Robin Wasserman - Skinned
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Klappentext:
Lia Kahn ist reich, schön und beliebt bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen.
Meine Meinung:
Die Städte sind radioaktiv verseucht und die Menschen, die es sich dank eines "Bonus" leisten können, leben auf dem Land. Man liest keine Bücher mehr, geht nicht mehr ins Theater, sondern loggt sich einfach ins Netz ein und erlebt die virtuelle Welt wie eine reale. Kinder werden auf den jeweiligen Bedarf gezeugt: Lieber eine schönere Nase, dafür aber etwas weniger Intelligenz? Kein Problem. Der Bonus machts möglich.
Lia Kahns Leben verlief bisher recht unspektakulär. Ihre Eltern sind reich und so ist das Mädchen nicht nur schön, sondern auch intelligent - und damit natürlich allseits beliebt. Als sie jedoch eines Tages frontal mit ihrem computergesteuerten Auto in einen LKW rast, verändert sich das einst so wohlbehütete Leben. Zwar ist ihr menschlicher Körper nach dem Unfall komplett zerstört, die Ärzte können aber ihr Gehirn retten und einen "Download" vornehmen. Nun erwacht Lia in einem künstlichen Körper, der ihr nicht mehr ähnelt, in dem sie sich durch und durch fremd fühlt und der alle menschlichen Sinne nur simulieren kann. Skinner oder Mech? Tot oder lebendig? Ist Lia eine Maschine, die glaubt, ein Mensch zu sein? Oder ist sie Lia, die wahre Lia, die nun auf immer und ewig in einer Körperprothese gefangen ist?
"Skinned" ist der erste Teil der Gripped-Trilogie und das Debüt der Autorin Robin Wasserman. Das Thema ist nicht neu und erinnert öfter mal an Brian Aldiss "Supertoys Last All Summer Long", das von Steven Spielberg als "A. I. – Künstliche Intelligenz" verfilmt wurde. Wasserman schildert sehr realistisch die neuen Eindrücke, die auf Lia einprasseln. Die Gedanken, die sie in ihrer Verzweiflung gefangenhalten. Ihre Umwelt reagiert gleichermaßen abgestoßen und fasziniert auf den "Skinner", wie der abfällige Ausdruck für die Download-Empfänger ist. Einzig der Außenseiter Austen hält zu Lia. Sind die "Orgs", die sterblichen Menschen, die eine Seite, so bilden die "Mechs" die andere. Lia kann sich nicht von ihrer Vergangenheit lösen und versucht lange vergebens, sich mit ihrem neuen Körper zu arrangieren.
"Skinned" ist ein eher ruhiger Jugendroman, der besonders den gesellschaftlichen Druck, dem Randgruppen ausgesetzt sind, beleuchtet. Daneben wird immer wieder die Frage nach der Menschlichkeit einer "Maschine" aufgeworfen. Das Buch kommt ohne unnötige Effekthascherei aus und ist trotzdem spannend zu lesen. Ebenfalls positiv zu bemerken ist, dass die Grundstimmung etwas melancholisch und traurig ist und das Ende auch nicht unnötig auf Happy-End getrimmt wurde. Natürlich wurde das Buch zum Schluß hin als Vorbereitung für die Nachfolger offen gehalten, aber trotzdem bleibt man nicht atemlos und voller Ungeduld zurück. Ganz besonders für Jugendliche sehr empfehlenswert! Ich bin gespannt, welchen Weg Lia einschlagen wird.