Robin Wasserman - Skinned

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  • Robin Wasserman - Skinned


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    Klappentext:


    Lia Kahn ist reich, schön und beliebt bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen.


    Meine Meinung:


    Die Städte sind radioaktiv verseucht und die Menschen, die es sich dank eines "Bonus" leisten können, leben auf dem Land. Man liest keine Bücher mehr, geht nicht mehr ins Theater, sondern loggt sich einfach ins Netz ein und erlebt die virtuelle Welt wie eine reale. Kinder werden auf den jeweiligen Bedarf gezeugt: Lieber eine schönere Nase, dafür aber etwas weniger Intelligenz? Kein Problem. Der Bonus machts möglich.


    Lia Kahns Leben verlief bisher recht unspektakulär. Ihre Eltern sind reich und so ist das Mädchen nicht nur schön, sondern auch intelligent - und damit natürlich allseits beliebt. Als sie jedoch eines Tages frontal mit ihrem computergesteuerten Auto in einen LKW rast, verändert sich das einst so wohlbehütete Leben. Zwar ist ihr menschlicher Körper nach dem Unfall komplett zerstört, die Ärzte können aber ihr Gehirn retten und einen "Download" vornehmen. Nun erwacht Lia in einem künstlichen Körper, der ihr nicht mehr ähnelt, in dem sie sich durch und durch fremd fühlt und der alle menschlichen Sinne nur simulieren kann. Skinner oder Mech? Tot oder lebendig? Ist Lia eine Maschine, die glaubt, ein Mensch zu sein? Oder ist sie Lia, die wahre Lia, die nun auf immer und ewig in einer Körperprothese gefangen ist?


    "Skinned" ist der erste Teil der Gripped-Trilogie und das Debüt der Autorin Robin Wasserman. Das Thema ist nicht neu und erinnert öfter mal an Brian Aldiss "Supertoys Last All Summer Long", das von Steven Spielberg als "A. I. – Künstliche Intelligenz" verfilmt wurde. Wasserman schildert sehr realistisch die neuen Eindrücke, die auf Lia einprasseln. Die Gedanken, die sie in ihrer Verzweiflung gefangenhalten. Ihre Umwelt reagiert gleichermaßen abgestoßen und fasziniert auf den "Skinner", wie der abfällige Ausdruck für die Download-Empfänger ist. Einzig der Außenseiter Austen hält zu Lia. Sind die "Orgs", die sterblichen Menschen, die eine Seite, so bilden die "Mechs" die andere. Lia kann sich nicht von ihrer Vergangenheit lösen und versucht lange vergebens, sich mit ihrem neuen Körper zu arrangieren.


    "Skinned" ist ein eher ruhiger Jugendroman, der besonders den gesellschaftlichen Druck, dem Randgruppen ausgesetzt sind, beleuchtet. Daneben wird immer wieder die Frage nach der Menschlichkeit einer "Maschine" aufgeworfen. Das Buch kommt ohne unnötige Effekthascherei aus und ist trotzdem spannend zu lesen. Ebenfalls positiv zu bemerken ist, dass die Grundstimmung etwas melancholisch und traurig ist und das Ende auch nicht unnötig auf Happy-End getrimmt wurde. Natürlich wurde das Buch zum Schluß hin als Vorbereitung für die Nachfolger offen gehalten, aber trotzdem bleibt man nicht atemlos und voller Ungeduld zurück. Ganz besonders für Jugendliche sehr empfehlenswert! Ich bin gespannt, welchen Weg Lia einschlagen wird.


    4ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Danke für die schöne Rezi.


    Hast du das Buch auf Deutsch gelesen? Bzw. kannst du mir etwas über den Verlag sagen, der das Buch auf deutsch rausgebracht hat? Script5 sagt mir leider nichts und ich will die 16,90 Euro eher nur für ein Buch ausgeben, das es auch wert ist.

