Brian Selznick - Die Entdeckung des Hugo Cabret

Danke für die tolle Rezension, mondy!
Das hört sich wirklich super an. Ich hatte mich schon gefragt, wie wohl die Bilder in die Geschichte eingebaut sind. Wenn sie die Geschichte richtig weiter erzählen, dann bin ich nun noch neugieriger auf das Buch geworden.

Klingt wirklich sehr interessant - danke Mondy

In vieler Hinsicht handelt es sich bei "Die Entdeckung des Hugo Cabret" um ein ganz besonderes Buch: Nicht nur die wirklich schönen Zeichnungen haben mich sofort fasziniert, sondern auch die Geschichte selbst steht dem wunderschönen Äußeren des Buches in nichts nach. Sie ist ein bisschen wie ein moderndes Märchen, in dem vor allem die Magie in alltäglichen Dingen eine Rolle spielt. Trotzdem bleibt das Besondere der außergewöhnliche Erzählstil, bei dem man sich als Leser ein bisschen so vor kommt, als würde man einen Film sehen, da die Bilder die Geschichte nicht nur ergänzen, sondern auch die Handlung weiter erzählen. Dies wiederum passt perfekt zum Inhalt, bei dem es auch um die Faszination von Filmen geht.

Bei diesem Buch passt einfach alles zusammen und es ist ein richtig tolles Leseerlebnis!

Die Kombination aus Bild und Text hat mich bei diesem Buch sehr fasziniert, die Zeichnungen sind durchweg klasse. Da sie Teil der Geschichte sind, ist man auch gezwungen, sie sich genau anzuschauen, um nichts zu verpassen. Inhaltlich hat mir das Buch ebenfalls gefallen, wobei ich mich gefragt habe, ob ich die gleiche Story auch "ohne Bilder" mehr als 500 Seiten lang so begeistert verfolgt hätte, die ehrliche Antwort ist: vemutlich nicht.
Aber in der Kombination in jedem Fall ein ganz besonderes Buch, das sich zu lesen lohnt.

Huhu ihr Lieben!

Ich dachte eigentlich, ich würde nur kurz reinlesen, aber die über 500 Seiten sind in weniger als zwei Stunden verflogen.

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Meine Meinung:
Ich bin auf das Buch über die Glimmerfeen auf Youtube gestoßen und war von der Idee begeistert, dass es nicht nur illustriert ist, sondern die Handlung in Worten und dann zwischendurch nur in Bildern erzählt wird. Die Bilder unterstützen also nicht die Geschichte, sie treiben sie voran.
Hugo Cabret ist ein Waisenjunge, der für seinen verschollenen Onkel die Arbeit erledigt. Er wohnt im Bahnhof in Paris und ist dafür zuständig, alle Uhren in der Station am Leben zu erhalten. Er klettert durch Wände, zieht Uhren auf, ölt sie und passt auf, dass sie nicht kaputt gehen. Doch Hugo Cabret hat auch ein Geheimnis...

Mein erster Eindruck war wie schön dieses Buch gestaltet ist. Der Schutzumschlag, das "nackte" Buch, die schwarzen Seiten, der Rand und natürlich die vielen, vielen Illustrationen und Fotos. Die ersten 50 Seiten waren im Nu vorüber. Der Schreibstil bleibt sehr kindgerecht, man lernt die Charaktere nicht allzu intensiv kennen und man merkt, dass das Zielpublikum der Geschichte sehr jung ist. Dabei sind die Hintergründe durchaus auch für Erwachsene interessant

Den Reiz des Buches macht sicherlich die Aufmachung und der Hintergrund aus - dazu verrate ich lieber nichts, aber ihr werden ja wissen, was ich meine. Die Handlung an sich ist nicht sonderlich überraschend oder originell, aber irgendwie süß. Und ein so schöner Eyecatcher im Bücherregal für 15 Euro finde ich wirklich in Ordnung. Ich kann mir auch vorstellen, dass das ein tolles Vorlesebuch ist. Aber um das auszuprobieren, muss ich wohl noch ein paar Jahre warten.

wenn's nur um die Bilder ginge, würde ich 5 vergeben.

