf seine Schuld aufmerksam. Wenn ich Porfirijs "These" folge, dann wäre Rodjas nächster Schritt das Eingeständnis seiner Schuld...


    Ich begebe mich jetzt mit der würdevollen Grazie einer Schnecke zum 5. Teil. :breitgrins:


    Liebe Grüße,
    bimo