Michael Robotham - Dein Wille geschehe

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.135 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ElisaTo.

  • Hallo zusammen,


    bereits ein paar Mal habe ich Michael Robotham empfohlen bekommen - er soll ziemlich gute (Psycho-) Thriller schreiben.
    Hat jemand schon mal ein Buch vom australischen Autoren gelesen? Ist er tatsächlich empfehlenswert?


    Zur Joe O´Loughlin-Reihe gehören:
    * Adrenalin
    * Amnesie
    * Dein Wille geschehe


    Liebe Grüße
    dubh



    Edit: Da ich nun ein Buch von Michael Robotham gelesen habe, spezifiziere ich den Threadtitel auf dieses Buch.

    Liebe Grüße

    Tabea

    Einmal editiert, zuletzt von dubh ()

  • Hallo,


    da es scheinbar niemanden hier gibt, der mir zu- oder abraten kann, hab ich mir jetzt einfach mal "Dein Wille geschehe" geschnappt (naja, eher geliehen). Nach gut 200 Seiten muss ich sagen, dass mir die Schreibe des Autors gut gefällt: sie entwickelt einen echten Sog und es ist verdammt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Außerdem finde ich die gewitzte Art total gut!
    Sobald ich durch bin, berichte ich und liefere ein paar kleinere Zitate, die den Stil Robothams verdeutlichen.


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo dubh,


    leider habe ich Deinen Thread erst jetzt entdeckt.


    Ich habe Ende 2005 "Adrenalin" gelesen. An Einzelheiten kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, nicht einmal, nachdem ich den Inhalt bei Amazon nochmals durchgelesen habe, aber bewertet habe ich es damals mit "++". Man könnte also sagen: Inhaltlich nicht außergewöhnlich, aber spannend geschrieben.


    Liebe Grüße
    Doris

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    Michael Robotham, dein Wille geschehe
    (Goldmann Verlag, April 2009)
    ISBN 978-3-442-31178-1
    567 Seiten; € 19.95 (HC)
    Originaltitel: "Shatter"
    III. Teil der Joe O'Loughlin-Reihe



    Joe O'Loughlin, ein klinischer Psychologe, wird in einen schrecklichen Vorfall mit hineingezogen: während es aus allen Wolken schüttet steht eine nackte Frau auf einer Brücke in Bristol, England, und hat ein Handy am Ohr. Als O'Loughlin versucht, sie mit beruhigenden Worten aus der gefährlichen Situation zu bewegen, springt sie plötzlich - willenlos und wie ferngesteuert. Der Psychologe steht vor einem Rätsel: war es Selbstmord oder wurde die Frau tatsächlich in den Tod getrieben? Als wenige Tage darauf die Geschäftspartnerin und Schulfreundin der Toten erfroren aufgefunden wird und ebenfalls ein Handy bei ihr gefunden wird, steht für O'Loughlin fest, dass ein gefährlicher Täter am Werk ist, der seine Opfer offensichtlich so weit manipulieren kann, dass sie zum Äußersten bereit sind. Doch was treibt einen Menschen dazu, die Seelen anderer so zu verletzten, ja, zu brechen? Da keine Spur und nicht der kleinste Hinweis auf den Täter schließen lassen, bittet Joe O'Loughlin einen Freund um Hilfe - den pensionierten Detective Vincent Ruiz. Doch noch ahnt Joe O'Loughlin nicht, dass er mit seinen Nachforschungen selbst ins Visier des Gesuchten gerät...


