Vanessa Farquharson - Nackt schlafen ist bio

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.096 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nimue.

  • Vanessa Farquharson - Nackt schlafen ist bio: Eine Öko-Zynikerin findet ihr Grünes Gewissen und die große Liebe


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    Originaltitel: Sleeping naked is green (2009)
    Erstveröffentlichung in Deutschland: 2011
    Verlag: Bastei Lübbe
    Übersetzer: Gerlinde Schermer-Rauwolf, Robert Weiß
    Seiten: 368
    Bindung: Taschenbuch


    Erster Satz:


    Wir sollten mit der Erde pfleglich umgehen.


    Klappentext:


    Ist Duschen im Dunkeln wirklich sinnvoll, um Strom zu sparen? Wofür entscheidest du dich, wenn im Supermarkt der gespritzte Granny Smith aus der Region neben dem Bioapfel aus Neuseeland liegt? Und welche Shampoo-Experimente aus der Kräuterküche kann man getrost vergessen? Vanessa Farquharsons hat ein Jahr lang jeden Tag eine ökologische Korrektur in ihrem Leben vorgenommen. Ihr Tagebuch zum Projekt "ökologisch korrekt und trotzdem sexy" ist schonungslos ═ und äußerst unterhaltsam.


    [hr]


    Durch IrishFairy und Nicole wurde ich vor kurzem auf das Buch aufmerksam und vor einigen Tagen wanderte es auf meinen SUB. Als waschechte Ökotante, durfte es dort natürlich nicht lange bleiben und so habe ich heute damit begonnen und die ersten 60 Seiten gelesen und für gut befunden. Die Autorin, schon immer so ein bisschen "grün" angehaucht, schildert auf ihrem Blog 365 kleine Schritte, die Welt zu verändern. Welche Ökotipps taugen überhaupt etwas? Welche sind absoluter Quatsch? Jeden Tag etwas tun, sich kritisch mit der Umwelt auseinandersetzen - das sollte ein Jahr lang ihr Ziel sein.


    Auszug aus dem ersten Eintrag:


    Zitat

    "Töricht". Dieses Wort lernte ich irgendwann in der Unterstufe kennen, und ich finde, es passt perfekt in folgenden Satz: "Dass ich mir 365 Schritte zu einem umweltverträglicheren Leben ausdenken und ein ganzes Jahr lang täglich darüber schreiben will, ist wahrscheinlich die törichteste Idee, auf die mein ansonsten neurologisch unauffälliges Hirn in den 28 Jahren seiner Existenz verfallen ist." Tatsächlich ist der einzige Gedanke, der mir momentan durch den Kopf geht, dass es bestimmt mit mir nie so weit gekommen wäre, wenn ich einen festen Freund und mehr soziale Kontakte hätte.


    Jaaa... ich weiß genau, was sie meint :err:


    Die ersten paar Einträge brachten mir bisher keine neuen Ideen zur Erweiterung meines Umweltbewusstseins (wenngleich ich bis heute nichts von veganer Zahnseide wusste). Aber Farquharson brachte mich schon das eine oder andere Mal zum Schmunzeln - vor allem, weil sie mir teilweise auch einen Spiegel vorhält. Bisher mancht mir das Buch also richtig Spaß und ich freue mich aufs Weiterlesen.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Guten Morgen allerseits,


    ich bin inzwischen auf Seite 241 und das Buch gefällt mir - mit einigen Abstrichen - noch recht gut. Leider verfällt die Autorin gerne mal in Schwafelei über ihr Leben, was den Fokus zum Beispiel eher auf ihre Reiselust oder ihr aktuelles Singleleben mit einem sexuellen Abenteuer mit einem attraktiven Veganer richtet als auf die täglichen Ökotipps. Bisher konnte sie mir auch leider keine so richtig neuen Tipps geben und so manches lässt mich eher den Kopf schütteln ("Wegwerf-Monatsbinden durch waschbare aus Stoff verwenden" oder "Sich von Menschen massieren lassen, nicht von Sesseln oder elektrischen Geräten").


