Deutschland, Schweiz, Österreich - eine E-Book-Wüste?

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  • Die umwandlung einer Datei fuer den Druck ist wohl nicht ganz dasselbe wie die Umwandlung fuer die Herstellung eines ebooks. Hinzu kommt durchaus eine Logistik, die erst einmal da sein muss und die unterhalten werden will. Server, Speicherplatz, shopsysteme und das muss von separatem Personal unterhalten werden.


    Klar, dass für ein EBook andere Kosten anfallen, als für ein gedrucktes Buch.
    Ich persönlich kann aber auch immer nur schwer glauben, dass Umwandlung, Bereitstellung der Server etc. wirklich genauso viel kosten sollen, wie Papier, Druck, Bindung, Transüort- und Lagerkosten.
    Während z.B. ein Händler wie Amazon riesige Lagerhallen braucht um all die vielen gedruckten Bücher auf Lager zu haben, so kann ich einfach nicht glauben, dass eine elektronische "Lagerung" nicht viel billiger ist.
    Vorallem, da jeder moderne Verlag heute doch eh schon Serverkapazität für seinen Internetauftritt haben muss. Bücher werden ja auch online gehandelt, da kann es doch nicht so ein weiter Weg sein, EBooks zum Download auch noch da drauf zu packen. Spezialisten hat man auch schon, die das lernen können.
    Dann bieten die meisten Verlage ihre EBooks ja nicht selber an, sondern man wird zu einem Händler weitergeleitet, genau so wie gedruckten Büchern auch. Der Verlag braucht sich also gar nicht selbst um Serverkapazität kümmern, sondern doch nur das EBook zur Verfügung stellen. Gezahlt werden muss das natürlich dennoch letztlich vom Kunden, aber es erklärt noch weniger die EBook-Phobie vieler deutscher Verlage.



    Hier ist die Ursache zu sehen. Es gibt doch nur wenige E-Book-Titel in D. Mit Muffeligkeit hat es daher wenig zu tun. Wo es kein Angebot gibt, kann es auch keine Nachfrage geben. In den USA soll das ganz anders sein. Und auch die Preisspreizung zum herkömmlichen Buch ist wohl größer.

    Das sehe ich auch so. Die Argumentation ist einfach unlogisch.
    Durch das zögerliche Marketing von Readern und EBooks kennt ein großer Teil der Bevölkerung dieses Möglichkeit nicht. Die, die sie kennen werden durch beschränkte EBookauswahl (und andere Dinge) behindert.
    Dadurch ist der deutsche Marktanteil am Ebookgeschäft immer noch gering, was aber nicht am potentiellen Käufer, sondern an der "Muffeligkeit" der Verkäufer liegt.


  • Während z.B. ein Händler wie Amazon riesige Lagerhallen braucht um all die vielen gedruckten Bücher auf Lager zu haben, so kann ich einfach nicht glauben, dass eine elektronische "Lagerung" nicht viel billiger ist.


    Volle Zustimmung. Ein E-Book muss nur einmal gelagert werden, und kann millionenfach verkauft werden, allein für Harry Potter braucht man als Real-book riesige Lagerplätze.


    Gruß, Thomas

  • Lager- und Herstellungskosten machen aber nun einmal nicht den Löwenanteil des Buchpreises aus. Die Kosten, die für die technische Herstellung eines Buches anfallen, liegen bei 1/7 bis 1/12 des Verkaufspreises (vgl. Wulf D. von Lucius, Verlagswirtschaft, S. 143).

    Vor allem jetzt zu Anfang fallen aber auch viele neue Kosten an. Verlage müssen sich zu den Print- auch die Rechte für die elektronische Publikation sichern, Strukturen und Arbeitsabläufe müssen umgestellt werden und das Formatewirrwarr fordert auch die Verlage selbst. Dazu kommt eine schwierige rechtliche Lage (Stichwort: Leistungsschutz). Dass die Verlage sich da nicht jubelnd auf die neue Technologie stürzen kann ich gut verstehen. Und dass Ebooks jetzt zu Beginn noch nicht verschleudert werden auch.

  • Hallöchen,


    ich lese hier ja schon die ganze Zeit ganz begeistert bin und habe jetzt auch mal eine Frage an Pandora. :) Ich finde es übrigens sehr interessant, generell mal zu erfahren, wie sich so ein Buchpreis zusammensetzt, zumindest teilweise, also da schonmal ein dankeschön. Aber Pandora, ist das denn in anderen Ländern anders als in Deutschland oder komplizierter/einfacher?


