2 - I. Teil, Mittwoch, 29. Oktober - Ende I. Teil (Seite 92 - 172)

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 6.350 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von marimirl.

  • Diesen zweiten Leseabschnitt habe ich letzte Nacht noch gelesen.


    Der Tote im Hochsitz war also tatsächlich Juliane Wengerts Andreas. Und sicher auch Lauras Andi, mit dem sie sich ja öfter auf dem Hochsitz getroffen hatte. Das erklärt natürlich die Karte des Bergischen Landes in Andreas Jackentasche. Er brauchte sie bei seinem ersten Besuch dort.


    Was Patrick anging, stimmten unsere Vermutungen ebenfalls. Alter, enger Freund von Judith und bei einem Einsatz, den er für sie übernahm, erschossen. Das erklärt, dass sie seinen Tod nicht so einfach wegstecken kann.


    Ein wenig inhaltliches Meckern kann ich mir nicht verkneifen:
    Welch ein Glück, dass Aldawen hier nicht mitliest! Zulus in Kenia oder Tansania - tse, tse, tse. (Diana beklagt sich auf S. 121 über die Schicksalsergebenheit der Zulus, gegen die sie in Afrika vergeblich ankämpfte, arbeitete sich aber laut Aussage auf S. 86 in Kenia und Tansania. Die Zulu leben in Südafrika und sprechen auch nicht Kisuaheli, das Diana extra für ihren auslandseinsatz gelernt hatte.)


    Und ganz zum Ende noch ein riesiges :grmpf: :grmpf: :grmpf: !
    Jetzt musste Juliane Judith auch noch vom Dienst suspendiert werden :rollen: . Hier bleibt uns aber auch kein Standardtopos des Krimigenres erspart. Damit werden dann auch die letzten vielleicht noch verbliebenen Zweifel an Julianes Täterschaft ausgeräumt. Wenn die Kommissarin suspendiert wird, weil sie an die Unschuld einer Verdächtigen glaubt, kann diese nicht schuldig sein!

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Judith und Manni besuchen Juliane Wengert, um sie wegen ihres Mannes zu befragen. Die Hinweise, dass er die Leiche ist, verdichten sich immer mehr. Juliane verhält sich mehr als seltsam und gibt die aufmerksame Gastgeberin, anstatt zu fragen, worin der Zusammenhang zwischen dem Besuch der Kripo und ihrem Mann besteht. Das ist zwar mehr als seltsam, aber ich glaube trotzdem nicht, dass sie die Mörderin ist. Es wäre zu einfach konstruiert und viel zu früh für einen konkreten Hinweis auf den Schuldigen.


    Judith legt zuerst wenig Empathie an den Tag, als sie Juliane Wengert gegenübertritt, dabei sollte gerade sie wissen, dass nicht jeder seine Gefühle ständig offen zur Schau trägt. Etwas später vermutet sie genau das Gegenteil, als Juliane überstürzt davonläuft, um sich zu übergeben. Als peinlich hätte ich die Situation allerdings nicht eingestuft, das hätte genauso gut mit einer Kurzschlussreaktion enden können.


    Aber Juliane hat etwas zu verbergen, so viel ist sicher.

  • Interessant fand ich an dem Besuch bei Juliane Wengert, wie die beiden Frauen sich gegenseitig beurteilen.


    In Dianas Haut möchte ich ja auch nicht stecken. Das Gefühl, beobachtet zu werden und diese anonymen Anrufe, das ist schon sehr unheimlich. Mal sehen, wie das jetzt mit dem Fall zusammenpasst, ich kann mir da noch so keinen rechten Reim drauf machen. Irgendwie mache ich mir ein bisschen Sorgen um Ronja, ich war im ersten Teil richtig erleichtert, dass sie wieder aufgetaucht ist und hoffe, dass ihr Verschwinden kein negatives Vorzeichen war, vor allem jetzt, wo Diana sie bei Ben, dem Schreiner, lässt.
    Der Bogen zu Darshan ist jetzt übrigens geschlossen. Die Ausflüchte einiger Sonnenhof-Bewohner wirken da schon sehr verdächtig, finde ich. Und Lauras Aufpasser Vedanja wird immer unangenehmer.


