deutsch: Die Augen der Flotte. Nat Drinkwaters Feuertaufe auf der Fregatte Cyclops
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Inhalt
1779 während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges: der junge Nathaniel Drinkwater beginnt seinen Dienst als Kadett (midshipman) auf der Fregatte Cyclops. Schnell lernt er die rauhe Wirklichkeit auf einem britischen Kriegsschiff kennen und muß sich in mehreren Seegefechten und einer militärischen Aktion an der amerikanischen Küste beweisen. Dabei wird schnell deutlich, daß er das Zeug zum Helden hat, mehrmals schafft er es, Schiff und Mannschaft aus einer gefährlichen Lage zu retten. Auch privat ist das Glück ihm hold - er lernt eine gleichermaßen hübsche wie tugendhafte Pfarrerstochter kennen und lieben, die in späteren Folgen sicher noch eine Rolle spielen wird.
Den Gegenpol zu dieser recht gradlinigen Heldengeschichte bildet die Darstellung des Lebens und Leidens unter Deck. Je beliebter der smarte Drinkwater bei seinen Vorgesetzten wird, desto unbeliebter ist er bei dem älteren midschipman Morris, der sich zu seinem Intimfeind entwickelt. Hier greift der Autor tief in die schmuddelige Bilge unter Deck und schildert schonungslos Terror und Vergewaltigung unter den Seeleuten..
Meine Meinung
Ich bin etwas zwiespältig in meiner Bewertung: kein Zweifel. das Buch ist ordentlich erzählt, Nautik und Zeitkolorit stimmen und wer ein action-geladenes Seemannsgarn sucht, wird hier gut bedient. Ich werde sicher die Folgebände nach und nach lesen, auch weil die Bücher so angenehm kurz sind taugen sie gut als "Zwischenmahlzeit".
Andererseits muß sich jede nautische Serie den Vergleich mit O'Brians Aubrey & Maturin Büchern gefallen lassen und im direkten Vergleich wirken die Personen doch etwas holzschnittartig und der Aufstieg Drinkwaters vom absoluten greenhorn zum gefeierten Seehelden geht doch arg zügig und gradlinig vonstatten. Hierin erinnert das Buch eher an Jugendbuchklassiker a'la Ballantyne, Collingwood oder Kingston, in denen die jugendlichen Helden von einem Abenteuer in's andere stolpern, aber immer unbeschadet daraus hervorgehen.
Auch die Aktion an der amerikanischen Küste, bei der die Revolution mit Hilfe von Falschgeld diskreditiert werden soll, scheint mir ein wenig unglaubwürdig. Welcher Kapitän steuert seine Fregatte in eine unbekannte Flußmündung und schlägt mal eben die Masten zur Hälfte ab, nur um einen Agenten zu treffen und einen Koffer Falschgeld zu übergeben? Da hätte man auch ein Kommando an Land schicken können, während die Fregatte an der Küste patroulliert, aber dann hätte die Story nicht ihren geplanten Verlauf nehmen können.
Fazit
Ordentliches Seemannsgarn das aber nicht an den Altmeister O'Brian heranreicht. Die Folgebände sollen aber nach einigen Amazon-Rezensionen besser sein, daher werde ich sicher gelegentlich zu Nathaniel Drinkwater zurückkehren.
knapp
Morwen
Betreff etwas angepaßt und deutschen Titel im Beitrag ergänzt. LG Aldawen