Thomas Elbel - Asylon

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  • Thomas Elbel - Asylon


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    Erstveröffentlichung in Deutschland: 2011
    Verlag: Piper
    Seiten: 448
    Bindung: Taschenbuch


    Klappentext:


    Asylon ist die letzte Stadt der Erde. Das einzige Bollwerk der Zivilisation, umgeben von endloser Wüste und hungrigen Heerscharen. Das jedenfalls denken ihre Bewohner. Torn ist Mitglied einer Spezialeinheit, die das Gleichgewicht zwischen den herrschenden Clans wahrt. Als dunkle Mächte seine Familie und sein Leben zu vernichten drohen, sieht er sich gezwungen, Asylons tödliche Außengrenze zu durch brechen. Doch das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt, wird alles infrage stellen, woran Torn je geglaubt hat. [/quote]


    [hr]


    Am 14.10.2011 startet eine autorenbegleitete Leserunde zu dem Buch - und ein Exemplar hätte ich dafür noch zur Verlosung übrig (weil sich eine Teilnehmerin bisher nicht gemeldet hat). Also? Wer hat spontan Lust und Zeit, sich in die Leserunde zu stürzen? :winken:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Huhu nimue,


    hmmh bin gerade durch das Lesen von Lord Gamma wieder neugierig auf SF geworden und würde gerne mitlesen wenn möglich?


    LG Wedda

    Ich mach&#39; mir die Welt<br />widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Aber klar... meldest Du Dich drüben an? Und fülle dort am besten Deine Adresse aus, dann kann ich das Buch bald wegschicken :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

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    Inhalt:

    Zitat

    Asylon ist die letzte Stadt der Erde. Das einzige Bollwerk der Zivilisation, umgeben von endloser Wüste und hungrigen Heerscharen. Das jedenfalls denken ihre Bewohner. Torn ist Mitglied einer Spezialeinheit, die das Gleichgewicht zwischen den herrschenden Clans wahrt. Als dunkle Mächte seine Familie und sein Leben zu vernichten drohen, sieht er sich gezwungen, Asylons tödliche Außengrenze zu durchbrechen. Doch das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt, wird alles infrage stellen, woran Torn je geglaubt hat.


    Piper



    Meine Meinung:
    Schon die Covergestaltung ist futuristisch und strahlt etwas Düsteres aus. Der Hintergrund ist in verschiedenen Grautönen gehalten. In der unteren Hälfte ist ein Zeichen zu sehen. Darüber steht in Großbuchstaben und Rot gehalten der Titel. Etwas kleiner ist der Autorenname am oberen Rand zu sehen. Der Titel sowie das Zeichen sind herausgeprägt, was ich beim drüber streichen mit der Hand spüre.


    Asylon – die letzte zivilisierte Stadt auf Erden. So heißt es bei den Einwohnern, da sich niemand an eine Zeit vor einer großen Katastrophe erinnern kann.
    In dieser Siedlung lebt Tron und er ist ein Levler: Er sorgt mit seinen Kameraden für ein Gleichgewicht zwischen den Clans der verschiedensten Mafias und dem Rest der Einwohner. Die Levler erledigen für die Polizei sozusagen die Drecksarbeit und sind beim Volk gefürchtet.
    In einem Moment war noch alles gut. Torn und seine Frau erwarten ein Baby und er ist das Oberhaupt einer Spezialeinheit. Doch im nächsten Moment steht er vor den Scherben seines Lebens. Seiner Frau geht es immer schlechter und plötzlich ist ein wichtiges Mitglied eines Clans tot und Tron soll ihn erschossen haben. Dadurch verliert er seinen Job, dementsprechend den Status bei seinen Mitmenschen und er gilt nun für alle Clans als vogelfrei, zum Abschuss bereit. Und das ist erst die Spitze des Eisberges, der Torn nach unten zieht ...


