Suzanne Collins - Flammender Zorn (Panem 3)

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  • @NaniLuna
    Das kenne ich, es gibt bestimmte Dinge die ich an Büchern mag, aber es kommt dann auch immer auf die Umsetzung an. Ich bin z.B. bei Fantasy sehr kompliziert, nur weil mir ein bestimmtes Detail gefallen hat, heißt das nicht das mir ein andres Buch mit ähnlichen Ideen dann auch gefällt.


    Mir gefiel gerade das sperrige an Katniss, das hat für mich einen Teil des Reizes ausgemacht. Ich glaube wenn sie netter gewesen wäre hätte mich das eher gelangweilt. Aber ich kann auch verstehen warum man sie nicht mag. Und grade das kann einem unter Umständen das Lesen schon sehr vermiesen.

  • Showdown.


    Ich muss sagen, ich kann die anfänglichen negativen Meinungen nicht nachvollziehen. Gerade das Politiklastige fand ich klasse.
    Dieses Buch schafft es auf eine gute Art und Weise zu zeigen, dass die "Retter" nicht unbedingt besser sind, als die anderen. Man merkt total, dass anders nicht unbedingt besser bedeuten muss. Und zwischendurch hat man einfach nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera. Dass Katniss dann doch bei den Rebellen mitmacht, kann ich verstehen.


    Sie weiß, dass sich etwas ändern muss und außerhalb der Rebellen sind viele auf ihrer Seite und ihrer Meinung. Da nutzt sie das aus.


    Absolut tragisch fand ich Peetas weiteren Verlauf.


    Zur Entscheidung der Dreiecksbeziehung:
    Da muss ich Holden doch ziemlich Recht geben. Ich habe das sehr ähnlich empfunden:


    Irgendwie ist es verdammt schwierig, etwas zu dem Buch zu sagen, ohne zu spoilern:
    Ich fand es nach wie vor spannend und packend und habe einen ähnlichen Sog wie in den beiden Vorgängern gespürt. Auch wenn die Figuren ein wenig verblassen, so nimmt dafür der inhaltiche Teil, der politische Teil eine Dimension an, die das durchaus rechtfertigt. Allerdings fand ich es auch schade, dass einige Handlungsmotive mancher Personen nicht mehr geklärt wurden und man diesbezüglich ein wenig im Dunkeln gelassen wurde.


    Das Ende fand ich gut.


  • Bei einem Reread denkt man bestimmt auch nochmal ganz anders drüber nach und es fallen einem Sachen auf, die einem vorher nicht so auffielen. Zumindest ging mir das bei den Filmen, die ja sehr buchnah waren, nochmals so. Da ich alle drei Bände in einer Woche gelesen habe und direkt im Anschluss Film 1 + 2 angeschaut habe, konnte ich da alles recht gut vergleichen - und gerade noch sind die Gedanken daran so frisch. :smile:

  • Ja ich hab die Filme auch sehr Zeitnah zu meinem Reread gesehen. Das Reread kam sogar deshalb zu Stande, weil ich den ersten Teil noch mal angeschaut habe. Daraus entwickelte sich dann die Lust die beiden anderen Bücher zu lesen und daher hab ich dann einfach alle noch mal gelesen.

  • Mich persönlich hat der 3. Teil sehr enttäuscht.
    Die ersten beiden Teile fand ich spannend, sehr häufig erschreckend, mitreißend und interessant von der ersten bis zur letzten Zeile.


    Davon habe ich im 3. Teil leider nichts wiedergefunden.


    Die Darstellung der Katniss:


    Die Entscheidungen von Katniss:


    Was mich sonst noch gestört hat:
    Warum mussten am Ende soviele Charaktere sterben?
    Das Kapitol und Präsident Snow:


    Am Ende war es sehr schnell abgehandelt und die Bedeutung des Kapitols und Präsident Snows aus den Teilen 1 und 2 wurde in meinem Augen nicht mehr genug Rechnung getragen.


