Charlaine Harris/Toni L. P. Kelner: Death's Excellent Vacation
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Nach "Many Blood Returns" und "Wolfsbane and Mistletoe" ist das die dritte Anthologie, die die beiden Autoren gemeinsam herauskriegen. Das übergeordnete Thema ist diesmal "vacation", wobei ich finde, dass es nicht in allen Geschichten sehr stark ausgeprägt ist.
Und noch ein kurzes Zitat aus dem Vorwort der Herausgeberinnen:
[...]we got some great stories, with settings as varied as a hotel in California, a family reunion in Ireland, the headquarters of a mysterious sect in Paris, and other interesting locales ranging from the exotic to the ridiculous.
Drei der dreizehn Geschichten gehören zu einer bestehenden Reihe (die von Charlaine Harris, von Jeaniene Frost und Katie MacAlister, es ist also von Vorteil, wenn man diese Reihen kennt.)
Charlaine Harris: Two Blondes
Für Sookie und Pam soll es ein spaßiger Casinotrip werden, doch er stellt sich als eine Mission herausstellt, auf die sie Eric geschickt hat. Und gefährlicher als gedacht wird es auch noch.
Ich hatte mir das Buch eigentlich nur wegen der Geschichte gekauft und mochte sie nicht sonderlich. Sookies Verhalten fand ich für sie ziemlich untypisch (ich denke, man merkt den Einfluss der TV-Serie) und die Handlung an sich jetzt auch nicht besonders fesselnd.
Es gibt übrigens einen Auftritt einer neuen Supe-Art.
(An der Stelle muss ich mal kurz sagen, dass ich es nicht schlecht finde, Kurzgeschichten zu einer bestehenden Reihe zu schreiben, es mich aber stört, wenn dabei Dinge erzählt werden, die für die Handlung der Reihe relevant sind und man somit eigentlich fast gezwungen ist, die Kurzgeschichten zu lesen. Das war ja z.B. bei "Ball der Vampire" so.
Ich bin gespannt, inwieweit im nächsten Band auf die Ereignisse dieser Geschichte Bezug genommen wird.)
Sarah Smith: The Boys Go Fishing
Ein in die Tage gekommener Superheld will eigentlich nur noch seine Ruhe (bzw. sterben), aber es kommt anders für ihn.
In diese Geschichte bin ich nicht richtig reingekommen, aber ich glaube, so ist gar nicht so schlecht.
Jeaniene Frost: One For The Money
Cat und Bones müssen sich um eine bedrohte junge Frau kümmern. Die ist davon jedoch alles andere als begeistert, was so manches Problem mit sich bringt.
Die Geschichte gehört zu der Night-Huntress-Serie, von der ich nur den ersten Teil gelesen habe und deshalb befürchtete, die Zusammenhänge nicht zu verstehen. Dank einiger Rückblicke ging es doch ganz gut, allerdings wird man dadurch gespoilert. Also besser die Geschichte nicht lesen, wenn man die ganze Reihe noch lesen will.
Daniel Stashower: Meanwhile, Far Across The Caspian Sea
Ein junger Autor erlebt sehr Merkwürdiges an seinem neuen Arbeitsplatz, was vor allem mit einem bestimmten Kollegen zusammenhängt.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, ich fand es spannend, den Protagonisten bei seinen Recherchen und Entdeckungen zu begleiten.
A. Lee Martinez: The Innsmouth Nook
Das Bed and Breakfast von Vance und Philip läuft alles andere als gut. Und der Ort, in dem sie es eröffnet haben, hat ein Geheimnis zu verbergen.
Die Auflösung fand ich gelungen, die Figuren aber irgendwie sehr blass.
Jeff Abbott: Safe And Sound
Jason Kirk ist seit Monaten verschwunden, was von den Medien, vor allem der Starreporterin Nora Dare gewaltig ausgeschlachtet wird.
