Nina Blazon - Schattenauge

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    Nina Blazon - Schattenauge


    Quelle meiner Originalrezension: hier auf media-mania.de


    Inhalt


    Zoë ist sechzehn und gerade ist ihre Beziehung mit David in die Brüche gegangen. Ausgerechnet ihre beste Freundin ist jetzt mit ihm zusammen und Zoë fühlt sich furchtbar gekränkt und sauer. Als sie abends im Club auf den gut aussehenden Albino Irves trifft, kann sie ihre Wut ein wenig vergessen. Aber wer ist dieser dunkle Typ, der Zoë seit dem ersten Treffen mit Irves zu verfolgen scheint? Um sich abzureagieren und den Kopf so richtig frei zu bekommen, läuft Zoë, auch in der Schule gehört sie zu den besten Läuferinnen. Häufig läuft sie sogar noch nachts und neuerdings scheint sie dabei in einen echten Rausch zu verfallen. Eines Nachts aber fühlt sie sich auch dabei verfolgt und dieses Mal scheint sie vor einer echten Bedrohung davon zu laufen. Zoë läuft und läuft und wird schneller und schneller, bis sie schließlich alles um sich herum zu vergessen scheint ... Dann findet sie sich auf dem Dach ihres Hauses wieder. Wie nur ist sie dorthin gekommen und warum hat sie keine Schuhe mehr an?


    Gil ist noch nicht lange in der Stadt. Als er entdeckt hat, dass er zu den Panthera gehört - dass eine Raubkatze in ihm schlummert und immer wieder mal seine Sinne übernimmt -, verlässt er Paris und kommt an diesen neuen Ort. Er hält sich an die Regeln, betritt fremde Reviere nur zu den erlaubten Zeiten und vermeidet so Konflikte mit den anderen seiner Art. Bis er dieses Mädchen im Club sieht - er weiß es, sie ist eine Läuferin, eine Panthera zu Beginn ihrer Wandlung, und er versucht sie zu schützen. Läufer werden von allen gejagt und müssen im ersten Kampf gegen ihre Artgenossen bestehen. Und was will nur Irves von ihr? Gil hängt sich an die Fersen des Mädchens und gerät dabei in fremde Reviere. Er weiß, dass er sich damit selbst in Gefahr bringt, das Mädchen aber kann ja nicht ahnen, dass es praktisch als Freiwild gilt und wirklich bedroht ist, und das trotz des Kodex, der besagt, dass die Panthera zwar kämpfen, aber nicht töten dürfen. Dann passiert es doch: Eine der Panthera, die schon lange in der Stadt lebt, wird ermordet ...


    Beurteilung


    Es gibt sie noch - gute urbane Fantasy für Jugendliche ohne eine im Vordergrund stehende Liebesgeschichte. Zwar spielt auch die Liebe eine Rolle in diesem Roman, jedoch handelt es sich hauptsächlich um einen spannenden Fantasy-Thriller mit paranormalem Touch. Nina Blazon schafft es mit einfachen Mitteln und einem geradlinigen, schnörkelfreien Schreibstil die Charaktere schon auf den ersten Seiten plastisch erscheinen zu lassen. Die Geschichte ist aus zwei Perspektiven erzählt, der von Zoë, die bisher nichts von ihrem Schicksal als Panthera ahnt, und der von Gil, der seit einiger Zeit von seinem Dasein als Wandelwesen weiß und damit lebt. Die Sichtweisenwechsel tragen sehr dazu bei, dass man beim Lesen mitfiebert und am Ball bleiben möchte. Dass die zwei Erzählstränge in unterschiedlichen Schriftschnitten gehalten sind, hilft dabei den Überblick zu behalten und macht den Wechsel auf die jeweils andere Person auch optisch deutlich.


    Die Geschichte ist in einem aktuellen städtischen Setting untergebracht, mit dem sich besonders Jugendliche sicher sehr gut identifizieren können, kommunizieren die Protagonisten doch mit modernen Medien wie SMS und E-Mail und mp3-Player oder iPod sind übliche Begleiter.
    Der Mythos der Panthera wird von Nina Blazon auf ganz eigene Art angegangen. Die Wesen verwandeln sich für andere nicht sichtbar in Raubkatzen, unterscheiden sich also von den sonst häufig in Literatur und Film vorkommenden Gestaltwandlern. Die Panthera selbst erleiden dabei sogar meist einen Blackout und nur sehr wenige können die Katzen - die Schatten der Menschen - wirklich sehen und alles bewusst erleben. Im Mittelpunkt des Buches stehen die Geschichte der Panthera und die Suche derselben nach ihrer eigenen Identität und Herkunft. Es geschehen Morde an solchen wie ihnen und durch diese plötzlich aufgetretene Bedrohung rücken die Identitätsfrage und die Selbstzweifel der einzelnen in den Vordergrund. Als Jugendlicher befindet man sich selbst in einer ähnlichen Situation - man verändert sich, wie auch die Panthera dies bei ihrer ersten Erfahrung mit ihrem Schatten tun. Sicher auch ein Grund, warum dieser Roman derart fesseln kann, steht doch jeder immer wieder mal vor größeren Veränderungen - auch seiner selbst.


