Historische Romane

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 5.389 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Imperator T. Validior.


  • Ich finde auch, dass man aus der Vergangenheit viel über die Gegenwart lernen kann. Allerdings denke ich auch, dass das Bild, das wir von der Vergangenheit haben, bis zu einem gewissen Grad auch geprägt davon ist, wie wir über unsere Gegenwart denken und dass wir uns deshalb nie "vollkommen" in frühere Zeiten hineinversetzen können.


    Ja und nein. Romane und selbst viele Sachbücher sind da natürlich selektiv und behandeln vorwiegend diejenigen Themen, mit denen der Autor selbst etwas anfangen kann bzw. die er seinen Lesern zu vermitteln in der Lage ist (oder: zumuten kann). Der Versuch, Authentizität zu schaffen, ist da etwa so Erfolg versprechend wie der eines deutschen Autors, einen maoistischen Chinesen so zu beschreiben, dass der sich darin wiedererkennt. Ein echter Zeitgenosse der beschriebenen Epoche würde über das alles mit großer Wahrscheinlichkeit den Kopf schütteln; aber dass er einverstanden wäre, ist auch nicht entscheidend: Der Leser von heute muss es sein!

    &quot;Cessent iam nunc rapaces officialium manus, cessent inquam!&quot;<br />&quot;Zurück, ihr gierigen Beamtenhände, zurück, sag ich!&quot;<br />&nbsp;&nbsp; - Konstantin der Große

  • Zitat

    Meinung nach kann man durch solche Informationen auch besser verstehen, wie es zu der heutigen Welt gekommen ist.


    Das ist ein interessanter Standpunkt. Schöne Antworten. Ich muss sagen, dass ich noch immer nicht recht überzeugt bin, jedoch neugierig geworden bin.
    Aber Leute, noch eine Frage...findet ihr nicht auch, dass die Klapptextschreiber auch ein wenig Schuld haben, dass man gewisse Bücher in dem Genre nicht liest? Vieles mutet sich so kitschig an, dabei ist es das dann überhaupt nicht. Ist es nicht immer die Art, wie etwas präsentiert wird? Da ein Vermeer am Cover, dort ein Rembrandt...ich frage mich... muss das sein?


  • Das ist ein interessanter Standpunkt. Schöne Antworten. Ich muss sagen, dass ich noch immer nicht recht überzeugt bin, jedoch neugierig geworden bin.


    Das ist doch schon mal ein guter Anfang :zwinker:



    Aber Leute, noch eine Frage...findet ihr nicht auch, dass die Klapptextschreiber auch ein wenig Schuld haben, dass man gewisse Bücher in dem Genre nicht liest? Vieles mutet sich so kitschig an, dabei ist es das dann überhaupt nicht. Ist es nicht immer die Art, wie etwas präsentiert wird? Da ein Vermeer am Cover, dort ein Rembrandt...ich frage mich... muss das sein?


    Nein, „muß“ sicher nicht, aber dafür können schließlich weder die Autoren und noch viel weniger die Bücher selbst etwas.


    Und da Du weiter vorne mal nach Empfehlungen gefragt hattest: Doch, auf eines möchte ich explizit hinweisen, weil es einen ganz anderen Typ von historischem Roman verkörpert, von dem ich auch gerne mehr auf dem Markt hätte. Ob es ohne den Namen des Autors eine Chance gehabt hätte, weiß ich nicht, aber es zeigt zumindest, was das Genre auch sein könnte: Alex Capus: Eine Frage der Zeit. Und da ist auch das Cover bestimmt kein Vermeer :breitgrins:

  • Wißt Ihr was, ich werde Follett und Campus lesen. Ja! Ich werde es tun!

  • :klatschen: :klatschen: :klatschen:
    Das freut mich, dass wir dich neugierig machen konnten und du einen zweiten Versuch wagst. Ich bin jetzt schon gespannt, ob sich deine Einstellung bezüglich historischer Romane durch die Lektüre ändern wird.


