Karin Bergrath - Tod im Anflug

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  • Karin Bergrath - Tod im Anflug


    Erstveröffentlichung in Deutschland: 2011
    Verlag: Scherz
    ISBN:
    Seiten: 299
    Bindung: Hardcover


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    Klappentext:


    Als der Reiher Neptunus im Morgengrauen mit weit aufgerissenem Schnabel und einem großen Loch in der Brust gefunden wird, ist es mit der Idylle auf dem Campingplatz vorbei. Nur wenig später erwischt es Camper Alex. Angst geht um. Natürlich tappen die Kommissare Reiners und Hump im Dunkeln, und es gibt nur einen, der die Sache in die Hand nehmen kann: Gänserich Tom. Tom ist CSI-Fan und sein großes Vorbild heißt Thomas Magnum. Gemeinsam mit seinem Assistenten Rio, dem Kormoran, muss Tom einen verzwickten Fall aufklären und beide riskieren ihr Leben, um den flügellosen Kommissaren zu helfen.


    [hr]


    Kennt das schon jemand von euch? Falls nicht: Jetzt ist DIE Gelegenheit, das Buch zu gewinnen und gemeinsam mit der Autorin in der Leserunde, die am 01.07. beginnt zu diskutieren. Ich glaube, das Buch ist ziemlich spaßig. Also traut euch. Hier gehts zur Leserunde und Verlosung


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Meine Eindrücke
    Wer hier ein ähnliches Buch wie Glennkill erwartet, der liegt falsch. Das liegt schon daran, dass Gänse ein ganz anderes Wesen als Schafe haben. Tom ist ein aufgeweckter junger Ganter, der sich per Fernstudium, sprich regelmäßigem Konsum von Fersehkrimis, kriminalistische Kenntnisse aneignet, die er bei seinem ersten Fall gekonnt einsetzt.

    Ihm zur Seite steht sein Freund Rio, ein Kormoran, der mit seinem ständigen Trocknen der Federn fast schon ein Running Gag ist. Gemeinsam ermitteln die beiden parallel zur flügellosen Polizei und können am Ende sogar entscheidend zur Lösung des Falles beitragen.


    Tom wird zwar oft recht menschlich dargestellt, vor allem wenn es um seine Kombinationsgabe geht, doch ansonsten bedient er sich der Möglichkeiten, die ihm die Natur zur Verfügung gestellt hat. Von Vorteil ist hierbei, dass sich die Vögel in diesem Buch miteinander unterhalten können und Tom so einen Hinweis nach dem anderen bekommt.


    Der Campingplatz als Schauplatz ist perfekt gewählt, denn hier trifft man auf die unterschiedlichsten Charaktere und es fällt niemandem auf, wenn eine Gans durch die Gegend watschelt.


    Immer wieder begegnen wir unterschiedlichen Vogelarten, deren Eigenarten und Aussehen die Autorin liebevoll schildert und die sich meistens getreu ihrem natürlichen Wesen verhalten, was mich nicht selten zum Schmunzeln gebracht hat, wenn z.B. Toms Gier nach Weißbrot geschildert wird. Für meinen Geschmack hätten die Beschreibungen der Vögel ruhig etwas ausführlicher sein können.


    Überhaupt gibt es einiges zum Schmunzeln in diesem vergnüglichen Roman. Da kommen immer wieder Sprüche wie z.B. „Mit der ist nicht gut Fische fangen“, oder Zeitungsenten sind hier tatsächlich Enten, die Neuigkeiten verbreiten.
    Oft werden auch bekannte Krimisendungen erwähnt, wenn Tom überlegt, wie der ein oder andere Ermittler in dieser Situation vorgegangen wäre. Vor allem Magnum hat es Tom angetan, was ich gut nachvollziehen kann.


    Der Kriminalfall an sich ist spannend, doch sicher kein Thriller den man Nägel kauend liest. Die Auflösung, wer der Täter ist, hat mich zwar nicht überrascht, aber dafür war sie nachvollziehbar und es hat großen Spaß gemacht Tom bei seinen Ermittlungen zu begleiten.


    Die Autorin schreibt bereits an der Fortsetzung, die ich auch sicher lesen werde.


    Fazit: Das Buch ist ein Krimi, der sich federleicht liest, mit einem tierischen Ermittlerduo, das mich wunderbar unterhalten und amüsiert hat. Der Kriminalfall ist zwar interessant, doch der eigentliche Star des Romanes ist Tom. Die ideale Lektüre zum Abschalten und Entspannen.


    4ratten


    LG, Aurian

    Einmal editiert, zuletzt von Aurian ()

  • Zum Buch


    Tom, ein junger Nilgans-Ganter, führt ein zufriedenes Leben an einem See mit Campingplatz. Sein heimliches Hobby ist die Kriminalistik, dank der vielen fernsehschauenden Camper hat er reichlich Zugang zu Serien wie CSI und Magnum.


