1 - Anfang bis Kapitel 3 (Seite 7 - 80)

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.740 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dubh.

  • Hallo miteinander,


    den ersten Abschnitt des Buches habe ich jetzt gelesen.
    Der erste Eindruck ist sehr positiv und ich freue mich sehr auf die Diskussionen in der Runde.


    Ich mag es sehr, wie ich als Leserin mit den in den ersten drei Kapiteln beschriebenen Figuren vertraut gemacht werde. Noch sind die Zusammenhänge unklar, aber ich finde es jetzt schon spannend, zu überlegen, wer mit wem in welchem Zusammenhang stehen wird.


    Mit Stefan Svritsky haben wir schon einmal einen starken Gangster und Bösewicht im Spiel. Ich denke jedenfalls, dass das seine Rolle im Buch sein wird, noch ist ja nicht ganz klar, wer die Hauptpersonen sein werden. Sein Werdegang ist interessant geschildert - wie er von Murmansk nach Kapstadt gelangt ist, ist ein Romanstoff für sich.


    Anwalt Richard Calloway ist auch eine gut beschriebene Figur. Es ist noch nicht ganz klar, auf welcher Seite er steht, noch hat er Skrupel gegenüber Svritsky. Ich vermute, dass er noch starke Gewissenskämpfe auszustehen haben wird. Sein Leben in der Kanzlei und in seiner "gesicherten Wohnanlage" wird wohl gehörig durcheinander geraten.


    Dann waren da noch Ifasen und Abayomi. Mit ihrer Geschichte konnte ich meine verschütteten Kenntnise über Biafra noch einmal auffrischen (zusätzlich musste ich auch noch Tante Wiki bemühen). Biafra ist mir ein Begriff aus meiner Grundschulzeit - damals sammelten wir Gelder für "die hungernden Kinder in Biafra", wobei ich damals vermutlich nichts über den dort herrschenden Krieg wusste. Bedrückend zu Lesen war es heute immer noch. Die Art, wie Inspector Jeneker sich aufführt, zeigt deutlich, wie die Flüchtlinge heute noch zu leiden haben.


    Abayomis Name fiel auch in der kurzen Einleitung. Aber wer ist der geheimnisvolle "er"?


    Insgesamt finde ich die Art, wie die Personen in die Geschichte eingeführt werden, sehr gut. Ich habe sie meistens schon nach kurzer Beschreibung vor Augen, z. B. Staatsanwältin Du Toit, Richterin Abrahams, Inspector Jeneker oder Richards Ehefrau Amanda. Ich freue mich jedenfalls schon aufs Weiterlesen.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Hallo zusammen,


    leider habe ich es bisher noch nicht geschafft, mehr als das kurze Gedicht und die Einleitung zu lesen, aber dazu möchte ich gleich etwas bemerken.


    Zunächst einmal fällt mir der Stil auf, der anscheinend wirklich das hält, was in einem Kommentar zu lesen war: "Dieser Roman verblüfft durch die Kraft und die Schönheit seiner Sprache... Sprachlich finde ich es sehr gelungen, sehr bildhaft. Hoffentlich bleibt das so!


    Die Tür, vor der der Namenlose steht, erscheint mir verheißungsvoll. In der Handlung ist es eine Tür, die einen Raum begrenzt, aber mir drängt sich gleichermaßen eine imaginäre Türe auf, die weit mehr umschließt als nur einen Raum, und deren Durchschreiten Positives als auch Negatives bedeuten kann, je nachdem, mit welcher Absicht er hierher gekommen ist, denn dass er vor einer wesentlichen Entscheidung steht, ist offensichtlich.


    Das kurze Gedicht beinhaltet auch zwei gegensätzliche Strömungen. "Ein reifes Blatt fällt leicht" deute ich negativ, es hat etwas Endgültiges. Dass der Kakaobaum immer grün ist und es leicht sein wird für Mutter und Kind, hört sich wiederum optimistisch an.