    Parallel geht es um Saïna, eine junge Frau die eigentlich einen guten Job im Krankenhaus als Hausmeisterin hat. Als ihre Freundin spurlos verschwindet und ihr ihre Tochter hinterlässt, macht sie sich auf die Suche nach dem Grund ihres Verschwindens. Dabei trifft sie auf Tron. Schnell merken beide, dass jeder von ihnen in einem sinkenden Boot sitzt und nur gemeinsam könnten sie etwas dagegen unternehmen und vorwärts kommen.


    Mit Asylon erschuf Thomas Elbel eine Welt, die unserer nicht unähnlich ist. Nur gibt es nichts in Hülle und Fülle. Es herrscht das Gesetz des Stärkeren und nur wer sich zu unterordnen weiß, überlebt auf Dauer. Und doch scheint es Hoffnung zu geben, außerhalb der Grenzen von Asylon, oder ist es nur ein Trugbild?


    Es ist ein rasanter Roman, in dem es keine Sekunde lang Stillstand für die Protagonisten gab. Kaum war ein Erlebnis vorbei, wartete das nächste Abenteuer.
    Die Spannung, die nicht lange auf sich warten lässt, baute sich erst langsam auf und gewann dann an Geschwindigkeit. Aber mit umso mehr Wucht erfasste sie mich bei den dramatischen Szenen, die durch den Wechsel der Protagonisten mit den dazugehörigen Cliffhangern kamen. Phänomenal!
    Und so musste ich immer weiterlesen, um zu erfahren, was als nächstes passiert und wie Torn oder Saïna sich aus der nächsten Situation befreien.


    Die Idee mit dieser Stadt fand ich genial, denn von so etwas habe ich bis jetzt noch nicht gelesen. Dieser Ort ist so aufgebaut, dass die meisten Straßen und Gebiete übereinander gebaut dargestellt werden. Asylon wirkte wie eine düstere Konstruktion, da an den meisten Flächen die Sonne fehlt. Nur die obersten Clanchefs und einzelne wichtige Persönlichkeiten haben das Recht oben im Licht zu leben.
    Wie der Autor diese verwinkelte Stadt beschrieb, war sehr realistisch. Ich konnte mir die Gänge, Schächte und Verzweigungen bildhaft vorstellen, als wäre ich selbst vor Ort. Gleichzeitig hatte ich immer wieder fast eine Gänsehaut, wenn die Protagonisten in den finsteren Gängen und Straßen unterwegs waren, in denen alles Mögliche auf sie lauerte ...


    Während des Lesens fuhren meine Emotionen ständig Achterbahn. Ich freute mich, wenn etwas gelang und bangte mit Saïna und Tron, wenn es wieder ein unüberwindbares Hindernis gab, das sie zu verschlingen drohte.
    Thomas Elbel hat einen sehr guten Roman geschrieben, der mich von Anfang an begeisterte und mich mit einem lauten "WOW" zurückließ. Einfach Wahnsinn!


    Zum Schluss noch Allgemeines zum Buch:
    Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Die Kapitel sind sehr lang, aber durch viele Abschnitte etwas aufgelockert.
    Dank der spannenden Cliffhanger ließ sich das Buch in einem Zug durchlesen.
    Die einzelnen Figuren, aber natürlich besonders die Protagonisten, wurden gut beschrieben.
    Am Ende hat Thomas Elbel in einem Nachwort bei den Danksagungen noch in kurzen Zügen erklärt, wie er dazu kam, diesen Roman zu verfassen.
    Für mich ist sein Werk übrigens ein Bestseller und mein Highlight für Oktober 2011!


    Mehr zum Autor und seinem phänomenalen Werk unter http://www.thomaselbel.de
    Ich würde mich freuen, in naher Zukunft mehr aus Thomas Elbels Feder zu lesen.