    Als eines Tages ein toter Reiher aufgefunden wird, der offensichtlich keines natürlichen Todes gestorben ist, ist Toms große Stunde gekommen. Endlich kann er seinen Vorbildern Magnum und Gil Grissom nacheifern. Mithilfe der anderen Vögel am See, insbesondere seinem besten Freund, dem Kormoran Rio, macht sich Tom auf die Suche nach dem Mörder. Der Fall wächst schnell über einen Vogel-Mord hinaus, denn kurz darauf wird auch eine menschliche Leiche aufgefunden! Damit ist klar, dass Tom unter den „Flügellosen“ auf dem Campingplatz ermitteln muss.


    Auch die Polizei ist natürlich nicht untätig, leider mangelt es an Verständigungsmöglichkeiten, denn die dummen Menschen verstehen einfach kein „gänsisch“. Dabei hätte Tom so gute Hinweise für sie!


    Verdächtige gibt es gleich reihenweise, Motive ebenso! Wird es Tom am Ende gelingen, den richtigen auszumachen?


    Auf sehr amüsante und charmante Weise lässt die Autorin ihren sympathischen Hauptdarsteller ermitteln. Viele tolle Nebencharaktere, lustige Wortschöpfungen (die „Zeitungsente“ in ihrem Element) und eine durchaus reizvoll verwirrende Krimihandlung machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen!


    4ratten

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Und hier noch meine Meinung :winken:


    Ein Campingplatz irgendwo an der deutschen See - eigentlich sollte dies ein idyllischer Ort sein. Ein Ort der Ruhe und Erholung. Ein Ort mit bunten Sonnenschirmen, dem Duft gegrillter Würstchen und dem Geschnatter der Seevögel. Doch es ist ein Ort des Todes, denn der erste Tote ist längst nicht der Letzte. Neptunus, der Reiher, wird von Nilganter Tom tot und mit weit aufgerissenem Schnabel gefunden. War es Mord? Was ist geschehen? Sofort ist Tom in seinem Element, denn als großer Fan von Gil Grissom und der TV-Serie CSI und noch größerer Fan seines Namensvetters Thomas Magnum, glaubt er natürlich nicht an einen tragischen Unfall. Gemeinsam mit seinem besten Freund, dem Kormoran Rio, hilft er den beiden menschlichen Kommissaren dabei, nicht allzu lange auf falscher Fährte zu wandeln.


    Während Tom, den man auf Anhieb gerne hat, sich bei den unterschiedlichen Campern beim gemeinsamen Fernsehen "weiterbildet", lässt er sich mit Toastbrot füttern und hängt seinen Gedanken nach. Karin Bergrath stellt die Welt der Seevögel sehr gut dar und vermischt viele tierische Absonderlichkeiten mit dem Kriminalfall, ganz ohne dabei wie eine Biologielehrerin zu klingen. Sprachlich ist "Tod im Anflug" sehr angenehm zu lesen und die Dialoge bringen oft eine so große Portion Witz in die Geschichte, dass sich das Buch sehr flott lesen lässt.


    Tom in seiner Gänseart ist einerseits zwar sehr authentisch, andererseits erschien er mir allzu oft etwas zu menschlich in seinen Gedankengängen (was natürlich mit seinem Hang, Krimiserien zu konsumieren, recht schlüssig erklärt wird). Mein heimlicher Favorit neben Tom war ganz klar Rio, der Kormoran, der ständig sein nasses Gefieder trocknen muss, um überhaupt wieder fliegen zu können. Auch die Nebencharaktere sind interessant, obwohl ich mir von der Vogelwelt ein bisschen mehr und von der Menschenwelt ein bisschen weniger Handlung erhofft hatte.


    Zeitweise hat das Buch leider ein paar Längen, aber in klassischer Whodunit-Tradition rätselt man lange gemeinsam mit Tom, tappt auf falscher Fährte, verfolgt Spuren, um sie anschließend zu verwerfen und am Ende kommt es dann doch nochmal ganz anders als man denkt. Genau dieses Ende ist es auch, das mit etwas zwiespältig zurücklässt, denn die Moral, mit der man als Leser konfrontiert wird, kann man nicht gutheißen, obwohl es so leicht wäre.


    "Tod im Anflug" ist Karin Bergraths Debüt. Die Autorin besitzt ein Boot und kann so viel Zeit mit dem Beobachten von Vögeln verbringen. Ein weiteres Abenteuer mit Tom und Rio ist bereits angekündigt und verspricht wieder witzige und kurzweilige Unterhaltung. Sehr angenehm empfand ich auch das Fehlen jeglicher blutrünstiger Szenen. Darüber hinaus geht ein dickes Lob an die optisch sehr reizvolle Aufmachung. Mit der Covergestaltung hat sich der Verlag sehr viel Mühe gegeben, denn im Gegensatz zu vielen anderen Büchern, deren Inhalt sich nicht mit dem Umschlag deckt, zeigt die Vorderseite tatsächlich eine Nilgans.


