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Schon beim Lesen des Titels wird man unweigerlich an die gleichnamige Verfilmung von Stanley Kubrick denken. Clarke und Kubrick hatten Ende der sechziger Jahre zusammen ein Drehbuch erarbeitet, welches als Vorlage für einen beeindruckenden Film und ein nicht minder beeindruckendes Buch diente. An dieser Stelle soll natürlich der Roman bewertet werden, welcher zu Recht als ein Klassiker der Science-Fiction Literatur gilt.
Clarkes Space Odyssey ist in mehrere Abschnitte unterteilt, welche zwar jeweils von einem anderen Ort und in einer anderen Zeit handeln, zusammen aber eine geschlossene Einheit bilden. So beginnt der erste Teil des Romans vor rund 3 Millionen Jahren auf dem afrikanischen Kontinent. Unsere Vorfahren, mehr Affen als Menschen, sind ihrer feindlichen Umwelt unterlegen und vom Aussterben bedroht. In diesem entscheidenden Augenblick beginnt ein Monolith nicht irdischer Herkunft das Denken dieser „Affen-Menschen“ zu beeinflussen, indem er ihnen den Nutzen von Werkzeug vermittelt.
Das Ergebnis dieser Entwicklung sehen wir im zweiten Abschnitt des Romans, als wir im ausgehenden 20. Jahrhundert die ersten Mondansiedler kennenlernen. Diese finden auf dem Mond einen Monolithen, der nicht natürlichen Ursprungs sein kann. Bei weiteren Untersuchungen sendet dieses Gestein plötzlich ein Signal ins All.
Im nächsten Abschnitt begleiten wir die Crew des Raumschiffs Discovery auf ihrer Reise zum Saturn. Wir erfahren, dass die Besatzung diesen langen Flug nur mithilfe von künstlichem Tiefschlaf bewältigen kann und dass ein hochentwickelter und selbständig denkender Computer, HAL 9000, das Leben auf der Discovery regelt. Doch auf einmal überstürzen sich die Ereignisse: HAL gibt falsche Fehlermeldungen und es kommt zu einem tragischen Unfall.
Die letzten Abschnitte des Romans konzentrieren sich schließlich auf David Bowman, den einzigen Überlebenden an Bord der Discovery, der nun allein und auf sich selbst gestellt die Reise zum Saturn fortsetzt. Dort angekommen findet er den „großen Bruder“ des Mondmonolithen und wird sich von dort aus auf eine unglaubliche Reise machen…
Das Besondere des Romans ist für die unglaubliche und beinahe schon erschreckende Realitätsnähe und Glaubhaftigkeit der Ereignisse. So gelingt es Arthur C. Clarke nicht nur die Lebensweise der frühen Menschen unglaublich realistisch darzustellen, sondern auch deren Entwicklung, die der Monolith einleitet, nachvollziehbar zu beschreiben. Beeindruckend wirkt auch Clarkes Vision der Zukunft – die während der Entstehung des Romans in den sechziger Jahren (!) noch reine Fiktion gewesen ist –, die inzwischen zu unserer eigenen Realität geworden ist, in welcher Satteliten, drahtlose Netzwerkverbindungen und elektronische Zeitschriften Teil des Alltags geworden sind. (Und schon bei Clarke finden wir eine offene Kritik an der übermächtigen Stellung von Wissenschaft und Technik, welche nicht nur eine Hilfe für den Menschen darstellt, sondern ihn immer mehr unselbständiger und abhängiger von den „wissenschaftlichen Errungenschaften“ macht.)
Clarkes Roman besticht vor allem durch diese glaubhaften Schilderungen – ob es sich dabei um die Darstellung der frühen Menschen, die Reise zum Mond, die politische Situation auf der Erde, den Flug der Discovery oder die unglaublichen Ereignisse nach Erreichen des Saturns handelt. Die Handlung bleibt immer im Rahmen des Möglichen und Vorstellbaren und ich war jedes Mal überrascht, wie sehr Clarkes Zukunftsvision unserer eigenen Realität im 21. Jahrhundert ähnelt. Inwieweit der Schluss des Buches Realität werden könnte, wird uns aber erst unsere Zukunft zeigen können.
Fazit: Wer den Film gesehen hat, sollte unbedingt das Buch lesen, um Ursachen, Gründe und Absichten einer Zukunft zu erfahren, die bereits unsere eigene Realität geworden ist. Wer das Buch gelesen hat, sollte sich den Film ansehen und Kubricks Umsetzung dieser (Zukunfts-)Vision auf sich wirken lassen. Allerdings darf der Leser weder vom Film noch von dem Buch eine eindeutige Antwort auf die Frage erwarten, ob und wie der Mensch mit der Möglichkeit außerirdischer Intelligenz umgehen kann – dies muss jeder für sich allein herausfinden.
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