  • Hallo Elsabina,


    ja, ich habe das Buch auf deutsch gelesen. Es handelt sich bei Script5 um einen "Unterverlag" von Loewe. Also durchaus rennomiert. Das Buch selbst ist sogar mit Lesebändchen ausgestattet und hinsichtlich des Lektorats könnte ich nichts aussetzen (aber mir fallen solche Dinge auch oft nicht auf).


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Handlung:
    In ferner Zukunft sind Designerbabys keine Seltenheit mehr. Eltern bestimmen über Aussehen, Intelligenz und Emotionalität ihrer Kinder. Und wenn der biologische Körper aufgrund von Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr lebensfähig ist, wird er einfach ausgetauscht:
    Lia erleidet einen schweren Autounfall und als ihr Körper nicht mehr zu retten ist, wird eine Kopie ihres Gehirns in eine neue mechanische Hülle gesteckt. Sie kann sich an alles erinnern, laufen, sprechen wie ein normaler Mensch – nur fühlen kann sie nicht mehr.
    Ihre Eltern trauern weiterhin, ihre Schwester und alle ihre Freunde wenden sich von ihr ab und sogar Lias Freund Walker kann sich mit der neuen Situation nicht abfinden. Lia wird zu einem Freak, ohne Freunde und Perspektive. …


    Meine Meinung:
    „Skinned“ ist eine Mischung aus Jugend- und Science Fiction-Roman. Lia lebt in einer Zeit, in der man mit dem entsprechenden Bonus alles kaufen kann: bessere Autos, schönere Kleidung, moderne Technik und bessere Babys. Krankheiten werden vor der Geburt ausgemerzt, genauso wie zu große Nasen oder Übergewicht. Nach einem Atomkrieg und atomarer Verseuchung sind die großen Städte wie Chicago und Atlanta nur mehr bedingt bewohnbar – wer es sich leisten kann, wohnt woanders.
    Lia ist das, was man heute wohl ein IT-Girl nennen würde. Sie kennt jeden Trend, was sie trägt ist in und sie entscheidet, wer zur Gruppe der angesagten Jugendlichen gehört und wer nicht. Anfangs erscheint sie als sehr überhebliches egoistisches Mädchen.
    Nach dem Unfall ist alles anders. Sie fühlt sich immer noch als Lia, aber ihre Mitmenschen, die das nicht so sehen, verunsichern sie. Für ihre Schwester ist sie tot, für ihre Freunde einfach nur eine Maschine.
    Robin Wasserman beschreibt in sehr einfühlsamer Weise, wie sich das Leben durch einen Unfall verändern kann, nicht nur für das Opfer, sondern auch für die Angehörigen. Lia muss mit der Entscheidung ihrer Eltern, ihr Gehirn in einen neuen Körper downzuloaden, leben und es fällt ihr schwer, mit anderen klarzukommen, egal ob es sich um Orgs (Menschen) oder Skinner/Mechs (Maschinen, so wie sie) handelt.
    „Skinned“ ist der erste Teil einer Trilogie und ich bin froh, dass die Geschichte um Lia, Auden und Jude noch nicht zu Ende ist. Eine spannende Handlung (in der Zukunft) und sympathische Charaktere (sogar Zos Reaktionen sind mir gegen Ende des Romans etwas verständlicher geworden) machen hier einfach Lust auf mehr.


    @ Nimue, bin so froh, dass ich das Buch gelesen habe :)