    Ich hatte beim gesamten dritten Teil das Gefühl, als müsste die Geschichte schnell und brutal zu Ende erzählt werden.
    Die einzelnen Geschehnisse

    wurden gar nicht richtig erzählt. Es kam ein abgehacktes Stück der Geschichte und dann wieder ein anderes. Mir fehlte ganz oft der Zusammenhang und dazwischen dümpelt Katniss vor sich hin.


    Beim Epilog hat sich das am meisten bestätigt. So kurz und uninteressant wie er ist, hätte man ihn auch weglassen können.


    Schade, nach den ersten beiden Teilen, die mich wirklich gefesselt haben, hat mich dieser Teil nur enttäuscht.

    :leserin:<br />Amy Ewing - Das Juwel

  • Ich habe mich anfangs sehr auf das dritte Buch gefreut, habe dann aber zunehmend auch negative Kritik gehört und bin somit skeptisch an das Buch heran gegangen.
    Leider muss ich mich der negativen Kritik anschließen. Das Buch war zwar ganz ok, kommt aber nicht mal im Entferntesten an die ersten beiden heran. Diese habe ich verschlungen und konnte sie mit leicht erhöhtem Puls kaum weglegen.
    Doch hier war das so gar nicht der Fall, ich musste mich regelrecht zwingen weiter zu lesen.


    Dass Krieg zwischen den Rebellen und dem Kapitol herrscht war ja klar, aber das war mir insgesamt doch ein bisschen zu brutal und weniger Gemetzel hätte mir gefallen. Es war zu blutig und die Charaktere haben mir leider auch nicht mehr so gefallen.
    Katniss ist zwar die Starke und das Symbol der Rebellion, doch sie verliert an Charakterstärke. Klar, sie musste wahnsinnig viel durchmachen, aber dennoch habe ich die Katniss aus den ersten beiden Büchern vermisst.


    Spannend war aber die Peeta Geschichte, wie sie ihn retten können und wie sie sich am Ende für einen entscheiden muss- Peeta oder Gale.


    Insgesamt musste ich das Buch natürlich lesen, alleine schon um zu wissen wie es ausgeht, doch ohne die Vorgänger hätte ich das Buch wahrscheinlich gar nicht erst zu Ende gelesen.


    Deshalb vergebe ich nur : 2ratten

  • Ich finde Band drei mit Abstand übrigens immer besser als nach dem ersten Lesen. Ich finde z.B das Katniss sich bis zum Ende treu bleibt. Ich fand sie Konsequent bis zum Ende und mag das es sperrig bleibt und auch im Universum des Romans nicht alles perfekt wird.

  • Katniss und Peeta haben zwar beide ihre zweiten Hungerspiele überlebt, doch Distrikt 12 ist zerstört, Katniss und ihr Familie leben nun dort in einer gesichtslosen unterirdischen Wohneinheit, und Peeta wurde ins Kapitol verbracht. Katniss hat keinerlei Kontakt zu ihm, sieht ihn höchstens einmal in Fernsehtalkshows und hat den leisen Verdacht, dass es um seine Gesundheit nicht gut bestellt ist.


    Im Land herrscht indessen das blanke Chaos. Präsident Snow sieht seine Felle davonschwimmen und reagiert mit Bombardements auf die immer wieder aufflammenden Aufstände, während Distrikt 13 komplett in der Hand der Rebellen ist, die Katniss als Spotttölpel zur Symbolfigur des Widerstands aufbauen und das Kapitol stürzen wollen. Katniss' alter Freund Gale ist an vorderster Front dabei, während sie selbst sich gar nicht so sicher ist, ob sie auf der richtigen Seite steht oder ob es die richtige Seite in dieser völlig aus den Fugen geratenen Welt überhaupt noch gibt.


    Der dritte Band der Panem-Trilogie ist düsterer und blutiger als die Vorgänger. Während die Kämpfe und Auseinandersetzungen sich dort im wesentlichen in der zwar beinharten, aber künstlichen Welt der Hungerspiel-Arenen zutrugen und die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen eher Beiwerk waren, verlagert sich hier der Kampf ins wirkliche Leben. Dass hinter jeder Ecke tödliche Gefahren lauern und man niemand so recht trauen kann, ist nicht Bestandteil einer perversen Spielshow, sondern brutale, traurige Realität.