    Michael Robothams neues Buch um den Psychologen Joe O'Loughlin ist Thrill pur! Auf knapp 570 Seiten fließt erstaunlich wenig Blut, werden überraschend selten für dieses Genre der Nervenkitzel über Grausamkeiten erzielt - dafür überzeugt "Dein Wille geschehe" auf der psychologischen Schiene. Joe O'Loughlin spürt den Täter anders auf als es ein Polizist tun würde - er analysiert den Täter, versucht ihn zu verstehen und zu 'lesen' und ihm so auf die Schliche zu kommen. Für den Rest, der sich tatsächlich nur über penibelste Polizeiarbeit klären lässt, gibt es dann seinen Kumpel Ruiz, der ihm mit Rat und Tat zur Seite steht, und natürlich die ermittelnde DI Veronica Cray.
    Das Buch hatte definitiv einen ziemlichen Sog auf mich ausgeübt, weil die Geschichte einfach gut gemacht ist und der Stoff, den Robotham da verarbeitet, an sich schon intelligent untergebracht ist. Zu keinem Zeitpunkt kam mir an der Handlung irgendetwas unlogisch vor. Auch wenn der Täter nicht erst zum Ende feststeht, bleibt es trotzdem sehr spannend, weil der Erzählfaden einfach klasse gesponnen ist.
    Noch erwähnenswert finde ich die Figur Joe O'Loughlin: der in den Vierzigern steckende Psychologe leidet seit einigen Jahren an Parkison, was ihn das ein oder andere Mal auch mit sich selbst handern lässt - besonders diese Figur ist einfach rundum geglückt.


    Fazit: Ein lohnenswerter und schlauer Pageturner mit reichlich Thrill, dafür so gut wie keinem Blut!
    5ratten

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Sobald ich durch bin, berichte ich und liefere ein paar kleinere Zitate, die den Stil Robothams verdeutlichen.


    Nachdem du ein Zitat schuldig geblieben bist, liefere ich gerne eines :smile:


    Zitat

    Mrs. Logan steht im Flur. Ihr XL-T-Shirt hängt von ihrer Brust gerade herunter und verbirgt einen Knubbel der Unsicherheit. Ich kann einfach nicht ausmachen, ob sie schwanger ist oder fett, deshalb halte ich die Klappe.


    Eine Situation, die ich auch schon erlebt habe - so richtig aus dem Leben gegriffen, wie so vieles in dem Buch. Ich kann mich dubhs Kritik nur anschliessen, hier ist meine Meinung:


    Inhalt:
    Psychologieprofessor Joe O'Loughlin lebt in Südwestengland und möchte eigentlich nur an der Uni Vorlesungen halten, die beiden Töchter betreuen und nebenbei noch den Kampf gegen seine Krankheit Parkinson führen. Allerdings wird er von der Polizei in ein Drama hineingezogen: Er soll eine Frau, die von einer Brücke springen will, genau davon abhalten. Noch während er mit ihr zu sprechen versucht, stürzt sie sich in die Tiefe. Bis zur letzten Sekunde führte sie dabei ein Handygespräch mit einem unbekannten Teilnehmer.


    Als die Tochter der Selbstmörderin daran zweifelt, dass ihre Mutter freiwillig von der Brücke gesprungen ist, kommt auch O'Loughlin ins Grübeln. Könnte es sein, dass jemand die Frau einer Hirnwäsche unterzogen und sie in den Tod getrieben hat? Aber wer? Und weshalb? Bevor der Professor sich versieht, unterstützt er die Polizei bei ihren Ermittlungen.


    Meine Meinung:
    «Dein Wille geschehe» ist ein Psychothriller der besten Sorte: Unglaublich spannend, aber nicht übermässig brutal (die brutalsten Szenen des Buches dürften sich nur im Kopf des Lesers abspielen). Natürlich müssen Unschuldige sterben und das ist gar nicht schön, aber der Hauptfokus liegt auf der Ermittlungsarbeit und der Ergründung des Täters und seiner Motive. Als Leser bekommt man dabei immer kurze Einblicke in die Gedankenwelt des Täters und lernt zu begreifen, wie er tickt. Das macht sein Verhalten ein Stück weit nachvollziehbar, wenn auch in keiner Weise tolerierbar.