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    Meine Meinung:
    Lia Kahn ist tot ... und lebt trotzdem weiter ...
    Bei einem Autounfall erleidet sie Verletzungen, die irreparabel sind. Als sie zu sich kommt, kann sie weder sprechen noch die Augen öffnen. Nur ihr Hörsinn ist noch intakt.
    Nachdem einige Tests an ihr durchgeführt wurden, dämmert ihr langsam, wie schlimm ihre Verletzungen wirklich sind und was aus ihr geworden ist!
    Da Lia in einer Zeit lebt, in der Knochen und Organe wie Ersatzteile ersetzt werden können, ist natürlich alles möglich.
    Gleichzeitig laufen aber schon die ersten Mechs umher: mechanisch-künstliche Körper, wie selbstständige Roboter mit einem Chip in sich, der das Gehirn eines verstorbenen oder verkrüppelten Menschen in sich hat.
    Und Lia Kahn ist nun eine dieser Mechs, denn sie ist tatsächlich gestorben. Ihre Eltern wollten sie nicht gehen lassen und fertigten von ihr eine Art Kopie an: ein Wesen, das unter der Haut aus Metall und Draht besteht, dank eines Downloads ihres Gehirns mit ihren Gedanken ausgestattet ist.
    Dass Lia selbst schockiert ist und es sie völlig aus der Bahn wirft, ist verständlich.


    Da sie ihre neue Situation nicht im Mindesten akzeptieren will, dauerte es, bis sie mit ihrem Körper wenigstens einen Kompromiss einging.
    Sie musste alles neu lernen, wie Reden, Schreiben, selbst wie sie blinzelt und den Mund öffnet und schließt. In ihrem neuen Dasein ist so etwas wie das Atmen nicht mehr von Belang, ebenso wenig wie den natürlichsten Bedürfnissen nachzugehen.
    Doch was für sie in ihrem Körper der absolute Horror ist: Sie fühlt nichts mehr!


    Lias Gedanken bei ihrer Neufindung, ihrer veränderten Situation, und um die Menschen in ihrer Umgebung, konnte ich mir sehr gut vorstellen.
    Da ich die Außenseiterrolle kenne, die Lia nach ihrem Unfall nun einnimmt, und wie sie diese empfindet, konnte ich gut nachfühlen. Ihre Zweifel und Ängste brachte Robin Wasserman gut rüber.
    Auch konnte ich die Menschen in ihrem Umfeld verstehen, dass diese ihr nun misstrauen. Schließlich ist sie nicht mehr sie selbst, sondern eine mechanische Ausführung von ihr, die vorgibt, Lia zu sein.


    Dass es sich bei dem Auftakt dieser Trilogie um Lias neuen Lebensumstand, und wie sie damit umgeht, dreht, wurde während des Lesens immer klarer.
    Dazu kamen das abweisende Verhalten von ihren Mitmenschen, die Distanzierung ihrer eigenen Familie und die Suche nach neuen Freunden. Um diese Faktoren ging es in diesem ersten Teil vorrangig.


    Die Autorin schuf eine Welt, in der ich persönlich niemals leben wollen würde. Es wurde plausibel erklärt, wozu die mechanischen Eingriffe sowie die hypermodernen Computer, Chips und dergleichen gut sind.
    Da die Protagonistin ein Teenager ist, war der Schreibstil sehr einfach und gut verständlich gehalten. Dadurch merkte ich auch, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt.
    Robin Wasserman hat einen lebendigen Schreibstil, der mich in seinen Bann zog.
    Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich mir vorstellte, selbst ein Mech zu sein und wie ich es empfinden würde …

    Fazit:

    Der Roman war faszinierend und erschreckend zugleich!
    Ein interessantes Thema für Jung und Alt.
    Daher vergebe ich die volle Punktzahl: fünf Sterne.


    5ratten


    Skinned-Trilogie:
    1. Skinned
    2. Crashed
    3. Wired

    gesegnete grüße, dine *wink* :schmetterling:

  • „Skinned“ reiht sich ein in die jüngste Flut postapokalyptischer Jugendromane. Nach Atomkriegen, Krankheit und Umweltkatastrophen hat sich das Leben der Menschen vollständig verändert. Kaum etwas wird dem Zufall überlassen: Stimmungen werden durch Drogen beeinflusst, Autos fahren computergesteuert und mit viel Geld kann man sich aus seinem genetischen Material das perfekte Kind konstruieren lassen. Die siebzehnjährige Lia ist so eine perfekte Tochter reicher Eltern, bis zu dem Autounfall, der ihren Körper unwiederbringlich zerstört. Als sie wieder aufwacht, ist eine Kopie ihres Gehirns in einem neuen, mechanischen Körper alles, was ihr bleibt.
    Der Leser begleitet Lia in der Zeit nach diesem Eingriff, nach dem alles anders ist als zuvor. Lia ist nicht mehr Trendsetterin, sondern für viele Menschen nicht mehr als ein sich bewegender Gegenstand. Sie verliert ihre besten Freunde an ihre jüngere Schwester und selbst ihr fester Freund, Walker, muss sich regelrecht zwingen, sie überhaupt noch zu berühren.
    Beklemmender aber noch als die soziale Ausgrenzung ist Lias Zustand an sich. Nur noch ein Bewusstsein in einem Körper zu sein, der nicht mehr atmet, nicht mehr isst, nicht krank wird und nicht stirbt, der nichts mehr tut, was wir eigentlich als lästig, aber doch als menschlich betrachten, ist unglaublich beklemmend. Der Roman wirft die Frage auf, worüber sich Menschlichkeit und Leben definiert und ob man eine Persönlichkeit einfach so downloaden und übertragen kann.


    Die Frage ist nur: Können diese Fragestellungen allein einen ganzen Roman tragen? Die Antwort ist: Jein. Sie können, aber in Skinned gelingt es nicht ganz. Für einen rein auf einen Charakter fokussierten Roman fehlt ihm doch die psychologische Tiefe, die mich als Leser genug fasziniert hätte, um wirklich 400 Seiten im Kopf dieser jungen Frau verbringen zu können, ohne mich zwischenzeitlich zu langweilen. Zu oft wirken die Situationen, die zum Nachdenken anregen sollen, erzwungen, wird die Handlung um Lia herum zum reinen Stichwortgeber. Und zu oft wird dann ausgesprochen, was man sich denken soll.


    Auch die futuristische Kulisse nehme ich Robin Wassermann nicht ganz ab. Sie packt viel Schnickschnack in diese neue Welt, ohne dass die jemals wirken an Profil gewinnen würde. Einerseits organisiert man sein ganzes Leben im virtuellen Raum, aber man geht noch immer brav zur Schule? Man kann voll funktionsfähige Menschen bauen und Gehirne „herunterladen“, aber Querschnittsgelähmte nicht wirklich heilen?
    Auch Lia selbst wirft Fragen auf: Ihr neuer Körper ist für Sex ausgerüstet, aber nicht für andere Dinge, die sie echten Menschen ähnlich machen würden, etwa einem automatischen Atemreflex, Zwinkern und die Möglichkeit so zu tun, als würde sie essen? Einerseits sagt sie, dass ihr Gefühle und das Empfinden für andere Menschen abhanden gekommen ist, aber in ihrem inneren Monolog empfindet sie doch wie ein normaler Mensch.
    Mir fehlt da die Schlüssigkeit und es scheint mir, als hätte die Autorin sich so manches genau so gebastelt, wie sie es eben brauchte. Das schadet der Glaubwürdigkeit und zerstört die Illusion ein wenig.


    Um mich völlig zu überzeugen, hätte das Buch in diesen Dingen definierter sein müssen und sich entweder tiefer auf seine Fragestellung einlassen oder eine wirklich spannende Geschichte drumherum bauen müssen, die einen über die ein oder andere Schwäche hinwegsehen lässt.


    Lässt man das alles beiseite bleibt ein ordentlicher Jugendroman, der besser ist als das meiste, was ich bislang aus der Dystopienflut gezogen habe. Denn gerade im ersten Teil ist das Buch stark und beschreibt Lias neues Leben in einer Eindringlichkeit, die es einem kalt den Rücken hinunterlaufen lässt. Allein für die gute Idee hinter dem Ganzen hat sich das Lesen gelohnt.
    Weiterlesen möchte ich in der Trilogie aber nicht.


