Steffen Mensching - Jacobs Leiter

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 6.255 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tina.

  • Nathans Geschichte wird um Seite 300 herum etwas mühsam, da sie zu keinem Ergebnis führt, sondern immer mehr Fragen aufwirft, die verwirrend sind und zu keinem Ergebnis führen. Mensching lässt sich aber nicht entmutigen und recherchiert immer intensiver.


    Am 1. Dezember betritt Mensching zum ersten Mal Jacobs Wohnung und das löst einiges an Zurückhaltung und lässt ihn eine Reihe persönlicher Fragen stellen. Auch seine Einrichtung vertieft das Bild, das man bisher von Jacob hatte. Eine Wohnung ist immer ein bisschen der Spiegel des Charakters.


    Im Jacobi-Kapitel gefiel mir auf Seite 309, wie sich Jacobi des eingebildeten Kranken entledigt :breitgrins:. Ob die Ähnlichkeit der Namen Jacob - Jacobi Zufall ist?


    Im Abschnitt um Nathan berichtet Mensching, dass er auf der Straße ein Buch entdeckt, und da er "allen Dreck aufhebt, wenn er nur zwischen zwei Buchdeckeln steckt", und getreu diesem Motto nimmt er es mit. Ein Name und diverse Anmerkungen im Text setzen sofort wieder den Denkprozess in Gang, wer sich hinter diesen Einträgen verbirgt. Er hat das wirklich im Blut. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es weniger die Bücher sind, als ihre Besitzer, die den Reiz für ihn darstellen.

  • Ihr Lieben,


    sorry, dass ich euch so Allein lasse, aber ich schlafe seit Tagen total schlecht und bin abends nach der Arbeit (ich arbeite auch noch zweimal abends nebenbei) einfach zu müde, durch den fehlenden Schlaf. Ich konnte die Tage noch keine Seite lesen. Ich hoffe ich komme am WE dazu, aber da seid ihr sicher schon durch mit dem Buch... blöd gelaufen.. :redface:

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Hallo zusammen,


    ich schleiche mich mal in eure Leserunde rein. Ich hatte ja schon im Vorschlags-Thread meine Interesse bekundet, aber da ich momentan umziehe (oder es nächste Woche tun werde) und ich diese Woche mein Studium begonnen habe, war ich mir nicht sicher, ob das der rechte Zeitpunkt für das Buch ist. Nichtsdestotrotz habe ich es Anfang der Woche angefangen. Allerdings komme ich wie erwartet nur langsam voran, da ich momentan fast ausschließlich während meiner Zugfahrten Zeit dazu finde. Und da ist Ablenkungsrate doch sehr hoch.


    Bis zur Seite 115 habe ich es immerhin geschafft. Es stimmt, man kommt langsam in das Buch rein, aber man gewöhnt sich an den Stil. Mir gefällt er inzwischen sogar sehr gut, auch wenn ich viele Sätze mehrmals lesen muss, um zu verstehen, wer redet oder um wen es gerade geht. Viel schwieriger fällt es mir, die inhaltlichen Sequenzen zusammenzusetzen. Gerade da ich das Buch immer nur in kleinen Abschnitten lese, muss ich hin und wieder zurückblättern und mir das Vorangegangene ins Gedächtnis zurufen.
    Mit Hildes Geschichte komme ich dabei beispielsweise besser zurecht als mit Traudls.


    Allerdings musste ich auch feststellen, dass ich an vielen Stellen an die Grenzen meines Geschichtswissen stoße. Vieles ist mir zwar vage bekannt, also Namen, Parteien, Ideologien, aber oft bin ich mir nicht sicher, ob ich die Zusammenhänge richtig verstehe. Hin und wieder habe ich schon einige Dinge nachschlagen müssen. Insbesonders das Thema Kommunismus während der NS-Zeit, aber auch die Strukturen in der DDR. Beides, also sowohl 2. Weltkrieg als auch die Zeit der DDR, ist mir dabei gleich fremd. Ich kenne es nur aus dem Geschichtsunterricht und es fällt mir dementsprechend schwer, mich in die Situationen hineinzuversetzen.


