Reif Larsen - Die Karte meiner Träume

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.873 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kleinerHase.

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    T.S. Spivet lebt mit seiner Familie (einem mürrischen Rancher, einer introvertierten Insektenforscherin auf ewig vergeblicher Suche nach dem sagenumwobenen Tigermönchkäfer und einer Teenager-Schwester, die das Einschnappen zur Kunstform erhoben hat; der kleine Bruder Layton starb bei einem tragischen Schießunfall) auf einer Ranch im Nirgendwo von Montana und hat von seiner Mutter wohl den Forscherdrang geerbt. Akribisch erfasst er in verschiedenfarbigen Notizbüchern sämtliche Beobachtungen über seine Umwelt in Diagrammen, Landkarten und Zeichnungen. Eines Tages klopft das legendäre Smithsonian-Institut aus Washington bei ihm an, weil seine Darstellung eines Bombardierkäfers die Akademie so überzeugt hat, dass man über eine weitere Zusammenarbeit mit dem Jungwissenschaftler nachdenkt.


    Was der freundliche Herr vom Smithsonian nicht weiß: T.S. ist erst zwölf Jahre alt und somit nicht gerade der Prototyp eines aufsteigenden Sterns am Himmel der Wissenschaft.


    Aber T.S. hat sich in den Kopf gesetzt, den angebotenen Gastvortrag im Smithsonian zu halten, und macht sich auf eine abenteuerliche Reise in Richtung Osten.


    Eine Familie, die schwer am Verlust des jüngsten Sohnes trägt und zu fruchtbarer Kommunikation nicht fähig ist, ein Kind mit ungewöhnlicher Begabung und eine Reise unter skurrilen Umständen - klassische Zutaten für umfangreiche amerikanische Romane, aber nicht unbedingt mehr originell. Das gilt auch für den Blick durch die Augen eines Kindes mit seiner ganz eigenen Weltsicht (den Larsen aber sehr gelungen darbietet).


    Was an diesem Entwicklungsroman-meets-Roadmovie aber wirklich speziell und gelungen ist: die wunderschöne Ausstattung! Das Hardcover ist ungewöhnlich großformatig und somit leicht unhandlich, aber dafür hält man ein Buch in Händen, das optisch sehr ein Lexikon erinnert, mit breiten Randspalten, in denen sich (oft sehr witzige und schräge) Nebenbemerkungen befinden und natürlich jeder Menge Zeichnungen, Karten und Diagramme.


    Allzu realistisch dürfte T.S.' Weg quer durch die USA nicht sein, das tut dem Spaß am Buch aber keinen Abbruch. Nur auf die Prise Dan Brown, die zum Ende hin eingestreut ist, hätte ich getrost verzichten können.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke für die Rezi Valentine! Ich habe das Buch ja eigentlich auf meiner Wunschliste, bisher kann ich aber aus den Meinungen nicht rauslesen, dass es mir wirklich gefallen würde. Ich habe mich im Buchladen halt erst einmal von der wundervollen Ausstattung ködern lassen.

  • Von diesem Buch war ich anfangs sehr angetan, aber mit der Zeit verflüchtigte sich dieser Eindruck. Mir kam die Geschichte als solche ziemlich unglaubwürdig vor, auch wenn der kleine Abenteurer in seiner Naivität und Weltanschauung liebenswürdig war. Im Mittelteil gab es einige Längen, die zwar durch die wunderschönen Illustrationen aufgelockert, aber durch die Dan-Brown-Prise am Schluss mehr schlecht als recht ausgeglichen wurden. Leider wurde auf die Thematik der familiären Probleme und der Hochbegabung viel zu wenig eingegangen.


    Ohne die zahlreichen Skizzen würde das Buch wohl kaum größere Beachtung finden.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ingroscha: ich hatte es auch nur ausgeliehen ;) Vielleicht läuft es Dir ja mal leihweise über den Weg.

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    Ich mag Bücher mit einem „Mehrwert“, wenn man nicht nur die bloße Geschichte bekommt, sondern Zeichnungen, Erläuterungen, Fußnoten etc., deswegen wollte ich dieses Buch haben, sobald ich das erste Mal von seiner Aufmachung gehört bzw. gelesen hatte. Die Geschichte – ein Zwölfjähriger, der Zeichnungen für das Smithsonian anfertigt und auf eigenen Faust zu einer Preisverleihung dort reist – klang auch angenehm skurril.


    In Anbetracht meiner Erwartungen, war ich von dem Buch letztendlich ziemlich enttäuscht. Die Geschichte selber war nämlich nur mittelmäßig und teilweise nicht skurril, sondern nur reichlich an den Haaren herbeigezogen. Ein Teil des Buches erzählt noch dazu nicht T.S. Geschichte, sondern ist die Geschichte seiner Vorfahrin, die als erste Geologin in den Westen reiste. Der Zusammenhang war nicht wirklich gut ausgearbeitet und vor allem fehlte dieser Geschichte irgendwie ein Ende. Im Nachhinein überkommt mich der Gedanke, dass der Autor das Ganze irgendwann hinzugefügt hat, als er merkte, dass T.S.‘ Reise nicht genug Stoff für die gewünschte Seitenmenge ergab. Das Ende war besonders seltsam, der Autor versteigt sich da in wissenschaftliche Geheimgesellschaften inklusive Verschwörungstheorien, auf die ich gut hätte verzichten können. Wenn Larsen T.S. auf seiner Reise ein paar mehr Begegnungen mit anderen Menschen gegönnt hätte, wäre aus dem Buch vielleicht eine ergreifende Geschichte um einen einsamen Jungen geworden, so bleibt es bei verschiedenen Ansätzen, die sich nicht zu einem Ganzen fügen. Nur die Zeichnungen und Bemerkungen, die immer wieder an den Rand gekritzelt wurden, haben dem Buch trotz aller Schwächen noch zu einer positiven Bewertung verholfen.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Reif Larsen[br]Die Karte meiner Träume[br]OT: The Selected Works of T.S. Spivet[br]Erstveröffentlichung 2009[br]Aus dem amerikanischen von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié (2010)[br]Fischer Verlag[br]441 Seiten[br]


    Extras:
    Karten
    Zeichnungen
    Randnotizen
    Kritzeleien
    ....und alles was sonst in Notizbüchern zu finden ist.


