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Originaltitel: Miles Errant ("The Borders of Infinity" / Brothers in Arms / Mirror Dance)
Auch dieser Sammelband, Band 4 der Barrayar-Sammelbände, besteht aus einer kürzeren Erzählung und zwei Romanen. Einen Thread zur Reihe gibt es hier, eine Rezension zum Vorgängerband hier
Die Grenzen der Unendlichkeit
Eine kurze Geschichte, in der Miles ganz auf sich alleine gestellt ist und loyale Mitstreiter rekrutieren muss. Bei Miles kann man sich allerdings nicht vorstellen, dass er wirklich als Gefangener in einem Kriegsgefangenenlager landet, als Leser ist man sich also recht schnell sicher, dass mehr Planung dahinter steckt, als die Geschichte an sich hergibt. Insofern ist es höchstens überraschend - und interessant zu lesen - wie viel Einsatz Miles in diesem Auftrag zeigt.
Waffenbrüder
Miles besucht die Erde. Der Chef des dortigen Geheimdienstes ist nicht gerade glücklich über seine Anwesenheit und Miles langweilt sich schnell bei seinem Aufenthalt in der Botschaft. Noch schlimmer ist, dass die Bezahlung seines Söldner-Einsatzes auf sich warten lässt, Gelder die er dringend für Reparaturen benötigt. Um die Ähnlichkeit zwischen seinen beiden Identitäten zu erklären denkt er sich dann ein Klonprojekt einer verfeindeten Macht aus, aus dem sein Admiral Naihem-Ich entstanden sei. Als wirklich ein Klon auftaucht, sieht Miles sich mit zusätzlichen Schwierigkeiten konfrontiert – unter anderem den wirklich unpraktischen brüderlichen Gefühlen die er ihm gegenüber entwickelt.
Spiegeltanz
Die dritte Geschichte dieses Bandes hat mir sehr gut gefallen, obwohl Miles diesmal nicht die Hauptrolle spielt. Der Hauptteil der Handlung konzentriert sich auf seinen Klon Mark und gibt seine Sichtweisen und Gedankengänge wieder. Mark beschließt in die Rolle Miles, genauer gesagt Admiral Naihems zu schlüpfen, um so mit dessen Truppe eine Befreiung der Klone auf Jackson’s Whole vorzunehmen. Da er zwar Miles Genie besitzt, aber nicht seine taktische Ausbildung, geht einiges schief und in kürzester Zeit muss Miles sich als sein Retter betätigen, da er in Mark nach betanischer Tradition seinen kleinen Bruder sieht, den es zu beschützen gilt. Danach gerät die Situation noch mehr aus dem Ruder, aber immerhin scheint es nun eine Zukunft für Mark innerhalb der barrayanischen Familienstruktur zu geben - wenn alle Gefangenen befreit und gerettet sind...
Alle drei Geschichten beschäftigen sich mit der Identität. Was macht Miles zu dem Mann, der er ist, was ist erlernt und welche Züge in ihm hat er geerbt. Mit Mark lernen wir in gewisser Weise einen anderen Miles kennen, einen, der keine Familie besitzt, auf die er vertrauen könnte, aber auch nicht so früh verantwortungsvolle Entscheidungen treffen musste, bei denen er die Belange seiner Umgebung berücksichtigen musste. Besonders das Ende des dritten Bandes gefiel mir, als Mark und Miles beide zu der Schlussfolgerung gekommen sind, dass sie ein wenig Rücksicht auf den jeweils anderen nehmen müssten, da er im Moment in einer schwierigen Situation sei - das zeigt wie ähnlich sich die beiden doch sind und auch, dass in beiden ein gutes Herz schlägt.
Ich freue mich bereits auf den nächsten Sammelband der Reihe, der in meinem Regal auf mich wartet. Irgendwann in diesem Band hatte ich leider einen Hänger, der aber vermutlich nicht an Buch selber lag, als ich nach langer Pause endlich weiter gelesen habe, war ich wieder ganz begeistert, trotzdem ergibt sich daraus ein halbes Rättchen Abzug
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