    Judith ist jetzt ganz unten angekommen, sowohl beruflich als auch privat. Ich hoffe, das wird in den nächsten Bänden besser, auf die Dauer würde mir so eine Alleine-gegen-den-Rest-der-Welt-Heldin eher nicht gefallen.

    :lesen: Cathy Ytak: Rendez-vous sur le lac<br /><br />Deine Freunde sind die, die neben dir stehen, wenn die Welt Death Metal spielt.<br />(Aleksander Melli: Das Inselexperiment)<br /><br />SLW 2011<br />Seychella-List

  • Ich bin jetzt auf Seite 132.

    Zitat


    Aber Juliane hat etwas zu verbergen, so viel ist sicher.


    Ja, das denke ich auch. Aber ich fände es zu offensichtlich, wenn sie direkt mit dem Mord zu tun hätte. Vielleicht geht es dabei um Geld oder ähnliches. Ich denke nicht, dass Andreas wirklich immer mit dem Motorrad unterwegs war, ohne zu sagen, wo er ist. Das wäre doch etwas seltsam.



    Zitat

    In Dianas Haut möchte ich ja auch nicht stecken. Das Gefühl, beobachtet zu werden und diese anonymen Anrufe, das ist schon sehr unheimlich.


    Ich verstehe nicht, warum sie die Anrufe nicht der Polizei meldet. Gerade wenn es einen Mord in der Nähe gab, muss es doch sehr beunruhigend sein, terrorisiert zu werden. Vielleicht entscheidet sie sich ja doch noch dafür. Sollten die Anrufe in Zusammenhang mit dem Mord stehen, dann wäre der Mörder möglicherweise ein Mann. Schließlich ist es doch eine Männerstimme am Telefon, oder bilde ich mir das jetzt ein?


    Zitat

    Und Lauras Aufpasser Vedanja wird immer unangenehmer.


    Er ist mir auch nicht wirklich geheuer. Da steckt irgendetwas dahinter. Bei ihm könnte ich mir gut vorstellen, dass er in die ganze Sache verwickelt ist.


    Im Moment bin ich mir nicht ganz sicher, wie mir das Buch gefällt. Einerseits gut, weil es spannend ist. Aber andererseits verwirrt es mich doch noch sehr, dass so viele Personen vorkommen.


  • In Dianas Haut möchte ich ja auch nicht stecken. Das Gefühl, beobachtet zu werden und diese anonymen Anrufe, das ist schon sehr unheimlich. Mal sehen, wie das jetzt mit dem Fall zusammenpasst, ich kann mir da noch so keinen rechten Reim drauf machen.


    Diana ist mir generell ein Rätsel. Jede andere Frau hätte schon längst die Polizei verständigt, wenn sie es mit einem unsichtbaren Stalker zu tun hat, aber sie glaubt, sie könnte sich mit einer Flinte unterm Bett schützen. Irgendetwas muss ihr passiert sein, entweder mit der Polizei oder in Afrika, das sie veranlasst, auf fremde Hilfe zu verzichten.


    Mit unserem derzeitigen Kenntnisstand rückt für mich immer mehr der Sonnenhof in den Mittelpunkt, was die Täterfrage anbelangt. Diana und Juliane heben sich zwar aus den Verdächtigen heraus, aber es wäre zu einfach, um nicht zu sagen plump, wenn eine von ihnen die Täterin ist.