    Die wirklich sinnvollen Tipps kannte ich bisher, was aber dem Lesespaß dennoch keinen Abbrucht tut. Vanessa Farquharson nimmt ihr Öko-Dasein mit einer großen Portion Humor und ganz ohne Fanatismus und es ist erstaunlich, welche Schwierigkeiten sich dabei trotzdem noch ergeben.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Einige Seiten weiter wird es interessant - jedenfalls für Frauen. Die Autorin behandelt das Thema Monatsblutung und die damit verbundenen Müllberge, die "frau" so im Laufe ihres Lebens produziert. Ökologisch korrekt: Die Verwendung eines sog. Diva Cup (Mooncup etc.) anstatt von Binden und Tampons. Wenngleich das Thema auch etwas gewöhnungsbedürftig ist und sich wohl kaum noch ein Mann nach meiner Rezension des Buches annehmen wird: Die Vorteile und Erfahrungsberichte lesen sich sehr überzeugend. Also doch einen neuen Aspekt kennengelernt.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • :breitgrins:
    Bei diesem Kapitel bin ich auch gerade und habe schon gegoogelt. Noch zögere ich das mal selbst auszuprobieren. Mir fehlen noch entsprechende Erfahrungswerte im Umkreis.


  • :breitgrins:
    Bei diesem Kapitel bin ich auch gerade und habe schon gegoogelt. Noch zögere ich das mal selbst auszuprobieren. Mir fehlen noch entsprechende Erfahrungswerte im Umkreis.


    Vielleicht wünsche ich mir so ein Teil zu Weihnachten :elch:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Wenn ihr Fragen habt, Mädels, stehe ich gerne zur Verfügung :heybaby::breitgrins:



    Die wirklich sinnvollen Tipps kannte ich bisher, was aber dem Lesespaß dennoch keinen Abbrucht tut. Vanessa Farquharson nimmt ihr Öko-Dasein mit einer großen Portion Humor und ganz ohne Fanatismus und es ist erstaunlich, welche Schwierigkeiten sich dabei trotzdem noch ergeben.


    Ersteres hatte ich auch schon befürchtet, dass es vielleicht nicht so vieles Neues erzählt. Letzeres lässt es aber nun doch auf meine Wunschliste wandern.


    Ich freue mich über weitere Kommentare! :popcorn:

    ~ The world is quiet here ~


  • Wenn ihr Fragen habt, Mädels, stehe ich gerne zur Verfügung :heybaby::breitgrins:


    Ich habe mich vorhin dämlich gesucht: Wir hatten die Diskussion doch auch mal kurz im OT-Bereich, oder?


    Zum Buch:


    Ich bin jetzt fast durch und kann es mit ein paar Einschränkungen durchaus empfehlen. Sehr gut gefällt mir, dass Vanessa nach wie vor nicht fanatisch wird (tatsächlich ist ihr Öko-Jahr von Ausnahmen geprägt :breitgrins:).


    Ein schönes Fazit findet sich auf Seite 299 und das kann ich für mich auch so direkt übernehmen. Ich lebe ja schon länger in dem Bemühen, meinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren, wehre mich aber genauso nachhaltig gegen Fanatismus:


    Zitat

    Wenn ich 90 Prozent meiner Zeit im Einklang mit den mir selbst gesetzten grünen Normen lebe - Fertiggerichte und importierte Waren meide, auf Bauernmärkte gehe, biologisch und regional erzeugte Lebensmittel bevorzuge und so weiter - und die restlichen zehn Prozent meiner Zeit bewusst andere, weniger umweltfreundliche Dinge tue - etwa Cupcakes essen, die raffinierten Zucker, Farbstoffe und Maissirup enthalten -, dann werden Tugend und Laster letztlich in einem recht akzeptablen Verhältnis zueinander stehen. Zwar behaupten manche Umweltschützer, die Apokalypse durch die globale Erwärmung stehe unmittelbar bevor, und deshalb müssten wir alle unser Leben radikal ändern und könnten uns keinerlei Öko-Sünden mehr leisten, wenn wir überleben wollten. Aber was mich persönlich betrifft, weiß ich, dass ich auch nicht überleben kann, wenn ich nicht ab und zu ein bisschen über die Stränge schlage.


