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"Barrayar: Der Botschafter" von Lois McMaster Bujold
6. Sammelband - enthält: "Botschafter des Imperiums" (Roman), "Geschenke zum Winterfest" (Kurzgeschichte) und "Diplomatische Verwicklungen" (Roman)
Bis jetzt kann ich nur zum ersten Roman etwas schreiben, habe das Buch noch nicht beendet.
In "Botschafter des Imperiums" (wer hat sich eigentlich diesen Titel ausgedacht?!) wandelt Miles auf Freierfüßen. Seine Auserwählte ist Ekaterin Vorsoisson, die er auf Komarr kennen gelernt hat. Miles legt sich, ganz in Miles-Manier, eine Strategie zur Eroberung seiner Angebeteten zurecht. Aber wie das so oft mit Miles' Plänen ist, sie überstehen nicht die "Berührung mit dem Feind". Wenn da noch sein Klonbruder Mark, Cousin Ivan, Butterkäfer etc. dazwischenfunken, geht natürlich absolut alles schief.
Da ich mich ein halbes Jahr auf die Lektüre dieses Buches gefreut hatte, kam ich während der ersten Seiten nicht aus dem Dauergrinsen heraus. Einfach toll, wieder auf Barrayar zu sein. Buchtechnisch, versteht sich. Leben wollte ich dort nicht. Die Autorin hat eine Welt geschaffen, die man für echt halten kann, der Planet Barrayar und die dortige Gesellschaft wirken nicht zuletzt durch die eingestreuten alten Vor-Geschichten sehr real (Lord Midnight! )
Die Geschichte wird mal aus der Sicht von Miles, mal aus der von Ekaterin, Mark, Kareen und Ivan erzählt. Viel zu wenig aus Miles' Sicht für meinen Geschmack, aber ok, damit muss ich wohl leben. Ich fand es ulkig, den verliebten Miles durch z. B. Marks Augen zu beobachten (und umgekehrt).
Das Lustigste in "Botschafter des Imperiums" ist wohl die denkwürdigste Dinnerparty der Barrayar-Geschichte. Ich werde wohl noch tagelang hicksen .
Ich muss aber gestehen, dass mein Lieblingsspruch "Die Klugheit des Fuchses besteht zu 50 % aus der Dummheit der Hühner" auf diese Geschichte auf unheimliche Weise anwendbar ist. Ich glaube, Bujold hat einen Riesenspaß gehabt mit der Erschaffung dümmlicher Charaktere wie z. B. Alexi Vormoncrief und Richars Vorrutyer. Gegen diese beiden wirkt selbst ein Butterkäfer wie eine Intelligenzbestie, geschweige denn Miles. Ich hätte mir schlauere Gegner gewünscht.
Gewisse Szenen sind so überspitzt dargestellt, dass ich fast meinen Augen nicht traute, z. B. die im Rat der Grafen oder der die mit den beiden Escobaraner und dem Käferbutterkampf. Auch wirkt die Verleumdungsgeschichte nach ein paar Kapiteln nur noch wie ein Seitenfüller. Schade.
Ansonsten ist dieser Roman natürlich beste Unterhaltung, auch wenn es diesmal keine Raumschlachten oder planetenweite Verschwörungen gibt.
Ich vergebe nur 4 Ratten, weil dieser Roman, so gut er mir auch gefallen hat, nicht an "Viren des Vergessens" heranreicht.
***
Aeria