    5ratten


    © Tikvas Schmökertruhe 12.10.2011

    gesegnete grüße, dine *wink* :schmetterling:

  • Die Leserunde "drüben" habe ich mit einem Auge verfolgt und auch schon einige der begeisterten Rezis gelesen. Leider kann ich mich den vielen positiven Meinungen in den Foren und bei Amazon nicht anschließen. Ich nenne das den "Collector-Effekt" :zwinker:


    Das waren meine Leseeindrücke:


    Die Idee ist nicht neu, aber cool, hat eher etwas von "Matrix" als von dem im Klappentext erwähnten "Metro 2033". Wenn man wie ich auf solche Filme und Bücher steht, kommt man ziemlich schnell auf den eigentlichen Zweck der Stadt Asylon.
    Das Problem des Romans ist, dass eine interessante Idee für ein gutes Buch nicht ausreicht. Der Rest sollte ebenfalls passen, tut er aber nicht.
    Was die Spannung angeht, so ist sie durchaus da, es geht rasant los und bleibt so bis zum Schluß. Aber auch das ist noch lange kein Garant für eine interessante Lektüre.
    Nach den ersten Seiten war ich von "Asylon" sehr angetan, man ist als Leser sofort "drin" und wird mitgerissen in den Strudel der Intrigen und in die Düsternis der asylonischen Gassen. Nach ca. 100 Seiten schaltete sich mein Gehirn ein und von da an fielen mir all die Ungereimtheiten auf, die den Lesespaß so sicher abtöteten wie nur irgendwas.


    Ein paar Beispiele:


    Da wird ein Mann von ein paar gewalttätigen Hirnlosen fast totgeprügelt, sie brechen ihm die Nase und so. Aber hey, eine gebrochene Nase und Blutergüsse halten einen echten Kerl nicht von seinem Zweitjob ab, den er vorbildlich erledigt. Überhaupt, der Zweitjob - was hat sich Herr Elbel nur dabei gedacht?! Wozu diese Verschmelzung der Figuren? In meinen Augen wirkte das so künstlich wie Plastik.


    Die Koordinaten der Übergabe stehen in einer Datei, die praktisch jeder finden kann, wo zum Henker haben diese Kriminellen ihr Handwerkt gelernt? Die Übergabe wird sicher nicht zum ersten Mal durchgeführt, wieso steht in der Datei also nicht so etwas wie "üblicher Ort" o. ä.? Nein, es sind genaueste Koordinaten, die man in ein Navi eingeben kann und das führt einen dann hin. Das wäre Darth Vader nicht passiert.


    An einer Stelle heißt es von Saina, dass sie sich an nichts erinnert, was vor ihrem "Erwachen" war, aber sie kommt mühelos an ein Passwort, weil sie an ihre Schulzeit denkt.


    Dafür, dass die männliche Hauptfigur seine Frau angeblich so sehr geliebt hat, denkt er später so wenig an sie, dass man die Erwähnung ihres Namens an einer Hand abzählen kann. Und jedes Mal, wenn er an das Baby denkt, kommt es wie "Ach ja, da war ja noch was" rüber.


    John Smith ist der Mann ohne Gedächtnis. Niemand konnte dem Ärmsten sagen, wer er ist und wo er herkommt. Wenn man aber bedenkt, dass er in einem Gefängnis einsaß, sprich: verurteilt war, wieso konnte man ihn dann nicht anhand der Fingerabdrücke etc. identifizieren?


    Das sind nur die Punkte, an die ich mich noch erinnere.


    Die Figuren bleiben eindimensional und wirken stellenweise recht beschränkt. Torn, der Auftragskiller, kam mir auf keiner Seite wie ein solcher vor. Saina fand ich recht taff, aber sie allein konnte die Handlung leider nicht tragen.