    Großartig auch der Tagebucheintrag vom 02. Dezember, 227. Tag:


    Zitat

    Die Beine nicht mehr rasieren
    Jetzt bin ich offiziell ein Hippie. Gibt es dafür einen Mitgliedsausweis? Oder wenigstens eine Halskette aus Hanfschnur?


    So, noch 30 Seiten - dann werde ich heute wohl noch eine Rezension dazu schreiben :winken:


    Übrigens: Vanessa Farquharsons Blog Green as a Thistle (Grün wie eine Distel) ist viel ausführlicher. Im Buch werden nicht alle Tage ausgeführt. Mit- bzw. Nachlesen lohnt sich.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()


  • Ich habe mich vorhin dämlich gesucht: Wir hatten die Diskussion doch auch mal kurz im OT-Bereich, oder?


    War das nicht im "umweltbewusst leben"-Thread?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ich habe mich vorhin dämlich gesucht: Wir hatten die Diskussion doch auch mal kurz im OT-Bereich, oder?


    Ja, hier.


    Ein schönes Zitat hast du übrigens ausgesucht - das könnte ich so auch unterschreiben :smile:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • So, und hier meine abschließende Meinung (ist mehr oder weniger eine Zusammenfassung aus dem bereits geschriebenen):


    Bevor Freunde (und nicht nur diese) mich als Öko-Tante bezeichnen, tue ich dies lieber selbst und so war der Schritt zu diesem Buch nur ein winzig kleiner für mich. Die Autorin, schon immer so ein bisschen "grün" angehaucht, schildert auf ihrem Blog Green as a Thistle (Grün wie eine Distel) 365 kleine Schritte, die Welt zu verändern. Welche Ökotipps taugen überhaupt etwas? Welche sind absoluter Quatsch? Jeden Tag etwas tun, sich kritisch mit der Umwelt auseinandersetzen - das sollte ein Jahr lang ihr Ziel sein. Die spontane Idee erschien ihr zwischendurch zwar nicht mehr als ganz so gelungen und jagte ihr sogar richtiggehend Angst ein, wie man dem folgenden Absatz entnehmen kann:


    "Töricht". Dieses Wort lernte ich irgendwann in der Unterstufe kennen, und ich finde, es passt perfekt in folgenden Satz: "Dass ich mir 365 Schritte zu einem umweltverträglicheren Leben ausdenken und ein ganzes Jahr lang täglich darüber schreiben will, ist wahrscheinlich die törichteste Idee, auf die mein ansonsten neurologisch unauffälliges Hirn in den 28 Jahren seiner Existenz verfallen ist." Tatsächlich ist der einzige Gedanke, der mir momentan durch den Kopf geht, dass es bestimmt mit mir nie so weit gekommen wäre, wenn ich einen festen Freund und mehr soziale Kontakte hätte.


    Wie wahr, wie wahr. Die meisten Einträge bescherten mir keine neuen Ideen zur Erweiterung meines Umweltbewusstseins (wenngleich ich bis zum Lesen des Buches nichts von veganer Zahnseide wusste). Aber Farquharson brachte mich schon das eine oder andere Mal zum Schmunzeln - vor allem, weil sie mir teilweise auch einen Spiegel vorhielt.


    Leider verfällt die Autorin gerne mal in Schwafelei über ihr Leben, was den Fokus beispielsweise eher auf ihre Reiselust, ihr bedauernswertes Singleleben oder ein sexuelles Abenteuer mit einem attraktiven Veganer lenkt als auf die täglichen Ökotipps. Manche Tipps ließen mich sogar richtiggehend den Kopf schütteln ("Wegwerf-Monatsbinden durch waschbare aus Stoff verwenden" oder "Sich von Menschen massieren lassen, nicht von Sesseln oder elektrischen Geräten").


