Judith Hermann - Alice

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    Titel: Alice
    Autor: Judith Hermann; 18.95 €


    Allgemein:
    192 S.; Fischer; 2009


    Inhalt:
    5 Geschichten erzählen von Alice, Alice die immer wieder Menschen verliert die ihr sehr Nahe stehen. Judith Hermann von Alice‘ Gefühlen und ihrer Trauer, aber auch ihren Überlegungen über das Leben und den Menschen der gestorben ist.


    Meine Meinung:
    Ein eher ruhiges und trauriges Buch, geeignet für den Winter. Jede der Geschichten beschäftigt sich ganz unterschiedlich mit den Thema Tod, Abschied und Trauer. Dabei sind sie alle nur lose miteinander verbunden, Alice, ist es die in allen auftaucht . Immer wieder wird sie damit konfrontiert, obwohl sie manchmal nur Aussendende ist. Das Buch kann einen ganz schön deprimieren, ich würde daher empfehlen die Geschichten lieber nach und nach zu lesen und nicht alle auf einmal.
    Ehrlich gesagt kann einem die Umsetzung des Themas nach und nach auch ganz schön auf die Nerven gehen. Denn im Grunde erzählt die Autorin immer wieder dieselbe Geschichte, so hab ich das jedenfalls empfunden. Zwar kommen die Gefühle und Gedanken gut rüber aber irgendwann hat man einfach genug. Eine Geschichte hätte meiner Meinung nach gereicht. Ich finde jedenfalls das Alice unnötig aufgebauscht wird und überbewertet ist.


    3ratten


  • Ehrlich gesagt kann einem die Umsetzung des Themas nach und nach auch ganz schön auf die Nerven gehen. Denn im Grunde erzählt die Autorin immer wieder dieselbe Geschichte, so hab ich das jedenfalls empfunden. Zwar kommen die Gefühle und Gedanken gut rüber aber irgendwann hat man einfach genug.


    Ich glaube, das ist typisch für Judith Hermann. Zwar zieht sie einen mit ihrem tollen, kühlen Stil kurzzeitig in ihren Bann, aber nach einer Weile wirkt alles so eintönig. Wahrscheinlich hat man wirklich mehr davon, wenn man ihre Geschichten häppchenweise liest.


    Ich warte auf jeden Fall auf die TB-Ausgabe von «Alice«. An die 20 Euro für weniger als 200 Seiten sind mir einfach zu viel.

  • @Sternenstauner
    Gekauft hätte ich es mir auch nicht, es stand in der Bibliothek herum und ich hab es mitgenommen. Zudem Zeitpunkt hatte ich aber keine große Ahnung von dem Buch oder der Autorin. Ich finde 20 € definitiv zu teuer für die paar Seiten...


  • Ich finde 20 € definitiv zu teuer für die paar Seiten...


    Also: mir ist eine solche Denke fremd. Wenn die 200 Seiten richtig gut sind, dann sind die 20 EUR doch auch gut angelegt.


    Gruß, Thomas

  • Ich habe mir am Mittwoch "Schöne Aussichten" im Frankfurter Literaturhaus angesehen, wo es unter anderem um dieses Buch ging. Dort gingen die Meinungen ganz schön auseinander.
    Die Sendung wird am Sonntag auf HR2 übertragen. ( hr2-kultur 29.06.09, von 12.05 bis 13 Uhr).

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • @klassikfreund
    Da es mir nicht so gut gefallen hat, wäre es mir so oder so zu teuer. Aber ich finde halt schon das der Preis im Vergleich zur Seitenanzahl zu hoch ist. Kann ja jeder sehn wie er möchte.

  • Die im Feuilleton angesprochene große Beschäftigung mit dem Tod sehe ich nicht. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass im Leben von Hermanns Figuren das Leben und der Tod ähnlich gleichgültige, banale Zustände sind. Ihre Dialoge sind oft banal. Ihre Figuren sind oberflächlich und ähneln sich. Aber vielleicht geht es ihr ja darum: zu zeigen, dass ihre Figuren die Möglichkeit zu Leben haben, sie aber nicht oder kaum nutzen. Da ist es egal, ob sie Veränderungen im Außen vornehmen. Dass Hellmuth Karaseck in Judith Hermann den Sound einer Generation wahrnimmt, dass sollte ihrer Generation vielleicht zu denken oder hinterfragen geben. Vielleicht aber auch - nur - Karaseck? Welchen Sound meint er denn? Den von Grillen, oder Zikaden, um einmal eine Passage aus „Alice“ zu bemühen? Den Eindruck erweckt Hermann für mich mit ihren Erzählungsbänden. Von denen aus Sicht mancher Feuilletonisten Alice wenigstens schon als Roman gelesen werden kann. Die taz hatte ihn als Roman angekündigt. Vielleicht beim nächsten Mal... Aber vielleicht, zu viele „vielleicht“, will sie ja Erzählungen schreiben, und nicht „nur“ Erzählungen, bis es endlich zum Roman "reicht".


    Wenn sie immer wieder dieselbe Geschichte erzählt, wie Holden, aus meiner Sicht zutreffend, schreibt, landen wir beim Seriellen. Dann kommt es allein auf die Nuancen an.
    Aber ist es eine Lösung, die einzelnen Geschichten in Abständen zu lesen, wie Sternenstauner vorschlägt? Ich sollte es gelegentlich einmal ausprobieren. Vielleicht unterscheiden sie sich dann mehr als Freitag, der 13., Teil 1 ff. Oder reicht nicht vielmehr das Lesen einer Geschichte in Abständen?


    Liebe Grüße,
    mohan :winken:

  • Zur Orientierung aus den Feuilletons:


    "Konsequent erzählen die fünf Geschichten von Abschied und Verlust"
    (Jobst-Ulrich Brand, Focus)


    "Dieses Buch, Judith Hermanns bestes, hat kein Thema."
    (Nils Minkmar, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)