    Liebe Grüße


    bella*

    "Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

  • Also was die Rechte angeht, kann ich glaube ich, etwas beitragen (bitte korrigiert mich, wenn ich etwas total falsches schreibe). Soweit ich weiss, sind Verwendungsrechte für nicht-Heimatländer einer Firma teurer, als für das Heimatland. Ich nehme an, das ist auf elektronischer wie auf "physischer" Ebene gleich. :zwinker:


    Zum Allgemeinen: Naja, es ist ja auch eine Sache der Nachfrage. Als ich zum ersten Mal von ebooks gehört habe, hatte ich eine totale, automatische Abneigung dagegen, einfach aus Angst, dass das Buch als Druckprodukt verschwinden wird. Wie Schallplatten und so... andererseits; Schallplatten gibt es ja immer noch zu kaufen. :zwinker: Aber bis sich der Konsument (ich schätze mal, ich bin da nicht die einzige) das mal bewusst gemacht hat, dauert es natürlich eine Weile. Und sind wir nicht auch ein eher traditionell orientiertes - ich sag mal - Sprachgebiet? Das macht sicher auch etwas aus, und dann kommt eben der Verlag, der nichts riskieren will, weil die Nachfrage so gering ist. Und wird keine Publicity gemacht, steigt auch die Nachfrage nicht... ist vermutlich ein bisschen ein Teufelskreis.


    Aber ich überlege mir ernsthaft, etwas dagegen zu tun und doch einen zu kaufen. Seit ich den von Alfa gesehen habe, macht mich die Vorstellung schon ein bisschen hibbelig, so für unterwegs, das wäre mal eine buchstäbliche Erleichterung.

  • Für mich gehört zum Lesen einfach das Buch, das Gefühl Papier in der Hand zu haben, das Umblättern, diverse Hilfsgegenstände um die aufgeschlagene Seite zu halten...ohne all das kann ich mir das Lesen einfach nicht vorstellen, auch wenn ich aus Kostengründen das ein oder andere schon mal online gelesen habe, aber das ist halt einfach nicht dasselbe. Dazu kommt daß ich meine Bücher gern anschaue, im Regal...gelesen und ungelesen...ich möchte davor stehen stehen und mir anschauen auf was ich als nächstes Lust habe, mich vielleicht auch optisch reizen lassen und ich könnte mir vorstellen, daß es anderen ebenso geht, eine Festplattenbibliothek ist nicht das Gleiche wie eine reale, immer sichtbare...
    Nur so eine Gedanke...

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”


  • Für mich gehört zum Lesen einfach das Buch, das Gefühl Papier in der Hand zu haben, das Umblättern...

    Das Gefühl ein Buch zu halten, das Papier und den Einband unter den Fingern zu spüren und den Geruch eines neuen oder eines älteren Buchs vermisse ich schon. Keine Frage.
    Ich werde auch nie aufhören gedruckte Bücher zu lesen.
    Alleine wenn ich schon ein Buch in die Hand nehme, beruhigt mich das.



    auch wenn ich aus Kostengründen das ein oder andere schon mal online gelesen habe, aber das ist halt einfach nicht dasselbe.

    Genau hier liegt aber schon der Fehler der Meisten, die sich noch nie richtig damit beschäftigt haben. Das Lesen online an einem LCD-Bildschirm wäre für niemanden eine ernsthafte Alternative.
    Darum geht es ja. Deshalb wurden Reader mit EInk erfunden.
    Das ist eine ganz andere Bildschimtechnologie, für das Auge so angenehm wie auf Papier zu lesen. Am Computer lesen und auf einem Reader lesen, kann man nicht vergleichen.
    Außerdem kannst Du den Reader wie ein Buch halten und musst nicht auf auf einen starren, großen Bildschirm starren.