Liebe Grüße,
Wendy

Ich habe mir das Buch heute ganz spontan in der Club-Filiale gekauft, weil ich von der Verfilmung gehört hatte. Das Buch war in Folie eingeschweißt, so dass ich nicht reinsehen konnte. Hätte ich gewusst, dass es praktisch ein Comic ist, hätte ich die Finger davon gelassen. Nach dem Auspacken war ich erstmal entsetzt. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet.

Nach dem ersten Schock beschloss ich mir wenigstens die ersten paar Seiten anzusehen. Zwei Stunden später war ich mit dem Buch fertig. Und so übel fand ich es letztendlich doch nicht. Die Geschichte ist ganz nett, allerdings wird sie wohl niemanden umhauen: Hugo lebt in Paris der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts und hat ein Geheimnis. Ich glaube, hier geht es in erster Linie um die Zeichnungen, die ich sehr gelungen fand. Der Text ist Nebensache.

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***
Aeria

Der Film ist sehr schön! Tolle Inszenierung, tolle Schauspieler! Ich fand die Geschichte sehr schön!

Aber mit einem Comic hätte ich nun auch nicht gerechnet...

Nachdem der Film “Hugo Cabret”, der auf diesem Buch basiert, für mehrere Oscars nominiert wurde, kam der dringende Wunsch bei mir auf, zuerst das Buch zu lesen und dann den Film zu sehen. Nun habe ich beides erledigt und bin gespannt, ob der Film Chancen auf die vielen Oscars hat, für die er nominiert ist.

Zuerst aber mal zum Buch: Hugo lebt allein im Pariser Bahnhof Montparnasse und kümmert sich dort um die Uhren, zieht sie jeden Tag auf und repariert und ölt, wo es nötig ist. Hugos Vater ist kürzlich verstorben und Hugo ist einem Geheimnis auf der Spur, das dieser ihm hinterlassen hat. Hilfe bekommt er von Isabell, deren Patenonkel einen Spielzeugstand im Bahnhof betreibt. Und sie hat mehr mit der Lösung des Rätsels zu tun, als beide am Anfang ahnen.

Ich habe die englische Hardcover-Ausgabe gelesen und schon allein für die äußere Aufmachung konnte das Buch Bonuspunkte bei mir sammeln. Das schöne Cover und die schwarz umrandeten Buchseiten gefallen mir gut und ich war sofort nach dem Auspacken neugierig, ob es im Buch so toll weitergeht. Ich wusste zwar schon, dass im Buch viele Bilder enthalten sind, war dann aber etwas überrascht, dass es sich um schwarz-weiß Zeichnungen handelt, die keine Ähnlichkeit mit dem farbenfrohen Cover haben. Ich habe mich aber trotzdem bald an den Zeichenstil gewöhnt und konnte die vielen Bilder, die die Geschichte unterstützen auch genießen.

Die Bilder sind allerdings keine Illustrationen, die die erzählte Geschichte abbilden, sie zeigen eigenständige Szenen. Der geschriebene Teil geht dann dort weiter, wo die Bilder aufgehört haben. Die Zeichnungen sind dabei sehr geschickt eingesetzt und stellen manche Szenen so dar, als würde man gerade einen Film sehen. Zu Beginn wird an den Ort des Geschehens gezoomt, man rückt mit jedem Bild und jeder Seite näher, zuerst an den Pariser Bahnhof, dann an Hugo. Auch an anderer Stelle ist mir diese Ähnlichkeit zu einem Film aufgefallen, nämlich bei einer Verfolgungsjagd, als sehr geschickt von Bild zu Bild zwischen Verfolger und Fliehendem umgeschaltet wird und verschiedene Einstellungen auf die beiden gezeigt werden.

Da Hugos Geschichte gleichzeitig die Anfänge der Filmgeschichte erzählt, ist doppelt bewundernswert, wie geschickt Brian Selznick in diesem Buch die Grenzen zwischen Buch und Film verwischt hat und mit den Eigenarten des jeweiligen Mediums spielt. Auch die Kürze des Buches trägt dazu bei, denn man kann das dicke Buch aufgrund der vielen Bilder innerhalb von 2 Stunden lesen, genau in der Zeit, die es auch dauern würde, einen durchschnittlichen Spielfilm anzuschauen.