    3ratten

  • Hallo Ihr Lieben,


    auf der Suche nach Büchern vom Script5-Verlag bin ich bei diesem Buch gelandet und musste es - obwohl ich noch x andere Bücher parallel lese :rollen: - gleich beginnen. Ich bin noch nicht so weit gekommen, aber bis jetzt hat das Buch schon einen gewissen Sog entwickelt und ich tue mich wirklich schwer es aus der Hand zu legen.


    Die Welt in der Lia lebt, wird nur kurz angeschnitten, aber wir befinden uns in einer Hightech-Zukunft, in der aber ziemlich viel durch einen atomaren Krieg zerstört wurde. Das alleine finde ich schon Horrorvorstellung genug und hoffe sehr, dass diese Zukunftsvision nicht wahr wird, sondern die ganzen Staaten, die jetzt so verbissen zu einer Atommacht werden möchten, doch noch rechtzeitig zur Vernunft kommen! :entsetzt:


    Lia führt das perfekte Leben als perfektes Ergebnis eines guten Gen-Misches! Bis sie einen schweren Unfall hat und als quasi Roboter mit ihrem Gedächtnis wieder aufwacht. Bis jetzt bin ich erst an der Stelle, an der Lia zum ersten Mal wieder nach Hause kommt. Bis jetzt ist das alles vor allem gruselig und ich bin gespannt, wie sie ihr weiteres "Leben" meistert!


    Ich finde die Idee des Buches bis jetzt sehr gut und hoffe es geht mit dieser Sog-Wirkung weiter! :klatschen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Das Buch subbt bei mir schon seit x-Jahren :breitgrins: Ich hatte Gutes darüber gehört und es mitgenommen, aber irgendwie macht es mich überhaupt nicht an :gruebel: Berichte also weiter, Tammy!

    //Grösser ist doof//


  • Das Buch subbt bei mir schon seit x-Jahren :breitgrins: Ich hatte Gutes darüber gehört und es mitgenommen, aber irgendwie macht es mich überhaupt nicht an :gruebel: Berichte also weiter, Tammy!


    :stillgestanden: :breitgrins: Vielleicht kriegst du ja dann noch Lust und schließt dich mit an! :zwinker: Im Moment ruht das Buch jedoch gerade, da ich - mal wieder - noch x-Bücher parallel lese, aber ich melde in den nächsten Tagen wieder!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich bin jetzt etwas über die Hälfte bei dem Buch angekommen und im Moment von Lia und der Welt, wie sie da beschrieben wird echt entsetzt. Alles ist total oberflächlich, es geht nur um Äußerlichkeiten und viel Geld und wer nicht gut aussieht oder es sich nicht leisten kann ist unten durch. :entsetzt: In so einer Welt möchte ich bitte nicht leben müssen! :grmpf:


    Lia könnte ich im Moment noch immer wieder schütteln. Sie ist selber ein von ihr verachteter Roboter, denkt aber immer noch voller Verachtung über "Skinner". Schön langsam merkt, dass da ein Nachdenken einsetzt, aber es ist ganz schön zäh.


    Entsetzt bin ich über ihre gesamte Familie. Oberflächlichkeit und Arroganz sind da an der Tagesordnung! :entsetzt: :grmpf: Ich bin ja gespannt, in welche Richtung sich der Roman noch entwickelt! :leserin:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Schön, dass Dir das Buch bisher so gut gefällt. Das erinnert mich daran, dass ich jetzt endlich mal den Nachfolger lesen muss!