    Dazu kommt daß ich meine Bücher gern anschaue, im Regal...gelesen und ungelesen...ich möchte davor stehen stehen und mir anschauen auf was ich als nächstes Lust habe, mich vielleicht auch optisch reizen lassen

    Das stimmt natürlich. Aber warte mal ab, dann geht es dir so wie mir und vielen anderen hier. Obwohl ich ein ganzes Haus habe, habe ich einfach nicht mehr genug Stellfläche. Bei mir ist alles voller Bücher und ich liebe es. Ich liebe aber auch neue Bücher und möchte sie lesen. Nur wohin?
    Ich gebe ja zu, dass ich mich von Büchern nur schwer trenne, selbst von denen die ich schlecht oder mittelmäßig fand.
    Gerade Bücher, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie mir gefallen werden, besorge ich mir gerne als EBook. Dann verstopfen sie nicht mein Regal.
    Oder dicke Wälzer, die furchtbar anstrengend zu halten sind, lassen sich viel komfortabler auf dem Reader lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiala ()


  • Man kann das Lesen am PC/Monitor wirklich nicht mit einem (guten) eReader vergleichen... noch nicht mal die Tablett-PC kommen da mit, weil andere Displays...


    Das stimmt, ich habe ja den von Alfa gesehen. :zwinker: Und ich war ganz erstaunt, wie klar die Linien waren, wie gut ich selbst von Weitem die Buchstaben deutlich erkennen konnte. Und das ganz ohne Brille, während ich für den PC eine brauche, da sonst alles leicht verschwommen/verwackelt ist. Also da müsste man als noch-nicht-ebook-Leser schätze ich einfach mal im Laden ausprobieren können (da gibt es bestimmt Läden, wo man das kann?), was einem am angenehmsten in der Hand liegt und wie es sich anfühlt und ob man sich damit anfreunden könnte. :zwinker:

  • Also da müsste man als noch-nicht-ebook-Leser schätze ich einfach mal im Laden ausprobieren können (da gibt es bestimmt Läden, wo man das kann?), was einem am angenehmsten in der Hand liegt und wie es sich anfühlt und ob man sich damit anfreunden könnte. ;)


    In jedem Thalia dürften die Oyo ausgestellt sein und ggf. auch Sony Reader. Wobei mich der Oyo eher abschreckte :redface:
    Den Kindle kann man ja nur über Amazon bestellen und daher sich nicht einfach so anschauen.

  • Volle Zustimmung. Ein E-Book muss nur einmal gelagert werden, und kann millionenfach verkauft werden, allein für Harry Potter braucht man als Real-book riesige Lagerplätze.


    Absolut. In dieser Hinsicht spart ein Verlag an der Logistik.


    Ich suche ja bekanntermaßen immer noch den Artikel, in dem aus deutscher Sicht mal jemand die Kostenzusammenstellung erläutert hat. Speziell diesen habe ich immer noch nicht, aber anderes zum Thema:


    auf lesen.net: Wieviel (und wen) eBooks wirklich kosten


    Soweit ich die Preise im Kopf habe, könnte der Kindle dem ebook noch einen Schubs geben. Er ist in der güngstigen Variante biller als andere reader. Bedeutet also auch, dass die Kaufschwelle tiefer liegt.



    Lager- und Herstellungskosten machen aber nun einmal nicht den Löwenanteil des Buchpreises aus. Die Kosten, die für die technische Herstellung eines Buches anfallen, liegen bei 1/7 bis 1/12 des Verkaufspreises (vgl. Wulf D. von Lucius, Verlagswirtschaft, S. 143).


    Das teuerste sollen all die Schritte sein, die noch vor der Umwandlung in eine Datei liegen - sei es eine für den reader oder den Druck, also die gesamte Buchfindung mit dem Autor, das Lektorat, die Korrekturen. Kannst Du das anteilig auch beziffern?



    Das mit dem DRM und Weiterverkauf könnte zusammenhängen. Im Gegensatz zu einem mp3-Musik-File kann ich mir durchaus den Kauf eines digitalen "Gebraucht"-Buchs vorstellen. Wer viel Geld in ein Produkt investiert hat, mag nun mal auf dem Secondhand-Markt ein wenig der Investition zurück und ein anderer freut sich über die Erparnis.


    Ich vermute aber, dass die Verlage genau da ein Problem sehen: Eine Hose kann man nur einmal Secondhand erwerben, beim ebook könnte ein Leser 10 Leuten gegenüber behaupten, er würde ein Gebraucht-ebook verkaufen und 10 Mal zum halben Preis verkaufen.


    Ich schätze, wie jeder andere Produzent auch, wird ein Verlag damit leben lernen müssen, dass es Produktpiraterie gibt und dass das Ganze in digitaler Variante noch schneller geht als offline. Am Ende gibt es für jedes Muster von Piraterie oder Missbrauch einen Katalog mit Gegenmaßnahmen. Aber die absolute Produktsicherheit hat noch keiner erfunden.


