[Nautik] Nathaniel Philbrick: In the Heart of the Sea

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  • Nathaniel Philbrick: In the Heart of the Sea: The Tragedy of the Whaleship Essex

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    Der Inhalt gibt die Geschehnisse um das Walfangboot Essex wider, das von einem Wal gerammt und versenkt wurde und für Herman Melville Inspiration war um Moby Dick zu schreiben. Grob gesagt...


    Die Geschichte ist wirklich sehr interessant und Philbrick bietet einiges an Hintergrundinformationen zu Wal und Walfang, Nantucket, der Crew, dem Schiff, Tagebücher und Berichten der Crew und Herman Melville, mischt alles zusammen und fertig ist "In the Heart of the Sea". Gut geschrieben, lässt sich gut lesen, auch in englisch! Und die unglaubliche Geschichte erst. Spannend! Spätestens wenn die Mannschaft in 3 Beibooten über den Pazifik treibt, sich dann verliert und unabhängig voneinander Kannibalismus betreibt um zu überleben, spätestens dann kann man das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Zuerst werden nur die Toten gegessen, dann muss sogar einer für die anderen Sterben! (Edgar Allan Poe lässt grüßen!)


    Mr. Philbrick erklärt sehr viel, gibt Infos zu sehr vielen Dingen und das ohne langweilig oder zäh zu werden. Aber natürlich nur wenn man sich dafür interessieren kann.


    Auch zu den Quellen auf die sich der Autor bezieht gibt es viele Infos, für mehr Lesestoff ist also gesorgt! Und ich hab da noch die Berichte von Owen Chase, dem Obermaat der Essex hier rumliegen. Ich habe auf jeden Fall Blut geleckt! :zwinker:
    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von insekt ()

  • Schon wieder eine nautische Perle aus den Tiefen deines SUBs! Ich bin mal in einem anderen Zusammenhang auf Owen Chase und seine Geschichte aufmerksam geworden, habe aber gezögert, mir das Buch zuzulegen, weil es auf Deutsch nur antiquarisch und teuer zu bekommen ist. An das englische Original traue ich mich nicht heran. Das Englisch des 19. Jahrhunderts ist mir nicht so geläufig :zwinker:.


    Philbrick war mir bis dato unbekannt, aber ich habe mir nun eines seiner anderen Bücher bestellt. Immerhin hat er schon einige Preise erhalten bzw. war nominiert, ist also anerkannt für seine Arbeit. Kennst du zufällig das Buch über die Mayflower? Es klingt auch sehr spannend.


    Grüße
    Doris

  • Das Buch von Owen Chase will ich demnächst lesen, dann berichte ich. Habe es aber auch nur im englischen Original.


    Mayflower kenne ich nicht, bzw. nur vom Titel her (man schaut ja auch immer gleich was der Autor denn noch so alles geschrieben hat. :breitgrins:). Und um ehrlich zu sein habe ich vor diesem Buch nichts von Mr. Philbrick gehört. :redface:

  • Meine Meinung
    Kann eine Reise gutgehen, vor deren Beginn es so viele unheilvolle Omen gibt vor vor dem Ablegen der Essex? Ich habe mich gewundert, dass Kapitän und Crew die Reise so unbeeindruckt davon angetreten haben. Aber vielleicht wussten sie auch nichts davon. Oder, wie im Fall des jungen Nickerson, hätte die Begeisterung, endlich auf See gehen zu dürfen, überwogen.


    Für die dramatischen Ereignisse ist Nathanial Philbricks Buch fast ein bisschen kurz geraten. Ich habe Informationen über die Crew vermisst, z.b. wie sie sich im täglichen Leben auf dem Schiff verhalten haben. Gerade auf den ersten Seiten habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Männer eher schwerfällig waren, wenn sie aus Nantucket kamen, oder bequem und arbeitsscheu, wenn es sich um die farbigen Mitglieder der Crew handelte. Auch über Nickerson habe ich nicht genug erfahren, dabei war er es doch, der mit so großem Enthusiasmus an Bord gegangen ist.


    Die Geschichte nimmt erst dann Fahrt auf, als die Essex von dem Wal gerammt wird. Die Erklärung, wie es zu diesem fatalen Zwischenfall kommen konnte, fand ich sehr interessant. Darauf wäre ich nie gekommen- was für eine unglückliche Verkettung von Ereignissen! Aber dieses Pech (wenn ich es so platt nennen kann) zieht sich durch die ganze Geschichte. Es geht los mit dem Sturm ganz am Anfang der Reise, über die Attacke des Wals und die fehlenden und falschen Informationen, die die Schiffbrüchigen zu falschen Entscheidungen veranlassten. Wenn man auf die Karte sieht, erkennt man, dass die Boote sich mehr als einmal vom rettenden Land entfernt haben. Das ist schon sehr tragisch.


    Auch für jemand, der literarisch nicht unbedingt auf dem Meer daheim ist, ist In the heart of the sea durchaus ein Buchtipp.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.