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1991 nehmen sich Vera und István, ein älteres Ehepaar, zusammen das Leben. Während Vera mit Anfang 70 noch topfit ist, leidet István an einer fortschreitenden Herzerkrankung und hätte seine Frau in absehbarer Zeit wohl alleine zurückgelassen. Dieser ultimativen Trennung haben sich die beiden nun durch den gemeinsamen Suizid entzogen, die Familie bleibt verstört zurück und rätselt um die genauen Beweggründe.
Vera und István waren die Großeltern der Autorin. In jüdischen Familien in Ungarn geboren und aufgewachsen, floh Vera während des Holocaust zunächst nach Deutschland, István wurde in ein KZ verschleppt.
Johanna Adorján erzählt in diesem Buch auf zwei Ebenen: einmal versucht sie, den letzten Lebenstag ihrer Großeltern bis zur abschließenden gemeinsamen Tat nachzuzeichnen, wie er möglicherweise gewesen sein könnte, andererseits schildert sie ihre eigenen familiären Erlebnisse und blickt zurück in die Vergangenheit, in die bewegte Lebensgeschichte von Vera und István.
Es klingt beinahe, als wäre die Autorin wirklich dabei gewesen, so detailliert und plausibel beschreibt sie den Schicksalstag dieses Ehepaares, das sich zeitlebens nach ungarischer Tradition siezte und sich dennoch so nahe war, dass einer nicht ohne den anderen zurückbleiben wollte. In einer klaren, angenehmen, schnörkellosen Sprache nähert sie sich ihrer Familiengeschichte und berichtet von ihren eigenen Versuchen, mit dem Grauen umzugehen, das ihre Großeltern erlebt haben.
Eine berührende und persönliche Auseinandersetzung mit der eigenen Familie und deren Vergangenheit.