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe fertig! :breitgrins: Und hier kommt meine Meinung:


    Robin Wassermann entfaltet in ihrem Roman "Skinned", dem ersten Teil einer Trilogie, eine düstere Zukunftsvision unserer Welt. Nach einem verherrenden Atomkrieg sind die Städte kaum noch bewohnbar und es gibt eine sehr stark abgegrenzte 2-Klassen-Gesellschaft. Auf der einen Seite gibt es die wenigen Privilegierten, die viel "Bonus" haben, sich alles leisten können und in großen Wohlstand leben. Auf der anderen Seite gibt es die Armen, die in Farbriken schuften müssen, oft noch unter den Nachwehen der Atomverstrahlung leide und mehr zum sterben, als zum leben haben.


    Die 16jährige Lia Kahn gehört zu den Privilegierten. Ihre Erzeugung fand nicht mehr natürlich, sondern mit Hilfe von vielen Manipulationen statt, so dass sie gut aussieht, intelligent ist und auch sonst noch einige besondere Fähigkeiten besitzt. Lia gehört zu den beliebtesten Schülerinnen an ihrer Schule, bis ein Unfall alles verändert.


    Bei einem schweren Autounfall stirbt sie eigentlich. Da ihr Vater aber viel "Bonus" hat und seine Tochter nicht sterben lassen möchte, wird ihr Gehirn auf eine Festplatte geladen und sie wacht in einem quasi sehr menschlichen Roboter-Körper wieder auf. Ihre Gedanken sind so wie vorher auch, ihre Erinnerungen auch, aber sie sieht anders aus, sie bewegt sich anders und sie ist ab sofort ein "Skinner". Jemand, der in der Gesellschaft der normalen Menschen nicht wirklich akzeptiert wird und diese leidvolle Erfahrung muss Lia auch machen.


    Der Leser erlebt dabei alles aus der Ich-Perspektive von Lia. Gerade die Beschreibungen, dass sie sich auch irgendwie anders fühlt, insgesamt Gefühle anders bei ihr ankommen, wie sie ausgegrenzt wird und langsam begreifen muss, dass sie einfach nicht mehr ihr vorhergehendes Leben weiterleben kann, sind sehr gut gemacht und haben bei mir richtige Gänsehaut ausgelöst.


    Lia ist dabei bei Weitem kein sympathischer Charakter. Sie ist verwöhnt, sie ist es gewohnt alles zu bekommen, was sie will und sie wurde ihr Leben lang mit Vorurteilen und Oberflächlichkeiten erzogen. Sie hat nie wirklich gelernt Dinge zu hinterfragen und erst jetzt, als Außenseiterin, fängt sie an sich Gedanken zu machen und von ihrem Ego-Trip schön langsam herunter zu kommen.


    Diese Entwicklung, die Lia durchmacht, ist sehr gut und schlüssig beschrieben und auch wenn ich oft den Kopf über sie schütteln musste, war ihr Verhalten doch immer gut nachvollziehbar. Andere auftauchende Figuren wurden auch so gut beschrieben bzw. gewisse Eigenschaften von ihnen gut hervorgehoben, so dass ich als Leser sie auch sehr schnell vor meinem inneren Auge sehen und nachvollziehen konnte.


    Alles in allem eine sehr erschütternde Zukunftsvision, die mich aber sehr schnell in ihren Bann gezogen hatte. Ein ganz tolles Jugendbuch, dass mich sehr stark zum Nachdenken angeregt hat. Daher ist Teil 2 auch schon bestellt und dieses Buch bekommt von mir volle 5ratten.


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ein aufwühlender, emotionaler Roman mit ruhiger Handlung


    Klappentext:


    "Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen."

