Brenna Yovanoff - Schweigt still die Nacht

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 10.356 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Llyren.

  • Bisher ist das so ein richtig schöner Skript5 Roman^^ Die Autorin baut eine schöne Kleinstadtklischeestimmung auf :breitrins: (mit allem was an Vorurteilen gegenüber Fremdem, Unbekanntem und Andersartigem dazugehört) Allerdings könnte es mir ruhig ein wenig subtiler sein. Man ahnt doch recht früh worauf das Ganze hinauslaufen könnte. Ich lese aber gerne weiter! :)


  • Anfangs musste ich erst noch warm werden, aber was mich nun beim Nachlesen eurer Diskussion sehr erstaunt ist, dass ihr Mackie teilweise nicht sympathisch fandet. Ich mochte ihn zum Beispiel sehr sehr gerne. Für mich war er im Hörbuch sogar DER herausragende Charakter (abgesehen davon natürlich, dass er der Hauptcharakter war). Nun frage ich mich: Waren die Stellen im Hörbuch gekürzt, die ihn euch unsympathisch im Buch gemacht haben?


    Ich habe zwar nicht geschrieben, dass er unsympathisch ist, aber was mich am ehesten an ihm gestört hat, ging in Richtung "normale Teenager-Pubertiererei", also schon manchmal nervig, und im Haus haben möchte man ihn auch nicht unbedingt, aber alles im Rahmen :zwinker:

  • Ich lese endlich weiter - nachdem mir einfach zu viel Anderes dazwischen gekommen ist. Mackie ist mir übrigens sympathisch, vielleicht auch weil ich seine Außenseiterrolle aus eigener Erfahrung nach voll ziehen kann. Dieses Gefühl nicht passend zu sein hatte ich als Teenager über viele Jahre und eigentlich erst richtig Anfang 20 überwunden.


    Wichtig bei einem Roman ist mir persönlich vor allem eine gewisse Stimmung gerade wenn es um ein eher düsteres Thema geht. Die Autorin schafft es mir diese Atmosphäre nahe zu bringen und ich fühle mich damit sehr wohl. :) Den ersten Teil hab ich nun hinter mir und schon Wichtiges erfahren. Nun geht die Handlung wohl erst so richtig los und ich bin gespannt wie die Idee der Autorin weitergesponnen wird. Natürlich hoffe ich das es mir weiter so gut gefällt wie jetzt. Hi und da hätte ich aber gerne auch etwas mehr über Mackies Umfeld und vor allem auch seine Schwester erfahren. Das Ganze ist schon sehr auf ihn fixiert und interessante Figuren treten dabei arg in den Hintergrund. Das ist aber bisher mein einziger Kritikpunkt :)

  • Mackie ist mir übrigens sympathisch, vielleicht auch weil ich seine Außenseiterrolle aus eigener Erfahrung nach voll ziehen kann.


    Schön! Ich mochte Mackie auch sehr gerne (aber ich mag Außenseiter meistens) und fand ihn auch immer sehr realistisch dargestellt.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Meine endgültige Meinung steht noch aus:


    Mackie ist ein Junge der mir von Anfang an sehr nahe war, das er sich wie ein Außenseiter fühlt und nicht dazugehörig, dieses Gefühl konnte ich sehr gut nach vollziehen. Gerade hier ist die Autorin erschreckend realistisch...
    Eigentlich hatte ich aber eher mit einem gruseligeren Inhalt gerechnet. Der wohlige Schauer hi und da blieb zwar nicht aus, mehr war da aber auch nicht. Dafür bekam man aber jede Menge Lebende Leichen präsentiert und blutige, ziemlich brutale Szenerien die mir persönlich sehr gefallen haben - ich mags halt Makaber :breitgrins: Das hat mich dann für den ausbleibenden Gruselmoment extrem entschädigt. Zu weilen werden die Figuren so wunderbar abgedreht vor allem wenn es in die düstere, böse Welt jenseits der Stadt geht. Das war schon fast psychopathisch - herrlich :breitgrins:


    Doch eigentlich geht es neben all dem Blut vor allem um Mackie. Um Mackie und seine Gefühle gegenüber dem Leben in seiner Familie. Seinem Anderssein und der Stille sobald es darum geht eine bestimmte Frage nicht aus zu sprechen, eine bestimmte Antwort für sich zu behalten. Das ungesagte das eines Tages doch herausbricht. Gerade diese Aspekte haben mir sehr gefallen. Vor allem weil die Autorin wie ich finde, das ganz gut gelöst hat. Wie Mackie ahnt auch der Leser die Wahrheit, doch bevor diese ausgesprochen wird dauert es eine Weile.


