Lew Tolstoi - Anna Karenina: Teil 1

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  • Lew Tolstoi - Anna Karenina


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    In der Titelheldin seines 1875 - 77 erschienenen Romans hat Tolstoi eine der großen Liebenden der Weltliteratur geschaffen. Anna, die ihrem Gatten Karenin eine treue Frau war, wird von der alles verzehrenden, leidenschaftlichen Liebe zu Wronskij überwältigt. Damit gerät sie in den Bannkreis unvereinbarer Anforderungen, dem sie nicht mehr entrinnen kann. Die moralischen Konventionen einer verlogenen Gesellschaft und ihre eigenen strengen Maßstäbe, die nach Selbstbestrafung verlangen, treiben Anna in den tragischen Untergang...
    (Quelle)


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    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Die ersten 3 Kapitel habe ich heute gelesen und habe bisher Stiwa ein bisschen kennengelernt. Dieser Mann macht sich ja direkt recht unsympathisch mit seiner abschätzigen Art seiner Ehefrau gegenüber.


    Zitat

    ...aus Gerechtigskeitssinn nachsichtig gegen ihn sein müsse...


    Er lebt in den Tag, ein Mitläufer. Ich bin mal gespannt, wie seine Frau so ist.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Hallo, ihr Lieben!


    Ich habe bis Kapite 5 gelesen und amüsiere mich bereits wieder köstlich.
    Stiva Oblonsky ist mir sehr sympathisch. Trotz Ehebruch. :breitgrins: Und ich musste bei einigen Stellen wieder sehr schmunzeln.


    Zitat

    It was clear that he had never thought the matter out, but had only vaguely imagined that his wife had long since guessed that he was unfaithful to her and preferred not to see what was going on. It even seemed to him that, worn out, old before her time, and plain as she was, and a kind though rather simple and in no way remarkable mother, she ought in all fairness to be indulgent.


    :totlach: Also nicht, dass ihr das jetzt falsch versteht. Ich finde es schrecklich, dass Oblonsky seine Frau mit dem Kindermädchen hintergangen hat. Aber seine Argumentation ist doch sehr amüsant zu lesen. Irgendwie tut es ihm dann doch leid wie seine Frau dadurch leidet und dass sie noch ausgemergelter aussieht als sonst.


    Oblonsky scheint ja eher ein Mitläufer zu sein. Als er Zeitung liest und Tolstoy beschreibt, warum ausgerechnet eine liberale Zeitung, und wie er sich anzieht - Oblonsky folgt immer der Masse und versucht, konform zu sein mit den Leuten, die ihn umgeben. Ein großer Mann ist er wohl nicht, aber ich mag ihn trotzdem irgendwie. Mal sehen, ob er es doch noch schafft "alles wieder gut zu machen".
    Ich freue mich fast, dass ich schon wieder so viele Details vergessen habe.

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  • Ich haben ebenfalls begonnen und bis Kapitel 9 gelesen.


    Auch ich finde Stepan im Grunde genommen ganz sympathisch, trotz Ehebruch. Er mag seine Frau, aber er liebt sie nicht mehr. Scheidungen gab waren damals wohl nicht so gängig. Trotzdem, nicht dass ich hier falsch verstanden werde, ich bin absolut dagegen zweigleisig zu fahren, aber manchmal geschieht so etwas, ohne dass derjenige ein von Grund auf schlechter Mensch ist. Ich fand es interessant, dass er sich ja keine Vorwürfe, wegen des Ehebruches machte, sondern nur deswegen, weil er erwischt wurde.


    Der arme Lewin ist verliebt, aber seine Angebete sieht in ihm nicht mehr als einen Bruder. :sauer: Tja, das geschieht immer wieder.


    Anna Karenina wurde uns ebenfalls schon agekündigt und ich bin schon sehr gespannt darauf, sie kennenzulernen und zu erfahren, was für ein Mensch sie ist.


    Ich muss gestehen, dass mich diese ganzen "witsch-Namen" sehr verwirren und ich befürchte es wird im Laufe des Buches nicht besser werden. Ausserdem habe ich immer noch so meine Probleme damit, genau zu verstehen, womit sich eigentlich, die bisher geannnten ihren Lebensunterhalt verdienen. Stepan scheint eine Art Beamter zu sein und Lewin besitzt anscheinend "nur" Grund und Boden.