    Alles in allem: Mehr Frust als Lust.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    ***
    Aeria



    P. S.
    Kann bitte einer der Moderatoren den Thread hier an den bereits bestehenden anhängen?


    /edit: Rechtschreipfähler

  • Hallo zusammen, ich habe das Buch in der Leserunde drüben gelesen und fand es richtig gut. Ich habe noch nicht so wirklich viele Bücher dieses Genres gelesen und vielleicht deshalb auch noch keine Übersättigung. Hier meine Rezi:


    Asylon ist die letzte Stadt, die nach einer Naturkatastrophe übrig geblieben ist. In ihr leben viele verschiedene Clans auf vielen Ebenen übereinander. Die Stadt ist so zugebaut, das in die unteren Ebenen nicht mal mehr Sonnenlicht eindringen kann. Umgeben ist Asylon von einer Todeszone, diese soll verhindern, dass man von außen eindringen kann.


    In dieser Stadt lebt unter anderem der Leveller Torn. Leveller sind für das Gleichgewicht zwischen den Clans zuständig und mehr oder weniger sind sie Killer, die das Recht haben Clanmitglieder umzubringen. Torns Frau Yvette liegt gerade im Krankenhaus. Sie steht mit ihrem ersten Kind kurz vor der Geburt. Als Torn wegen einer Fehlgeburt zu ihr gerufen wird, erzählt ihm Yvette eine wilde Geschichte von einer herbeigeführten Geburt und der Wegnahme ihres Kindes. Zunächst glaubt Torn ihr nicht und ist voll und ganz mit seiner eigenen Welt beschäftigt, die nach und nach auseinanderbricht.


    Die Geschichte ist eine Mischung aus Thriller und Endzeitdrama. Sie ist sehr gut aufgebaut und der Spannungsbogen wird die ganze Zeit über gehalten. Die Figuren sind sehr vielfältig, es gibt einige die einem gleich sympathisch sind und andere die absolute Ekelpakete sind. Alle Fragen die beim lesen aufkommen werden am Ende aufgeklärt. Das war ein ganz tolles Debüt und ich hoffe, noch viele Bücher von diesem Autor lesen zu können.


    Das gemeinsame lesen in der Leserunden hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht. Das war erst meine zweite Leserunde und ich bin immer noch fasziniert wie viel aufmerksamer ich das Buch dadurch gelesen habe. Ich möchte mich ganz herzlich bei den Verantwortlichen hier von Leserunden.de bedanken. Schön das ich Euch entdeckt habe. Auch bei Thomal Elbel möchte ich mich bedanken. Ich finde es ganz toll das Du Dir die Zeit genommen hast hier immer wieder nachzulesen und auch Kommentare zu unseren Beiträgen abzugeben. Hoffentlich bis bald noch einmal.

  • Also ich kopiere einfach mal meine Leserunden-Rezi hier rein. Ich stimme da Aeria gewissermassen zu, auch wenn ich es vielleicht dank der Leserunde nicht ganz soo schwarz sehe. ;)


    Meine Meinung zum Buch:
    Die Idee ist gut. Der Einstieg ist gut. Atmosphäre entsteht… aber leider nur über ein paar Seiten, dann kippt es.


    Anfangs war ich wirklich mitgerissen von der Story und der trostlosen Welt Asylons, doch wie tiefer es in das Buch hinein ging, umso oberflächlicher erschien es mir. Je mehr die Geschichte voran ging, umso mehr hatte ich das Gefühl, sie hätte zu wenig Intensität und zu viele Lecks. Letzteres ist teilweise bestimmt auch Ansichtssache, ersteres führe ich jedoch auf die unkonkreten Beschreibungen und manchmal unnötig kompliziert wirkende Ausdrucksweise zurück.


    Die Folge ist, dass das Atmosphärische verloren geht, während die Charaktere weitgehend flach bleiben. Man erfährt nur wenig über ihre Gefühle, Gedanken, Beweggründe, meiner Meinung nach zu wenig.