    Mir hat Schweig Still die Nacht wirklich gut gefallen, zum einen weil es einen männlichen Hauptprotagonisten gibt - was dann doch erfrischend ist wenn man ständig Bücher präsentiert bekommt in denen nur weibliche Figuren mit Vampiren und Ähnlichem herumkämpfen dürfen ;). Die Liebesgeschichte sich zart und wunderschön entwickeln darf - und es lange Zeit keinesfalls klar ist ob es eine wird und eben die Stimmung die irgendwo zwischen Melancholie und Wahnsinn hin und her schwankt :breitgrins: - Außerdem sieht es ganz so aus das es keine Serie wird - ein weiterer Pluspunkt :zwinker:


    5ratten


    Dieses Lied hab ich übrigens beim Lesen gehört und irgendwie fand ich es total passend:
    L'âme Immortelle Es zieht Dich davon

  • Yovanoff, Brenna - The Replacement


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    Zum Inhalt
    Mackie ist kein Mensch. Er ist ein Wechselbalg, das or 16 Jahren den Platz in der Wiege eines menschlichen Kindes eingenommen hat. Doch seine Familie zog ihn dennoch auf und arrangiert sich mit seinen Problemen wie z.B. Empfindlichkeit gegen Eisen oder heiligen Boden.
    Mackie bemüht sich, ein möglichst normales Leben zu führen. Er verbringt Zeit mit seinen Freunden und macht sich Hoffnungen bei Tate. Trotzdem fühlt er sich nicht ganz zugehörig - er weiß, was er ist und fürchtet, dass seine Natur irgendwann durchschlagen wird.
    Als Tates kleine Schwester entführt wird, hat er keine Wahl: Er muss sich dieser Seite von sich stellen, um sie von den Fey zu retten.


    Meine Meinung
    Mackie als Hauptcharakter ist ein echter Glücksfall für das Buch. Auch wenn er nicht direkt eine sympathische Person ist, so kann man als Leser nicht umhin, seinen Kampf mitzuempfinden. Seine Versuche normal zu sein. Die Beziehung zu seiner Familie (toll! Emma!) oder seinen Freunden (Roswell ist klasse!) wird sehr schön illustriert, sowohl anhand von kleineren Anekdoten als auch im täglichen Leben.


    Gerade in Gentry leben die Menschen nicht so in Unwissenheit vor den Anderen wie in anderen Gegenden. Immer wieder verschwinden Kinder, gibt es Berührungspunkte mit den Fey. Eigentlich etwas verwunderlich, dass nicht mehr Leute auf die Idee kommen, was mit Mackie nicht stimmen könnte. Aber auf der anderen Seiten gilt wohl gerade hier das Prinzip des Nicht-so-genau-Hinschauens...


    Sehr gut gefallen hat mir die Darstellung der Anderen, der Fey. Ich mag die Vorstellung, dass sie nicht einfach böse sind. Sie haben eben ihre eigene Welt, abseits von der der Menschen, doch andererseits direkt neben der der Menschen. Gerade diese Ambivalenz kommt sehr gut rüber.


    Das Buch war ziemlich fesselnd, gerade dann in der zweiten Hälfte und gegen Ende. Dabei kommt ihm die eher knappe Sprache sehr zugute. Obwohl ich sie als angenehm und gut passend empfand, gerade eben weil sie die düstere Atmosphäre gut einfängt, hätte ich persönlich mich auch über eine detailliertere, blumigere(?) Sprache gefreut...


    Sehr gute 4ratten

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.