Tomas Tranströmer - Sämtliche Gedichte (1954 - 1996)

Es gibt 75 Antworten in diesem Thema, welches 22.057 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Annabas.

  • Oh ja, das klingt super! Vllt. kommt das Buch ja noch vor dem WE, dann könnt ich gleich damit beginnen, mal sehen was die Post so macht!


    Grüße
    schokotimmi

  • So, das Buch ist heute unversehrt bei mir angekommen - vielen Dank dafür Annabas! :bussi:
    Ich werde wohl direkt am WE "durchstarten" - ich bin schon sehr gespannt!


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Wandernde Bücher sind mir sympathisch, und da ich Deine Leseeindrücke schon gerne verfolgt habe, Annabas, möchte ich auch welche beisteuern.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Super, Breña!
    Ich habe im ersten Posting mal hineineditiert, wer das Buch alles noch lesen möchte. :smile:


    Grüße von Annabas :winken:

  • 17 Gedichte (1954)


    Die ersten Gedichte konnte ich nun auch genießen und finde sie großartig. Ähnlich wie Annabas haben mir v.a. die kürzeren sehr gut gefallen, besonders um in den Stil zu finden. Ich mag die Stimmung seiner Gedichte sehr - oft erinnert es an kalte, stürmische Tage am Meer, an Spaziergänge durch einen feuchten, nebligen Wald - nordisch und sehr eindringlich.


    Mein Lieblingsgedicht in diesem Teil war gleich das erste "Präludium" - hier wird ein Gefühl zwischen Schlafen und Wachen beschrieben - einfach großartig!


    Sehr spannend fand ich auch "Lied - eine Mischung aus Naturbeschreibung und Saga.


    In "Elegie" haben mich vor allem die Teile wo es um Musik ging, angesprochen und berührt.



    Bei den längeren Gedichten hatte ich manchmal das Gefühl, dass Anspielungen enthalten sind, die ich nicht verstehe. Manchmal taucht ein Begriff auf, nach dem ich googeln konnte, z. B. "Väinämöinen", eine Figur aus einem finnischen Epos, wie ich jetzt weiß. Aber mir blieb öfters der Sinn verschlossen - oder ich vermute einen Sinn, wo es keinen gibt?


    Hier muss ich zustimmen, ein Problem was ich sehr oft bei Gedichten habe, ich denke oft, hier will mir der Autor mehr sagen, ich muss zwischen den Zeilen lesen - aber gut, zum einen sind die Gedichte und eventuelle Bezüge von Herrn Tranströmer "zu alt" und zum anderen wirken sie auch so schon sehr gut auf mich.


    Viele Grüße
    schokotimmi
    (Die bis dato sehr begeistert ist!)

    Einmal editiert, zuletzt von schokotimmi ()

  • Annabas, dank Deiner tollen Rezis der Gedichte mit kleinen Beispielen habe ich mir vor ein paar Tagen das Buch gekauft und auch schon angefangen reinzulesen.


    Wie Euch gefallen mir auch die kürzeren Gedichte am allerbesten. Das Präludium hatte mir auch gut gefallen, noch besser fand ich allerdings "Herbstliche Schären". Ich konnte mich in die Gedichte bisher gut einfühlen und bin gespannt auf die weiteren.


    Gleichzeitig habe ich mir mal noch das folgende schwedische Buch bestellt, weil mich der Vergleich interessiert. Ich bin sehr gespannt und werde auf jeden Fall hier berichten. "Samlade dikter 1954-1996"

    Liebe Grüße von Babsi

  • Hallo Babsi,


    dann könne wir ja direkt eine Mini-LR machen, wenn wir gerade gemeinsam lesen! Ich bin heute noch nicht weitergekommen, aber heute Abend bestimmt. Ich will auch nicht so viel auf einmal lesen, damit die Gedichte richtig wirken können.