    Der wirkliche Sinn hinter Gedicht und Einführung lässt sich wohl erst erschließen, wenn man die Handlung vollends kennt.


    Wenn das so weitergeht, freue ich mich um so mehr auf die Lektüre.


    Liebe Grüße
    Doris

  • Hallo zusammen.


    Zuerst muss ich zugeben das ich wirklich selten ein Buch über Africa lese. Ich glaube sogar mich erinnern zu können das es bisher nur zwei waren? Von Barbara Wood glaube ich. Umso neugieriger gehe ich an dieses Buch hier heran.


    Zuerst fällt mir Andrew Browns Stil auf. Ich finde das er sehr ins Detail geht. Alles wird genaustens beschrieben und ständig werden irgendwelche Vergleiche aufgestellt. Die Protagonisten schweifen mit ihren Gedanken soweit ab das der Leser einen genaueren Einblick in dessen Leben erhält. Das finde ich gut, so habe ich den Eindruck als würde ich die Leute tatsächlich kennen.


    Dieser Svritsky ist offensichtlich der Bösewicht der Geschichte, trotzdem finde ich ihn irgendwie faszinierend. Bei dem habe ich das Gefühl als ob sein wütendes Auftreten nur eine Fassade ist. Von der Figur möchte ich jedenfalls am ehesten wissen wie es weitergeht.


    Und bei Richard. Da hat er alles, ein tolles Haus und ein tolles Auto, eine Frau und Kinder (glaub ich), einen super Job, und trotzdem kommt ihm alles langweilig vor. Bei ihm dachte ich auch direkt an einen bevortstehenden Gewissenskonflikt, wie Annabas schon meinte. Der Mann ist einfach schwer unzufrieden.


    Ifasens und Abayomis Geschichte finde ich so traurig. Als Flüchtlinge sind sie noch weniger als nichts. Und die Szene mit dem Polizist sollte das sicher noch verdeutlichen. Die Stimmung die um die beiden herrscht ist düster, aussichtslos, verzweifelt.


    Diesen Auftritt von Sunday fand ich seltsam. Warum stürmt er grinsend rein und läuft dann vor dem Polizisten davon? Wenn ich richtig verstanden habe wohnt er mit Ifasen und Abayomi zusammen. Mmmh...


    Mein Interesse ist geweckt und gehe gleich weiterlesen.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

    Einmal editiert, zuletzt von nanu?! ()


  • Dieser Svritsky ist offensichtlich der Bösewicht der Geschichte, trotzdem finde ich ihn irgendwie faszinierend. Bei dem habe ich das Gefühl als ob sein wütendes Auftreten nur eine Fassade ist. Von der Figur möchte ich jedenfalls am ehesten wissen wie es weitergeht.


    Svritsky finde ich die bisher stärkste Figur. Vielleicht deshalb, weil wir wissen, wie er sich durchgebissen hat. Bei ihm bin ich am meisten gespannt, wie es mit ihm weitergeht - und ob er das Ende des Buches erleben wird, denn Bösewichte seiner Art sterben schnell mal im Kugelhagel.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Hallo,


    auch ich habe die ersten drei Kapitel in einem Rutsch gelesen und irgendwie stecken mir noch andere Geschichten im Kopf, die ich irgendwie damit in Verbindung bringe - Svritsky, da habe ich immer Nicolas Cage als "Lord of War" vor Augen, weil ich gestern den Film gesehen habe. Richard, hier schleicht sich immer wieder Joseph Breuer aus "Und Nietzsche weinte" in meine Gedanken. Ich hoffe das gibt sich noch, denn ich möchte ja die Personen in dieser Geschichte kennenlernen.


    Ich glaube, die Hauptperson wird Richard werden, denn meine Vermutung ist, dass er an der Tür zu Abayomis steht - warum kann ich nicht sagen, ein Bauchgefühl - passt irgendwie zu seinen "Lebensproblemen". Seine Verbindung zu Svritsky ist klar und da er Anwalt ist, schließt sich der Kreis auch indirekt zur Polizei. Mal sehen ob ich recht habe.


