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Die ersten Seiten waren eine Prüfung für meine Geduld und sind der Beweis das manches was einem der Deutschlehrer mit einem Rotstift umkringeln hätte, in Wirklichkeit nobelpreiswürdig ist…
„Die Ameise verirrt sich. Sie kriecht, doch sie lebt nicht, sie ist für das Auge kein Tier. Auch die Schoten der Gräser kriechen am Stadtrand wie sie.“ (S. 7)
„Am anderen Ende der Vorstadt fraß das Feld und lief mit Rübenblättern weit hinaus, dahinter blinkten weiße Wände“ (S. 12)
„Clara sieht ihre Brustwarzen, sie hängen wie zwei Schrauben an der Haut“ (S. 70)
Das Buch begann mit einer Aneinanderreihung von Beschreibungen einzelner Szenen oder auch nur "Standbilder", was scheinbar große Literatur ist, mich aber gelangweilt hat. Dann kam die Autorin zumindest absatzweise ins Erzählen und ich hatte den Eindruck, das Buch könnte mir doch noch gefallen. Ein Eindruck den ich dann aber wieder revidieren musste. Ich habe keine Ahnung ob zwischen diesen ganzen sinnlosen, an den Haaren herbeigezogenen Beschreibungen tatsächlich eine Geschichte steckt, aber es war mir zu mühselig sie auszugraben. Ab und zu schimmerte auch der Eindruck vom Leben in einem totalitären System durch, das klang interessant, aber das genügte nicht, um mich das Buch ordentlich durchlesen zu lassen, ich habe irgendwann nur noch einzelne Abschnitte gelesen – die in denen auch etwas passierte. Den Rest hat mir dann die Beschreibung eines Rituals gegeben, wie man einen Mann an sich binden könne, nämlich indem man ihm das „Blut der Melonen“ (=Metapher für Menstruationsblut) in Essen oder Getränke mischt. Nein, danke, so etwas muss ich nicht lesen, das war mein erstes und letztes Buch dieser Autorin und wenn dieses Buch typisch für Herta Müller ist, weiß ich nicht, was das Komitee geritten hat, ihr den Literaturnobelpreis zu verleihen.
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