Agatha Christie - Mord in Mesopotamien

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 4.121 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

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    Hercule Poirot ist zufällig in der Nähe, als in Syrien ein Mord geschieht. Im Haus eines Archäologen, der mitsamt eines ganzen Ausgrabungsteams vor Ort ist, wird die Frau jenes Wissenschaftlers ermordet. Laut Dienstboten und Zeugen ist kein Fremder ins Haus gelangt, so dass also einer der Expeditionsteilnehmer der Täter sein muss. Poirot ermittelt...


    Dieses Buch unterscheidet sich von vielen anderen Poirot-Romanen - und zwar dadurch, dass die Geschichte aus der Sicht einer Beteiligten erzählt wird. Amy Leatheran war erst seit zwei Wochen die Krankenschwester der Frau, als der Mord geschah. Nun berichtet sie rückblickend von den Geschehnissen vor und nach dem brutalen Ereignis.


    Poirot muss - wieder einmal - sein ganzes detektivisches Geschick an den Tag legen, um dem Mörder auf die Schliche zu kommen - zumal es noch einen zweiten Mord gibt, der die Ermittlungen nicht gerade einfacher macht. Die Lösung ist entsprechend kompliziert und gelinde gesagt nicht so ganz glaubwürdig - zumindest nicht in meinen Augen. Es ist mir schlicht zu konstruiert.


    Die Charaktere sind in diesem Buch jedoch das große Plus. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und sind entsprechend interessant. Jeder hat andere Eigenschaften und auch in ihrer Einstellung zur Ermordeten unterscheiden sie sich grundlegend.


    Alles in allem ist „Mord in Mesopotamien“ unterhaltsam, aber doch ein wenig sehr an den Haaren herbei gezogen.


    Deshalb gibt es von mir nur 2ratten

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Hallo!


    Mord in Mesopotamien hat alles, was ich an einem Krimi von Agatha Christie so mag: eine überschaubare Gruppe Verdächtiger, viele Geheimnisse aus der Vergangenheit von Opfer und Verdächtigen und ein abgeschlossener Schauplatz. Deshalb muss einfach jemand aus dieser Gruppe der Täter sein. Das lässt mir Raum zur eigenen Tätersuche.


    Ich muss allerdings gestehen, dass ich von Anfang an auf falschen Fährten war. Poirots Lösung, die wie immer mit viel dramatischem Effekt vorgetragen wurde, war natürlich viel eleganter und letztendlich auch die richtige. Ich muss Stephi allerdings recht geben, der Fall war auch für mich ein bisschen konstruiert.


    Die Idee, die Geschichte nicht aus Poirots Sicht, sondern aus der der Krankenschwester zu erzählen, hat mir gut gefallen. Ich fand ihre Schilderung der ersten Begegnung mit dem kleinen Detektiv sehr amüsant. Aber auch die Beschreibungen der Gruppe haben mir sehr gut gefallen. Sie waren deutlich lebendiger, als ich sie von anderen Ermittlungen Poirots kenne.


    Normalerweise ist Poirot nicht mein Lieblingsermittler bei den Krimis von Agatha Christie, aber hier hat er mich überzeugt.
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten
    Das erinnert mich daran das auch bei Miss Marple die Sichtweise nicht immer die der alten Dame ist^^
    Ich dachte ja immer ich kenne mittlerweile alle Poirot Fälle, stelle aber gerade fest das ich diesen tatsächlich noch nie in der Hand hatte. Da ich immer dann zu Agatha Christie greife wenn ich mal wieder das Gefühl habe die Krimiautoren dieser Welt lassen mich im Stich, wäre es eine Anschaffung Wert. Sicher ist sicher. ;)

  • Mir ging es auch so, dass die Lösung des Falles sehr konstruiert war. Da sie aber so an den Haaren herbei gezogen war, hat sie mich wiederum sehr amüsiert. Ich persönlich wäre nie und nimmer auf die Idee gekommen, wer der Mörder ist, dabei hatte ich selbst einige gewagte Ideen in peto :smile:


    Für einen vergnüglichen Leseabend gibt es von mir


    4ratten

  • Dass ich den Krimi vor über zehn Jahren schon einmal gelesen habe, hatte ich komplett vergessen. Ich konnte mich zwar an ein paar Motive erinnern, dachte aber, dass ich sie aus einem anderen Krimi von Agatha Christie kennen würde.


    Der Kriminalfall hat mir gut gefallen, auch wenn die Autorin ihrem bewähren Muster gefolgt ist. Aber das ist das, was ich an ihren Krimis mag: ich kann mitraten und liege doch meistens meilenweit daneben. Und das, obwohl ich mittlerweile ihre Fallen erkenne.


    Was mir weniger gut gefallen hat, waren die Charaktere. Die Frauen wurden durchgehend als oberflächlich und überspannt dargestellt. Die Erzählerin war die Ausnahme, obwohl sie als tüchtige Krankenschwester ihrem eigenen Klischee entsprochen hat. Die einheimischen Arbeiter wurden eher negativ dargestellt: ein bisschen schmutzig, zu laut und immer auf der Flucht vor der Arbeit. Die britischen Männer wirkten alle ein bisschen arrogant, auch Hercule Poirot gegenüber. Zum Glück steht der über diesen Dingen und macht sich mit seinem feinen Humor über sie lustig, ohne dass sie es bemerken.


    Trotz dieser Kritikpunkte funktionieren die Krimis von Agatha Christie immer wieder aufs Neue bei mir.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Trotz dieser Kritikpunkte funktionieren die Krimis von Agatha Christie immer wieder aufs Neue bei mir.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Hm ... Wenn Du diesen Roman in 12 Jahren nochmals liest, sind es dann nur noch drei Ratten, ohne Maus ... ^^

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • sandhofer da du so gut über meinen Lesegeschmack in zwölf Jahren Bescheid weißt, denke ich darüber nach, dich ja als Ghostwriter für zukünftige Rezensionen engagieren.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.