    Gestaltung:


    Das Cover finde ich etwas nichtssagend. Vor allem ist mir überhaupt nicht klar geworden, was dieses Symbol in der Mitte bedeuten soll und inwieweit das mit der Handlung zusammen hängt. Ich konnte da nämlich keine Verbindungen zu Lias Geschichte ziehen… Die Handlung von „Skinned“ bietet doch so viel Potenzial für eine schöne Covergestaltung, schade, dass hier so ein schlichtes Cover gewählt wurde…

    Meine Meinung:


    „Skinned“ ist eine wirklich andersartige Dystopie auf dem Jugendbuchmarkt. Die Progtagonistin Lia ist ein MechHead, eine menschliche Seele/Gehirn im Körper einer Maschine. Ihre Geschichte geht beim Lesen wirklich unter die Haut, nicht nur, da der Leser alles in der Ich-Perspektive aus ihrer Sicht erfährt, sondern vor allem auch, weil man zu ihr eine emotionale Bindung aufbauen kann. Man spürt ihre Gefühle geradezu und kann sie nachvollziehen.


    Besonders aufrührend fand ich, dass Lia durch ihr „neues Äußeres“ von ihren alten Freunden verstoßen wird. Sie war beliebt und hatte alles, was beim Beliebtsein dazugehört. Und mit einem Schlag ändert sich ihr ganzes Leben, alles was sie kannte und woran sie gewöhnt war, existiert auf einen Schlag nicht mehr. Hinzukommt, dass ihre Mitschüler nun anfangen, sie zu ärgern, auszugrenzen und zu mobben. In ihrer Isolation findet sie jedoch einen guten Freund, der den MechHeads gegenüber nicht abgeneigt zu sein scheint und sie nicht zu hassen scheint.


    Sie findet auch „Freunde“, die so sind wie sie und die sich den Namen, MechHeads, ausgedacht haben. Lia jedoch ist diesen Jugendlichen gegenüber skeptisch, was für den Leser sehr nachvollziehbar ist, da die MechHeads lebensgefährliche Aktionen(unter anderem springen sie einen Wasserfall hinunter) durchziehen. Ihr Anführer, Jude, hat mir dabei besonders gut gefallen, da er so undurchschaubar ist. Man kann ihn nur ganz schwer einschätzen. Erst scheint er nett, doch im nächsten Moment ist er richtig gemein. Man kann sich auch nie sicher sein, wie er genau zu Lia steht, da es manchmal den Anschein hat, dass er sie mehr als nur mag… So ist man als Leser wirklich gespannt, wie sich die Beziehung dieser beiden weiter entwickelt.


    Auch spannend gestaltet sind neben diesen ganzen zwischenmenschlichen Beziehungen, die Handlung und Lias Gedankenwelt. „Skinned“ ist keine leichte Kost, sondern wirft tiefgründige Fragen des Lebens auf. So wird der Leser dazu angeregt, über sein eigenes Leben und sein Verhalten anderen gegenüber nachzudenken. Auf diese Weise gelingt es dem Roman, dem Leser eine wichtige Botschaft zu vermitteln, man soll andere nicht, nur weil sie anders sind, verurteilen und zudem hat jedes Leben eine Bedeutung.


    Fazit:


    „Skinned“ ist ein tiefgründiger, spannender und aufwühlender Roman, der interessante Charaktere, dramatische Wendungen der Handlung und eine wichtige Botschaft aufweist. Jedoch gibt es nicht viel Action. Der Fokus wird wirklich auf die tiefgründigen Fragen, die Reflexionen und den gesellschaftlichen Umgang mit dem Anderssein gelegt.


    4 von 5 Sternen!
    4ratten


  • Handlung:


    Ihre Eltern trauern weiterhin, ihre Schwester und alle ihre Freunde wenden sich von ihr ab und sogar Lias Freund Walker kann sich mit der neuen Situation nicht abfinden. Lia wird zu einem Freak, ohne Freunde und Perspektive. …


    Dieser Aspekt kommt mir sehr unrealistisch vor. Wenn jemand gestorben ist, gerade das eigene Kind, würde man doch viel darum geben, noch einmal mit ihm reden zu können - und hier haben die Eltern (und Geschwister) diese Chance, lassen sie aber aufgrund der Veränderungen nicht nur verstreichen, sondern gleich ihr ganzes Kind links liegen?
    Das finde ich etwas weit hergeholt.



    LG von
    Keshia

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