Von dieser einzigartigen Präsentation der Geschichte war ich sehr beeindruckt, habe mich oft lange mit den Bildern beschäftigt, nochmal zurückgeblättert und die geschriebenen Teile in kürzester Zeit verschlungen. Die Handlung fand ich dagegen etwas mager, die Charaktere bekommen keine Gelegenheit, sich zu entfalten oder weiterzuentwickeln und die Geschichte ist schon wieder vorbei, bevor sie überhaupt angefangen hat. In der Mitte des Buches gab es für mich einen Bruch, der die Handlung in zwei Teile splittet. Die Verknüpfung ist dabei nicht ganz logisch und wirkte im Nachhinein etwas an den Haaren herbeigezogen. Ich hätte mich gefreut, wenn der Autor einen etwas glatteren Übergang gefunden hätte. Vielleicht ist das aber auch nur einer dieser Zufälle, von denen man nicht glauben kann, dass sie auch im wirklichen Leben passieren können.

Allgemein ist “Die Entdeckung des Hugo Cabret” aber ein außergewöhnliches Buch mit einer unterhaltsamen, fantasievollen Geschichte, das auch gut für jüngere Leser geeignet ist.

Zum Film: Aufgrund der vielen Oscar-Nominierungen hatte ich sehr hohe Erwartungen an den Film, die zum Großteil auch erfüllt werden konnten. Die Geschichte ist sehr gut umgesetzt, die Schauspieler sind passend gewählt und es gibt beeindruckende Bilder zu sehen. Allerdings war mir schon von Anfang an klar, dass es im Film nicht möglich ist, die Unterschiede zwischen dem Medium Buch und dem Medium Film so zu verdeutlichen und die jeweiligen Stärken auszunutzen, wie es dem Buch gelungen ist. Eine Ebene des Buches geht somit definitiv verloren.

Die Handlung des Buches ist eingeschränkt genug, dass für den Film nichts gekürzt werden musste und auch sonst wurden keine unnötigen Änderungen gemacht. Die Geschichte gibt allerdings auch als Film nicht viel her, da in der zweiten Hälfte die nötige Spannung fehlt. Vielleicht ging es aber auch nur mir so, da ich schon das Ende aus dem Buch kannte. Wer sich nicht von schönen Bildern und einem Ausflug ins Paris der 20er Jahre beeindrucken lässt, könnte von Hugos Geschichte gelangweilt sein, die ich aber genau so sehens- wie lesenswert fand. Auch für den Film gibt es also und ich drücke Sonntag Nacht die Daumen für Hugo, obwohl es dieses Jahr viele andere heiße Anwärter auf den ein oder anderen Oscar gibt.

Zitat von stefanie_j_h

Die Handlung des Buches ist eingeschränkt genug, dass für den Film nichts gekürzt werden musste und auch sonst wurden keine unnötigen Änderungen gemacht. Die Geschichte gibt allerdings auch als Film nicht viel her, da in der zweiten Hälfte die nötige Spannung fehlt. Vielleicht ging es aber auch nur mir so, da ich schon das Ende aus dem Buch kannte.

Nein, das ging nicht nur dir so. Ich kannte das Buch vorher nicht und habe gemerkt, dass die Geschichte hier eigentlich nur Beiwerk ist. Ich hätte noch mit versteckten Verwandtschaftsverhältnissen oder so gerechnet (ebenso wie das laute Pärchen in der Reihe hinter mir), aber so etwas kam alles nicht. Das tut dem Film überhaupt keinen Abbruch finde ich, solange man den Film eben als "Film über den Film an sich" sieht und nicht als Märchen oder so.

ui ich glaube vor dem film werde ich das Buch nicht mehr schaffen aber danach ist aufjedenfall fällig!:)

Die Rezensionen fand ich sehr hilfreich!

