Peter V. Brett - Das Flüstern der Nacht

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    Peter V. Brett - Das Flüstern der Nacht


    Zum Inhalt:


    Jardir ist neun Jahre alt, als er von der krasianischen Armee seiner Mutter entrissen wird. Er durchläuft eine harte militärische Ausbildung, die keine Gnade kennt, sondern Versagen mit Grausamkeit bestraft. Denn die Menschen haben mächtige Feinde, die in der Nacht aufsteigen, Dämonen, die keine Gnade walten lassen und alle Menschen, sei es ob sie Mann, Frau oder Kind vor sich haben, töten. Durch seinen Ehrgeiz steigt er schnell auf und führt bald eine ganze Schar von Kriegern an. Seine erste Frau Inevera treibt ihn unermüdlich an und setzt nicht nur ihre Magie dazu ein, um seinen Aufstieg zum selbsternannten Erlöser vorzubereiten. Jedoch kommt ihm sein ehemaliger Freund Arlen, der tätowierte Mann, und sein baldiger Todfeind in die Quere.


    Meine Meinung:

    Nachdem ich das Buch nur schnell für eine Zugfahrt gekauft hatte, fiel mir erst später auf, dass es nicht der erste Teil der Triologie ist. Das hat dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan. Ohne Probleme konnte ich in die Geschichte einsteigen und mir auch während der Geschichte nicht auf, dass es eine Geschichte davor gibt.


    Peter V. Brett gelingt es, den Leser in eine fremde Welt zu entführen. Das Leben des Jardir ist grausam und man leidet richtig mit ihm mit, wie er sich mühsam hocharbeitet. Man fühlt sich direkt mit ihm verbunden. Jedoch hat das im Laufe der Handlung ein wenig abgenommen, mit dem Erscheinen neuer Protagonisten, wie etwa Arlen und Leesha. Sie nehmen in der Geschichte immer mehr Raum ein, was dem Buch aber hilft mehr Raum zu gewinnen und die Geschichte weiterhin spannend bleibt.


    Der Autor geht ausführlich auf die unterschiedlichen Gepflogenheiten der Wüstenbewohner und der Nordlandbewohner ein, dadurch konnte ich mich gut in die einzelnen Personen hineinversetzen und verstehen, weshalb es zu Konflikten kommen konnte. Jedoch war meine Fantasie mir doch zu sehr ausgeprägt als ich einige Kampfszenen oder auch andere Szenen gelesen habe. Die waren teilweise sehr grausam!


    Zunächst hatte ich nicht verstanden, was es mit den Dämonen auf sich hatte, jedoch wurde das im Verlauf der Geschichte immer deutlicher, besonders die Gefahr, die von ihnen ausging. Spannend fand ich, wie unterschiedlich die Wüstenbewohner und die Nordlandbewohner mit dieser Gefahr umgegangen sind.


    Insgesamt hat mich das Buch sehr gefesselt, sodass das Buch mit seinen über 1000 Seiten nur so dahinflog.


    4ratten

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Meine Meinung:


    Reszension


    Nachdem ich lange zögerte, habe ich mich jetzt doch endlich dazu durchgerungen mir den zweiten Teil von Peter V.Bretts Saga um den Tätowierten Mann zu kaufen, und ich habe das tausendseitige Werk innerhalb von nur drei Tagen verschlungen, weil es mich so gefesselt hat.
    Der Einstieg aus Sicht der Dämonenprinz war ein wenig zäh zu lesen, aber ab dem ersten Kapitel war ich schon wieder voll dabei.
    In "Das Flüstern der Nacht" werden die Characktere von Arlen, Leesha und Rojer weiter ausgeformt, allerdings kommen mit Jardir und Renna zwei wichtige neue Perspektiven dazu und auch Jeph, Selia, Abban und die Dämonenprinzen bekommen kurzzeitig eine eigene Sichtweise.


    Der gesamte erste Teil des Buches( von vier Teilen) geschieht aus der Sicht von Jardir, dem Anführer der dal'Sharum, den wir bereits in "Das Lied der Dunkelheit" kennengelernt haben. Wir erfahren mehr über seinen Aufstieg zum Shar' Dama'Ka und seine Kindheit. Im Laufe dieses Teils lernen wir auch die Lebensweise der Krasianer besser kennen, die mich schon in Teil1 fasziniert hat und auch Jardirs Motive werden näher beleuchtet.
    Überraschenderweise stellt sich auch heraus, dass Jardir und Abban einst Freunde gewesen waren und wir erfahren, wie Letzterer zum khaffit wurde.


    Der zweite Teil handelt dann von den Geschehnissen, um Arlen, den "Tätowierten Mann", Leesha, Rojer und Renna. Das Tal der Holzfäller, das nun nach der großen Schlacht, in "Das Tal des Erlösers" umbenannt wird hat sich im Gegensatz zum ersten Buch mittlerweile in ein Bollwerk gegen die Horclinge verwandelt. Arlen bemüht sich zudem die Kampfsiegel an die Bevölkerung der Freien Städte und anderen Dörfern weiterzugeben. Dabei gerät er auch nach Miln und Tibbets Bach und wird so mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert bevor er zum "Tätowierten Mann" wurde.


