Adam Zamoyski - The forgotten few (The Polish Air Force in World War II)

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    Inhalt
    Während des zweiten Weltkriegs kämpften rund 17000 polnische Piloten auf der Seite der Briten im Luftkrieg mit. Das Buch erzählt ihre Geschichte: vom ersten Luftkampf gegen die deutsche Luftwaffe über polnischem Boden über die Flucht, Lager in Frankreich und England bis sie Piloten schließlich in die britische Luftwaffe aufgenommen wurden. Zunächst flogen sie gemeinsam mit den britischen Piloten, später gab es eine PAF (Polish Air Force), die voll in die RAF integriert war. Der Autor selbst sagt über sein Buch, dass er nicht die Geschichte der polnischen Luftwaffe schreiben will. Vielmehr will er die Geschichte der Männer und Frauen erzählen, die in Großbritannien gekämpft haben.


    Bis jetzt habe ich die ersten sechs Kapitel gelesen. Adam Zamoyski ist seinem Vorsatz, mehr von den Menschen zu erzählen treu geblieben. Zwar erfährt der Leser über die Entstehung der polnischen Luftwaffe, über den kurzen Kampf um Polen und die anschliessende Flucht vieler Piloten. Aber es gibt nur wenig Zahlen oder STatistiken, dafür aber viele Berichte von Menschen, die dabei gewesen sind. sie berichten über die Flucht und den anschliessenden Aufenthalt in Frankreich. Von Frankreich erhofften sie sich Hilfe und die Möglichkeit, wieder fliegen zu können. Die Polen hatten zwar ein Dach über dem Kopf, , ein Einsatz gegen Deutschland schien in weite Ferne gerückt. Die alternative war Großbritannien, mit denen sie nichts verband als der gemeinsame Feind. Viel wussten die Polen nicht von ihren neuen Verbündeten, außer dass es immer neblig war und viele Regeln gab. So waren die ersten Wochen für beide Parteien ein Kulturschock. Wochenlanges Exerzieren wurde von der Unterbringung in Bed and Breakfasts und Hotels in Blackpool abgelöst, wo sich die Piloten mit der Langeweile eines verwaisten Urlaubsorts herumschlagen mußten. Dann ging es in die Kasernen, wo ein völlig anderer Ton herrschte. Auf einmal sahen sich sich festen Cliquen gegenüber und standen wieder einmal außerhalb.


    The forgotten few wirkt durch die vielen kleinen Geschichten, die der Autor einfliessen lässt nicht so trocken wie viele andere Bücher zu diesem Thema. Deshalb liest es sich sehr flüssig und hat mich auch schon das eine oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    The forgotten few wirkt durch die vielen kleinen Geschichten, die der Autor einfliessen lässt nicht so trocken wie viele andere Bücher zu diesem Thema. Deshalb liest es sich sehr flüssig und hat mich auch schon das eine oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht.


    Geschmunzelt habe ich auch beim Weiterlesen. Meine beiden Highlights waren die Geschichte eines Piloten, der über einem Tennisplatz mit dem Fallschirm absprang und zu einem Doppel verpflichtet wurde. Schliesslich kann man seine sportlichen Verpflichtungen nicht ausfallen lassen, Krieg hin oder her :zwinker: Etwas ähnlich lustiges passierte einem anderen Piloten: er sprang in der Nähe einer Villa ab und wurde von der Besitzerin zwei Tage lang mit viel gutem Essen und Alkohol "festgehalten"


    Aber nicht alles Geschichten waren komisch. Je länger der Krieg dauerte, desto mehr Probleme zeigten sich. So gab es immer mehr Reibereien zwischen polnischen und britischen Soldaten. Bei den polnischen Fliegern kam das Heimweh dazu, das mit den schrecklichen Nachrichten aus der Heimat immer größer wurde. Da half es wenig, dass sie ihre Heimat auf ihren Einsätzen, wie z.B. bei der Bombardierung von Warschau, kurz sehen konnten. Das Ende ihres Einsatzes kam für viele zu plötzlich. Weil die neue polnische Regierung nicht anerkannt wurde, war die PAF auf einmal keine Armee mehr, sondern ein "Haufen Söldner". Viele wollten nicht mehr in die alte Heimat zurück, weil sie mit Russland keine guten Erfahrungen gemacht haben. Sie blieben zunächst in Großbritannien und emigrierten später. Diejenigen, die zurück kehrten bekamen den Einsatz nicht gedankt. So fand die Zeit im Krieg für ihr Vaterland ein eher trauriges Ende für sie.


    The forgotten few weicht von den Büchern die ich bis jetzt über dieses Kapitel des Kriegs gelesen habe, durch die vielen Anekdoten, die ihm eine besondere Lebendigkeit geben angenehm ab.
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Siehste, es lohnt sich immer, einen neuen Bücherthread anzuklicken ... auch wenn das Thema erst gar nicht so reizvoll erscheint. Dazu hätte ich freiwillig nie gegriffen, aber Deine Rezi klingt wirklich klasse.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo!


    Valentine: Danke schön :winken: Ich habe mir lange überlegt ob ich das buch kaufen will, weil ich wußte dass ich es eigentlich nur einmal lesen wollte. Aber alle meine anderen Quellen haben versagt. Mittlerweile bereue ich den Kauf natürlich nicht mehr :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.