Mineko Iwasaki - Geisha of Gion

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 3.829 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Ach, das habe ich mir auch mal gekauft. Kann mich aber noch nicht überwinden, es anzufangen. Obwohl das ja ganz toll sein soll.


    Bei mir steht es auf der Wunschliste. :breitgrins: Ich möchte es auf jeden Fall irgendwann lesen, soll ja ein bisschen anders sein als der Roman von Arthur Golden. Es ist ja eine Biographie, von dem her finde ich den Vergleich interessant. Ich werde aber noch ein Weilchen warten damit. :zwinker:

  • Schokomaus, @ Stromcrow: Bei mir stand es auch ewig auf der Wunschliste, eben da ich das Buch von Arthur Golden gelesen habe. Irgendwann habe ich es dann mal gekauft, und jetzt wird es gelesen :breitgrins: Der Anfang macht schon deutlich, dass sie die Wahrheit zeigen mag. Und wie Stormcrow sagt, genau der Vergleich macht es für mich interessant.

  • Das ist ja witzig, ich habe mir das Buch ebenfalls aus dem Grund gekauft. Den Roman von Arthur Golden liebe ich sehr, und deswegen wollte ich gerne die Biographie lesen. Vielleicht schreibst Du ja eine Rezension? :smile: Anhand dieser werde ich das Buch dann auch schnell zur Hand nehmen - oder eben nicht. :breitgrins:

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • *sich wiederholt*


    Ihr Lieben, alles was ihr hier zu Büchern schreibt wird auf immer und ewig versinken und verloren gehen. Bittebittebitte macht einen Thread zum Buch auf falls es noch keinen gibt und sprecht dort über den Inhalt :winken:


    EDIT: So, da habt ihr ein Zuhause :)

  • Danke, Ingroscha. Ich bin da eh einer Meinung mit dir, nur dachte ich nicht, dass wir damit schon zu viel diskutieren!


    Weil ihr erwähnt habt, dass es sich um eine Biographie handelt: Am Anfang erklärt Mineko kurz, was denn eine Geisha ist und dann startet sie mit Kapitel 1, in dem es mal darum geht, woher sie stammt. Ich habe schon das Gefühl, dass man hier sehr viel über Japan an sich lernt, nicht nur über Geishas. Zumindest weiß ich schon mal wie Namen formuliert werden (Vorname + Nachname = Nachname no Vorname).

  • Danke, Ingroscha. Ja, ich dachte jetzt auch nicht daran, dass es gleich soweit geht. ;)


    marimirl: Oh, spannend. Sie hat ja auch anscheinend klar gemacht, dass sie zeigen wolle, dass Geishas eben keine "besseren Prostituierten" sind, wie das in Goldens Buch rüberkommt. Er stellt sie ja schon sehr grenzwertig dar. Midori hat das im Golden-Thread schon kurz angeschnitten: klick.


    Ja, eine Rezi fände ich auch interessant. :zwinker:

  • Eine Rezi wird es auf jeden Fall geben!


    Das stimmt schon, dass Golden das so dargestellt hat. Trotzdem hatte ich immer den Eindruck, dass sie mehr als nur das sind. Aber ja, ich werde mir das ja jetzt mal erzählen lassen und dann berichten.


    Mich wundert es, dass es noch gar keinen Thread zu dem Buch gab.

  • Ich finde es auch seltsam, dass Golden das so dargestellt hat. Die Geishas kommen ja gar nicht gut weg in seinem Buch, da frage ich mich, ob das Absicht oder ein blödes Versehen war. *Wobei das jetzt wohl schon wieder eine Golden-Diskussion ist...*


    Da war ich jetzt auch überrascht, dass nicht schon längst jemand etwas dazu geschrieben hat.