    Um mich übrigens auf den Bahnfahrten etwas von dem Lärm abzugrenzen, höre ich Musik. Vorwiegend Instrumentales auf dem ipod, damit mich auch der Gesang nicht ablenkt. Bei der letzten Zugfahrt ist mir erst danach aufgefallen, dass ich die ganze Zeit über den Soundtrack von Schindlers Liste gehört hatte. Irgendwie auf eine seltsame Weise passend.
    Ein etwas lustigerer Zufall ereignete sich kurz davor, noch auf der Fahrt. Ich war gerade bei einem Kapitel angelangt, das mit Düsseldorf Flughafen (Seite 80) betitelt war. Um meine Station nicht zu verpassen, schaute ich aus dem Fenster um mich zu vergewissern, wo ich genau war. Und was trifft mein Blick? Das Bahnhofsschild: Düsseldorf Flughafen. Mein Sitznachbar war über meine amüsierte Reaktion etwas irritiert :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von Mira ()

  • @ JaneEyre, mach dir keinen Stress. Selbst wenn ich bald durch bin mit dem Buch (aktuell auf Seite 360), werde ich den Thread trotzdem weiter verfolgen und auch kommentieren, sofern mir etwas dazu einfällt.


    @ Mira, schön, dass du auch mitmachst! Bei mir geht es auch langsam voran, ich lese pro Tag etwa 25 - 30 Seiten, mehr kriege ich nicht rein in meinen Kopf. Für mich ist schon allein die Optik des Druckbildes ermüdend, und der Inhalt ist ja auch nicht ohne. Beim Lesen brauche ich absolute Ruhe, da läuft noch nicht einmal das Radio. Mein Hintergrundwissen hält sich auch in Grenzen, wobei ich bei Hildes Geschichte wenigstens noch einiges weiß. Wenn es um den Communisten-Club geht, weiß ich bestenfalls Bruchstücke. Mich reizt allerdings zunehmend, mehr über Steffen Mensching zu erfahren, denn eine der Geschichten dürfte seine eigene sein. Das würde ich gerne mit ein paar Fakten vertiefen.

  • Seite 274


    @JaneEyre
    @Mira


    Keine Sorge, ich bin auch nicht sehr weit, denn ich lese nebenher noch ein Buch, welches nicht so ohne ist und ich mir somit jetzt zwei angelacht habe, die Zeit brauchen.



    Mich reizt allerdings zunehmend, mehr über Steffen Mensching zu erfahren, denn eine der Geschichten dürfte seine eigene sein. Das würde ich gerne mit ein paar Fakten vertiefen.


    Das interessiert mich auch. Ich musste daran denken als Mensching und Jacob mit ihrem vollgepackten Handkarren völlig erschöpft an der Straße standen und eine Touristin das Empire State Building fotografiert und Mensching sich fragte, ob sich wohl die Verwandtschaft zu Hause fragen wird, was das für zwei verrückte Vögel auf dem Foto sind. :breitgrins:


    Ich finde es schade, dass Mensching nicht mehr erfährt über Max, da die ältere Frau Rieger nicht mit ihm sprechen möchte, aber ich kann verstehen, dass man irgendwann gewisse Dinge hinter sich lassen möchte, sie nicht mehr neu aufwühlen, weil man ansonsten wohl im Leben gar nicht mehr zur Ruhe kommt. Naja, vielleicht kommen ihm ja noch aus einer anderen Ecke Informationen zu.



    Allerdings musste ich auch feststellen, dass ich an vielen Stellen an die Grenzen meines Geschichtswissen stoße. Vieles ist mir zwar vage bekannt, also Namen, Parteien, Ideologien, aber oft bin ich mir nicht sicher, ob ich die Zusammenhänge richtig verstehe. Hin und wieder habe ich schon einige Dinge nachschlagen müssen. Insbesonders das Thema Kommunismus während der NS-Zeit, aber auch die Strukturen in der DDR. Beides, also sowohl 2. Weltkrieg als auch die Zeit der DDR, ist mir dabei gleich fremd. Ich kenne es nur aus dem Geschichtsunterricht und es fällt mir dementsprechend schwer, mich in die Situationen hineinzuversetzen.