    Die Sprache gefällt mir bis jetzt auch sehr gut, obwohl mich manche Details ein wenig gelangweilt haben, eigentlich nur eines - das Autothema. :rollen:


    Ich bin gespannt wie es weitergeht.


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Nachdem ich gestern nicht mehr bis zum Ende dieses Abschnitts kam, habe ich das gerade nachgeholt. Zugegebenermaßen hatte ich gestern ziemliche Probleme, mich auf den Prolog einzulassen. Nichts gegen poetische Beschreibungen, aber gedanklich bin ich dabei immer wieder sehr weit abgeschweift und mußte mir dann erst einmal wieder den letzten Punkt suchen, an dem ich hängengeblieben war. Ich nehme an, daß dieser Prolog zeitlich um einiges nach den Ereignissen der ersten drei Kapitel angesiedelt ist.



    Ich glaube, die Hauptperson wird Richard werden, denn meine Vermutung ist, dass er an der Tür zu Abayomis steht - warum kann ich nicht sagen, ein Bauchgefühl - passt irgendwie zu seinen "Lebensproblemen".


    Würde ich gegenwärtig auch vermuten, es würde einfach sehr gut passen. Vielleicht zu gut?


    Svritsky ist mir ausgesprochen unsympathisch, aber er ist sicher, wie Annabas sagte, eine starke Figur wegen seines Werdegangs. Ob er das Ende erlebt? Hm, keine Ahnung. Ich habe mich allerdings gefragt, ob er der Zuhälter ist, für den Abayomi arbeitet. Aus den Äußerungen dieses obskuren Inspectors Jeneker läßt sich das zwar nicht ableiten, aber es würde zwischen den beteiligten Hauptpersonen fast so eine Art Kammerspielatmosphäre schaffen, die Idee gefällt mir deshalb. Überhaupt Jeneker: Der ist doch auch nicht sauber, sondern verdient offensichtlich mit an unsauberen Geschäften. Widerlich, so etwas :kotz:


    Ifasen und Abayomi, das ist natürlich auch so ein Punkt. Die Flucht kann ich nachvollziehen, genauso die schlechte Behandlung, die sie als Nigerianer erfahren, dergleichen habe ich schon ab und an gehört bzw. gelesen. Darin äußert sich auch Unbehagen über die nigerianische Mafia, die sich wohl ganz gut ausgebreitet hat. Abgesehen davon haben Flüchtlinge in Südafrika sowieso einen schweren Stand, egal woher sie kommen. Vor, hm, wie lange ist das jetzt her? zwei Jahre vielleicht? haben das Mosambikaner und Simbabwer mal wieder hautnah erleben müssen. Ich könnte mir vorstellen, daß das Verhalten von Jeneker zusammen mit der mehr als nur kriselnden Beziehung und den verdrehten Einkommensverhältnissen Ifasen da auch noch auf Abwege treiben könnte. Und um den Kreis perfekt zu machen, müßte Ifasen eigentlich der verschwundene Zeuge sein :breitgrins:


  • Ich glaube, die Hauptperson wird Richard werden, denn meine Vermutung ist, dass er an der Tür zu Abayomis steht - warum kann ich nicht sagen, ein Bauchgefühl - passt irgendwie zu seinen "Lebensproblemen".


    Das hätte ich jetzt auch gesagt, von der Beschreibung in der Einleitung her "seine Freunde kennen ihn als zuverlässig und integer kann es bisher (bis Kap. 2) eigentlich nur Richard sein, denn Svritsky würden selbst seine besten Freunde sicher nicht als integer bezeichnen.


    Als störend empfinde ich, dass man einigen der Figuren nicht zweifelsfrei ihre Hautfarbe zuordnen kann, weil die Beschreibung ihres Äußeren nur vage bleibt. Abgesehen von Svritsky als Russe und Ifasen und seiner Familie könnten sie Weiße oder genauso gut Farbige sein. In einem Roman, der in Südafrika spielt, ist es mir wichtig, das zu wissen.