    Ja, Judith sitzt nun wirklich in der Klemme, obwohl sie aus den redlichsten Gründen heraus gehandelt hat. Was mich wirklich genervt hat, war der Spruch von Millstätt: "Geh jetzt nach Hause, Mädchen." Dafür hat er die rote Karte verdient, denn er unterstellt Judith noch mehr als nur einen vorübergehenden Mangel an Kompetenz.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • :rollen: Da hatte ich meinen Beitrag zu diesem Abschnitt doch glatt unter dem 3. Abschnitt geschrieben und das eben erst gemerkt..
    Jetzt habe ich meinen Beitrag an seinen richtigen Platz geschoben. Guckt euch noch einmal den Anfang dieses Threads an; dort steht nun meine Meinung zu diesem Teil.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Welch ein Glück, dass Aldawen hier nicht mitliest! Zulus in Kenia oder Tansania - tse, tse, tse. (Diana beklagt sich auf S. 121 über die Schicksalsergebenheit der Zulus, gegen die sie in Afrika vergeblich ankämpfte, arbeitete sich aber laut Aussage auf S. 86 in Kenia und Tansania. Die Zulu leben in Südafrika und sprechen auch nicht Kisuaheli, das Diana extra für ihren auslandseinsatz gelernt hatte.)


    Das fällt wahrscheinlich den meisten Leuten gar nicht auf - so wie mir. Es bringt mich sofort wieder auf den Gedanken, was noch alles nicht stimmt. Eigentlich ist die Bevölkerungsverteilung Afrikas nichts, was nicht durch ein wenig Recherche von der Autorin in Erfahrung gebracht werden kann.

  • Vor meiner literarischen Weltreise hätte ich das auch nicht gemerkt. Meine Kenntnisse über Afrika haben sich seitdem - so lückenhaft sie auch weiterhin sind - vervielfacht.


    Mir sind noch ein paar weitere sonderbare Sachen aufgefallen, die ich aber schon wieder vergessen habe. Erinnern kann ich mich nur noch (da ich es mir aufgeschrieben hatte) an die Szene mit dem Schreiner auf S. 161, in der er bei Diana für nächste Woche Buchenholz bestellt.
    Hm, meine Tischlerkenntnisse sind ja äußerst dürftig, aber muss nicht Holz vor der Verarbeitung langsam trocknen, um Risse zu verhindern? Und würde eine so kleine Tischlerei wirklich ganze Stämme kaufen, statt im Sägewerk zurechtgeschnittene Bretter? Ich glaube nicht, dass eine Försterei Holz lagert, bis es verarbeitungsfertig ist* und kann mir auch nicht vorstellen, dass eine Tischlerei Frischholz kauft, um es erst in nicht allzu naher Zukunft zu verarbeiten. Und wenn, dann würde der Tischler nicht fragen, ob er "nächste Woche" Holz haben kann, sondern eher, ob es Möglichkeit für ein Schnäppchen gibt.


    *Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Wirkliche Fachkenntnisse habe ich in diesem Bereich nicht.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich sehe zwar bei uns im Wald Holzstapel oft monatelang stehen, aber wie lange das tatsächlich dort lagert, weiß ich nicht. Vor allem weiß ich nicht, ob Schreiner das direkt "ab Wald" kaufen. Bei uns kann man gewisse Flächen pachten und das Holz schlagen, wenn es reif dafür ist. Leider kenne ich keinen Förster, den ich fragen kann. Jetzt kommt mir der Holzhandel im Buch auch fragwürdig vor.

  • Direkt kaufen kann man Holz beim Förster schon. Man kann sich im Wald einen schönen Stapel aussuchen und den erwerben.
    Verarbeiten kann man das aber nicht direkt, zumindest nicht zu Möbeln - wobei ich jetzt einfach davon ausgehe, dass der Schreiner im Buch eben Möbel produziert. Möbelholz muss, wie ich vermutete, erst einmal getrocknet werden. holzfeuchte.de schreibt dazu:

    Zitat

    Die niedrigen Feuchten im Winter und Frühjahr scheinen die extrem hohen, aber kurzfristiger einwirkenden Feuchten im Sommer wieder auszugleichen. Daher ist ein Holzfeuchtegehalt von etwa 9 % ein für mitteleuropäische Verhältnisse geeigneter Durchschnittswert für den Holzeinsatz in geschlossenen, beheizten Räumen. Um Holz auf eine derart niedrige Feuchte zu bringen, muß es entweder in entsprechenden Räumen gelagert oder aber in Trockenkammern künstlich getrocknet werden. Da letzteres das übliche Verfahren ist, bedeutet der Ausdruck kammergetrocknet oder technisch getrocknet normalerweise, daß dieses Holz auf ein Feuchteniveau heruntergetrocknet wurde, das für Innenanwendungen geeignet ist. Der Möbelschreiner versteht unter kammergetrocknet somit eine Holzfeuchte von weniger als 10 %.