    Auch ganz allgemein hätte ich mir mehr Details gewünscht, genauere Ausführungen. So empfinde ich diesen Actionthriller als durchaus passable Unterhaltung, aber eben auch nicht mehr. Eine stellenweise gewisse Vorhersehbarkeit und das Ausbleiben von wirklichen Überraschungseffekten zum Ende verstärken diesen Eindruck noch. Ein paar vereinzelte Zwischen-Highlights lassen aber trotzdem weiterlesen. ;)


    Fazit: Für einen Querbeetleser bestimmt eine gute Abwechslung, für mich als Horror- und Düsternis-Fan zu dürftig.


    Ich schwanke zwischen zwei und drei Ratten und gebe deshalb lieber gar keine. ;)

  • Nach der sehr interessanten Leserunde "drüben", will ich dann doch meine Meinung zum Buch auch hier noch posten.


    Ein letzter Rest der Menschheit hat es geschafft sich nach einer allumfassenden Klimakatastrophe hinter die Mauern einer letzten bizarren Stadt zurückzuziehen. ASYLONs Mauern sollen dann auch sogleich all jene draußen halten, die nur eine Bedrohung der Stadt darstellen können. Inmitten des dort entstandenen Machgefüges zwischen den einzelnen, sich bekriegenden Clans übt der Master-Leveller Torn seine Tätigkeit im Dienste des gesellschaftlichen Gleichgewichtes aus. Doch nachdem eine weibliche Leiche inmitten der hochexplosiven Grenzanlage von ihm gefunden wird, tauchen immer mehr unerklärliche Fragen auf. Wollte diese Frau tatsächlich nach draußen fliehen? Und was hat dieser komische blaue Stein für eine Bedeutung, den Torn bei der Toten findet? Viel Zeit zum Nachdenken bleibt Torn jedoch nicht, da er gleichsam mit diesem Fund in einen Strudel der Geschehnisse hineingezogen wird, die auch er nicht zu stoppen vermag.


    Spannend, düster und fesselnd, hat es Thomas Elbel hier mit seinem Debüt-Roman geschafft mich in eine groteske Welt mit Endzeitstimmung zu entführen. Dabei war die düstere Kulisse der Stadt mit all ihren dunklen Gängen und Schächten stets so präsent, dass ich mich beim Lesen sehr leicht auf die bedrückende Stimmung all der armen Menschen in den unzulänglichen Behausungen so gänzlich ohne genügend Sonnenlicht hineinversetzen konnte. Immer wieder habe ich mir dabei vorzustellen versucht, selbst einen Platz in solch einer Gesellschaft behaupten zu müssen. Gänsehaut-Feeling kam aber ganz sicher nicht nur durch die Grundatmosphäre dieser Stadt bei mir an. Dafür sorgten schon auch die bedrohlichen Handlungsstränge um die Protagonisten. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass so manche Szene ganz sicher nicht für zart besaitete Leser geeignet ist. Der Autor geht dabei gleich mehrmals ganz schön zur Sache. Dies wiederum empfand ich aber vor der grausigen Szenerie eher passend als störend. Für mich traf hier ein rasanter Thriller auf eine außergewöhnliche Illustration, wie es eines Tages selbst hier vielleicht einmal geschehen könnte. Diese Kombination des Spekulierens und des gleichzeitigen Mitgerissenwerdens haben mir sehr gut gefallen. Selbst der Schluss hatte dann auch noch eine große Überraschung für mich parat, so dass dieses Buch für mich eine gelungene Abwechslung in meinen sonstigen Lesegewohnheiten darstellte. Für Fans von fesselnden Dystopien ganz sicher ein guter Tipp.


    In Ratties ausgedrückt: 4ratten


    Grüssle
    Marion :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Inhalt
    Nach einer Klimakatastrophe ist Asylon die letzte Stadt, stark abgesichert, um sie vor gefährlichen Eindringlingen von draußen zu schützen. So wird es den Bewohnern erklärt und so verwundern niemanden die vereinzelten Todesfälle an der Grenze durch Tretminen. Eines Tages findet Torn, der als sogenannter Leveller für das Gleichgewicht unter den Clans und damit für die Sicherheit innerhalb Stadt mit verantwortlich ist, eine Leiche, die ganz offensichtlich aus der Stadt HERAUS wollte. Gehörte die tote Frau zu den Menschen, die an die Reden des belächelten Lichtordens glauben, der behauptete, draußen wäre in Wirklichkeit ein Paradies?