    Fazit: Ein kleines bisschen verbesserungsbedürftig, aber dennoch ein starkes Debüt, das Vorfreude auf die Folgebände weckt.


    4ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Der Inhalt wurde schon zu genüge wiedergegeben.


    Tod im Anflug besticht schon durch sein Äußeres. Ein liebevoll gestalteter äußerer Einband und eine Nilgans zu Beginn jedes Kapitel - Nicht immer hält man als Leser ein Buch in so schöner Optik in den Händen.


    Die inneren Werte lassen sich mit den äußeren teilweise messen. Es erwartet einen ein vergnüglicher leichter Krimi um den Nilganter Tom, welcher durch seine Vorlieben für Krimis und Nachrichten im TV, als Ermittler durchaus vorstellbar ist.
    Sehr passend war auch der Campingplatz mit See als Handlungsort, so dass es mir nicht schwer viel, mir die watschelnde Gans mitten im Geschehen vorzustellen. Aber auch das andere Geflügel konnte mich bezaubern.
    Einzig die Flügellosen schwächelten meiner Meinung nach ein wenig. Vor allem die Dialoge wirkten zum Teil sehr zu sperrig und aufgesetzt.


    Dem nächsten Band bin ich nicht abgeneigt, ich würde mich jedoch nicht direkt auf ihn stürzen, sondern vielleicht sogar warten bis das Buch als TB erscheint um dann der weiteren Geschichte von Tom zu folgen.


    3ratten

  • Zum Inhalt wurde ja bereits viel gesagt, deshalb hier nur meine Meinung:


    Schon die Aufmachung des Buches hat mir gleich sehr gut gefallen. Das Format ist handlich und jedes Kapitel hat eine kleine Zeichnung am Anfang. Das Cover ist richtig schön passend zur Geschichte und gefällt mir auch vom Motiv und von den Farben her. Man braucht Tom nur in das gezeichnete Auge zu schauen und schon hat er einen um den Finger gewickelt, oder? :zwinker: Ich mochte ihn jedenfalls sofort und dank der liebevollen und detaillierten Beschreibungen der Autorin hatte ich schnell ein lebendiges Bild von ihm und auch den anderen Vogeltieren vor Augen. Man merkt, dass die Autorin diese viel beobachtet hat und es passierte mir nicht nur einmal, dass ich das Geflatter und Geschnatter der Tiere zwischen den Zeilen zu hören glaubte. Gut gefallen hat mir dabei auch, dass so ganz nebenbei auch viele Informationen über die verschiedenen Vögel vemittelt wurden, ohne dass es aufdringlich oder lehrerhaft rüberkam. Im Gegenteil, ich hätte auch noch mehr Details lesen können.


    Tom sticht natürlich als Hauptfigur heraus und wirkt dabei oft schon menschlich, wenn er mit den verschiedenen Indizien kombiniert. Allerdings ist das natürlich gut erklärbar, denn er hat die Menschen auf dem Campingplatz und im Fernsehen ja intensiv studiert. Besonders gut hat mir aber immer gefallen, wenn er und die anderen Vögel die Menschen aus Vogelsicht betrachtet und sich ihre Gedanken über sie gemacht haben, denn dann ergaben sich oft sehr lustige Dialoge und Erkenntnisse, die mich sehr zum Lachen brachten. So glauben Menschen z. B. sie seien Gänse, benehmen sich aber wie Enten (die Erklärung dazu ist natürlich nur im Buch zu finden :zwinker:). Auch Begriffe, wie Zeitungsenten oder Madenbader ließen mich regelmäßig schmunzeln. Es machte richtig Spaß, ihren Gesprächen über die seltsamen Flügellosen zuzuhören.


    Der Krimi an sich las sich überraschend spannender, als ich es erwartet hatte. Viele Fährten und Verdächtigungen ließen die Puzzleteile immer wieder in verschiedene Richtungen hin und herrutschen, was das Miträtseln für mich zu einem Spaß machte, da bis zum Ende genug Raum für Spekulationen war.


    Trotzdem war der Krimi für mich nicht die Hauptsache oder das Beste an dem Buch, sondern Tom und seine gefiederten Kumpane. Deshalb hätte ich auch noch viel mehr von ihnen lesen können und mir fast noch mehr Raum für sie gewünscht, als sie sowieso schon hatten. Mir sind die Tiere alle schnell ans Herz gewachsen, von den quirligen Bachstelzen bis zu den stolzen Reihern und ich freue mich schon sehr auf die nächste Geschichte mit ihnen. Wer Spaß an Tieren hat und eine locker und humorvoll geschriebene Geschichte lesen möchte, wird sicher Freude an dem Buch haben.


    4ratten