    Was also will Ben, der Schreiner mit Holz direkt aus dem Wald? Nicht, dass das für den Krimi wichtig wäre, aber ich hätte am liebsten ein Buch, bei dem alle Details stimmen.

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  • Mittlerweile habe auch ich den 2. Teil gelesen und mit dem dritten begonnen.


    :gruebel: Wenn ich so lese, was ihr da für Kritikpunkte habt ( also vor allem Saltanah), bekommt das Buch ja gleich Minuspunkte bei mir. Mir selber würde so etwas nicht auffallen, sei es mangels Wissen oder aber auch weil ich einfach nicht auf die Details achte.
    Allerdings bin ich trotzdem Saltanahs Meinung: Wer ein Buch schreibt, sollte auch gründlich genug recherchieren, um alles möglichst realitätsnah zu beschreiben. Das ist etwas, was ich bei Büchern normalerweise voraussetze.


    Zitat

    Ja, Juliane sitzt nun wirklich in der Klemme, obwohl sie aus den redlichsten Gründen heraus gehandelt hat. Was mich wirklich genervt hat, war der Spruch von Millstätt: "Geh jetzt nach Hause, Mädchen." Dafür hat er die rote Karte verdient, denn er unterstellt Juliane noch mehr als nur einen vorübergehenden Mangel an Kompetenz.


    Du meinst Judith, oder? Hmm, ich finde es nicht ganz so unberechtigt, dass sie suspendiert wurde. Zu den Ermittlungen hat sie ja wirklich kaum etwas beigetragen, und wenn ihr Chef dann herausfindet, dass einen wichtigen Brief gar nicht abgeschickt hat, obwohl sie es behauptet hat, dann muss man ihre Kompetenz doch in Frage stellen.


    Was mich so stört, ist, dass ich mich in die Charaktere nicht wirklich hineinversetzen kann. Die Einzige, die noch etwas genauer dargestellt wird, ist Diana. Judith aber zB ist mir noch sehr fremd. Auf die Darstellung der Charaktere lege ich doch sehr großen Wert.

  • Wow, was euch da so alles aufgefallen ist. Ich muss sagen: Hut ab! Vieles davon wäre mir wohl wirklich nicht aufgefallen, vor allem da es nur die Randhandlung tangiert und nicht den Fall an sich. Vielleicht bin ich daher auch weniger negativ gegenüber dem Buch eingestellt oder es liegt daran, dass ich von Gisa Klönne schon lange etwas lesen wollte und immer nur Gutes gehört habe.


    Saltanah schrieb

    Zitat

    Der Tote im Hochsitz war also tatsächlich Juliane Wengerts Andreas. Und sicher auch Lauras Andi, mit dem sie sich ja öfter auf dem Hochsitz getroffen hatte. Das erklärt natürlich die Karte des Bergischen Landes in Andreas Jackentasche. Er brauchte sie bei seinem ersten Besuch dort.


    Ja, davon gehe ich auch aus. Merwürdig in diesem Zusammenhang finde ich nach wie vor das Verhalten von Juliane Wengert. Sie hat ihren Mann doch schon länger vermisst und ich weiß immer noch nicht, warum sie nicht sofort zur Polizei gegangen ist. Kann es wirklich sein, dass sie sich hier keine Blöße geben wollte in Hinsicht auf eine eventuelle Affaire ihres Mannes? Jendenfalls glaube auch ich nicht, dass Juliane oder auch Diana irgend etwas mit dem Mord zu tun haben und schließe mich daher absolut dieser Aussge an:


    Doris schrieb

    Zitat

    Diana und Juliane heben sich zwar aus den Verdächtigen heraus, aber es wäre zu einfach, um nicht zu sagen plump, wenn eine von ihnen die Täterin ist.


    Auf dem Sonnenhof gehen für meine Begriffe sonderbare Dinge vor, aber genau in Worte fassen kann ich das auch nicht. Wer ist denn überhaupt Lauras Mutter, die dafür Sorge getragen hat, dass ihre Tochter zum Sonnenhof geht um dort das eine oder andere zu vergessen? Und dieser Vedanja ist wirklich ein unangenehmer Zeitgenosse.


    Auch das Leben der Försterin gestaltet sich weiterhin merkwürdig und für sie selbst unangenehm.
    Und die Kommissarin? Die Ärmste. Sie ist zwar keine Sympathieträgerin, aber ich wünsche ihr, dass sie einen Weg aus ihrem Tief heraus findet.

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Mir wäre das mit den Zulu natürlich auch nicht aufgefallen. :redface: Aber ich finde definitiv auch, dass solche Details stimmen sollten, vor allem weil ich persönlich als Leserin einfach mal dem Autor mein Vertrauen schenke, dass sowas dann auch recherchiert wurde. Also ich würde normalerweise nie auf die Idee kommen, sowas nachzuprüfen.

    :lesen: Cathy Ytak: Rendez-vous sur le lac<br /><br />Deine Freunde sind die, die neben dir stehen, wenn die Welt Death Metal spielt.<br />(Aleksander Melli: Das Inselexperiment)<br /><br />SLW 2011<br />Seychella-List

  • Du meinst Judith, oder? Hmm, ich finde es nicht ganz so unberechtigt, dass sie suspendiert wurde. Zu den Ermittlungen hat sie ja wirklich kaum etwas beigetragen, und wenn ihr Chef dann herausfindet, dass einen wichtigen Brief gar nicht abgeschickt hat, obwohl sie es behauptet hat, dann muss man ihre Kompetenz doch in Frage stellen.


    Ja, ich meinte Judith, und Danke für den Hinweis. Ich habe es ausgebessert.


    Judiths augenblickliche Kompetenz muss man als Vorgesetzter anzweifeln, keine Frage. Eine Suspendierung - das kann ich schlecht einschätzen. Was mich hier stört, ist der Ausdruck Mädchen. Judith ist eine erwachsene Frau von ungefähr 40 Jahren, die schon einiges dafür getan haben muss, um in ihre Position aufgestiegen zu sein. Sie dann als Mädchen zu bezeichnen, ist in keiner Weise gerechtfertigt und absolut respektlos. Das ist schlechter Führungsstil.



    Was mich so stört, ist, dass ich mich in die Charaktere nicht wirklich hineinversetzen kann. Die Einzige, die noch etwas genauer dargestellt wird, ist Diana. Judith aber zB ist mir noch sehr fremd. Auf die Darstellung der Charaktere lege ich doch sehr großen Wert.


    Gerade in Judith kann ich mich gut hineinversetzen und bringe deshalb viel Verständnis für sie auf. Ich war selbst schon in der Situation, unter starkem Druck des Chefs zu stehen, und dann muss man schon höllisch aufpassen, wenn nichts schief gehen soll. Bei Judith weiß man wenigstens, warum sie neben sich steht, aber weshalb Diana und Juliane so seltsam reagieren, kann man nur mutmaßen. Aber darüber bin ich gar nicht böse, weil es die Spannung erhält, und aus dem Grund lese ich schließlich Krimis. Mir gefällt das Buch bisher gut und über kleine Ungereimtheiten, die für die Handlung nebensächlich sind, sehe ich hinweg, auch wenn ich den Gedanken darüber, ob alles stimmt, was ich lese, nicht ganz verbannen kann.

  • Sooo, da ich momentan in Stockholm bin, komme ich nicht soviel zum Lesen und mache mir auch nicht soviele Notizen. Andreas Wengert (Andi) ist wirklich der Tote, allerdings finde ich alles weitere noch ziemlich unsicher. Wer war der Mörder oder die Mörderin? Ich vermute ja, dass Juliane Wengert es nicht war und sie natürlich was zu verbergen hat. (Wie jeder in dieser Geschichte :(. ) Momentan ist meine Vermutung, dass Vedanja der Mörder ist. Ich kann es nicht beurteilen, aber irgendwie habe ich das im Gefühl.


    Schade, finde ich es, dass Judith jetzt suspendiert wurde und vorallem ist es für mich nicht so wirklich nachvollziehbar. Gut, ihre Reaktion bei Juliane Wengert war überflüssig, aber jetzt auch nicht super schlimm und eigentlich ist die Idee, dass jeder etwas anders macht und sie dadurch möglicherweise schneller zum Ziel kommen, gar nicht so schlecht. Wahrscheinlich wird sie sowieso weiter ermitteln und den Mord auflösen und Manni nicht. (Ich mag Manni auch irgendwie nicht so.) Judiths Chef scheint ihm auch wesentlich mehr zu glauben als ihr und lässt sie quasi gar nicht zu Wort kommen.


    Soooo, Laura? Hmmm...komisches Mädchen, was hat sie zu verbergen? Nur, dass sie mit Andi ein Verhältnis hat und zu jung ist?

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y


  • Judith ist eine erwachsene Frau von ungefähr 40 Jahren, die schon einiges dafür getan haben muss, um in ihre Position aufgestiegen zu sein. Sie dann als Mädchen zu bezeichnen, ist in keiner Weise gerechtfertigt und absolut respektlos. Das ist schlechter Führungsstil.


    Das ist mir gar nicht aufgefallen. Aber da hast du natürlich Recht, die Bezeichnung ist wirklich nicht angebracht. Aber vielleicht wissen wir etwas über das Verhältnis Judiths zu ihrem Chef nicht.

  • Das ist mir gar nicht aufgefallen. Aber da hast du natürlich Recht, die Bezeichnung ist wirklich nicht angebracht. Aber vielleicht wissen wir etwas über das Verhältnis Judiths zu ihrem Chef nicht.


    Mir ist die Bezeichnung "Mädchen" zwar auch im ersten Moment etwas sauer aufgestossen, aber ich habe ähnlich wie marimirl hier das Gefühl, dass Judith und ihren Chef mehr verbindet und sie eventuell aus der Vergangenheit herrührend eine Beziehung zueinander haben, die diese Bezeichnung in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Sicher ist das natürlich nicht.

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Gerade habe ich den zweiten Abschnitt beendet. Hier zunächst meine Eindrücke, danach widme ich mich wieder euren Meinungen. :smile:


    Die gute Nachricht: Ich bin jetzt endlich wirklich angekommen im Buch. Vielleicht habe ich auch einfach gerade eine mittlere Leseblockade überwunden, keine Ahnung. Tatsache ist, dass es jetzt läuft. Auch mit dem Stil komme ich nun besser klar. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die Sätze auch immer länger werden, je weiter das Buch voranschreitet. :breitgrins:


    Spannend finde ich die Handlung jetzt auch immer mehr. Wir wissen nun also, dass Andreas Wengert das Opfer ist und auch eine Affäre mit seiner Schülerin Laura hatte. Eben jener Laura, die nun auf dem Sonnenhof lebt. Die große Überraschung war das nun beides nicht, aber gut.


    Und für meine Verhältnisse erwische ich mich oft beim Spekulieren und Theorienausdenken. Aktuellster Stand: Eigentlich dachte ich, dass die Ehefrau, also Juliane Wengert, etwas mit dem Mord zu tun hat. Die wusste von der Affäre, schweigt aber wegen ihres eigenen Rufes (was ich im übrigen sehr abenteuerlich finde, immerhin ist Laura minderjährig). Gut möglich, dass sie nun aber herausgefunden hat, dass die Affäre entgegen aller Versprechungen weiter geführt wird. Das dürfte sie dann nicht lustig gefunden haben - zumal sie ja auch weiß, wie sie Laura "zum Schweigen bringen" könnte, falls diese sich verplappert. Also die gute Juliane scheint mir eigentlich die perfekte Täterin zu sein. Und das ist der Punkt. Ich denke, dass es einfach zu offensichtlich wäre. Hinzu kommt, dass Manni und auch der Chef sich schon sehr früh (finde ich zumindest) auf sie festlegen und Judith deshalb in Urlaub geschickt wird, weil sie das eben nicht glaubt.


