Auf der Suche nach Abenteuerliteratur - eine Entdeckungsreise

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.290 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Thanquola.

  • Hallo,


    mir ist aufgefallen, dass es gar nicht so einfach ist, ansprechende Abenteuerliteratur jenseits von Dumas oder Robinson Crusoe zu finden.


    In diesem Thread könnt ihr eure literarischen Entdeckungen in Sachen Abenteuerliteratur kundgeben:


    ausgefallenes, bewährtes, was ihr gerne lesen möchtet, Abenteuerromane, die für andere interessant sein könnten.


    Auf der Suche nach Abenteuer


    Da ich gerade einen Abenteuerroman von Le Clézio lese, habe ich mich auf virtueller Suche nach Abenteuerromanen begeben, die für mich bisher im Verborgenen blieben. Ich meine also nicht Jack Londons „ Der Seewolf“, den sowieso jeder kennt - Ach, nein, ich habe ihn nicht gelesen, kenne nur die Verfilmumg mit Raimund Harmstorf , die ich inzwischen aber auch vergessen habe, dafür aber die neue Verfilmung mit Sebastian Koch mir noch gut im Gedächtnis geblieben ist. Immerhin verarbeitet Jack London Gedanken von Nietzsche, Spencer und Darwin (Huch, welcher Spencer denn?). Aber ich schweife ab und möchte ins große Unbekannte.


    Da gibt es den Italiener Emilio Salgari (1862-1911), der als italienischer Karl May gilt. Bekannt ist der Romanzyklus um Sandokan. Da schwummert es im Synapsenwald: gab es doch mal eine Fernsehserie... Der Wunderkammer-Verlag verlegt in neuer vollständiger Übersetzung 11 Romane (Salgaris Werke wurden früher leider jugendgerecht gekürzt herausgegeben). Bisher sind zwei erschienen: „Die Geheimnisse des schwarzen Dschungels“ (Sandokan 1) und „Die Tiger von Mompracem“ (Sandokan 3) Da man auf der Website schon das Cover sieht, erscheint hoffentlich demnächst Sandokan 2 „Die Piraten von Malaysia“, denn es ist doch sinnvoll, diese Reihe chronologisch zu lesen.


    „Die Geheimnisse des schwarzen Dschungels“
    „Die Tiger von Mompracem“


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    Als anderer literarischer Abenteurer gilt der Franzose Gustave Aimard (1818-1883), der zu seiner Zeit sehr erfolgreich war und Indianerromane schrieb, das Bild der Indianer und des Wilden Westens maßgeblich beeinflusst haben soll. Leider erlag ihm wie Emilio Salgari dasselbe Schicksal, dass seine Romane aufbereitet für die Jugend oft nur in gekürzter Fassung erschienen sind(siehe auch hier) Vielleicht erreicht ihm irgend wann posthum das Glück wie bei Salgari, dass sich ein Verlag erbarmt, und seine Werke ungekürzt herausgibt. Wikipedia nennt drei Romane: „Freikugel“, „Die Trapper von Arkansas“, Das Geheimnis des Trappers“.


    Nun denn, in unserer Zeit, in der man gerne an keuschen Biss-Vampirlippen hängt :breitgrins:, wäre es durchaus interessant, einen Blick auf Salgari zu werfen. Indianerromane reizen mich persönlich nicht. Ich schweife lieber durch Malaysia, Mauritius, kämpfe mich durch Urwälder und ergebe mich dem Meeresrauschen:


    „Immer, soweit ich zurückdenken kann, hab ich das Meer gehört.“ (erster Satz aus Jean Marie Gustave Le Clézio: „Der Goldsucher“)


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    Und was gibt es in Deutschland?


    Johann Gottfried Schnabel (1692 - † wahrscheinlich zwischen 1751 und 1758 ) schrieb die Robinsonade "Insel Felsenburg" die wir heute als die von Ludwig Tieck gekürzte Fassung kennen. Schnabel gilt als der erste literarische Abenteurer in Deuschland. Die Fassung von Ludwig Tieck gibt es als gelbe Reclamausgabe.