    Das kann ich gut nachempfinden. Der zweite Weltkrieg und die NS-Zeit die sind mir mit ihren Fakten gegenwärtig, aber wenn es um Kommunismus geht und vor allem um die Anhänger Trotzkis, dann merke ich auch meine Defizite. Ganz verstanden habe ich den Unterschied zwischen Trotzkisten und normalen Kommunisten immer noch nicht, aber ich habe es jetzt einfach mal als gegeben hingenommen und nicht weiter recherchiert. :redface: Peinlich, aber mein anderes Buch lässt mich schon soviel nachschlagen, dass ich diesbezüglich wohl etwas nachlässig geworden bin, weil ich nicht vor lauter nachschlagen meine Bücher auf die Seite legen möchte.


    Viele Grüße Tina

  • Bei Nathan blicke ich derzeit nicht ganz durch. Ein Abschnitt seiner Geschichte ist mit "Nathans Briefe" überschrieben, ein anderer mit "Nathans Spuren". Außerdem zieht es sich sehr in die Länge, ohne dass ein wesentlicher Fortschritt zu erkennen ist. Die Suche im Telegrammstil ist nicht besonders geeignet, bei mir Aufmerksamkeit zu wecken. Von dem Jungen in Berlin ist dagegen nichts mehr zu lesen.


    Ich bin fast fertig mit dem Buch. Angesichts der wenigen verbleibenden Seiten befürchte ich, dass wenigstens einige der verschiedenen Handlungsstränge ins Leere laufen. So wie es Mensching bei seinen Recherchen sicher auch ergangen ist. Es wird zwar gezeigt, dass jeder noch so unscheinbare Mensch eine Geschichte hat, doch ist sie meist nicht sonderlich aufregend oder interessant für Außenstehende.

  • Ich bin heute fertig geworden. Wie ich befürchtet hatte, gibt es nicht für alle Handlungsstränge ein richtiges Ende, teilweise versickern die Aktivitäten gewissermaßen im Nichts, weil es für Mensching keine weiteren Spuren mehr zu entdecken gibt und die Hauptpersonen verstorben sind. Hildes Geschichte wurde zum Schluss hin nochmals sehr interessant durch ein Thema, das durch eine Verfilmung sehr bekannt wurde.


    Abgesehen von seinem Bücherzuwachs ist Steffen Mensching auch um einige neue Freundschaften reicher geworden. Ob er wohl sagen könnte, was von beidem er als wertvoller einschätzt?


    Nun lasse ich das Buch noch ein wenig sacken und bin gespannt auf eure weiteren Kommentare.

  • Ich lese dieses Buch auf jedenfall weiter, weil es mir ausgesprochen gut gefällt, aber die Woche war so stressig, dass ich fast nicht zum lesen kam. Ich hoffe jetzt auf das Wochenende.


    Viele Grüße Tina

  • Ich bin mittlerweile kurz vor dem Ende auf Seite 404. Ich finde es immer faszinierend, wobei faszinierend in diesem Fall vielleicht nicht das geeignete Wort ist, wenn man in einem Buch von etwas liest, was man zuvor in einem anderen Buch Thema war. So ging es mir bei Hildes Geschichte 13. Dort wird von dem Schriftsteller Bruno Schulz berichtet, welcher auf Grund eines schwachsinnigen Racheaktes auf der Straße erschossen wurde. Von diesem Autor habe ich auf Grunde des Buches von David Grossman - Stichwort Liebe, auch das Buch Die Zimtläden gelesen. Generell berührt mich Hildes Geschichte ganz besonders.


    Die Geschichte von Abraham Jacobi ist auch sehr erschütternd. Er kommt mir vor wie ein zweiter Hiob, denn ihm gönnt das Schicksal ja auch keine Ruhe.


    Es ist unglaublich, wie sich auf Grund von Steffen Menschings akribischer Recherche so nach und nach die Puzzleteilchen von Max Martins Leben zusammenfügen.


    So, nun werde ich noch die letzten Seiten lesen, denn viele sind es nicht mehr.


    Viele Grüße Tina
    Auch die Familiengeschichte von Mensching selbst ist ein sehr interessantes Zeitzeugnis.