    Doch ganz andere Sorgen treiben Torn vorerst an, denn seine Frau hat eine Fehlgeburt erlitten und ist spurlos aus dem Krankenhaus verschwunden. Sollte an ihrem wirren Gerede, man habe ihr ihr Kind weggenommen, etwas dran gewesen sein? Gleichzeitig sucht Saina ihre verschwundene Freundin Lynn und findet sie als Leiche in der Klinik wieder. Sie merkt schnell, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und versucht mehr über deren Tod herauszufinden und plötzlich ist auch ihr Leben in Gefahr.


    Beide erkennen, dass in der Stadt irgendetwas mächtig faul ist, und wollen der Sache auf den Grund gehen, auch wenn sie dafür den ungewissen Weg nach draußen wagen sollten.



    Meine Meinung
    Das Buch fängt schon gleich mit einem spannenden Prolog an und hat mich seitdem kaum Luft holen lassen. Mit der bis in tiefe Abgründe verschachtelten und mit oft zwielichtigen Bewohnern besetzten Stadt hat der Autor ein düsteres Szenario erschaffen, in dem brutale Bandenkriege und Überlebenskampf an der Tagesordnung scheinen. Selbst das Krankenhaus erzeugte bei mir von der Stimmung her gleich eine Gänsehaut, die nicht unberechtigt war.


    Sehr gut ist es dem Autor nach meinem Empfinden gelungen, immer mal wieder für plötzliche und unerwartete Schockmomente zu sorgen, die besonders für eine Leserin wie mich, die nicht regelmäßig Horror-Romane liest, grausiges Entsetzen hervorrief. Warnen will ich an dieser Stelle auch gleich davor, dass Thomas Elbel nicht unbedingt zart mit seinen Protagonisten umgeht und deren Überleben nicht unbedingt gewährleistet ist.


    Die Protagonisten Torn, Saina und Sooter waren mir sympathisch, auch wenn mir ein bisschen mehr Einblick in die jeweiligen Charaktere noch besser gefallen hätte. So blieben ihre Gedanken und Gefühle doch oft ein bisschen an der Oberfläche und man konnte sich nicht so tief mit ihnen verbinden. Bei dem bösen Gegenpart dagegen, erlaubte der Autor einen längeren Blick in seine Beweggründe, der das Grauen über ihn sehr gut verstärkte. Insgesamt gesehen, störte mich die fehlende Tiefe aber hier nicht, denn es stand hier für mich die Action im Vordergrund und die spannende Handlung ließ mich sehr gut mit den Figuren mitfiebern.


    Die Seiten flogen tatsächlich nur so dahin, denn kleine verstreute Andeutungen und häppchenweise Auflösungen über die Stadt sorgten für viele Spekulationen und dazu noch die Angst um die Protagonisten, das ließ für mich keine Längen entstehen. Einziger Wermutstropfen war für mich manchmal ein zur Situation unpassender sprachlicher Ausdruck, der mich beim Lesen stolpern ließ, weil dadurch ein seltsames Bild entstand. So wirkt Gedankenversunkenheit z. B. etwas seltsam, wenn eigentlich aufgrund einer Fluchtsituation, große Aufmerksamkeit gefordert ist, um an einem Beispiel zu verdeutlichen, was ich meine. Aber das sind Kleinigkeiten, die meinen Lesespaß hier insgesamt nicht getrübt haben, dafür war die Handlung viel zu spannend.


    Noch ein Wort zum Schluss: Er hat mich sehr überrascht und mir damit richtig gut gefallen!


    4ratten