Die Ansiedlung im Reporterbereich hebt die Geschichte von den anderen ab. In der Mitte fand ich es richtig spannend und gruselig. Für mich eine der gelungeneren Geschichten des Bandes, allerdings hatte ich für das Verschwinden des jungen Mannes eine etwas raffinierte Begründung erwartet.
L.A. Banks: Seeing Is Believing
Eine Geschichte, die in New Orleans spielt und ein nettes Flair vermittelt. Im Vordergrund stand für mich eigentlich die Liebesgeschichte zwischen Jesscia und Justin, die sich trotz der Kürze entfalten kann, wodurch mir die beiden auch ans Herz gewachsen sind. Die eigentliche paranormale Handlung lief für mich dabei so nebenher.
Katie MacAlister: The Perils Of Effrijim
Der Dämon Effrijim hat Ferien in Paris vor sich - doch tatsächlich erwartet ihn erstmal eine wahre Odyssee.
Die Geschichte gehört zur Aisling-Grey-Serie, die ich nicht gelesen habe, weshalb ich hier nicht so richtig mitgekommen bin.
Jim war aber witzig und die Titania-Oberon-Geschichte fand ich gut.
Christopher Golden: Thin Walls
Ein Witwer macht Urlaub an den Orten, die er mit seiner verstorbenen Frau bereist hat. Doch die Wände des Hotels sind dünn und er kommt nicht umhin, das Paar im nächsten Zimmer nachts zu belauschen und ist gleich von der Frau fasziniert.
Eine Art erotische Horrorstory. Für mich die schlechteste der Anthologie, weil mich dieses spezielle Genre schon nicht so reizt, mir diese Lauscher-an-der-Wand-Passagen zu lang waren und mir auch ansonsten nichts so richtig gefallen hat.
Lilith Saintcrow: The Heart Is Always Right
Ein Gargoyle muss sich einer Prüfung stellen, die ihn moralisch sehr herausfordert.
Die Geschichte hatte nette Momente und der Gargolye war ganz witzig.
Chris Grabenstein: The Demon In The Dunes
Einen Mann überkommen Erinnerungen an 1975, den Sommer, als er 16 war und sich mit seinen Freunden am Meer vergnügte.
Das Ende (und damit auch die "Moral von der Geschichte") fand ich überraschend, es war aber nicht an den Haaren herbeigezogen - will heißen, die Hinweise auf das Ende gibt es in der Geschichte, man interpretiert sie nur falsch, wie eben auch der Protagonist.
Sharan Newman: Home From America
Ein Familientreffen in Irland gibt Pat die Gelegenheit, endlich die Heimat seiner Vorfahren kennenzulernen. Der Trip hält für ihn einige unglaubliche Wahrheiten bereit.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Schluss hier genau richtig oder ganz misslungen finde.
Toni L.P. Kelner: Pirate's Dave Haunted Amusement Park
Eine Werwölfin macht Urlaub im Lieblings-Vergnügungs-Park ihrer Kindheit. Doch dort geschehen merkwürdige Dinge, die die Existenz des Parkes gefährden.
Die Idee zur Geschichte finde ich richtig gut, aber ich glaube, sie hätte mir als Roman noch besser gefallen, ich finde, das Potential hätte sie.
Fazit:
Generell kann ich nur sagen, dass ich das Lesen der Anthologie nicht einfach fand. Ich lese zwar durchaus immer mal wieder Bücher auf englisch, aber sich immer wieder auf eine neue Geschichte und einen neuen Stil einzustellen, hat mich schon gefordert. Außerdem wurde es dadurch erschwert, dass ich manche Reihen nicht (gänzlich) kannte und mich somit auch in den Geschichten nicht so leicht zurechtfand.
Auch wenn mir einige Geschichten ganz gut gefallen haben, werde ich mir deshalb gut überlegen, ob ich die nächste Anthologie von Harris und Kelner lese. Oder ich warte auf die deutsche Übersetzung. Denn eine gut Art und Weise, neue Autoren kennenzulernen, ist es definitiv.
Bewertung? Schwierig. Alles zwischen einer und vier Ratten, je nachdem, an welche Geschichte ich denke.