    Ich habe heute mit meinem Monatsrundenbuch angefangen. Im Moment bin ich noch verwirrt von den Randnotizen, die immer allgemeine Erklärungen geben oder Zeichnungen aus T.S.' Notizbüchern geben.
    Soviel kann ich schon sagen: T.S. Spivet lebt in Montana auf einer Ranch, seinen Zweitnamen verdankt er dem Spatz, der am Tag seiner Geburt gegen die Fensterscheibe flog und dabei ums Leben kam. Das Skelett hat er Zuhause,...natürlich.
    Er hat drei Sorten Notizbücher, blau für "Darstellung von Leuten, die Dinge tun", rot für Anatomie von Insekten, grün für zoologische, geologische und topographische Darstellungen. Diese sind in seinem Zimmer je an einer Wand einsortiert. Er hat auch versucht an der vierten Wand Notizbücher anzusiedeln, bis er feststellte, dass dort auch die Tür ist und er nicht mehr aus dem Zimmer kommt.
    Absonderlich finde ich, dass er seine Mutter Dr. Clair nennt.
    Mal sehen, wie es weiter geht...

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Für eine Inhaltsangabe verweise ich auf diesen Thread: Reif Larsen - Die Karte meiner Träume


    Ich bin gespannt, wie es mir dieses Mal mit diesem Buch ergeht. Bereits vor einigen Monaten hatte ich damit begonnen und auf Seite 67 aufgegeben. :redface:
    Wenn es mich dieses Mal nicht überzeugen kann, werde ich es abbrechen und wegstellen, denn einen dritten Versuch wird es nicht geben.


    Nun denn: ich fange nachher, denke ich, noch (wieder) an. :zwinker:


  • Bereits vor einigen Monaten hatte ich damit begonnen und auf Seite 67 aufgegeben. :redface:


    Ich bin 1.5 Jahren ziemlich an der gleichen Stelle stehen geblieben :breitgrins: Es steht bei mir auch noch auf einer Liste und ich will es unbedingt nochmal versuchen, weil ich allein die Aufmachung mit den ganzen Randnotizen und Zeichnungen so schön finde. Da wurde sich richtig Mühe mit gegeben, was schon mal ein dicker Pluspunkt ist...
    Ich bin gespannt, wie es dir/uns ergeht :zwinker:

  • Ich habe gestern noch ein bisschen gelesen und bin tatsächlich bis Seite 111 gekommen. :breitgrins:
    T.S. hat inzwischen seine Sachen gepackt und möchte nach Washington fahren. Ich bin sehr gespannt, wie es ihm ergeht.


    Vor allem weil der gute Mann vom Museum ja nicht erwartet, dass ein Kind nach Washington kommt, um den Preis anzunehmen, der für seine herausragende Arbeit gedacht ist.


    Nachher mehr!

  • T.S. ist inzwischen auf einem Zug aufgesprungen und fährt mit diesem in die hoffentlich richtige Richtung. Beim ersten Halt des Zuges lernt er einen Hobo kennen, also jemanden, der ebenfalls auf Zügen unterwegs ist, welche nicht für Personen geeignet sind. Es handelt es also um ein illegales Unterfangen, weswegen T.S. sehr nervös ist.
    Seine Reise geht weiter, nachdem er sich etwas zu Essen bei McDonalds gekauft hat. Zwischendurch fühlt er sich sehr einsam und wünscht sich, mit einem ausgedachten Jungen tauschen zu können, der in Bahnhofsnähe wohnt und auf den vorbeifahrenden Zug schaut.


    Generell gefällt mir das Buch inzwischen besser, was auch daran liegt, dass ich nicht alle Zusatzinformationen, die es am Rand zu lesen gibt, mitlese. Beim ersten Lesen fand ich es zu "nervig", zwischendurch immer kleinere Zeichnungen und Texte dazu ansehen zu müssen. Nun geht es mir eindeutig besser damit. :breitgrins:

  • Es war mein zweiter Versuch, das Buch zu lesen und beim zweiten Mal hat es mir eindeutig besser gefallen: die Lösung war/ist, die Randzeichnungen einfach nicht immer anzusehen, sondern erst im Nachhinein nochmals durchzublättern. :breitgrins:


    Ich bin mit keinen Erwartungen an das Buch herangegangen, sodass ich nun nach Abschluss des Lesens weder maßlos enttäuscht, noch unglaublich begeistert bin.
    Die Geschichte von T.S. ist einerseits beeindruckend, andererseits so unfassbar normal. Leider werden viele Aspekte nicht weiter verfolgt, z.B. was die Familie von T.S. und seinem Handeln denkt, was genau die Mutter angetrieben hat und den Vater, wie es seiner Schwester erging und vor allem, wie T.S. sich damit fühlte, hochbegabt zu sein.


    Das Buch beinhaltet jedoch viele schöne Zeichnungen, die mir sehr gut gefallen haben, nachdem ich sie endlich angesehen habe.


    2ratten