    Ich bin generell gespannt, was in diesem so berühmten Buch alles geschehen wird, denn ich habe es noch nie gelesen und auch niemlas eine Verfilmung gesehen.


    Viele Grüße Tina

  • Mir fällt auf, in 3 Posts haben wir schon drei verschiedene Arten, Oblonskys Vornamen zu schreiben.


    Bei mir heißt er (englisch) Stiva, bei Kiba Stiwa und bei dir, tina, jetzt gleich Stepan.


    Ich nehme mal an, dass die alle dem deutschen Stefan/Stephan entsprechen. Stiva wird bei mir ja auch ganz klar als Kosename bezeichnet. Mir gefällt das aber, das klingt so schön russisch. :breitgrins:


    In Kapitel 5 ist jetzt auch Levin (wieder mit "v" :zwinker:) aufgetaucht. Den muss man einfach mögen, oder? Auch, wenn er etwas weich wirkt - aber wenn meine Erinnerung nicht trügt, wird er mir wieder im Laufe der Zeit noch mehr ans Herz wachsen.

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  • Guten Morgen zusammen,


    ich habe gestern Abend auch noch die ersten drei Kapitel gelesen. Auch mich hat es amüsiert das die ersten Seiten schon mit einen Ehebetrug anfangen, und dann noch mit der Gouvernante. Und das er als Reaktion auf sein Erwischt werden nur Lächelte, großartig. :breitgrins:
    Und der Grund: Er 34, gutaussehend und nach Liebe dürstend nicht mehr in seine etwas jüngeren Frau verliebt war (Punkt!). :finger:


    LG Nad

  • Ich bin überrascht, wie gut mir das Buch bis jetzt gefällt, wenn ich mich auch erstmal an die Namen gewöhnen musste. Ab und zu war ich wirklich verwirrt, dass jemand auf mehrere Arten angesprochen wird.
    Stepan/Stiva, wie er bei Röhl benannt wird, fand ich bisher auch ganz nett, auch wenn ich über ihn ab und zu den Kopf schütteln musste. Aber ich kann ihn auch irgendwie verstehen. Seine Frau dagegen tut mir wirklich Leid :sauer:
    Ach ja, ich finde den Namen Kitty wirklich lustig. Er passt irgendwie nicht in die ganzen "typisch" russischen Namen :breitgrins:
    Die Szene auf dem Eis fand ich übrigens auch sehr schön, da kann man sich alles so schön ausmalen. Vor allem, wenn es draussen so bitterkalt ist :frieren:

    //Grösser ist doof//

  • Ich habe auch bereits begonnen und die ersten drei Kapitel gelesen. Mir gefällt Stiwa auch sehr gut. Ich finde ihn trotz Ehebruch sehr sympathisch. Er läuft eben mit und denkt sich gar nichts böses dabei.


    Besonders beeindruckt hat mich vor allem der erste Satz: Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.




    Und der Grund: Er 34, gutaussehend und nach Liebe dürstend nicht mehr in seine etwas jüngeren Frau verliebt war (Punkt!). :finger:


    Den Satz fand ich köstlich. :breitgrins:


    Eigentlich wollte ich nur mal die ersten zwei, drei Seiten lesen, um zu sehen ob mir der Stil gefällt. Und ich bin sofort in die Geschichte hineingezogen worden.
    Mit den russischen Namen werde ich aber sicher auch bald Schwierigkeiten haben, derzeit geht es ja noch, aber da kommen sicher noch mehr.


    Da ich von Tolstoi nur den Beginn von "Krieg und Frieden" kenne, war ich auf ähnliches gefasst, aber anscheinend kann man die beiden Bücher nicht mal im Ansatz miteinander vergleichen.


    Katrin

    Einmal editiert, zuletzt von Jaqui ()

  • Huhu ihr Lieben! :winken:


    Ich habe gestern auch noch die ersten 5 Kapitel gelesen und bin bisher beigeistert. Zum einen, weil ich finde, dass ich bisher mit einer sehr schönen und vor allem bildhaften Sprache, die sich wunderbar flüssig lesen lässt (auch wenn die kleine Schrift in meiner Ausgabe doch etwas gewöhnungsbedürftig ist :lupe:), unterhalten werde, zum anderen, weil ich Stepan bis jetzt, wie die meisten hier, sehr sympathisch und lustig finde. Ja, sogar irgendwie herzlich, auch trotz des Ehebruchs!