    Ein toller Roman, spannend, mitreißend, auch mal romantisch und voller Gefühl, dabei aber nie kitschig oder klischeehaft und mit einem gelungenen Ende. Jüngere Leser ab 13 Jahren und auch Leser, die schon lange keine Jugendlichen mehr sind, werden sich kaum losreißen können von diesem fantastischen Werk aus der Feder von Nina Blazon. Man mag sich dieses Mal sogar eine Fortsetzung wünschen, auch wenn die Autorin hauptsächlich für in sich abgeschlossene Romane bekannt ist.


    5ratten:tipp:


    Für mich ein Highlight und ebenso gut wie "Die Totenbraut" von derselben Autorin.

  • Wir verteidigen.
    Niemals töten wir Angehörige unserer Art.
    Unser Sein ist geheim, unser Platz der Schatten, das Schweigen.
    Wir weichen oder nehmen uns den Raum.
    Jeder für sich, keiner für alle.
    Aber alle schützen das Geheimnis unserer Art.


    Gesetz der Panthera


    Zoe ist eine begabte Läuferin und mitten im Teenageralter. Ihre große Liebe David hat sie betrogen und sie steckt in einer Phase, wo sie am liebsten alles vergessen würde. Mit gelegentlichen Party´s in den Clubs der Stadt lenkt sie sich ab. Dort trifft sie auch den geheimnisvollen Unbekannten Irves. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen, kann aber nicht erklären, woran es liegt. Als sie eines Abends verfolgt und gejagt wird, gerät sie in eine Art Rausch. Seit diesem Erlebnis spürt sie Veränderungen. Ihre Empfindungen sind verstärkt: Töne, Gerüche und Sehvermögen entwickeln sich ... wie bei einer Raubkatze. Und es scheint, als könnten Irves, Gil und seine "Freunde" ihre Fragen beantworten.


    Nach meiner Begeisterung für "Totenbraut" konnte ich mit Nina Blazon nicht viel falsch machen. Dieser Roman ist zwar völlig anders, aber ebenso mitreißend und süchtig machend. Die ganze Geschichte entwickelte sich zu einem Pageturner. Nina Blazon erzählt von den Panthera. Durch besondere Umstände im Leben kommt es vor, dass man in den Schatten seines Daseins flieht und die Sinne einer Raubkatze entdeckt, die tief im Dunkeln schlummert. Es lässt sich auf der einen Seite unterdrücken, aber kann auch sehr gefährlich werden: wenn man vergisst, ein Mensch zu sein, nach Instinkten handelt, jagt und Beute sucht.


    In der ersten Phase des Buches geht man als Leser gemeinsam mit Gil auf die Suche nach dem Sinn. Was verbirgt sich hinter den Panthera? Gibt es ein Entkommen? Kann man es im Einklang leben... als Mensch und Raubkatze ohne etwas aufzugeben? Diese Detektivarbeit war sehr interessant. Und da es Nina Blazon immer gelingt, sehr eindringliche Charaktere zu schaffen, kann man als Leser richtig mitfiebern. Als plötzlich Morde in der Stadt geschehen nimmt das Erzähltempo rasant zu und hält bis zum Ende einige Überraschungen bereit.


    Und so wie sich das Leben von Gil, Zoe & Co zusammenfügt, so fest fühlte ich mich als Leser auch immer weiter mit der Geschichte verbunden und hinein gesogen. Muss denn ein eingefahrener Kodex immer der beste Weg sein, nur weil er schon jahrelang existiert? Es gilt den Beweis zu erstellen, dass man Veränderungen herbeiführen kann. Wenn man mutig ist und neue Wege geht, lässt sich die Zukunft positiv wenden. Wenn man seinen Schatten, seine Last, nicht ignoriert und übergeht, sondern ihm zeigt, wer der Chef ist, kann man vieles erreichen.