Zitat von SpringOfRebirth

ui ich glaube vor dem film werde ich das Buch nicht mehr schaffen aber danach ist aufjedenfall fällig!:)

Kommt drauf an, wann du den Film schauen willst. Das Buch hat man wirklich sehr schnell gelesen, es besteht ja zum Großteil aus Bildern.

Mrs.Dalloway: Gut zu wissen, dass es nicht nur mir so ging.

Zitat von stefanie_j_h

Kommt drauf an, wann du den Film schauen willst. Das Buch hat man wirklich sehr schnell gelesen, es besteht ja zum Großteil aus Bildern.

ich schaue in nächsten dienstag und werde ihn bis dahin wohl nicht kaufen aber abe eben online gesehen,dass wir ihn in der Bibliothek haben also könnte das doch was werden!:)

Das Buch "Die Entdeckung des Hugo Cabret" hat mir sehr gut gefallen. Für mich hätte es noch etwas mehr Text sein dürfen, aber die Kombination aus den kurzen Texten mit den dazu passenden Zeichnungen ist perfekt gelungen.

von mir für dieses Buch

Auch ich habe das Buch nun fertig und fand ziemlich gelungen,auch für mich hätte es mehr Text sein dürfen aber als Art Kurzgeschichte ist es schön und sehr kunstvoll!

Schaue nächste Woche den Film und bin gespannt wien flitzebogen!

Ich bin gerade mit "Wunderlicht" von Brian Selznick durch und wusste gar nicht, dass Hugo Cabret auch voller Zeichnungen ist. "Wunderlicht" hat mich zum Weinen gebracht - und das ist selten. Eine Rezi dazu folgt.
Sicher ist jetzt aber, dass ich Hugo Cabret unbedingt auch lesen möchte.

Es ist jetzt zwar schon vier Jahre her, dass hier der letzte Kommentar geschrieben wurde, aber ich habe dieses Buch verschlungen und würde gerne auch etwas dazu sagen.

Da der Inhalt hier ja schon mehrmals wiedergegeben wurde, werde ich mir eine ausschweifende Inhaltsangabe einfach sparen, ich hoffe, ich verstoße damit nicht gegen Forums-Regeln.

Meine Meinung
Der Umfang des Buches ist zuerst erstaunlich, wenn man mit einem Kinderbuch im Briefkasten rechnet (O-Ton meines Vaters: "Na, des is aber a Schwarten." (auch, wenn das jetzt kein Forums-Deutsch ist)). Aber sobald man erst einmal angefangen hat, merkt man, dass die ersten hundert Seiten wie im Flug vergehen... und die zweiten hundert ... und die dritten... Natürlich liegt das vor allen Dingen an den wunderschönen Illustrationen, die man aber nicht nur "überfliegen", sondern auf die man sich einlassen sollte (ich habe mich ertappt, dass ich eine Bilderserie sicher zehn, elf Mal hintereinander angesehen habe, so schön war sie).
Das Besondere an dem Buch ist, wie ja schon mehrmals erwähnt, das Kino- und Filmflair, das für mich eine wunderschöne Erkenntnis brachte: Das Buch ist in Wahrheit nur die Mutter (wer auch will: der Vater) des Films, jede Leinwandadaption ist das Kind eines Buches, denn mit jedem nehmen uns Regisseur/Drehbuchautor in ihr persönliches Kopfkino mit (natürlich gibt es auch rein kommerzielle Filme, in denen dieses Herzblut nicht zu finden ist, die nehme ich hier einmal aus).
Auch die Verbindung mit Georges Méliès ist sehr gelungen - sie bringt dem Leser diesen fast schon vergessenen Giganten des frühen europäischen Stummfilms näher, als ich mir aus Interesse "Le voyage dans la lune" auf Youtube angesehen habe, habe ich erst gemerkt, was mir bis jetzt entgangen ist.
Die sonstige Geschichte ist sonst leider etwas dünn und einfach. Das verstärkt aber nur den einfachen, puristischen Charakter des Buches (der frühe Stummfilm hat jetzt auch keine hochkomplexen Geschichten erzählt – zumindest, soweit er mir bekannt ist).

Deshalb…

Bewertung

(wer wissen will wieso, s. Spoiler)