    Zu Beginn hätte ich auch noch gedacht, dass er einfach nur ein opportunistischer Mensch ist, allerdings erklärt sich m.M.n. seine Begründung der Wahl der Partei doch recht gut. :breitgrins:


    Zitat

    Wenn wirklich ein Grund vorhanden war, weshalb er die liberale Richtung der konservativen vorzog, der doch auch viele aus seinem Gesellschaftskreis anhingen, so lag dieser Grund jedenfalls nicht etwa darin, daß er die liberale Richtung für vernünftiger gehalten hätte, sondern darin, daß sie mit der Gestaltung seines eigenen Lebens mehr übereinstimmte. Die liberale Partei behauptete, in Rußland sei alles schlecht, und tatsächlich hatte Stepan Arkadjewitsch viele Schulde und konnte mit seinem Geld absolut nicht auskommen. Die liberale Partei erklärte die Ehe für eine Einrichtung, die sich überlebt habe und unbedingt umgestaltet werden müsse, und wirklich machte das eheleben Stepan Arkadjewitsch wenig Vergnügen und nötigte ihn dazu, zu lügen und sich zu verstellen, was doch seiner Natur sehr zuwider war. [...]


    Ich denke Stepan ist ein Charakter mit dem ich mich köstlichst amüsieren werde!


    Und am gespanntesten warte ich ja auf Anna-Karenina höchstpersönlich. Bisher bin ich ja noch absolut unvoreingenommen was den Verlauf der Geschichte betrifft, weil ich bisher absolut keine Ahnung habe, worum es in den nächsten knapp 1000 Seiten gehen könnte.
    :popcorn:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys


  • Stepan/Stiva, wie er bei Röhl benannt wird, fand ich bisher auch ganz nett, auch wenn ich über ihn ab und zu den Kopf schütteln musste. Aber ich kann ihn auch irgendwie verstehen. Seine Frau dagegen tut mir wirklich Leid :sauer:


    Ja, mir auch. Ohne Frage. Die arme Frau! Sowas hat wirklich keiner verdient. Schon gar nicht nach so vielen Jahren Ehe und einem Haufen gemeinsamer Kinder.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich habe auch gestern schon begonnen. Ich weiß jetzt gar nicht, wie weit ich gekommen bin, aber ich glaube, so bis Kapitel 6 oder so.


    Bis jetzt gefällt es mir eigentlich ganz gut. Ich hätte doch erwartet, dass etwas schwieriger wäre. Stepan fand ich anfangs furchtbar. Wie kann man nur behaupten, eine Frau müsste schon verstehen, dass sich der Mann eine andere sucht. Aber mittlerweile finde ich ihn ganz amüsant. Trotzdem tut mir die Frau leid.


    Ich habe auch keine Ahnung, was jetzt auf mich wartet, worum es wirklich gehen wird.


  • Ich hätte doch erwartet, dass etwas schwieriger wäre.


    Das geht mir auch so, ich erwartete Schlangensätze ohne Anfang und Ende, aber das Buch liest sich wunderbar. Zum Glück habe ich ja meinen hauseigenen Russische-Literatur-Experten :zwinker: Der hat mir auch zur Röhl-Übersetzung geraten. Swetlana Geier mache viel zu lange Sätze, da sei das Lesen sehr anstrengend. Das kann ich so zwar nicht beurteilen, da ich noch keine Geier-Übersetzungen gelesen habe, aber Röhl hat eine wirklich schöne Sprache, in der es sich richtig schwelgen lässt :herz:

    //Grösser ist doof//

  • Tari, da haben wir ja die gleiche Übersetzung. Ich bin eigentlich auch ganz zufrieden damit.


    Mittlerweile bin ich bei Kapitel 17 angelangt. Es gefällt mir richtig gut, vor allem weil ich das Gefühl habe, dass die Themen bislang richtig ins Moderne übernommen werden können. Also ich meine, es wirkt gar nicht so altmodisch oder so. Da trägt aber natürlich auch die Sprache ihren Teil bei. Bis jetzt ist es auch nicht kitschig, obwohl es hauptsächlich um Liebe geht. Die Gedanken um die Liebe finde ich sogar sehr interessant.