    Den Alex Capus : "Eine Frage der Zeit" habe ich auch gleich auf meine Wunschliste gesetzt, das Buch hört sich wirklich gut an. :breitgrins:

    :leserin: <br />Joyce Carol Oates - Du fehlst

  • Wir reden dann wieder weiter. Man kann nur über etwas reden, das man kennt.


  • Aber Leute, noch eine Frage...findet ihr nicht auch, dass die Klapptextschreiber auch ein wenig Schuld haben, dass man gewisse Bücher in dem Genre nicht liest? Vieles mutet sich so kitschig an, dabei ist es das dann überhaupt nicht. Ist es nicht immer die Art, wie etwas präsentiert wird? Da ein Vermeer am Cover, dort ein Rembrandt...ich frage mich... muss das sein?


    Absolut! Und das Schlimmste ist, dass solche missratenen Texte dann die falsche Zielgruppe ansprechen, die mit verfehlten Erwartungen an das Buch herangeht und entsprechend enttäuscht ist. Damit habe ich einige leidvolle Erfahrung sammeln "dürfen".

    Einbandmotive sind ein heikles Thema. Die meisten Verlage nehmen aus Kostengründen eben irgendetwas, woran sie die Rechte haben, das aber immer wieder. Auch dies ist übrigens ein spezifisches Phänomen des deutschen Marktes: Wenn ich über die Frankfurter Buchmesse spaziere und mir die Einbandmotive zum Beispiel der russischen Verlage ansehe, frage ich mich immer wieder: "Mensch, warum ist so etwas bei uns nicht möglich?"

    &quot;Cessent iam nunc rapaces officialium manus, cessent inquam!&quot;<br />&quot;Zurück, ihr gierigen Beamtenhände, zurück, sag ich!&quot;<br />&nbsp;&nbsp; - Konstantin der Große

  • Das mit den Klappentexten und Umschlagmotiven gilt doch auch für andere Genres. Die werden ja meistens von Leuten geschrieben, die das Buch gar nicht selbst gelesen haben, oder? Oder wer schreibt die überhaupt? :confused:


    Der Capus ist auch auf meiner Wunschliste gelandet! :smile:


    @Imperator
    Hab ich das eigentlich richtig verstanden, du schreibst selbst historische Romane?


  • Das mit den Klappentexten und Umschlagmotiven gilt doch auch für andere Genres. Die werden ja meistens von Leuten geschrieben, die das Buch gar nicht selbst gelesen haben, oder? Oder wer schreibt die überhaupt? :confused:


    Gewöhnlich der Verlag. Ich hatte das seltene Glück (?), meinen eigenen schreiben zu dürfen/müssen, aber das ist wirklich die absolute Ausnahme. Meistens übernimmt das entweder der Lektor oder die Werbeabteilung.



    @Imperator
    Hab ich das eigentlich richtig verstanden, du schreibst selbst historische Romane?


    Unter anderem, ja.

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  • Was hast Du geschrieben? Haben wir die Ehre es lesen zu dürfen?

  • Ob es wirklich eine Ehre ist, das zu lesen, weiß ich nicht. Aber wenn sich jemand unter euch daran wagen will, würde ich es als Ehre betrachten (und mich über den Gewinn freuen ;) ).


    Seht einfach in meiner Onlinebibliographie nach: http://www.alice-dsl.net/lalaith/Literatur/Buecher_D.html Ein weiterer Roman, der da noch nicht aufgeführt ist, wird voraussichtlich 2010 erscheinen.


    [size=2]Ich habe den Punkt hinter der URL gelöscht, weil sie mit nicht funktioniert hat (404-Fehlermeldung). Gruss Alfa Romea[/size]

    &quot;Cessent iam nunc rapaces officialium manus, cessent inquam!&quot;<br />&quot;Zurück, ihr gierigen Beamtenhände, zurück, sag ich!&quot;<br />&nbsp;&nbsp; - Konstantin der Große

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()