    Die wirklich sinnvollen Öko-Tipps kannte ich bereits, was aber dem Lesespaß dennoch keinen Abbrucht tat. Vanessa Farquharson nimmt ihr Öko-Dasein mit einer großen Portion Humor und ganz ohne Fanatismus und es ist erstaunlich, welche Schwierigkeiten sich dabei trotzdem noch ergeben.


    Ein schönes Fazit findet sich auf Seite 299 und das kann ich für mich auch so direkt übernehmen. Ich lebe schon länger in dem Bemühen, meinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren, wehre mich aber genauso nachhaltig gegen Fanatismus:


    Wenn ich 90 Prozent meiner Zeit im Einklang mit den mir selbst gesetzten grünen Normen lebe - Fertiggerichte und importierte Waren meide, auf Bauernmärkte gehe, biologisch und regional erzeugte Lebensmittel bevorzuge und so weiter - und die restlichen zehn Prozent meiner Zeit bewusst andere, weniger umweltfreundliche Dinge tue - etwa Cupcakes essen, die raffinierten Zucker, Farbstoffe und Maissirup enthalten -, dann werden Tugend und Laster letztlich in einem recht akzeptablen Verhältnis zueinander stehen. Zwar behaupten manche Umweltschützer, die Apokalypse durch die globale Erwärmung stehe unmittelbar bevor, und deshalb müssten wir alle unser Leben radikal ändern und könnten uns keinerlei Öko-Sünden mehr leisten, wenn wir überleben wollten. Aber was mich persönlich betrifft, weiß ich, dass ich auch nicht überleben kann, wenn ich nicht ab und zu ein bisschen über die Stränge schlage.


    Obwohl der Autorin unsere Umwelt vorher nicht egal war, hat sie sich mittels ihres Blogs doch so intensiv mit ihr unbekannten ökologischen Themen befasst, dass dies ihr Leben nachhaltig beeinflussen konnte. Zwar gibt sie zu, nicht alle Veränderungen auch noch nach diesem Jahr beibehalten zu haben, dennoch sind es die kleinen Schritte, die unsere Welt durchaus verändern können. Sehr interessant schildert sie die Reaktionen ihrer Familie, Freunde und Bekannten, die ihr zuliebe oft die verschiedenen ökologischen "Ticks" mitmachen. In "meiner" Welt wird man für solche Bemühungen leider noch immer eher belächelt.


    Übrigens: Vanessa Farquharsons Blog Green as a Thistle ist viel ausführlicher. Im Buch werden nicht alle Tage ausgeführt. Mit- bzw. Nachlesen lohnt sich, denn sie schreibt weiterhin fleißig und berichtet über ihr ökologisches Leben.


    Auch dem Bastei Lübbe Verlag bzw. der Birgit Schwarz muss ich ein dickes Lob für die Gestaltung des Buches aussprechen: Dieses grüne Schaf mit Flower-Power-Gedanken auf altpapiernem Hintergrund unterstreicht fröhlich die Aussage des Inhalts. Stark!


    4ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Danke, nimue, ohne Dich wäre dieses Buch vollkommen an mir vorbeigegangen. Und jetzt steht es auf meiner "Will ich unbedingt haben"-Liste! :breitgrins:

  • Kaum schreibe ich was, ist es auch schon OT: zur Menstasse - wenn dazu noch Fragen sind, kann ich die gerne beantworten. Bin selber begeisterte Nutzerin.

    "Die meisten Menschen wollen nicht eher schwimmen als bis sie es können. Ist das nicht witzig? Natürlich wollen sie nicht schwimmen! Sie sind ja für den Boden geboren, nicht fürs Wasser. Und natürlich

  • Aha, danke dir.
    Eines Tage werden ich mich bestimmt in diesem Dschungel hier zurechtfinden.

    "Die meisten Menschen wollen nicht eher schwimmen als bis sie es können. Ist das nicht witzig? Natürlich wollen sie nicht schwimmen! Sie sind ja für den Boden geboren, nicht fürs Wasser. Und natürlich