  • Richard muß weiß sein, das ergibt sich aus seiner Wohngegend und den Überlegungen, ob die Kanzlei „schwarz genug“ für Quantal sei. Bei Igshaan bin ich nicht sicher, zumindest klingt sein Name nicht unbedingt nach Zulu oder Xhosa, möglicherweise hat er väterlicherseits Verbindungen zur indischstämmigen Minderheit, das würde auch erklären, warum er als der „farbige Partner“ gilt. Jeneker ist vermutlich auch ein Weißer. Da Abayomi und Ifasen während Abachas Militärdiktatur aus Nigeria geflohen sind, in Südafrika aber offensichtlich das Apartheidregime schon beendet ist, müßten wir uns zwischen 1994 und 1998 befinden. So kurz nach den Veränderungen in Südafrika kann ich mir einen Schwarzafrikaner in einer solchen Position bei der Polizei nur schwer vorstellen.

  • Hallo zusammen,


    gestern abend habe ich also endlich mit der Lektüre begonnen, weil ich zuvor noch in einer autorenbegleiteten Leserunden 'drüben' steckte. Allerdings habe ich noch nicht den ganzen ersten Abschnitt gelesen...


    Auffällig ist Andrew Browns Stil: er ist sehr beschreibend - auch die Figuren werden ziemlich detailliert geschildert, so daß ich sie mir sehr gut vorstellen kann. Alleine mit dem Prolog hatte ich meine Schwierigkeiten: wer ist der Mann, dem Abayomi die Tür öffnet? In wie weit wird er sich verändern? Innerlich oder auch äußerlich?


    Svritsky entsteht am deutlichsten vor meinem geistigen Auge: ein richtiger Kotzbrocken, der feist und sehr von sich überzeugt ist, der Frauen wie den letzten Dreck behandelt. Sicher, er hatte eine schwierige Kindheit und Jugend - aber das ist noch lange kein Grund für die Skrupellosigkeit, mit der er offensichtlich andere Menschen betrachtet. Ob er nach Südafrika gegangen ist, weil dieses Land ein einfaches Pflaster für Typen wie ihn ist? Ganz bestimmt - und natürlich, weil es weit weg von seinem alten Wirkungsort ist.


    Zu seinem Anwalt habe ich noch keine wirkliche Meinung. Er gehört der privilegierten Schicht an, lebt in einem schönen Viertel und ist Partner einer exklusiven Kanzlei. Grundsätzlich verstehe ich seine beruflichen Probleme bei der Verteidigung von Svirtsky - allerdings legt er auch ein paar Kleinigkeiten an den Tag, die ich nicht ganz so sympathisch finde: beispielsweise, dass er Staatsanwältin Du Tois mit seinem Mandaten zu überraschen und einzuschüchtern versucht, sie gerne mal etwas vertraulicher beim Vornamen nennt oder dass er die Geschichtchen aus der Unterwelt Kapstadt zum Erzählen amüsant findet... Mal schauen, wie er sich weiter entwickelt.




    Als störend empfinde ich, dass man einigen der Figuren nicht zweifelsfrei ihre Hautfarbe zuordnen kann, weil die Beschreibung ihres Äußeren nur vage bleibt. Abgesehen von Svritsky als Russe und Ifasen und seiner Familie könnten sie Weiße oder genauso gut Farbige sein. In einem Roman, der in Südafrika spielt, ist es mir wichtig, das zu wissen.


    Es gibt gewisse Anzeichen dafür, welche Hautfarbe die Protagonisten haben - wie Aldawen schon aufgezeigt hat. Aber schon im ersten Buch, das ich von Andrew Brown gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass er das gerne seinen LeserInnen überlässt... Und mir ging es dann tatsächlich so, dass es mir gleichgültig war (was ja eigentlich normal ist) und dann zeigte die Geschichte ganz schnell auf, dass es das eben nicht ist (in Südafrika). Und leider wohl auch noch lange so bleiben wird.


    Soweit erstmal, bis heute abend!


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea