Schon zu Beginn des Jahres wird der häusliche Frieden gestört, da sich Pepys‘ Frau Elizabeth Zuhause langweilt und nach einer Gesellschafterin verlangt, die sie auch bekommt. Außerdem wird der Tanzlehrer Pembleton engagiert, um Elizabeth einige Tänze beizubringen. Doch damit holt sich Pepys den Wolf im Schafsfell ins Haus. Schon bald wird er wegen der allzu innigen Beziehung des Tanzlehrers zu seiner Schülerin misstrauisch und bekommt dieses Gefühl über Monate hinweg nicht los. Allein Pembletons Anblick genügt schließlich, um Pepys Herzrasen zu verursachen. Selbst nimmt er es mit der Treue allerdings nicht sehr genau, denn als seine Frau in den Ferien verreist, lässt er keine Gelegenheit aus, um irgendwelchen Röcken hinterher zu steigen. Erstaunlich, wie viele Frauen sich auf seine Eskapaden einlassen. Es hat den Anschein, als wäre die Damenwelt in dieser Hinsicht früher viel offenherziger gewesen, und dabei macht es keinen Unterschied, ob es höher Gestellte oder Dienstbotinnen sind.
Pepys Ansehen innerhalb und außerhalb des Flottenamtes steigt weiter. Er genießt die Wertschätzung seiner Kollegen, die im Lauf der Zeit aber auch wieder abnimmt, da er in einigen Angelegenheiten Klartext redet und sich damit keine Freunde macht. Ich habe den Eindruck, als käme seine Rechtschaffenheit langsam ins Wanken. Seine Position ist sehr einflussreich und die Verlockung groß, sich ähnlich wie manche Kollegen durch das gezielte Verteilen von Privilegien zu bereichern. Ob er da standhaft bleibt? Nach wie vor lebt Pepys ja ständig der Angst, in Armut zu versinken. Er ist fest entschlossen, nebenbei Geld zu machen und bemüht nun auch hin und wieder das Flottenamt, um einige seiner Kosten abzurechnen.
Auch in diesem Jahr bleibt er seiner Linie treu, sich möglichst viele Fähigkeiten anzueignen, die ihm bei seiner Arbeit hilfreich sein können. Ganz ohne Zwang und mit Begeisterung erarbeitet er sich Kenntnisse und lässt sich dafür notfalls sogar auf eigene Kosten erforderliche Instrumente anfertigen. Bei ihm gibt es nur vollen Einsatz, privat wie beruflich. Inzwischen gibt er sogar seiner Frau Unterricht in Mathematik, wobei sie sich als sehr talentiert erweist.
Ansonsten ähnliche Ereignisse wie in den Jahren zuvor: Ärger mit den Angestellten, Sorgen ums Geld, Probleme mit Familie und Verwandtschaft. Gewisse gesundheitliche Probleme stellen sich auch ein, deren Symptome und Auswirkungen sehr ausführlich von Pepys geschildert werden.
Eine öffentliche Veranstaltung am 1. Mai deutet darauf hin, dass die Engländer schon damals sehr wettfreudig waren. Pepys berichtet von einem „Luftrudern“, bei dem ein Dutzend Leute ein Boot tragen müssen und im Publikum Wetten abgeschlossen werden. Kurios sind auch öffentlich ausgetragene Fechtwettkämpfe, die nicht etwa einen sportlichen Hintergrund haben, sondern private Streitigkeiten schlichten sollen.
Am 19. Oktober wird erstmals die Pest erwähnt, die aus Algier eingeschleppt und nach Amsterdam und Hamburg vorgedrungen ist. Der König sorgt für Aufregung, weil er sich zu sehr um seine Mätressen kümmert, zu viel Geld ausgibt und innenpolitische Entscheidungen trifft, die für Aufregung sorgen. Dem Flottenamt werden Gelder gekürzt, was zu großen Diskussionen führt. In Irland kommt es zu einem Aufstand, der auch auf England Auswirkungen hat, und mit den Holländern gibt es Ärger, der allerdings nicht für bedrohlich gehalten wird. Auch in anderen Teilen der Welt gibt es Unruhen.
Es wird also nicht langweilig.