    Ich persönlich bin restlos begeistert von dem Buch. Es ist ein spannender Mystery-Roman mit modernen Darstellern, der junge Leser durchaus ansprechen sollte. Nina Blazon zählt jetzt endgültig zu meinen talentierten Dauerbrennern in diesem Genre.


    Ganz klar: 5ratten


    LG Kati :winken:


  • Nina Blazon zählt jetzt endgültig zu meinen talentierten Dauerbrennern in diesem Genre.


    Give me five Kati! :five: Ihre Bücher sind wirklich unglaublich mitreißend. Allerdings schwächelt "Ascheherz" ein wenig, könnte aber auch an mir liegen.


    Und wieder bestätigt sich, dass ich deine Tipps auch immer auf meine Wunschlisten schreiben kann :breitgrins:


  • Give me five Kati! :five: Ihre Bücher sind wirklich unglaublich mitreißend.


    *Yeah* :five:


    Zitat

    Allerdings schwächelt "Ascheherz" ein wenig, könnte aber auch an mir liegen.


    Oh, liest du das schon? Ich finde es echt schön, dass man mit jedem ihrer Bücher etwas neues erlebt (obwohl eine Fortsetzung zu "Schattenauge" auch gut wäre :breitgrins: )


    Ich drücke dir die Daumen für "Ascheherz" und freue mich auf deine Meinung. Bist du gerade nicht so in Leselaune? :knuddel:


    Zitat

    Und wieder bestätigt sich, dass ich deine Tipps auch immer auf meine Wunschlisten schreiben kann :breitgrins:


    Und umgekehrt... voll praktisch. :breitgrins:


    LG Kati

  • Oh, liest du das schon? Ich finde es echt schön, dass man mit jedem ihrer Bücher etwas neues erlebt (obwohl eine Fortsetzung zu "Schattenauge" auch gut wäre :breitgrins: )


    Ich drücke dir die Daumen für "Ascheherz" und freue mich auf deine Meinung. Bist du gerade nicht so in Leselaune? :knuddel:


    Ja, leider bin ich nicht wirklich in Lesestimmung, aber Schattenauge hätte mich vermutlich auch jetzt fesseln können. Und das obwohl Nina Blazons Bücher eigentlich völlig schnörkelfrei und "plain" sind. Mir gefallen sie außerordentlich gut - vielleicht gerade deshalb.

  • Ach wie schade, Ingroscha. Die Phasen gibt es aber und ich hoffe, sie geht ganz, ganz schnell vorbei. :bussi:
    Vielleicht hilft auch eine radikale Pause.


    LG Kati :winken:

  • Ich habe wirklich eine ganze Weile lang gedacht, nach "Faunblut" könne Nina Blazon nicht mehr besser werden. Was für ein glücklicher Irrtum! Erst vor ein paar Tagen las ich "Totenbraut", die mich richtig umhaute, obwohl ich kein großer Fan von historischen Romanen bin, schon gar nicht von welchen, die in Osteuropa spielen. Gleich darauf schnappte ich mir "Schattenauge" aus dem Regal. Eine völlig andere Welt also. Und was für eine!


    Mich hat die Idee der Panthera wirklich begeistert. Hummel, wer braucht schon Werwölfe und Vampire, wenn es doch (Wer)Katzen gibt :flirt: .
    Aber nicht nur die Idee an sich ist toll, der Schreibstil ist einfach nur schön. Und mal wieder ganz anders als ich erwartet hatte. Wenn man Ninas erste Romane liest, erkennt man sie am Schreibstil, aber seit"Faunblut" scheint da jedes Mal eine Steigerung drin zu sein. Ich kann nur sagen: Hut ab!


    Ein Buch besteht aber nicht nur aus einem wunderbaren Erzählstil und einer neuen (für mich zumindest) Idee, sondern auch aus den Figuren, mit denen sich die Leser/innen identifizieren können, und einer spannenden Geschichte. Die Spannung ist am Anfang eher subtil, vielleicht wirkte sich auf mich auch nur so, weil ich vorher "Totenbraut" gelesen hatte, wo die Spannung einem fast den Atem raubt. Aber mit fortschreitender Handlung wird es immer schwieriger, sich dem Sog zu entziehen.


    Eine Rezension mit ganzen drei Ausrufezeichen :zwinker: . Das kann nur eines bedeuten:


    5ratten und :tipp:


    ***
    Aeria

  • Hallo ihr Lieben! :winken:


    Schattenauge ist mein drittes Buch von Nina Blazon. Leider kam es nicht an Wolfszeit oder Totenbraut heran, aber dennoch hat es mir gut gefallen.