    Was die Angebotsvielfalt angeht, bin ich als (Noch-)Nicht-ebooker freilich noch nicht entsetzt. Mein persönliches Lesespektrum wird noch eine ganze Weile nicht besonders gut abgedeckt sein.
    Von daher habe ich absolut die Geduld, das Format-Wirrwarr auszusitzen. In der Regel entscheidet sich irgendwann, welches Format den Vorzug auf dem Markt haben wird (war auch bei Videokassetten so) und solange warte ich ab. Ich tippe, dass ich nicht länger als 2 Jahre warten muss. Ich mag Technik, bin aber kein Trendsetter. Kommt mir also entgegen, da ich nicht immer die neueste Technologie gleich haben muss.


    Und wie gesagt, meine Kinder können Bücher x-Mal runterschmeißen, einen reader nur einmal.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa


  • Also da müsste man als noch-nicht-ebook-Leser schätze ich einfach mal im Laden ausprobieren können (da gibt es bestimmt Läden, wo man das kann?), was einem am angenehmsten in der Hand liegt und wie es sich anfühlt und ob man sich damit anfreunden könnte.


    Das ist leider immer noch ein kleines Problem für viele Readermodelle.
    Teetrinker hat völlig recht.
    Dennoch kann man eigentlich jeder größeren Thalia-Filiale den Oyo und den Sony anschauen. Auch bei Hugendubel habe ich schon einen Ständer mit verschiedenen Readern gesehen, allerdings waren das alles veraltete Modell. Nicht mal den neuen Sony hatten sie da, aber es ist auch schon ein halbes Jahr her, dass nachgeschaut habe.
    In etlichen Elektronokmärkten (Saturn, MediaMarkt...) gibt es auch in einer Ecke Ausstellungsstücke, meist den Sony, aber auch andere.


    Aber bei vielen Reader-Modellen ist es schwierig. Den Kindle kann man sich eben nur schicken lassen, aber nicht vorher irgendwo ansehen.
    Die Pocketbooks kann man nur in einem Laden irgendwo in Deutschland anschauen...


    Andererseits sind der Sony und der Kindle nicht umsonst die meistverkauften Reader.
    Beide besitzen nämlich die neuesten Bildschirme (Pearl) und bieten den besten Kontrast und die schnellsten Blätterzeiten. Hast man einen Sony gesehen, so kann man sich auch den Bildschirm des Kindle vorstellen. Also einfach mal ausprobieren.
    Besonders der Vergleich zwischen Oyo und Sony läßt einen sofort verstehen, weshalb ein Pearl-Display so schön ist.
    Der Sony hat einen Touchscreen, dafür keinen Internetanschluss, beim Kindle ist es umgekehrt. Der Kindle hat eine Tastatur, der Sony nicht.
    Ich persönlich finde das Design des Sony wesentlich schöner, aber auch der Kindle liegt sehr gut in der Hand.
    Welchen man nimmt, ist dann Geschmackssache.

  • Das stimmt, ich habe ja den von Alfa gesehen.


    Und fünkschen liest auf dem von nimue. Gibt es hier einen Tauschring, bei dem ich mich anmelden kann? :breitgrins:

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Und fünkschen liest auf dem von nimue. Gibt es hier einen Tauschring, bei dem ich mich anmelden kann? :breitgrins:


    Neinein, sie hat ihn uns beim Treffen vom 7. Mai gezeigt. :zwinker:


  • Also da müsste man als noch-nicht-ebook-Leser schätze ich einfach mal im Laden ausprobieren können (da gibt es bestimmt Läden, wo man das kann?), was einem am angenehmsten in der Hand liegt und wie es sich anfühlt und ob man sich damit anfreunden könnte. :zwinker:


    Buchhandlung Lüthy (im Sihlcity hier in ZH) haben den Sony-Reader in der Ausstellung zum Ausprobieren. Da habe ich mal ein wenig dran rumgespielt. Den, den ich derzeit von nimue geliehen habe, kann man von den Grundfunktionen vergleichen. Da er aber schon was älter ist, ist die Bedienung der aktuellen Sony-Reader schon noch etwas komfotabler (vor allem wegen der Touchscreen-Funktion, die das ältere Modell nicht hat)


    Bin gespannt, wenn ich mal Kristins Kinlde in die Hand nehmen darf :D um den dazu ein wenig zu vergleichen

    Gruss Petra

  • Oh, jetzt weiss ich, was ich am Samstag mache... :breitgrins: :zwinker: