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Der erste Satz:
Die Stunde, in der das Mädchen ohne Namen seine Geschichte verlor, war die letzte des Tages.
Inhalt
Jude Finney entdeckt eines Tages, dass er die Fähigkeit hat, Geister zu sehen. Dabei lernt er Miss Rathbone kennen, die ihm den Geistern von Londons Highgate Cemetery vorstellt. Von nun an verbringt er viele Nächte bei seinen äußerst Party-freudigen neuen Bekannten. eines Nachts trifft er dabei auf ein Mädchen, das nicht weiß, das weder weiß, wer sie ist, noch wie sie Auf den Friedhof kommt. Sie hat all ihre Erinnerungen verloren. Doch das ist nicht das einzig Seltsame an ihr. Einerseits fühlt sie sich leicht durchlässig an, wie ein Geist, doch andererseits auch warm, wie ein Mensch. Was hat das zu bedeuten? Durch die Hilfe von Judes Gespenster-Freunden erfahren die beiden bald mehr. Und dass sie nicht mehr viel Zeit haben.
Meine Meinung:
Der Beginn von Memory ist, wie bei allen Büchern von Marzi, sprachlich wirklich schön. Nach den ersten zwei Seiten normalisiert sich der Stil dann allerdings, ist sehr angenehm zu lesen, mit ein paar schönen Beschreibungen zwischendrin.
Wie üblich bei Marzi finden sich auch hier wieder viele Anspielungen auf andere (nicht nur) literarische Werke, z. B. Mary Poppins oder Doctor Who, die Spaß machen, wenn man sie entdeckt, die man aber nicht verstehen muss, um der Geschichte zu folgen. Und Musik spielt natürlich ebenfalls wieder eine Rolle. ein bisschen genervt hat mich allerdings die Erwähnung von Google, Facebook, iPads... Dass wirkt immer so sehr nach einem Versuch, möglichst up-to-date zu sein, führt aber im Endeffekt nur dazu, dass das Buch weniger zeitlos wirkt, denn irgendwann sie Facebook & Co. auch mal wieder out.
Story (so wird das Mädchen in Ermangelung ihres richtigen Namens genannt), kann durch ihre fehlenden Erinnerungen natürlich nicht sehr viel Tiefe entwickeln, Jude ist ein Teenager mit Teenager-Problemen, sei es die Schule oder der Konflikte mit seinem meist abwesendem Vater - der aber, wie seine Fähigkeit Geister zu sehen schon erahnen lässt, aber auch noch ein Geheimnis birgt. Und vor allem Judes Gespenster-Freunde sind eine sehr sympathische Truppe.
Genervt hat mich die obligatorische Liebesgeschichte. Die Zwei kennen sich wie lange? Ein paar Tage, maximal? Wenn Marzi jemals einen Roman ohne eine viel zu schnell ablaufende Liebesgeschichte schreibt, führe ich einen Freudentanz auf.
Die eigentliche Handlung dreht sich natürlich darum herauszufinden, wer Story ist, wo Story ist, und wer für ihren Halb-Gespenst-Zustand verantwortlich ist. Ehe es zu spät ist. Dabei hat Marzi wie immer viele schöne, phantasievolle Ideen eingebaut. Allerdings fand ich die eigentliche Auflösung des ganzen etwas weit hergeholt oder besser erzwungen.
Stellenweise wird es auch einen Tick gruselig, und es wird jemand ohne viel Federlesen ermordet, sodass es keine Buch für allzu junge Kinder ist. Der Verlag empfiehlt es ab 11. Eventuell könnte man diese Empfehlung noch eine wenig nach oben korrigieren.
Fazit:
Wie eigentlich alle Marzis für mich ein Wohlfühlbuch, mit einigen wirklich schönen Ideen. Aber wie so oft bei Marzi hatte ich das Gefühl, dass ein bisschen mehr Zeit zum Ausarbeiten nicht geschadet hätte. Ich fand es aber besser als Heaven: Stadt der Feen.
Ach ja, die Aufmachung ist natürlich wieder klasse.