Roger Willemsen - Die Enden der Welt
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Kurzbeschreibung bei Amazon
Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geographischen: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaja, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens und um den Neubeginn.
Die Eifel Gibraltar Der Himalaja Südafrika ("God's Window") Island Patagonien Timbuktu Kamtschatka Birma Borneo Italien (Fuciner See) Bombay Senegal Hongkong Afghanistan Tonga Indonesien Orvieto Kinshasa Minsk Thailand Madeira Nordpol
"Heute waren die Wolken eine Sehenswürdigkeit, nicht geringer als die Berge. Von ihrem Anblick ruhte ich mich aus, bis ich hungrig wurde. Da war es vier Uhr früh, alles schlief, und ich tappte durch die Gänge. Um halb sieben Uhr fiel mir eine Frau aus dem Aufzug entgegen, betäubt von Insektenspray. Ich hielt sie kurz im Arm. Glücklich fühlten wir uns beide nur, weil der Insektenspray so stark war. In dieser Gegend , sagte sie, entwickeln sich alle Dinge dramatisch. "
Meine Meinung
Ich war von Fernweh ergriffen, als ich dieses Buch gelesen habe. Ein Zustand von Fernweh ist nahezu Ideal, um in dieses Buch einzutauchen. Roger Willemsen beschreibt in 22 Kapiteln unterschiedliche und faszinierende Orte, die nicht nur durch ihre Landschaft, sondern vor allem durch ihre Bewohner oder die Mitreisenden des Autors erst interessant werden. "Die Enden der Welt", das sind sehr oft fern von Massentourismus gelegene, sehr unwirtliche Orte. Und genau darin besteht auch ihr Reiz, weil sie dadurch authentisch und nicht auf den europäischen Tourist abgestimmt sind. Roger Willemsen ist ein Reisender, der lange genug an einem kleinen Ort verweilt, um Freundschaften zu schließen. Dadurch schafft er es einzutauschen in eine Welt, die sonst verborgen bleibt.
Meiner Ansicht nach lohnt es sich vor allem wegen der mysteriösen Rituale, der skurrilen Charaktere, der nicht europäischen Weltansichten und dem beigemischten Hauch von etwas Geschichte , die jedoch sehr lebhaft wiedergegeben wird, das Buch zu lesen.
Jedes einzelne Kapitel hat seinen eigenen Reiz und ist erfüllt von nicht alltäglichen Erlebnissen.
Trotz seiner Dicke (über 500 Seiten) wirkt das Buch aber auch unvollständig. Für 30 Jahre Reiseerfahrung reichen 500 Seiten einfach nicht aus. Kaum hat man sich an einem Ort eingefunden, schon muss man ihn leider wieder verlassen und dem Autor ins nächste Kapitel folgen.
Weil ich es fast atemlos verschlungen habe, gebe ich dem Buch: