Cody McFadyen - Ausgelöscht

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.488 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

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    Originaltitel: Abandoned


    "Ich bin ganz nah. Und ich habe ein Geschenk für dich, Special Agent Barrett." Smoky Barrett sieht von ihrem Handy auf. Die anderen Hochzeitsgäste beobachten gespannt das Brautpaar vor dem Altar. Da durchbricht Motorenheulen die Stille. Ein Lieferwagen hält auf dem Parkplatz. Die Türe öffnet sich, und eine Frau wird auf die Straße gestoßen. Ihr Kopf ist kahl geschoren, und sie trägt ein weißes Nachthemd. Sie taumelt auf das Brautpaar zu und fällt auf die Knie. Ihre Haut ist von blutigen Ritzern übersäht. Sie verzerrt das Gesicht und stößt einen lautlosen Schrei aus. Wer ist diese Frau? Smoky findet heraus, dass sie vor sieben Jahren spurlos verschwunden ist. Aber sie kann nicht über das reden, was ihr zugestoßen ist: Jemand hat eine Lobotomie an ihr durchgeführt und die Nervenbahnen ihres Gehirns durchschnitten. Sie ist nicht tot, vegetiert aber als leblose Hülle vor sich hin. Smoky hat es mit einem Serientäter zu tun, der weiß, dass es für einen Menschen Schlimmeres gibt als den Tod. Nur eines ist sicher: Es wird weitere Opfer geben. Und Smoky könnte das nächste sein.


    In einer Rezension zu einem der vorigen Bände hat jemand geschrieben, dass die Ermittler alles so Übermenschen sind, die zwar verletzt, aber durch nichts gebrochen werden können. Dem möchte ich nach Lektüre von "Ausgelöscht" (übrigens meinem ersten Band aus der Reihe) vorbehaltlos zustimmen. Anscheinend hat der Autor seine Hauptfigur bereit in den vorigen Bänden bereits völlig fertiggemacht, ihr verunstaltetes Gesicht hat er zwischendurch mal beschrieben, so genau mochte ich mir die Narben aber gar nicht vorstellen, aber auch in diesem Band kann sie nicht einfach nur ruhig ihrem Job nachgehen, sondern ist von Anfang an im Visier des Täters. - Ich verstehe den Autor nicht, anscheinend muss er immer noch einen drauf setzen…


    So hart wie die Hauptfigur Smoky kann eigentlich niemand sein und das ab und zu hervortretende weibliche Moment kann ich da nicht so ganz ernst nehmen. Sie ist mir kein bisschen sympathisch, sie ist garantiert eigentlich völlig traumatisiert und hat dringenden Therapiebedarf, aber sie ist ja hart im Nehmen und steht alles durch. Sie geht mir schon nach einem Buch auf die Nerven.


    Wären nicht die Andeutungen zu den grausamen Ereignissen der Vorgänger gewesen, hätte ich den Fall zwar etwas brutal gefunden, aber ansonsten als ganz ordentliches Popcorn-Thriller-Futter beurteilt. So bin ich mir aber zumindest ziemlich sicher: Weitere Bände brauche ich bestimmt nicht.


    3ratten

  • Hallo zusammen
    Ich mach sowas zum ersten Mal, und ich hoffe ich mach alles richtig ;)


    Ich bin eine bekennende Leseratte und derzeit bin ich begeistert vom neuen Star am Himmel der Thriller- Cody McFadyen.
    Ausgelöscht ist sein vierter Roman über die FBI Agentin Smoky Berett.


    McFadyen schreibt einfach unglaublich, er baut konstant Spannung auf die es dem Leser einfach unmöglich macht ein Buch wieder aus der Hand zu legen.
    Sowas ist mir bisher eher selten passiert, aber trotz der Blutrünstigkeit und der Liebe fürs Detail konnte ich nicht eher aufhören zu lesen.
    Und das trotz Ekel und Übelkeit, und die überkommt einen früher oder später.
    Seine Art so präzise zu schreiben ist echt unglaublich und die Vielschichtigkeit der Charactere ist ebenfalls überzeugend.
    Eigentlich mag ich viel Drumherumgerede in Büchern nicht und finde es eher anstrengend wenn man zuviel über den Character weiß aber die Darstellung ist überzeugend und die Weiterentwicklung durch die Bücher lässt einen einfach nicht los.