    Neben der Mörderjagd spielt das Privatleben der Familie O'Loughlin eine wichtige Rolle. Da Joe krankheitsbedingt ein wenig kürzertreten muss, kümmert er sich mehr um die Kinder, während seine Frau als versierte Übersetzerin in ganz Europa herumreist, um beim Abschluss wichtiger Wirtschaftsdeals zu helfen. Die eigentlich harmonische Ehe bekommt Risse, als in Joe der Verdacht keimt, dass seine wunderschöne Frau vielleicht nicht treu ist. Das gibt dem Autoren Gelegenheit, vor allem Joe O'Loughlins Profil zu schärfen und dem Leser nicht nur den souveränen Psychologieexperten zu präsentieren, als den ihn die Umwelt wahrnimmt, sondern als einen kranken, verunsicherten Mann, der um seine Schwächen weiss und versucht, sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Da der Roman aus O'Loughlins Perspektive erzählt wird, lassen sich natürlich auch seine Gedanken verfolgen.


    Die anderen Charaktere sind hübsch gezeichnet, aber man erkennt überall noch die Schablonen, aus denen sie gepresst wurden. Das hat mich während des Lesens aber nicht gestört. Ich hatte genug anderes Material zum Nachdenken und war froh, dass einige Protagonisten nach dem erwarteten Schema funktioniert haben. Dabei sind ein paar durchaus originelle Figuren darunter, über die ich in einem weiteren Buch gerne mehr erfahren würde.


    Das Ende fand ich sehr gelungen. Zum einen hat die Art, wie der Täter gestellt wird definitiv einen «Ha, geschieht dir recht»-Effekt, auf der anderen Seite ist die Geschichte logisch zu Ende erzählt. Michael Robotham bleibt konsequent und verzichtet auf ein allzu rührseliges Happyend. Er lässt ebenso konsequent die Fragen zum Täter offen, die wohl auch im richtigen Leben nicht geklärt werden könnten. Ich bin froh, dass der Autor da (und nicht nur da) auf Kunstgriffe verzichtet hat.


    Fazit:
    Ein Schmöker, der sich zwar wegliest wie nichts, aber trotzdem Substanz hat und in dem Genre Psychothriller definitiv zu besseren Sorte gehört.


    8 von 10 Punkten

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ahoi!


    Michael Robotham ist mein absoluter Lieblingsautor ! Er kommt vor Stephen King, Simon Beckett, Joy Fielding und und und :3


    Ich habe alle Bücher von ihm gelesen und warte nun auf das Neuste, welches im September -wenn alles gut läuft- rauskommt.^^
    Er ist brillant.
    Besonders die Bücher, die aus der Sicht von Joe(seph) O´Loughlin geschrieben werden! Aw, ich wünschte es gäbe ihn wirklich, ich würde ihn tausende Frage stellen! Natürlich mag ich Vincent Ruiz ebenfalls, aber nicht so sehr wie Joe. Sie sind aber das perfekte Team, dass ich in manchen Büchern suche.


    Das Buch "Dein Wille Geschehe" ist sehr empfehlenswert! Ich habe es schon unendliche Male durchgelesen und würde es wieder tun. Dennoch muss ich sagen, dass man schon nach der Hälfte der Geschichte zu sich selber sagen kann: "Warte.. Da stand doch was darüber!"
    Kennt ihr das? Am Anfang wird etwas unauffälliges geschildert und am Ende kramt ihr nochmal am Anfang rum, um genau zu schauen was es nochmal zu bedeuten hatte? Genau so etwas denkt/ bzw. macht man in den Romanen von Michael Robotham und das liebe ich an ihn.


    -Schon beim 2x durchlesen dachte ich sowas wie :"Pass auf! Pass auf! Er ist es! ER!"- Haha. Ihr kennt es sicherlich.


    Das war's schonmal von mir!


    M.lieben.G.,
    Matrose Alice

    Michael Robotham und Serj Tankian.