    Johann Gottfried Schnabel: Insel Felsenburg


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    Liebe Grüße
    mombour

    Einmal editiert, zuletzt von mombour ()

  • Spontan fallen mir da noch zwei Namen ein, zu denen ich jetzt aber noch nicht geprüft habe, inwieweit die Bücher noch verfügbar sind, nämlich Sophie Wörishöffer, um auch mal eine Frau ins Rennen zu schicken :zwinker: , und natürlich Friedrich Gerstäcker. Beide sind zwar nicht gerade aktuelle Autoren, aber ich würde beide immer noch lesen :breitgrins:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • In meinem SUB befinden sich zur Zeit "die Mutter aller Piratenfilme", Rafael Sabatini - Captain Blood und eine Geschichte über Lawrence von Arabien, Robert Ryan - Empire of Sand


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    Ansonsten begegnet einem so etwas gerade von modernen Autoren wirklich selten, die Zeiten der Abenteurer sind wohl eher vorbei...

  • Stimmt, Sabatini war auch so ein Vielschreiber. Apropos Piraten: Michael Crichton hat sich jetzt des Themas angenommen:


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    Gold - Pirate Latitudes

  • Mir fällt Sir Henry Rider Haggard ein.
    Seine Afrika-Abenteuer habe ich früher verschlungen, z. B. "König Salomons Diamanten".
    Die Bücher gibt es aber nur noch antiquarisch.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Friedrich Gerstäcker habe ich früher manchmal auf Flohmärkten gesehen -


    und, wer hätte das gedacht: eine deutsche Don Quichotiade von


    Christoph Martin Wieland: Die Abenteuer des Don Sylvio von Rosalva


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  • Huch, ich hätte schwören können, dass meine Lieblingsabenteuerromane von Gerstäcker geschrieben worden wären, musste aber gerade feststellen, dass das ein Irrtum war. Die in Südamerika spielenden Bücher Der Gefangene der Aimaras und Der Sohn des Gaucho stammen aus der Feder von Franz Treller. Ich würde sie gerne noch einmal lesen, weiß aber nicht, ob sie einer Wegwerfaktion zum Opfer gefallen sind, oder noch in einer meiner Bücherkisten ruhen.


    Auch von Friedrich Gerstäcker habe ich als Kind/Jugendliche einiges gelesen. Manchmal war es doch von Vorteil, einen älteren Bruder zu haben, aus dessen Bücherregal die kleine Schwester sich spannende Bücher holen konnte. Die Flusspiraten des Mississippi und Die Regulatoren von Arkansas habe ich einige Male gelesen.


    Mein Onkel, der seine Neffen und Nichten dankenswerterweise bei jedem Besuch mit neuem Lesestoff versorgte, kam mit Sophie Wörishöffers Durch Urwald und Wüstensand leider ein Jahr zu spät. Er erzählte mir, dass das Buch in seiner Kindheit zu seinen Lieblingsbüchern gehört hatte, aber als ich es bekam, war ich leider gerade aus dem Jedes-Buch-immer-wieder-verschlingen-Alter hinaus. Schade - das Buch hatte eigentlich das Potential, zu einem der großen Kindheitsleseerlebnisse zu werden. Interessanterweise stand auf dem Cover als Autor "S. Wörishöffer". Wahrscheinlich traute man es einer Frau nicht zu, richtig spannende Abenteuerbücher zu schreiben.


    Einige Jahrzehnte zu alt war ich dann für Prinz Faisals Ring des dänischen Autor Bjarne Reuter. Spannend fand ich die Geschichte aber auch mit 40.

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    @mombour:
    Danke für den Hinweis auf Salgari. Ich wusste gar nicht, dass der Fernseh-Sandokan (ach, was hatte der schöne Haare *Schmacht*) eine literarische Vorlage hatte.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Interessanterweise stand auf dem Cover als Autor "S. Wörishöffer". Wahrscheinlich traute man es einer Frau nicht zu, richtig spannende Abenteuerbücher zu schreiben.


    Genau. In einer Bemerkung eines Antiquars auf zvab.com habe ich heute gelesen, dem Publikum sollte deswegen nicht bekannt werden, dass sie eine Frau war, aber der Interessierte konnte damals in "Kürschners Literaturkalender" ihren vollständigen Namen lesen. Man nannte die Autorin schließlich "Die blutige Sophie". Übrigens war Sophie Wörishöffer eine Cousine des heute noch bekannten Lyrikers und Schriftstellers Detlev von Liliencron.


    So bin ich nun auf die blutige Sohie ziemlich neugierig geworden. Ich danke euch.


    Liebe Grüße
    mombour

    Einmal editiert, zuletzt von mombour ()