    Jardir erobert unterdessen das Fort Rizon, in seinem Bestreben die Welt im Kampf gegen die Dämonen zu vereinen. Flüchtlingsströme machen sich auf den Weg nach Norden, in der Hoffnung den "Tätowierten Mann" zu finden den sie für den wahren "Erlöser" halten.


    Die Geschichte aus Sicht von den beiden teils grundverschiedenen und teils doch sehr ähnlichen "Erlösern" ist extrem spannend und die neuen Characktere hat Peter V.Brett ebenfalls gut ausgearbeitet. Vor allem Rennas Sichtweise verrät viel über das Bild von Arlen, der sich immer mehr isoliert, weil er sich nicht mehr für einen richtigen Menschen hält.


    Insgesamt weiß "Das Flüstern der Nacht" wie auch schon der Erstling zu überzeugen und der Autor schafft es sogar seine Protagonisten noch vielschichtiger zu machen und mehr unerwartete Wendungen einzubringen. Eine klare Kaufempfehlung.


    5ratten


    LG,
    Fisherman

  • „Das Flüstern der Nacht“, der zweite Band von Peter Bretts Reihe um den „Tätowierten Mann“ lässt zunächst keinen wirklichen Zusammenhang zu seinem Vorgänger erkennen. Der Leser wird recht direkt in die Welt des Wüstenvolks hineingeworfen, das in „Das Lied der Dunkelheit“ eher eine Nebenrolle spielte. Das Wüstenvolk erinnert in so manchen Gebräuchen stark an die arabische Welt und eine, eigentlich die einzig wichtige Maxime ihres Daseins ist, dass der Tod im Kampf besser als ein Leben als ehrloser Nichtkämpfer ist. Die Relevanz der Nichtkämpfer zeigt sich schon darin, dass ein solcher jederzeit völlig folgenlos von einem Krieger erschlagen werden kann. Auch wenn die Beschreibungen der Kultur und der Ausbildungsstruktur des Volkes ganz interessant war und ich das Erwachsenwerden von Jardir, der Hauptfigur aus diesem Volk gerne verfolgt habe, ist mir die ganze Gesellschaft mit ihren Klassen- und Geschlechtsschranken ziemlich unsympathisch, was dann auch auf Jardir selber abfärbte. Freundliche Gesten seinerseits haben mich schon regelrecht misstrauisch gemacht und ich habe immer öfter die darunter liegende Lüge gesucht.


    Ungefähr in der Hälfte des Buches entsteht dann die Verbindung zum ersten Band. Die ziemlich ausführliche Darstellung von Arlens Aufenthalt beim Wüstenvolk wirkt hier ziemlich reduziert, vor allem, weil Arlen in diesen Abschnitten nur eine Nebenrolle hat. Allerdings tritt er in diesem Band generell zurück, die beiden anderen Hauptfiguren aus dem ersten Band sind da schon wichtiger und mit Renna, dem Mädchen, das Arlen versprochen war, als er noch friedlich zu Hause lebte, taucht eine weitere Figur wieder auf, die Arlens menschliche Seite zu betonen versucht, der ansonsten völlig in seiner Rolle als „Tätowierter Mann“, als Bekämpfer der Dämonen aufgeht.


    Mit Arlen und Jardir versuchen zwei eigenwillige Männer das Volk hinter sich zu einen, um den Dämonen endgültig den Krieg zu erklären. Diesen versucht der Autor in diesem Band ebenfalls einen Hintergrund zu geben, sie bleiben nicht eine wilde Horde, ohne Sinn und Verstand, die es auszurotten gilt, wie einen Kakerlakenbefall, sondern Brett stattet sie ebenfalls mit einer gewissen Struktur aus, auch wenn er sich auf ein paar Andeutungen beschränkt.


    Nachdem ich mit dem ersten Band der Reihe nicht sonderlich glücklich war, war ich doch neugierig, wie es weitergehen würde. Es war jetzt nicht so, dass „Das Flüstern der Nacht“ schlechter gewesen wäre, aber es hat leider auch keine Verbesserung stattgefunden und insgesamt betrachtet, muss ich sagen, dass die gesamte Welt, die der Autor sich ausgedacht hat, mich einfach langweilt. Die Tatsache, dass er die Geschichte von einer angekündigten Trilogie zwischenzeitlich auf fünf geplante Bände ausgedehnt hat, motiviert mich nicht gerade weiterzulesen. Ein weiteres Buch hätte ich mir ja noch angetan, um zu wissen, ob und wie es der Truppe gelingt, die Dämonen hinwegzufegen, aber für noch mehr Bücher ist mir das Ganze einfach zu vorhersehbar in der Personenentwicklung und die letztendlich immer gleichen Kämpfe sind zwar anfänglich spannend gewesen, aber irgendwann sind sie einfach nur noch ermüdend.


    3ratten