    Habt ihr schonmal was von ihm gelesen?

    Ich habe Ruhe gesucht, überall und habe sie am Ende gefunden in einem engen Winkel bei einem kleinen Buche.

  • Hallo Ankali,



    Ich mach sowas zum ersten Mal, und ich hoffe ich mach alles richtig ;)


    Perfekt! :daumen:


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    Kurzbeschreibung:
    „Der Motor dröhnt. Die Tür schwingt auf. Eine Frau wird auf den Asphalt geworfen. Die Tür knallt zu, und der Wagen jagt davon.“ Die Stimmung auf einer Hochzeitsfeier ist dahin und für FBI- Agentin Smoky Barrett und ihr Team beginnt die fieberhafte Jagd nach einem außergewöhnlich brutalen Serienkiller.



    Habt ihr schonmal was von ihm gelesen?


    Ja, ich habe vor kurzem "Der Todeskünstler" von ihm gelesen und bin genauso begeistert von dem Thriller gewesen, wie du hier schreibst. Ich hatte das Buch auch innerhalb von einem Tag zu Ende gelesen, auch wenn dann die Nacht durch fast kein Auge vor lauter Angst zumachen konnte! :aaa: :redface: :breitgrins:


    Um diesen Teil bin ich auch schön öfters herum geschlichen, wollte dann aber doch warten, bis es endlich als Taschenbuch heraus kommt! :zwinker:


    Hast du die anderen 3 Bände auch schon gelesen? Muss man die chronologisch lesen oder ist das nicht so schlimm? So weit ich weiß, ist ja "Der Todeskünstler" der 2. Band und den ersten werde ich jetzt, denke ich, nicht mehr lesen, da im 2. Band schon ziemlich viel von dem vorhergehenden erzählt wurde... :gruebel:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Danke, jetzt weiß ich Bescheid fuers naechste Mal ;)
    Ich les soviel, ich werd sicher nochmal dazu kommen was zu schreiben!


    Ehm ja, ich hab alle anderen gelesen und es macht Sinn die nacheinander zu lesen, die bauen zwar mehr indirekt aufeinander auf aber sie tun es! :)
    Aber die anderen Bücher fesseln genau so, man kann sie nicht aus der Hand legen und kann auch nicht aufhören zu lesen bevor man durch ist.

    Ich habe Ruhe gesucht, überall und habe sie am Ende gefunden in einem engen Winkel bei einem kleinen Buche.

  • @ Illy:
    Wenn dir Smoky auf die Nerven geht, wieso liest du dann eine Buchreihe die auf ihrem Character basiert?

    Ich habe Ruhe gesucht, überall und habe sie am Ende gefunden in einem engen Winkel bei einem kleinen Buche.

  • Ich bin mitten in die Serie hineingestolpert :breitgrins:


    Wenn ich gezielt Reihen lese, fange ich schon mit dem 1. Band an, aber das bekam ich geliehen und hier hat mich nichts davon überzeugt, die ersten Bände nachzuholen und die Reihe bekommt auch keinen "ich bin mittendrin angefangen und habe dadurch den Anfang verpasst, nur deswegen gefällt es mir nicht" - Bonus

  • Wenn du die ersten Bände gelesen hättest dann wüsstest du aber das Smoky mehr als hart ist, sondern das sie durchaus ein vielschichtiger Character mit Potenzial ist.
    Mal davon abgesehen das sie eine weibliche FBI Agentin ist, was bedeutet das sie sich in einem Männderdominierten Gewerbe durchsetzen muss.


    Smoky ist durchaus verletzlich und emotional und gerade der letzte Band drückt deutlich aus das die Charactere sich ihrer Grenzen bewusst sind.

    Ich habe Ruhe gesucht, überall und habe sie am Ende gefunden in einem engen Winkel bei einem kleinen Buche.