  • Aufgrund meiner Erkältung bin ich am Abend immer sehr schnell eingeschlafen. "Leider" nehme ich ab morgen an einer Leserunde teil, anschließend gleich an noch einer. Da ich kein Parallelleser bin, muss ich das Buch also leider unterbrechen. So richtig warm bin ich bis jetzt eh nicht damit geworden. Es ist zwar sehr interessant, und an manchen Stellen schon mitreißend, aber es fehlt einfach mehr Gefühl.

  • Freu mich schon auf die Rezi, ich les nämlich gerade "Die Geisha" von Golden :D
    kam nur noch nicht so weit, weil ich im kh paar tage nicht in der Lage war zu lesen :((

  • Nach den ersten beiden Kapiteln kann ich sagen: Wenn sich der Stil weiter so durch das Buch zieht, wird es noch eine sehr schöne Lesezeit. Der Anfang bzw. die jüngsten Jahre Masakos (ihr richtiger Mädchenname) weichen komplett vom Anfang des Romans von Golden ab; sie wuchs bei Eltern auf, die alle ihre Kinder über alles liebten und dies auch zeigten.
    Obwohl in englischer Sprache geschrieben, lässt es sich sehr flüssig und vor allem verständlich lesen.
    @ marimirl: Hoffentlich überwindest Du Deine Flaute in Bezug auf das Buch ganz schnell. :winken:

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Ich finde das Buch eigentlich auch sehr schön. Ich hatte nur leider sooo viele Leserunden in letzter Zeit und das wird auch noch bis April so bleiben, dass ich nicht dazukomme, hier weiterzulesen. Aber es ist auch schön, das Buch nur Stück für Stück zu lesen. Das geht hier wirklich gut, ohne dass man den Anschluss verliert.

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    Da es mir gerade auffällt, vorab eine Frage: Wäre das Buch nicht besser in der Kategorie "Autobiografien etc." aufgehoben? Immerhin ist dies ja eine AB... :smile:


    ... die ich heute mittag beendet habe mit dem Gedanken: "Mehr davon!" Ich könnte noch Unmengen darüber lesen, was Mineko in ihrer Laufbahn erlebt hat.


    Sie scheut sich nicht zu erzählen, dass sie glaubte, vom Küssen schwanger zu werden. Sie macht keinen Hehl daraus, dass sie, als sie zum ersten Mal in ihre eigene Wohnung zog, noch nicht mal wusste, wie man Wasser zum kochen bringt oder dass man den Stecker in die Dose stecken muss, wenn man staubsaugen will. Man könnte ob dieser und noch viel mehr Naivitäten nur den Kopf schütteln, aber wenn man sich ihren Lebensweg vor Augen hält, darf man sich auf der anderen Seite doch nicht darüber wundern.


    Die Sprache ist so einfach gehalten, dass es jeder, der in der Schule einigermaßen gut in Englisch war, locker verstehen kann; hier benötigt man die deutsche Übersetzung keineswegs.
    Es ist so flüssig zu lesen, dass dies wieder einmal eines der Bücher war, das ich fast überall hin mitgenommen habe, um nur mal eben ein paar Seiten zu lesen.


    Aber es ist auch schön, das Buch nur Stück für Stück zu lesen. Das geht hier wirklich gut, ohne dass man den Anschluss verliert.


    Das stimmt. Es war zwar ärgerlich, wenn ich zwischendurch unterbrechen musste oder abends nur ein Kapitel lesen konnte, aber den Anschluss verliert man tatsächlich nicht. Ich konnte auch gut mit Radio im Hintergrund oder neben meinem spielenden Sohn lesen, was ich sonst nicht kann.


    Auch als Informationsquelle über einige Riten und Strukturen der Kultur eignet sich das Buch gut, man erfährt viel über das Leben und die Karriere der jungen Mädchen, aber auch über die Bürden, die zu tragen sind.
    Noch mehr aufgelockert wird die Geschichte durch kurze Anekdoten, die Mineko auf Banketten mit Prinz Charles oder der englischen Queen und ihrem Mann Philipp erlebt hat.