    Viele Grüße
    schokotimmi


  • Ich mag die Stimmung seiner Gedichte sehr - oft erinnert es an kalte, stürmische Tage am Meer, an Spaziergänge durch einen feuchten, nebligen Wald - nordisch und sehr eindringlich.


    Ich denke, dass auch das der Punkt sein wird, der mir am längsten in Erinnerung bleiben wird.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ach komm, ich „muß“ ihn ja eh lesen, damit meine Nobelpreisträgerliste vollständig bleibt, und Breña sehe ich oft genug, daß sie es problemlos an mich weiterreichen kann. Ich lese dann auch gerne noch mit :winken:

  • Geheimnisse auf dem Wege (1958)


    Nun also die 2 Sammlung und auch hier sind einige tolle Gedichte dabei. Am besten fand ich "Der vom Gesang erwachte über den Dächern" - die Beschreibung Tranströmers über den Zustand zwischen Schlafen und Wachen finde ich super.


    Insgesamt fand ich die Gedichte viel mehr vom Reisen geprägt, aber bei den Reisen spielt auch oft das Thema Krankheit oder Tod eine Rolle - oft kommen mystische ja fast beängstingende Stimmungen zum Tragen und ich bin fasziniert, wie immer wieder Musik, Bilder und reale Szenen verschwimmen.


    Ich hoffe mal bei den vielen Anmeldungen, ich bin euch nicht zu langsam, aber man braucht schon etwas Ruhe um die Gedichte genießen zu können und wirken zu lassen.


    Ich bin immer noch begeistert - bis dato verdienter Nobelpreis!


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Der halbfertige Himmel (1962)


    Die war für mich ein größtenteils ein sehr schöner Abschnitt, besonders gefallen mir immer wieder die Gedichte der Musik wie "Der Klang" oder das von Annabas schon erwähnte "C-Dur". Auch die vielen kleinen Augenblicke in der Natur finde ich berührend. Manchemal meine ich "fantastische" Elemente darin zu entdecken, aber vllt. ist das auch nur meine Fantasie. :zwinker:




    Das Gedicht "C-Dur" hat mir dagegen sehr gut gefallen - das erste Gedicht aus der Sammlung, bei dem ich die gute Laune bekommen habe, die darin beschrieben wird. :smile:


    :daumen:



    Tranströmer scheint in seinen Gedichten wirklich überwiegend Augenblicke festzuhalten, die sich im Alltag abspielen, das kann ich bisher bestätigen.


    Auch ich kann das bestätigen, aber für mich machen die Gedichte den Augenblick besonders - eine Stimmung wird erzeugt, die man leider im Alltag zu oft nicht wahr nimmt und nicht wirken läßt.



    Dieses Gedicht habe ich hier gelesen und als bekennende Kaffeetante muss ich es lieben. Es endet mit


    Da muss ich doch gleich: :kaffee:


    Hier muss ich sagen, dass ich es im Gesamtkontext immer noch sehr gut aber nicht überragend finde. Mich sprechen die Musik- und Naturgedichte mehr an und vorallem die Gedichte über den Zustand zwischen Schlafen und Wachen.


    Womit ich allerdings sehr wenig anfangen kann sind die "Reisegedichte" - hier erschließt sich mir oft der Zusammenhang nicht und auch von der Stimmung bleibe ich unberührt.




    Zwischenbilanz: Lohnt sich das Lesen für mich? --> Ja, aber nur, weil ich hier schreibe und mir dadurch mehr Gedanken mache.
    Kann ich das Lesen empfehlen? --> Puh, keine Ahnung. Ich würde sagen: wenn jemand gern Gedichte liest, ok. Aber wenn man Gedichte erst mal "nur" ausprobieren möchte, würde ich doch zu etwas anderem raten. Und wer sowieso keine Gedichte mag, den wird dieser Band auch nicht umstimmen können. :zwinker:


    Für mich gilt - es lohnt sich vollkommen, aber der Thread und das Schreiben haben auch einen sehr großen Anteil, es tiefer zu genießen.
    Ich würde und werde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, auch "Nicht-Gedicht-Lesern". Meine Empfehlung dazu ist aber es im Herbst/Winter zu lesen, denn ich finde es passt sehr gut in diese Jahreszeit!