    Kitty finde ich richtig süß. So wie sie beschrieben wird, kann ich gut nachvollziehen, dass sich viele Männer in Sie verlieben. Es macht Sie auch sehr sympathisch, dass Sie sich so viele Gedanken darüber macht, ob Sie jemandem weh tut oder nicht. Wahrscheinlich hat sie nicht die richtige Wahl getroffen. Wronski wirkt auf mich, wie ein typischer aufreißer ohne ernsthafte Absichten. So ein Mensch reizt einen ja oft. Der andere, ich habe den Namen vergessen, dürfte wohl wirklich Interesse an einem Leben mit ihr haben. Aber, so wie ich ihn mir vorstelle, fehlt ihm das gewisse Etwas. Kittys Mutter lässt sich da wohl auch täuschen.

  • Das ist meine erste Leserunde überhaupt und schon werde ich nicht rechtzeitig einsteigen können.
    Ich kann aus zeitlichen Gründen erst nächste Woche Freitag anfangen und werde dann erstmal etwas hinter euch liegen.


    Ich hoffe, das ist nicht schlimm und vll kann ich es in den Semesterferien ja relativ schnell aufholen.


  • Und am gespanntesten warte ich ja auf Anna-Karenina höchstpersönlich. Bisher bin ich ja noch absolut unvoreingenommen was den Verlauf der Geschichte betrifft, weil ich bisher absolut keine Ahnung habe, worum es in den nächsten knapp 1000 Seiten gehen könnte.
    :popcorn:


    Geht mir genauso. Ich habe zwar mal irgendwo so eine grobe Zusammenfassung vom Buch gelesen, aber schon wieder alles vergessen. Ich bin also ganz gespannt wie es weitergeht und das ist bei einem Klassiker ja nicht immer der Fall. Meist kennt man ja schon das Ende bevor man überhaupt begonnen hat zu lesen.


    Katrin

  • Spannend ist ja, dass die Hauptperson die ersten 80 - 100 Seiten gar nicht auftritt, sondern nur erwähnt wird :breitgrins: Finde ich persönlich gut gemacht, da zumindest bei mir, die Spannung darauf, Anna zu treffen, immer mehr anstieg.

    //Grösser ist doof//

  • Hallo :winken:,


    ich bin in meiner Ausgabe auf Seite 22 bzw. ich habe die ersten vier Kapitel gelesen. Mir erscheint Stiwa ein bisschen einfach gestrikt zu sein und Freunde macht er sich mit seinem Verhalten gegenüber seiner Ehefrau auch nicht gerade. Ich finde es auch interessant, dass er sich selbst noch für reichlich ansehnlich hält, aber seiner ein Jahr jüngeren Ehefrau so gar nichts liebreizendes mehr abgewinnen kann.


    Ich lese dann mal nach, was bereits gepostet wurde und dann geht es heute Abend weiter.


    Ach ja, ich lese auch die Röhl-Übersetzung und bisher kommt mir die Geschichte unfreiwillig komisch vor. Vor allem durch Stiwas Begründung für den Ehebruch könnte man fast Mitleid mit ihm haben, so als hätte er eigentlich gar keine andere Wahl, als dem "anreizenden Lächeln" der Gouvernante nachzugeben.

    :winken: Rose<br /><br />:lesen:

    Einmal editiert, zuletzt von Rose ()

  • Vielleicht ist das jetzt eine dumme Frage: warum kommen so viele Passagen oder Ausdrücke auf französisch oder auch englisch vor? Nicht dass es mich stören würde, aber es ist ja schließlich ein russisches Buch.

  • Na als Dame oder Gentleman aus gutem Hause, spricht man doch auch fließend Englisch und Französisch. :elch:


    Bei "Krieg und Frieden" ist das auch so. Allerdings kommt es auf die Übersetzung an, ob die Passagen so belassen oder auch übersetzt werden. Meine Frau Karenina war bisher nur Englisch. :traurig:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Danke, ich dachte mir, es gäbe vielleicht noch einen anderen Grund. Krieg und Frieden habe ich noch nicht gelesen. Bei der deutschen Übersetzung, die ich lese, ist ziemlich viel französisch. Stört mich nicht, weil ich es eh verstehe, aber es gibt auch Fußnoten mit der deutschen Bedeutung.