Dorothea Keuler – Verlorene Töchter
Untertitel: Historische Skandale aus Baden und Württemberg
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Inhaltsangabe: (dem Buch entnommen)
Schon immer gab es Frauen, deren Lebensweg ganz anders verlief, als er von Geburt und Herkunft vorgezeichnet war. Frauen, die aus der Rolle fielen, Regeln brachen, Anstoß erregten.
Fesselnd schildert dieses Buch die Geschichte von 14 solcher Frauen aus fünf Jahrhunderten – aus allen Teilen Badens und Württembergs und allen gesellschaftlichen Schichten. Manche waren sich ihres „skandalösen Verhaltens“ bewusst, andere wurden durch unglückliche Umstände oder fremdes Zutun in „unerhörte Affären“ verstrickt. Ein Eklat mündete für die Frauen oft in der persönlichen Katastrophe.
Der erste Satz:
„Das Los, nach einem erfüllten Leben in Ehren vergessen zu werden, war den hier dargestellten Frauen nicht beschieden.“
Meine Meinung zum Buch:
Vom Aufbau her ist dieses Buch gut gelungen. In der Einführung werden die 14 ausgewählten „Skandalnudeln“ kurz vorgestellt, so dass man das Buch nicht chronologisch lesen muss, sondern sich jeweils die Biographie herauspicken kann, die einen gerade am meisten interessiert. Die Biographien selbst sind chronologisch im Buch angeordnet und reichen in ihrer Spannweite vom beginnenden 15. Jahrhundert bis zum beginnenden. 20. Jahrhundert.
Die Bandbreite der dargestellten Persönlichkeiten ist ebenfalls breit. Es geht von Herzoginnen und am Hof lebenden Mätressen über reiche und/oder gebildete Bürgerstöchter, sozial engagierte Frauen und Künstlerinnen bis hin zu Bettlerinnen und Diebinnen.
Ebenfalls sehr unterschiedlich sind die „Verfehlungen“, welche die aufgeführten Frauen begangen haben. Ob es sich um die Flucht aus bzw. vor einer Ehe handelt, unerwünschten Schwangerschaften, politisch unbequeme Predigten, Tötungsdelikten oder dem Anprangern von Missständen handelt, es ist alles vorhanden, was zu den jeweiligen Zeiten (und auch heute noch) zu einem Skandal führen kann.
Vom Stil her ist das Buch flüssig geschrieben, manchmal etwas trocken, aber doch immer gut zu lesen. Zitate von jeweiligen Zeitgenossen fehlen auch nicht, so dann einige Hintergründe ausgeleuchtet und Motive deutlich werden können.
Portraits und Fotografien der im Buch erwähnten Frauen bzw. deren Umfeld sind auch vorhanden, so dass man sich beim Lesen anschauen kann, um wen es gerade geht.
Gleich in der Einführung stellt die Autorin dar, warum sie dieses Buch geschrieben hat:
Zitat“Mich hat interessiert: (...) Vor welchem geschichtlichen Hintergrund wurde ein Fall zum Skandal, (...)"
Genau das aber wird nicht in allen dargestellten Biographien deutlich. Die Auswahl erschien mir manchmal willkürlich und nicht nachvollziehbar. Deshalb habe ich das Lesen als teilweise unbefriedigend empfunden, zu viele meiner Fragen bleiben ungeklärt.
Meine Bewertung:
Viele Grüße von Annabas