Claus Cornelius Fischer - Und vergib uns unsere Schuld

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    Titel: Und vergib uns unsere Schuld: Commissaris van Leeuwens erster Fall
    Autor: Claus Cornelius Fischer


    Allgemein:
    421 Min.; Lübbe; 2007; 19.95 €



    Inhalt:
    Am Königinnen Tag, dem Geburtstag der Niederländischen Königin, wird im Vondelpark von Amsterdam, ein Junge ermordet, in einer solche abscheulichen Weise, wie sie Commisaris van Leeuwen in seiner gesamten Laufbahn noch nicht erlebt hat. Keiner will etwas gesehen haben und auch die Freunde des Jungen helfen ihm zunächst nicht weiter, es scheint aber als ob vor allem Deniz, im gleichen Alter wie der getötete, große Angst hat. Doch Van Leeuwen wird bald darauf von seinem Chef von diesem Fall abgezogen, weil er seine persönlichen Probleme mit seiner an Alzheimer erkrankten Frau, über den Fall stellen würde.


    Als jedoch auch Deniz er ermordet wird, handelt van Leeuwen auf eigene Faust und ermittelt im Hintergrund auf eigene Faust weiter. Bald kommt er auf die Spur "des kalkweißen Gnoms" den Zeugen am Tatort des ersten Mordes gesehen haben wollen. Das Motiv jagt dann schließlich nicht nur Van Leeuwen einen schauer über den Rücken...



    Meine Meinung:
    Dies ist Commissaris van Leeuwens erster Fall, aber der Hörer trifft hier nicht auf einen jungen Mann am Anfang seiner Laufbahn oder einen gestandenen Comissaris der gerade versetzt wurde. Van Leeuwen ist ein Mann in den fünfzigern, der nicht nur in seiner Abteilung der Mordkommission sondern auch bei den Bürgern Amsterdams einen sehr guten Ruf hat.


    Im Grunde hätte ich gar nicht bemerkt das dies der erste Teil ist, wenn es nicht ausdrücklich auf dem Cover stehen würde. Zwar werden die Figuren nach und nach eingeführt aber eher beiläufig, was aber auch dafür sorgt das man sich schnell in die Geschichte einfinden kann. Wie inzwischen allgemein üblich kommt auch hier das Privatleben der Hauptfigur nicht zu kurz, da ich selbst einen Fall von Demenz in der Familie hatte, haben mich die Beschreibungen von van Leeuwens Frau Simone sehr berührt. Ich fand ihre Krankheit wurde realistisch geschildert und auch die Gefühle ihres Mannes waren sehr real. Ab und an geriet der Kriminalfall dabei leider etwas in den Hintergrund, andererseits hat er sich damit auch auf eine ungewöhnliche Weise verbunden, die ich aber eher konstruiert empfand.
    Van Leeuwen war mir recht sympathisch, er wird sehr menschlich dargestellt und wirkt deshalb auch realistisch.


    Der Fall selbst wird recht gut geschildert, auch wenn ich persönlich die Lösung etwas sehr sehr weit an den Haaren gezogen und an der Realität vorbei, empfunden habe. Andererseits hat er auch Fragen aufgeworfen, die damit beginnen in wie weit ein Mensch sich schuldig macht, wenn er selbst aus einer anderen Kultur stammt und ein Verbrechen begeht das in dieser nicht als solches gilt. Dennoch, ich fand da hätte eine etwas lebensnahere Lösung das Ganze für mich interessanter gestaltet. Ich fand ihn aber insgesamt recht spannend und wollte schon auch wissen wer der Mörder ist und wie die Polizei diesen fangen wird. Auch hier war das Ganze am Ende etwas unbefriedigend. Für mich persönlich war das etwas sehr aufgebauscht und es wurde ein künstlicher Showdown fabriziert.


    Was ich als etwas unangenehm empfand waren die zum Teil recht detailierten Beschreibungen der Morde. Das war selbst mir, die ich so etwas durch aus auch mag, zuviel. Das ging soweit das ich abends beim Hören das Licht an machen musste, weil ich es mit der Angst bekam. Auch dies passiert mir sehr selten. Ich finde da wäre etwas weniger, definitiv mehr gewesen!


    Ansonsten mochte ich die Erzählweise von Stephan Benson. Er hat eine angenehme Stimme und hat die Holländischen Namen und Rangbezeichnungen wunderbar vorgelesen. Das hat dem ganzen ein gewisses Flair gegeben. Außerdem fand ich hat er sich viel Mühe gegeben, die verschiedenen Figuren jeweils anders zu sprechen.


    Insgesamt gesehen ein solider Krimi, der gut vorgelesen wurde. Ich denke aber das gerade die ausführlicheren Beschreibungen der Morde viele Hörer (oder auch Leser) eher abschrecken wird, außerdem finde ich auch das der Krimi letztendlich nicht wirklich aus den vielen Kriminalbucherscheinungen heraussticht, eher gutes Mittelmaß würde ich sagen.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: