Ken Grimwood - Replay - Das zweite Spiel

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 10.482 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nimue.

  • Der Thread ist alt - aber das Buch hat nichts an Qualität eingebüsst. "Replay" ist eines der wenigen Bücher, bei denen ich keinen Augenblick zögere, die Höchstwertung zu geben.


    Der Protagonist nutzt die ihm gegebenen Chancen genauso, wie auch ich es tun würde und die Ergebnisse waren so glaubwürdig beschrieben, dass ich jedesmal dachte: "Ja. Genau so wäre es wohl gekommen."
    Dann dazu die Rahmenhandlung, die immer dann wieder an Spannung gewinnt, wenn sie grad am Abflachen war und die schlussendliche Aussage des Buches, die mich ebenfalls beeindruckt hat.


    Ja, ich bin rundum zufrieden mit dieser Lektüre :)

  • Ich las Replay vor ungefähr einem Jahr. Ich mochte die Grundidee, aber im Laufe des Buches fand ich die Handlung immer zäher und konnte mich überhaupt nicht mit dem Charakter identifizieren. Er war mir nicht sonderlich unsympathisch, er hat nur einfach völlig anders gehandelt als ich mir das denken würde. Das Ende hat mir auch nicht gefallen. Für mich also eher eine mal andere Lektüre für zwischendurch, aber kein Buch, das ich als besonders herausragend in Erinnerung habe.

    [i]Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Mensche

  • Was noch zu erwähnen ist: das Vorwort ist eine absolute Katastrophe. Das schlechteste Vorwort überhaupt. Wie konnte der Typ nur dermassen viele Spoiler ins VORWORT packen? So ein *"()&/)"*)="


    Glücklicherweise hatte ich es ausgelassen, weil ich sowas schon befürchtet hatte. Für mich war es zum Beispiel ein enormer Spannungsmoment, als plötzlich

    . Hat mich aus den Socken gehauen. Oder


    Aber Mr. Vorwort hat ja alles auseinandergenommen und es dann dem Leser überlassen, die lange Fassung der Geschichte zu lesen. *bää*


    Eventuell lag es auch daran, dass Du das Buch als langweilig empfunden hast?


    Was die Wiederholungen betrifft: was würdest Du denn anders machen?


  • Was noch zu erwähnen ist: das Vorwort ist eine absolute Katastrophe. Das schlechteste Vorwort überhaupt. Wie konnte der Typ nur dermassen viele Spoiler ins VORWORT packen?


    Das hat mich auch unglaublich geärgert :grmpf:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • ein wirklich wunderschönes buch, auch bei mir kommt es selten vor dass ich die volle punktezahl gebe, aber bei diesem buch geht es nicht anders:


    5ratten


    ich habe das mit dem vorwort schon vorher irgendwo gelesen... seitdem lese ich nie wieder ein vorwort.

    Einmal editiert, zuletzt von Sick Boy ()


  • ich habe dass mit dem vorwort schon vorher irgendwo gelesen... seitdem lese ich nie wieder ein vorwort.


    Ich mach das so: ist das Vorwort vom Autor persönlich, dann lese ich es. Ansonsten warte ich damit, bis ich mit dem Buch fertig bin.

  • Ich habe mit dem Buch heute morgen angefangen und bin total begeistert. Es erinnert an den Film: "Und täglich grüßt das Murmeltier"
    So etwas würde ich auch gerne mal erleben... Überlege auch immer wieder, was ich in meinem Leben anders machen würde, hätte ich die Chance dazu.


    Lg
    Germa :kaffee:

  • Ich habe das Buch nun im Zuge des SLW 2007 gelesen, hier meine Meinung:


    Jeff Winston stirbt am 18.10.1988 an einem Herzinfarkt, um sofort wieder im Jahr 1963, in dem College welches er damals besucht hat, sein Bewusstsein wieder zu erlangen.
    Dies geschieht einige Male – mit einer kleinen Ausnahme – Der Todestag bleibt immer identisch, es verschiebt sich jedoch das Datum zu welchem er sein Bewusstsein in der Vergangenheit wieder erlangt. Ist dies von Bedeutung? Das mag ein jeder Leser für sich herausfinden.


    Es erscheint mir wichtig zu erwähnen, dass Jeff bei seinen Toden und Auferstehungen alle Erinnerungen an seine gelebten Leben behält. Bedingt durch diesen Umstand ergeben sich natürlich ganz andere Möglichkeiten sein „neues“ Leben mit dem Wissen des vorherigen Lebens anders, vermeintlich besser, zu gestallten.


    Und hier beginnt der eigentliche Spaß an dem Buch. Es lädt zum Philosophieren ein. Hat mein Wirken wirklich Einfluss auf die Umwelt? Würde ich wirklich alles besser machen wenn ich noch mal von vorne beginnen könnte? Wie könnte ich das vermeintlich Beste für mich erreichen? Was ist das Beste für mein Leben?
    Oder ist es eher so, wie schon der Prediger Salomo (AT) feststellte: „Alles ist eitel und Haschen nach Wind“?


    Diese Gedanken kann man sich genüsslich während der Lektüre und auch danach noch machen, denn Grimwood gibt keine albernen Erklärungen für das Phänomen ab welches Jeff Winston immer wieder ereilt hat, sondern lässt das Phänomen als das bestehen, was es ist: ein Phänomen.


    Eine Kleinigkeit hätte ich an dem Buch geändert.
    Das Vorwort, welches leider viel zu viel verrät, direkt als Nachwort zu der Geschichte, hätte einen besseren Dienst leisten können.


    Trotzdem erhält das Buch von mir


    5ratten

  • Lange hat es gedauert bis ich auf dieses Buch aufmerksam wurde, ist ja schon ein bisschen älter. Vor einigen Monaten beim durchstöbern der Amazon Lieblingslisten entdeckt, habe ich dann auch gleich hier geschaut, ob es schon Rezis gibt. Nachdem hier auch alle so begeistert von dem Buch waren, musste ich es natürlich auch haben.
    Glücklicherweise habe ich dank der Warnungen nicht das Vorwort zuerst gelesen, was ich sonst immer mache.
    Als Nachwort prima, als Vorwort ein wirkliches Ärgernis :grmpf:.
    Ich bin genauso begeistert. Ein ganz tolles Buch unterhaltsam, temporeich und sehr zum Nachdenken anregend.
    Das Verhalten der Figuren bleibt immer glaubwürdig. Man kann sich als Leser gut vorstellen man würde selber genauso handeln, wenn man denn die Chance bekommen würde.
    Tragisch wird es


    Das Ende hat mich überrascht. Ich hätte gedacht

    Aber so ist es auch gut.


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Flor ()

  • Auch ich bin restlos begeistert von diesem sehr untypischen Science Fiction Buch. Vor allem fand ich die Handlung wirklich schlüssig, ich hätte an vielen Stellen auf die gleiche Art und Weise gehandelt wie die Hauptpersonen. Meine erste Idee wäre zum Beispiel wohl auch gewesen, durch Sport-Wetten und Aktien-Käufe zu Geld zu kommen. :zwinker:


    Was glaube ich noch gar nicht gesagt wurde: (ich packe das mal in einen Spoiler, da ich da nichts dazu schreiben kann ohne etwas über das Ende zu verraten).



    5ratten


    Seoman

  • Hier fehlt noch meine Meinung zum Buch, die ich vor Jahren für Literaturschock geschrieben habe:


    Jeff Winston stirbt am 18. Oktober 1988 an Herzversagen - und erwacht 25 Jahre früher wieder in seinem eigenen Körper. Ein Körper, mit einem gesunden Herzen und ein Verstand, der sich an die Zukunft erinnern kann. Nachdem Jeff sich von seiner Verwirrung erholt hat, setzt er alles daran, diese (seine) Zukunft zu ändern, reich zu werden, mehr Glück in der Liebe zu finden. Eine zweite Chance bekommt man schließlich nicht nocheinmal, oder? Er irrt sich, denn das Sterben und Erwachen geht weiter. Seine Leben verlaufen jedesmal anders, geleitet von Freude, Frustration, Trauer.


    "Replay" ist ein Science Fiction Klassiker der es in sich hat und ständig zum Nachdenken anregt. Was wäre wenn? Was wäre, wenn wir 25 Jahre in der Zeit zurückreisten und in unserem Körper erwachten? Was würden wir ändern? Wäre überhaupt eine Veränderung möglich? Was hätte das für Auswirkungen? Jedes Wiedererwachsen stellt eine neue Möglichkeit dar, das beste daraus zu machen. Doch anders bedeutet wie so oft nicht immer auch besser. Je öfter die Wiederholungen, desto sinnloser erscheinen sie Jeff, bis er schließlich an einem Punkt angelangt, an dem er aufgibt, sich treiben lässt. Doch das nächste Replay wartet schon.


    "Das zweite Spiel" ist für mich ein wirklich bedeutendes Buch und eines meiner Jahreshighlights. Es lässt sich nahezu in einem Rutsch lesen und erinnerte mich immerzu an den Spruch "Der Kopf ist rund, damit die Gedanken ihre Richtung wechseln können". Mancher mag sich an die Filme "Und täglich grüßt das Murmeltier" und "12:01" erinnert fühlen, doch Ken Grimwoods Wiederholung besteht nicht nur aus einem Tag, sondern aus vielen Jahren und viel mehr Möglichkeiten und Auswirkungen. Die Antwort auf die Frage "Warum das alles?" bleibt uns der Autor am Ende jedoch schuldig. Uns bleibt überlassen, ob wir das beste daraus machen.


    5ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.