    Ich bin völlig begeistert und habe zwischendurch viel im Internet über dieses Thema nachlesen können, und ich werde nicht müde von der Informationsvielfalt. Vor allem ziehe ich den Hut vor den Frauen, denn sie alle tragen trotz aller guten Momente und vielen schönen Erfahrungen eine große Last mit Stolz und Würde, wovon wir Westeuropäer uns ruhig ein Scheibchen abschneiden könnten.
    Das wird wohl eines meiner Lieblingsbücher.


    5ratten, einen Re-read wert & ein :tipp: für diejenigen, die den Roman von Arthur Golden mochten (mit dem diese Biografie wohlgemerkt nicht ein Quentchen gemein hat!).

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    ~ Mario Adorf

    Einmal editiert, zuletzt von Schokomaus ()

  • Schokomaus, Deine Rezensionen weckt schöne Erinnerungen an den Lesegenuß, dass mir dieses Buch beschert hatte.


    Mir hatte die Geschichte von Mineko Iwasaki sehr gut gefallen und ich habe sie verschlungen. Man kann aus dieser Geschichte sehr viel über Japan und Geishas lernen. Es war sehr interessant und ich habe es geliebt.


    5ratten, ganz sicher einen Reread wert und als :tipp: kann man es sowieso bezeichnen. Ich schließe mich Schokomaus vollumfänglich an! Schade, dass ich aktuell keine Zeit für nochmal lesen habe....

    Liebe Grüße von Babsi

  • Das freut mich, danke, Babsi. :smile: "Aktuell keine Zeit" heißt ja nicht "überhaupt nie wieder", irgendwann findet sich bestimmt eine Lücke. Denn dafür ist das Buch ja sehr gut geeignet.


    Ich schaue mir übrigens gerade den Film an, bzw. habe es gestern abend bis zur Hälfte geschafft, und heute abend geht's weiter. Davon abgesehen, dass der Film in vielen Details weit an der Thematik vorbei schlägt, ist er doch etwas für's Auge. Und die böse Hatsumomo ist einfach nur perfekt gecastet.

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Den bisherigen Lobeshymnen kann ich mich nur teilweise anschließen.


    Der erste Teil des Buches, in dem von Minekos Kindheit und ihrer "unbeschwerten" Zeit in der Okiya, ich meine die Zeit bevor ihre Ausbildung beginnt, hat mich nicht wirklich gut unterhalten. Diesen Teil fand ich eher langweilig.
    Als ihr Unterricht dann beginnt, wurde die Geschichte dann interessanter, und als Mineko zur Maiko wird, war ich völlig gefesselt von ihrer Geschichte.
    Der Tagesablauf, die erforderliche Disziplin, die gesellschaftlichen Abläufe - man bekommt einen guten Einblick in das Leben der Maikos / Geikos und in ihre vielen und vielfältigen Aufgaben, außerdem erfährt man viel über Bräuche und gesellschaftliche Konventionen in Japan.


    Auffällig war, wie oft erwähnt wurde, daß Mineko die beste, reichste Geisha in Gion war und daß sie immer auf Monate ausgebucht war. Ich denke, der Leser begreift das schon nach ein oder zwei Hinweisen darauf, dieser Umstand muß nicht ein Dutzend mal in die Handlung eingestreut werden.


    Als "Gegendarstellung" zu Goldens Roman "Die Geisha" ist das Buch aber auf jeden Fall empfehlenswert.

  • Auffällig war, wie oft erwähnt wurde, daß Mineko die beste, reichste Geisha in Gion war und daß sie immer auf Monate ausgebucht war. Ich denke, der Leser begreift das schon nach ein oder zwei Hinweisen darauf, dieser Umstand muß nicht ein Dutzend mal in die Handlung eingestreut werden.