    Katniss, die erwachsener und härter geworden ist, scheint in diesem Buch zwischen allen Fronten zu stehen, zweifelt, hadert und hält sich nur durch eines aufrecht: den unbändigen Wunsch, diejenige zu sein, die Präsident Snow den verdienten Tod bringt.


    Das Buch ist hochspannend und bietet wieder einige überraschende Entwicklungen, doch so ganz glücklich war ich damit am Ende nicht. Der Fokus auf Actionszenen war mir ein bisschen zu stark, mir fehlten die richtig emotionalen Szenen, und am Ende ging alles ein bisschen zu schnell für meine Begriffe. Auch das, was nach dem "Showdown" in Panem passiert, wurde zu knapp abgehandelt, da hätte mich noch so einiges interessiert, was nur angedeutet wurde.


    Insgesamt habe ich diese originelle Trilogie jedoch sehr gerne gelesen, nicht zuletzt, weil sie hochspannende ethische und moralische Fragen aufwirft und die Gefahren totalitärer Systeme auf unterhaltsame Weise illustriert.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()


  • Ich finde z.B das Katniss sich bis zum Ende treu bleibt. Ich fand sie Konsequent bis zum Ende und mag das es sperrig bleibt und auch im Universum des Romans nicht alles perfekt wird.


    Das hat mir auch gefallen, selbst wenn ich nicht immer ihrer Meinung war.



    Ich habe beim Lesen immer wieder Parallelen zum Dritten Reich gezogen, gerade was die pompösen Inszenierungen und die Stilisierung der Tribute betrifft, und die Sache mit der

    hat mich sehr an Hiroshima erinnert.


    Gale hat mit seinen extremen Ansichten in diesem Band nicht gerade Sympathiepunkte bei mir gutgemacht, aber auch seine Entwicklung fand ich absolut nachvollziehbar.


    Und zum Ende:


    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Es ist so lange her, dass ich die Bücher gelesen habe, aber die Parallelen zum Dritten Reich stimmen. Ich weiß nicht, ob du die Filme gesehen hast, aber ich erinner mich an den Aufzug der Tribute, bevor sie zu den Spielen gegangen sind (im dritten Buch) und der ganze dramaturgische Aufbau der Szenen und dieser Aufmarsch...

  • Ich habe nur die ersten beiden Filme gesehen, aber schon dort fand ich, dass sich die Szenen im Kapitol stark an der Nazi-Ästhetik orientiert haben. Sie haben mich sehr an Aufnahmen von den Reichsparteitagen und ähnlichen Veranstaltungen erinnert mit den monumentalen Bauwerken und den roten Fahnen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ja, im ersten Teil des dritten Films fand ich das dann noch betonter. Der zweite Teil davon kommt ja jetzt erst in die Kinos... Ich bin sehr gespannt!

  • Ich finde es dritte Buch etwas schwierig zu bewerten, wenn ich das es mit Teil eins oder zwei vergleiche. Verglichen zu den zwei anderen Büchern würde ich das Buch etwas etwas schwach beschreiben. Am Anfang wie die Geschichte weiter von Buch zwei zu drei geleitet wird fand ich spannend.Die letzten 150 Seiten dagegen fand ich schwierig. Das Kriege brutal sind und Menschen sterben kann ich akzeptieren, aber bei einigen Charakteren fragte ich mich schon, ob das wirklich sein musste und einige Szenen sind schon brutal, wenn man bedenkt, dass es Jugendbücher sind.
    Was mir nicht gefiel ist die Dreiecksbeziehung und die Frage Peeta oder Gale? Um die Entscheidung leichter zu machen wird einem ja eventuell noch was vorgeworfen, damit alles doch sein Happy end hat und die Entscheidung leichter fällt. Ich hätte es besser gefunden, wenn Katniss sich gegen beide Männer entschieden hätte, denn ganz ehrlich sie ist 17! Egal was man erlebt hat manchmal entwickelt man sich weiter und die Wege trennen sich. Es war wieder mal typisch Hollywood still die mir nicht gefiel. Mich irritierte auch die Mutter von Katniss. Egal was sie alles in District 12 erlebt hat wieso will sie nicht bei Katniss bleiben ? Immerhin ist sie die Tochter, die alles irgendwie doch überlebte.....
    Das Buch zu lesen, war mir eine Freude, auch wenn ich die Charaktere dieses mal etwas schwach fand. Wenn ich an Rue denke als sie starb und wie viel Gefühle dahinter waren, ob es die Worte von Katniss waren oder das Lied und dann die Menschen die im dritten Buch sterben, die ich genau so wichtig hielt fand ich es sehr emotionslos.


    Edit: Ich habe nun auch den Film mir angesehen und da fiel das Letzte Teil verglichen zu den anderen Teilen etwas schwach. Die Gründe sind wie beim Buch recht gleich.

  • bird
    Ich kann Deine Kritikpunkte verstehen, finde aber zugegbenermaßen nicht das Katniss einfach so weitermacht als sei nichts geschehen. Ich finde ihre Reaktion auf die Ereignisse sogar sehr Katniss like. Ich glaube ich mag den dritten Band vor allem auch deshalb, weil ich finde das sich die Figur Katniss bis zum Ende treu bleibt. Was dein Einwand mit Peeta und Gail angeht- stimmt, das hätte auch sehr gut gepasst, andererseits finde ich das ihr so die Möglichkeit gegeben wird auch wieder Gefühle zu zu lassen. Das hatte sie ja im Grunde verlernt.


  • Meine Meinung

    Mir gefällt gut, dass Suzanne Collins Katniss nicht als strahlende Heldin dargestellt. Vielmehr zeigt die Autorin, wie überfordert sie oft mit der Situation und mit den Anforderungen ist, die an sie gestellt werden. Ich habe komplett vergessen, wie jung sie eigentlich ist und war habe mich erst wieder erinnert, als sie es selbst erwähnt hat.


    Natürlich kannte ich die Geschichte schon, die kL hat mir viel davon erzählt und ich habe die Filme zumindest teilweise gesehen. Trotzdem war ich überrascht, wie vielschichtig Katniss' Charakter ist. Viel mehr, als man in den Filmen sehen konnte.


    Mir hat an diesem Teil besonders gefallen, dass eben nicht immer alles glatt geht. Vielmehr müssen die Charaktere immer wieder Entscheidungen treffen, die nicht nur unangenehm sind, sondern die sie in einer anderen Welt nie getroffen hätten, weil sie allem widersprechen, an was sie glauben.


    Gerade das Ende zeigt, mit wie vielen seelischen Narben Katniss und ihre Kameraden aus der Geschichte hervorgehen. Aber es zeigt auch, dass sie trotz dem Erlebten auch ein glückliches Leben führen können.

    5ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten

    Das ist für mich auch eine der großen Stärken des Buches. Ich finde das es sehr vielschichtig aufzeigt, welche seelischen Narben zurück bleiben. Und was das für Auswirkungen hat. Aber das man trotzdem weiter leben und auch damit umgehen lernen kann.

    Ich habe übrigens wegen Dir und der KL die Filme mal wieder angeschaut. Und da ist mir auch wieder aufgefallen, wie gut ich das Ende finde (vor dem Epilog) und wie schlüssig.
    Ich ärgere mich ja oft, wenn Autorinnen/Autoren sich nicht"trauen" auch mal Entscheidungen für den Plot zu treffen, die nicht alles in einem tollen Licht erscheinen lassen.

  • Ich ärgere mich ja oft, wenn Autorinnen/Autoren sich nicht"trauen" auch mal Entscheidungen für den Plot zu treffen, die nicht alles in einem tollen Licht erscheinen lassen.

    Das ist genau das, was mir an Panem gefällt. Meistens läuft es auf ein "alles wird gut" hinaus, aber hier könnte es durchaus auch sein, dass es in einer Katastrophe endet.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.