    Den Schreibstil von Frau Blazon mag ich einfach. Er ist flüssig und sehr bildlich, genau was ich brauche um mir eine Geschichte "lückenlos" im Kopf vorstellen zu können (hoffentlich ergibt das Sinn für euch :breitgrins:). Was mir ebenso an dieser Frau gefällt ist, dass sich ihre Bücher vom Inhalt her mal mehr, mal weniger unterscheiden. Habe ich bisher zwei historisch angehauchte Romane von ihr gelesen, fällt Schattenauge in eine komplett andere Kategorie.


    Von den Panthera war ich ebenfalls total begeistert, da kann ich mich Aeria nur anschließen - endlich mal keine Vampire oder Werwölfe! Obwohl ich doch zugeben muss, dass ich meine Probleme damit hatte zu verstehen, wie das Prinzip genau funktioniert... :redface:


    Den Handlungsstrang abwechselnd von Gil erzählen oder von Zoe erleben zu lassen war interessant, obwohl mir Gils Erzählstränge besser gefallen haben. Für mich war es einfach spannender mit ihm Detektiv zu spielen und sympathischer war er mir auch.


    Das Ende fand ich wiederum sehr gut. Ein Happy End wo nun plötzlich alle beste Freunde sind und glücklich miteinander leben hätte nicht gepasst.


    Gerne vergebe ich 3ratten, denn eine kurzweilige, spannende Lektüre ist Schattenauge abermal.

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

    Einmal editiert, zuletzt von Juggalette ()

  • :tipp:
    Schattenauge ist eine Art Krimi, in Richtung Fantasy. Das Buch ist in 2 Perspektiven geschrieben, einmal aus der Sicht von Zoë und einmal aus Gils Sicht. Damit der Leser einen besseren Überblick bekommt, sind die Sichten mit verschiedenen Schriften versehen.


    Dem Leser wird gezeigt, wie unterschiedlich sich das Panthera-Dasein auf die verschiedenen Menschen auswirken kann und durch ihre Freundschaft mit Irves und Gil (die unterschiedlicher nicht sein könnten) erfährt Zoë, dass es mehrere, als nur eine Art gibt, den Schatten in seinem Leben zu akzeptieren und findet dadurch ihren eigenen Weg.

    Ein großer Teil des Buches handelt von den Veränderungen, die Zoë durchmacht, der Einführung in die Panthera-“Politik“, der Bedeutung, ein Panthera zu sein, Mythen, und den Gefühlen der beiden Hauptcharaktere.


    Man rätselt fast bis zum Ende des Buches, das macht es bis zur letzten Seite echt spannend.
    Auch wie man sich die Pantheras vorstellen muss und welcher nun welche Katzengestalt hat, erfährt man auch erst zum Ende hin. Somit ist die Spannung durchgehend gewährleistet.


    Ein wundervolles Buch von Nina Blazon, es handelt sich nicht um normale Gestaltenwandler, wie wir sie aus vielen anderen Fantasy Büchern kennen... aber mehr dazu müsst ihr selber herausfinden, sonst verrate ich schon zu viel.


    5ratten

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche die Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.

  • Nina Blazon


    Schattenauge


    Die 16jährige Zoë hat ihren Freund an ihre beste Freundin verloren und fühlt sich doppelt verraten. Sie ist stinksauer. Dann aber lernt sie den gutaussehenden, geheimnisvollen Irves und dessen düsteren Kumpel Gil kennen. Kurz darauf kommt es zu merkwürdigen Begebenheiten, und bald muss Zoë feststellen, dass sie in Gefahr ist, sie wird gejagt…


    Gil, der Ich-Erzähler, zu dem die Geschichte regelmäßig wechselt, ist auf der Suche nach einem Ausweg. Er ist illegal im Land, auf der Flucht vor seiner Vergangenheit und pessimistisch, was die Zukunft betrifft…


    Mein Eindruck:
    Fantasy für Jugendliche vom Feinsten. Einige Formulierungen und Beschreibungen fand ich genial. Lediglich die Kämpfe zwischen den Gestaltwandlern konnte ich mir irgendwie überhaupt nicht vorstellen. Es bleibt dahingestellt, ob das ein Mangel meiner Fantasie war oder erzählerisch nicht ganz so gut rübergebracht wie der Rest der Geschichte.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.