    Viele Grüße
    schokotimmi


  • Ich würde und werde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, auch "Nicht-Gedicht-Lesern".


    Das überrascht mich, ich würde da eher "einfachere" Lyrik empfehlen. Mal sehen, was die anderen dazu meinen, wenn sie das Buch lesen.


    Grüße von Annabas :winken:


  • Das überrascht mich, ich würde da eher "einfachere" Lyrik empfehlen. Mal sehen, was die anderen dazu meinen, wenn sie das Buch lesen.


    Grüße von Annabas :winken:


    Da bin ich auch auf andere Meinungen gespannt, denn ich finde, dass gerade diese Gedichten einen "Nicht-Gedicht-Leser"vllt. eher ansprechen.


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Ein kleines Detail am Rande, was so ein Nobelpreis ausrichten kann (Quelle: Börsenblatt 45)


    Zur Nachricht des Nobelpreises verkaufte sich das Buch im September 2000 mal - von Januar bis September waren es ganze 10 Exemplare ...

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Klänge und Spuren (1966)


    Das ich so lange nicht geschrieben habe, hat nur bedingt mit den letzten Gedichten zu tun, aber so richtig waren sie nicht meins - es gab einzelne Sätze, manchmal auch Strophen, die ich mochte, aber insgesamt blieben mir viele Gedichte in ihrer Gesamtheit doch eher fremd.
    Gefallen hat mir "Lissabon" aber das war ja auch eines der kürzeren.


    Lt. Annabas kommt ja nun noch "Prosa" dazu, mal sehen ob sich meine "Euphorie" vom Anfang halten kann...


    Grüße
    schokotimmi

  • Seit heute habe ich nun auch die schwedische Ausgabe, die genauso wie die deutsche aufgebaut ist. Habe nur ein bißchen reingeblättert und hoffe, dass ich am Wochenende Zeit habe auch beides zu lesen. Ich denke es ist sehr spannend der Vergleich, sprachlich (soweit ich das beurteilen kann) ist es schön geschrieben.... freue mich schon!


    Tomas Tranströmer "samlade dikter 1954 - 1996"

    Liebe Grüße von Babsi

  • So, jetzt habe ich doch schon reingespickt.... :)


    Zuerst mal zum Buch an sich, mir gefällt das Foto von Tomas Tranströmer auf dem Cover besser als das Foto auf dem deutschen Buch.


    Angesehen habe ich mir mal die Haikus und meiner Meinung klingen sie in schwedisch anders & stimmiger. Eine Übersetzung ist nie das Original, gerade bei Gedichten fehlt bei Übersetzungen manchmal etwas... so auch hier, aber es ist nur ein bißchen etwas und ch kann es auch schlecht benennen.


    Ich würde euch ein Beispiel geben, aber ich bin mir nicht sicher, wie das mit dem Zitieren von Gedichten ist und daher lasse ich es lieber.

    Liebe Grüße von Babsi

  • Hallo Babsi,


    schön dass du mitliest. Vllt. kann nimue ja mal was dazu sagen - ein kleiner Teil von einem Gedicht in Originalsprache würde mich nämlich sehr interessieren!
    Gleich noch eine Frage, ich hab das Buch nämlich gerade nicht vorliegen; "Haikus" welches Stück im Buch ist es?


    Ich bin leider immer noch nicht viel weiter. Melde mich dann Ende der Woche mit neuen Eindrücken.


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Ich habe eben eine Seite mit Tranströmers Haikus auf Schwedisch und in englischer Übersetzung gefunden: klick.


    Interessant; manches gefällt mir in der Übersetzung besser, anderes im Original. Aber schon beeindruckend, wie genau die Gedichte übersetzt werden konnten.

    Wir sind irre, also lesen wir!