    Ganz ehrlich. Wenn es nach mir ginge, müssten dann eher die beiden Männer eine Pause einlegen, denn so wirklich professionell ist das doch wohl auch nicht, wenn sich Ermittler so engstirnig auf eine Theorie festlegen und weder nach rechts noch nach links schauen. Gut, Judiths bühnenreifer Auftritt im Badezimmer der Wengerts war natürlich total daneben, aber das war ja nicht wirklich der Grund für ihren Zwangsurlaub. Zumindest erklärt der Chef es anders.


    Bisher habe ich das Gefühl, dass mich das Buch nicht wirklich überrascht. Die Identität des Opfers, die Zusammenhänge zwischen den Personen (zumindest teilweise), die Vergangenheit von Judith in Bezug auf Patrick... alles war keine große Überraschung als es aufgelöst wurde. Abwarten, ob sich das noch ändert. Schön fände ich es ja.


    Was ich noch nicht so ganz durchschaut habe ist die Rolle Vedanjas. Offensichtlich hat er ja auch eine Art Affäre mit Laura, aber bisher scheint er mir für sie nur Mittel zum Zweck zu sein. :schulterzuck:


    Was den dritten Teil angeht muss man wohl kein Prophet sein um zu erahnen, dass Judith auf eigene Faust weiter ermittelt und auf lange Sicht dann wohl auch den Fall lösen wird. Bleibt abzuwarten, ob die Herren der Schöpfung dann zu Kreuze kriechen oder ob sie dafür dann auch noch eine reingearbeitet bekommt.

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

    Einmal editiert, zuletzt von Stephi ()


  • Und ganz zum Ende noch ein riesiges :grmpf: :grmpf: :grmpf: !
    Jetzt musste Juliane auch noch vom Dienst suspendiert werden :rollen: . Hier bleibt uns aber auch kein Standardtopos des Krimigenres erspart. Damit werden dann auch die letzten vielleicht noch verbliebenen Zweifel an Julianes Täterschaft ausgeräumt. Wenn die Kommissarin suspendiert wird, weil sie an die Unschuld einer Verdächtigen glaubt, kann diese nicht schuldig sein!


    Ganz genau so sehe ich das auch. Das war der Moment, in dem meine Juliane-ist-die-Täterin-Theorie starb. Schade eigentlich, dass das so früh passiert. Wir befinden uns ja noch nicht einmal bei der Hälfte des Buches. :rollen:


    Ich verstehe nicht, warum sie die Anrufe nicht der Polizei meldet. Gerade wenn es einen Mord in der Nähe gab, muss es doch sehr beunruhigend sein, terrorisiert zu werden. Vielleicht entscheidet sie sich ja doch noch dafür. Sollten die Anrufe in Zusammenhang mit dem Mord stehen, dann wäre der Mörder möglicherweise ein Mann. Schließlich ist es doch eine Männerstimme am Telefon, oder bilde ich mir das jetzt ein?


    DAS frage ich mich auch. Zumal sie sich ja auch permanent beobachtet und verfolgt fühlt. Erst dachte ich ja noch, dass sie sich das einbildet, aber nachdem nun auch Judith das Gefühl hatte, jemanden gesehen zu haben, scheint mir das doch Realität zu werden. Aber wer könnte das sein. Spontan würde ich jemanden vom Sonnenhof dahinter vermuten.


    Er ist mir auch nicht wirklich geheuer. Da steckt irgendetwas dahinter. Bei ihm könnte ich mir gut vorstellen, dass er in die ganze Sache verwickelt ist.


    Jetzt wo du es so sagst... Vielleicht hat er von der Affäre zwischen Laura und Andreas erfahren und hat ihn deshalb aus dem Weg geräumt. Dass er hinter Laura hinterher ist, ist ja mehr als offensichtlicht.

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10