  • Ich muss sagen, dass ich eher illy zustimmen kann.
    Das Buch war zwar gut geschrieben und spannend aufgebaut, aber viel zu brutal. Es wird wirklich abgeschmälert dadurch, was die Agentin schon alles andere schreckliche erlebt hat. Für meinen Geschmack war es irgendwann einfach nur noch unrealistisch und hätte ich das Buch nicht auf meiner SLW-Liste gehabt, dann hätte ich es vermutlich auch nicht zu Ende gelesen. Während des Lesens hatte ich immer Momente der Abscheu. Ich schaue viele amerikanische Crime-Serien, wie Criminal Minds und auch da werden richtig grauenhafte Fälle gezeigt, aber McFadyen toppt dies alle mal. Falls jemand solche Grausamkeiten mag, dann ist dieses Buch wohl genau das richtige, aber für mich war es irgendwann zu viel. Vielleicht wäre dies auch ein wenig anders gewesen, wenn die Protagonistin nicht schon in den vorherigen Büchern (die ich im übrigen ebenfalls nicht gelesen habe) so viel durchgestanden hätte. Vielleicht würde ich auch alles als nur halb so schlimm empfinden, wenn ich die anderen Bücher gelesen hätte, weil dann die Grausamkeit in Happen gekommen wäre, aber nichtsdestotrotz bleibt für mich immer noch die unrealistische Komponente. Jemand der mit ansehen musste, wie die ganze Familie umgebracht wird und dann das ganze Gesicht entstellt bekommt und zudem noch eine zutiefst traumatisierte Tochter hat, kann so einen Job nicht durchstehen, ohne wenigstens mal in Theraphie gewesen zu sein. Und dass Bonnie erst nach drei Jahren in Theraphie soll, obwohl sie ein halbes Jahr lang (oder wie lang es auch war) nicht gesprochen hat, finde ich auch alles andere als logisch.


    Spannend blieb es aber trotzdem. Der Autor hat es geschafft, einen Spannungsbogen aufzubauen, der bis zum Ende bliebt. Allerdings muss ich sagen, dass die letzte Wendung, nämlich dass


    mich überhaupt nicht überrascht hat. Aber ansonsten war der Plot schon gut durchdacht und ich fand die "Bösen" in diesem Roman auch wesentlich besser gezeichent als die "guten" Protagonisten.



    3ratten


    weil es mich trotz Leseüberwindung irgendwann in einem Sog hatte.



    Smoky ist durchaus verletzlich und emotional und gerade der letzte Band drückt deutlich aus das die Charactere sich ihrer Grenzen bewusst sind.


    Vielleicht gilt das ja für die anderen Bände, aber für dieses garantiert nicht. Wie sonst lässt es sich erklären, dass sie selbst

    Wo sollen denn sonst die Grenzen sein?

  • Mein letztes Buch von Cody McFadyen ist schon eine Weile her und deswegen war ich einerseits sehr erstaunt, wie brutal der Fall aufgezogen wurde, andererseits muss ich zugeben, dass dem Buch keine Spannung fehlt.


    Der Fall ist, wie gesagt, spannend und die Ermittlungsarbeiten ziehen sich hin, sodass man sich schon bald wünscht, dass weitere Hinweise eintreffen.
    Seltsam finde ich auch, dass


    Vor allem das Ende fand ich nicht sonderlich realistisch. Ich denke, im echten Leben würden sich nun Abgründe im Team auftun, wo niemand mehr Vertrauen in Smoky setzt.


    Bei Smoky kann ich mich nicht sonderlich entscheiden: sie scheint eine Persönlichkeit zu sein, wo viele Emotionen vertreten sind, andererseits sollte sie mit Mann und Kind(ern) wirklich über einen Wechsel nachdenken.


    3ratten

  • Ich glaube ich muss einen meiner Lieblingsautoren mal ein wenig in Schutz nehmen :D


    Nein ganz ehrlich, ich finde das Buch (und auch seine Vorgänger) sehr gut. Ich denke es ist das Ziel von McFadyen die tiefsten Abgründe des Menschen zu Tage zu fördern und mein Ethiklehrer meinte mal zu mir: "Alles was du dir vorstellen kannst, gibt es auch irgendwo." Diese Aussage war in keinem Fall nur auf Positives bezogen. Somit finde ich das was er in seinen Romanen skizziert durchaus als glaubwürdig. Inwieweit nun Personen unter solchen Bedingungen handeln und denken ist denke ich bei weitem außerhalb unserer Vorstellungskraft.


    Ob und inwieweit sowohl Smoky als auch ihre Tochter einer Therapie bedürfen ist zwar fraglich (auch ich würde sie eher in Therapie schicken) aber der Mensch funktioniert zum Teil eigenwillig und ich denke es mindert die Qualität des Buches in keinem Fall. Ein seelisches Wrack möchte auch niemand als Hauptperson und ich denke er beschreibt ihre Gefühle und Hintergründe hinter ihrem handeln schon sehr gut.


    Wer einen McFadyen liest und sich anschließend über zu viel Grausamkeit beschwert ist meiner Meinung nach selbst Schuld schließlich wirbt das Buch quasi damit.


    Fazit: Die Story hat mir sehr gefallen und sich auch nicht zu lange hingezogen. Wer nicht aus seiner heilen Welt gerissen werden möchte, sollte sich von diesem Buch fernhalten. Wer einen Blick in menschliche Abgründe wagen möchte, dem empfehle ich McFadyen. Das ist immer alles zu 100% logisch ist will ich ihm verzeihen, denn unrealistisch wird er zu keinem Zeitpunkt.


    5ratten

  • Malki:


    Dass es keine Gute-Nacht-Geschichte wird, war mir auch klar. Ist ja nicht das erste Buch von ihm, was ich lese.
    Gestört hat mich aber zum Beispiel folgendes:

    So fand ich das vollkommen unnötig.


  • Ob und inwieweit sowohl Smoky als auch ihre Tochter einer Therapie bedürfen ist zwar fraglich (auch ich würde sie eher in Therapie schicken) aber der Mensch funktioniert zum Teil eigenwillig und ich denke es mindert die Qualität des Buches in keinem Fall. Ein seelisches Wrack möchte auch niemand als Hauptperson und ich denke er beschreibt ihre Gefühle und Hintergründe hinter ihrem handeln schon sehr gut.


    Ich finde durchaus, dass genau dies die Qualität des Buches mindert. Und auch wenn McFadyen für seine Brutalität bekannt ist, hätte ich es zwar trotzdem abartig gefunden (wenn ich das nicht so gesehen hätte, wäre ich von mir als Person auch sehr entsetzt gewesen, weil die Brutalität einfach abartig ist), aber immerhin wäre sie realistisch gewesen. Bzw. die Auswirkungen, die eine solche Brutalität mit sich zieht. Smoky ist entsetzt, weil ihre Tochter ein Tier tötet, aber dann redet sie nur mit ihr? Nichts weiter? Ich finde Smokys Verhalten viel zu unrealistisch und klar, Bücher sind nicht immer realistisch, aber ganz ehrlich - ich hätte lieber von einem seelischen Wrack (zumindest streckenweise) gelesen, als von einer übernatürlichen Superheldin in dieser Art von Roman.

  • Meine Meinung
    Ausgelöscht beginnt mit einer Hochzeit. Eine so normale Szenerie für Smoky Barrett, das kann fast nicht sein. Deshalb habe ich mich auch nicht sehr gewundert, dass aus der normalen Szene recht schnell eine grausame wurde. Also raus aus der hochzeit und hinein in den Fall.


    Abgesehen davon, dass die Idee ziemlich abartig war, fand ich die Geschichte sehr lange sehr spannend. Aber je mehr ich über den Täter erfahren habe, desto mehr habe ich mich gefragt, warum er ausgerechnet jetzt an die Öffentlichkeit geht und dazu auch noch Fehler macht.


    Ab diesem Punkt war es mit der Spannung für mich vorbei, auch wenn die Geschichte noch einmal eine dramatische Wendung nimmt. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor unbedingt noch einen draufsetzen musste um der Geschichte noch einen Kick zu geben. Für mich hat das nicht geklappt.
    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.