Brendan Behan - Borstal Boy

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    Inhalt
    Brendan Behan wurde 1923 in Dublin geboren. 1939 wurde er in Liverpool verhaftet weil er Material zum Bau von Bomben für die IRA schmuggelte. Er wurde zu drei Jahren Jugendhaft in Borstal verurteilt. Die Anstalt war zu der damaligen Zeit ein Mustergefängnis, in dem die Jugendlichen nicht nur ihre Zeit absaßen, sondern auch ausserhalb des Gefängnis arbeiten konnten. Neben seiner Arbeit las sich Brendan durch die Gefängnisbücherei, denn auch wenn er in den Augen der Engländer ein Terrorist war, so kam er doch aus einer sehr gebildeten, wenn auch armen Familie und Lesen half ihm den Alltag hinter den Gefängnismauern zu ertragen. Nach dem Absitzen seiner Strafe wurde er nach Irland zurückgeschickt.


    Meine Meinung
    Auch wenn er das Verbrechen eines erwachsenen Manns begangen hat, so kann man in Borstal Boy doch den Jungen erkennen, der Brendan zum Zeitpunkt seiner Verhaftung war. Auch wenn der Autor bereits erwachsen war als er das Buch geschrieben hat, kann sich der Leser in den Jungen hineinversetzen. Brendan Behan beschreibt seine Gefühle und Ängste in der Untersuchuchungshaft und die Erleichterung darüber, nach Borstal geschickt zu werden. Natürlich ist auch dort nicht alles einfach, aber im Kreis von Gleichaltrigen ist es nicht wichtig, woher man kommt sondern mehr, dass man die Zeit gemeinsam durchsteht. Ob ihn der Aufenthalt geläutert hat kann ich nicht beurteilen, aber geschadet hat er ihm sicherlich auch nicht.
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

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    In „Borstal Boy“ erzählt der Autor (Jahrgang 1923) von seiner Zeit als Jugendlicher im englischen Strafvollzug. Als 16jähriges IRA-Mitglied wird er in England mit einer Bombe erwischt und verurteilt. Er verbringt erst einige Zeit als Untersuchungshäftling in einem normalen Gefängnis und verbüßt dann nach einem Zwischenaufenthalt in einer anderen Anstalt als sogenannter „Borstal Boy“ seine Strafe. Der Vorteil dieser Borstal-Anstalten war, dass sie tatsächlich eher der Erziehung als der Bestrafung dienen sollten und den Jungen, so sie sich an die grundlegenden Regeln hielten, relativ viele Freiheiten und auch eine vernünftige Versorgung zu Teil wurden.


    Die Figur Brendan lernt dort, dass die Unterschiede zwischen Engländern und Iren innerhalb der gleichen gesellschaftlichen Klasse deutlich geringer sind, als die zwischen den Klassen und der Herkunft (Land/Stadt). Er hat zudem die Möglichkeit viel zu lesen und diese Bildung sorgt mit dafür, dass er am Ende der Haft zwar immer noch Anhänger der IRA ist, aber sein „Feindbild“ durchaus genauer definiert und weniger von Verallgemeinerungen bestimmt ist.


    Die Erzählung ist voller kleiner Details und dem Autor gelingt es trotz zwangsläufig ähnlicher Tagesabläufe seine Geschichte interessant und abwechslungsreich zu gestalten und dem Leser bzw. der Leserin die Gedanken und die Gefühle des jungen Brendan nahezubringen.


    4ratten