    Diese Wiederholungen sind mir auch stark aufgefallen, aber gestört haben sie mich überhaupt nicht. Wahrscheinlich war es ihr sehr wichtig, dies zu erwähnen.
    Das Buch ist ja allgemein in einem sehr leichten Englisch verfasst, und ich denke, mit der gleichen Leichtigkeit oder vielleicht auch "Naivität" hat sie immer wieder betont, dass sie so toll und erfolgreich war.


    Hat es auf Dich denn arrogant gewirkt? Diesen Eindruck hatte ich zum Beispiel nicht, das schienen mir eher sachliche Informationen zu sein als Schulterklopfen.

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    ~ Mario Adorf

  • Ich habe das Buch auf deutsch gelesen (Die wahre Geschichte der Geisha), aber auch hier war die Sprache einfach gehalten. Die Naivität, die Mineko in manchen Situationen an den Tag gelegt hat, ist auch hier gut rübergekommen.
    Nicht negativ; Mineko war eben ein wenig unbedarft, zumindest in jungen Jahren.


    Minekos ganze Selbstdarstellung hat nicht arrogant auf mich gewirkt!
    Ich fand ihre Erzählung eigentlich ziemlich natürlich, nicht gekünstelt oder gar überheblich. Sie steht zu dem, was sie erlebt hat, positives und auch viele negative Erfahrungen, und sie steht auch zu dem, was sie erreicht hat.
    Worauf sie auch wirklich stolz sein kann, meiner Meinung nach. Alleine dieses durchweg disziplinierte Verhalten, die vielen Aufgaben, die sie perfekt meistert, und wie sie ihren prall gefüllten Alltag organisiert.


    Die wiederholten Hinweise auf ihren Erfolg fand ich in der Art, wie sie präsentiert wurden, einfach überflüssig.
    Man hat es schon beim ersten und zweiten Erwähnen verstanden, daß sie die beste und erfolgreichste ist. Die Hinweise waren auch in den wenigsten Fällen in die aktuelle Handlung integriert, sondern wurden oft einfach zwischendurch mal rausgehauen.


    Manchmal war die Erwähnung, daß Mineko so erfolgreich war, auch in den Kontext integriert, das war für mich dann auch völlig okay, weil der Zusammenhang dann auch interessant war.
    Z.B. als erklärt wurde, wie das Abrechnungssystem der Maikos / Geikos und der Okiyas funktioniert (und Mineko der Okiya das meiste Geld einbringt), oder als einmal erwähnt wurde, daß jährlich die beste Maiko / Geiko ermittelt wird (und Mineko sieben Jahre hintereinander diese Ehre hatte).


    Arrogant hat Mineko auf mich aber keinesfalls gewirkt.



    Besonders schön fand ich übrigens auch am Ende das kurze Statement zur heutigen Zeit, in dem sie auch sagt, daß die Traditionen heute nicht mehr in der Weise wie früher gepflegt werden, und die gesellschaftliche Rolle der Maikos / Geikos immer kleiner wird.

  • Meine Meinung

    Arrogant hat Mineko auf mich aber keinesfalls gewirkt.

    Später nicht mehr, aber als Kind war sie schon sehr selbstbewusst und hat deutlich gesagt, wenn ihr etwas nicht gefallen hat. Da hat sie sich sicherlich nicht nur Freunde gemacht. Aber ich kann dieses Verhalten auch verstehen: sie war vom ersten Moment an etwas Besonderes und wurde dementsprechend auch behandelt. Die Folgen hat man später gesehen, als sie ausgezogen ist. Schade fand ich, dass sie nach den ersten Pannen nicht versucht hat, sich auf die eigenen Füße zu stellen, sondern wieder in ihr bequemeres, aber auch abhängiges Leben zurück gekehrt ist.


    Ich habe das Buch von Arthur Golden auch gelesen, aber ich kann mich kaum noch daran erinnern. Geisha of Gion zeigt ein anderes Bild einer Geisha und der Traditionen und Verhaltensweisen, die dahinter stecken.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.