Nicola Upson - An Expert in Murder/Experte in Sachen Mord

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 611 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

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    Titel: An Expert in Murder
    Autor: Nicola Upson


    Allgemein:
    304 S.; Faber & Faber, 2009


    Bisher nicht ins Deutsche übersetzt.


    1.An Expert in Murder
    2.Angel with Two Faces
    3. Two for sorrow
    4.Fear in the Sunlight


    Inhalt:
    1934:
    Josephine Tey ist auf dem Weg nach London um sich ihr Stück Richard of Bordeaux an zusehen. Auf der Fahrt lernt sie ein junges Mädchen kennen das von dem Stück schwärmt und dem Josephine auch ein Autogramm gibt. In London angekommen trennen sich die Wege, doch das Mädchen muss noch einmal in den Zug zurück, sie hat etwas vergessen. Doch sie wird den Zug nicht mehr verlassen, einer der Schaffner findet sie ermordet im Abteil. Detective Anspector Archie Penrose glaubt an eine Verbindung zu Josephine Tey und vor allem zu ihrem Stück Richard of Bordeaux. Ein weiterer Mord geschieht und Penrose ist sich sicher das auch Josephine in Gefahr schwebt...



    Bisher:
    Ich habe ja eine Schwäche für Kriminalromane die eher klassisch daher kommen. Wenn sie dann noch in den 30er Jahren spielen hat man mich schon fast. :zwinker: Nicola Upson konnte mich jedenfalls schon innerhalb von bisher 2 Kapiteln an ihre Figuren binden und mich begeistern. Der Mordfall liest sich für mich als eine Homage an Agatha Christie, findet er doch in einem Zug statt. Aber obwohl sich die Autorin vom Stil her in diese Richtung bewegt schafft sie es sich nicht zu sehr davon beeinflussen zu lassen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es weiter gehen wird. Sollte mir der Band am Ende nach wie vor so gut gefallen werde ich diese Reihe definitiv weiter verfolgen!
    Und ausnahmsweise habe ich per Zufall sogar den ersten Band erwischt.


    Übrigens: Die Hauptfigur ist keine Fiktion. Josephine Tey war tatsächlich eine Schriftstellerin und hat Theatherstücke geschrieben. Ich gestehe das ich das vorher auch nicht wusste. Ich bin durch diese Informationen nun sehr sehr angetan. :breitgrins: Josephine Teys Romane klingen für mich jedenfalls auch interessant und ich denke ich werde mich sicher auch mit ihr beschäftigen.


    Die Seite der Autorin:
    http://www.nicolaupson.com/
    Sehr informativ, hier finden sich auch Fakten zu Josephine Tey.

  • Meine abschließende Meinung:
    Insgesamt bin ich sehr angetan, bin ich aber auch der Meinung das die Autorin die Lösung ein bissl überkonstruiert hat. Das hat mir das Lesevergnügen schon ein wenig getrübt.
    Was mir dagegen gefallen hat war einmal die Einbindung der Theatherwelt in die Geschichte, da sie durchaus wichtig für den Fall war. Die Figuren waren interessant gestaltet und ich wollte schon sehr gerne wissen wie es mit ihnen weiter geht. Gerne hätte ich aber noch mehr von Josephine Tey gelesen, sie hat mich von allen am meisten interessiert und kam mir manchmal etwas zu kurz. Auch hier besteht meiner Meinung noch noch Potential. Die Einbindung des Mordfalls war zunächst glaubhaft gestaltet, hat sich aber wie erwähnt gegen Ende leider als etwas arg konstruiert erwiesen. Auch den Täter hatte ich dadurch recht schnell heraus. Wenn man ein bissl aufmerksam ist ist das keine Schwierigkeit.


    Dennoch, aes in allem ist der Autorin ein guter Auftakt ihrer Reihe um die Autorin Josephine Tey gelungen und ich werde diese auf jedenfall weiter verfolgen, denn ich bin mir sicher das sich die Autorin noch steigern kann!


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Auftakt einer Krimireihe um Josephine Tey


    "Experte in Sachen Mord" von der britischen Autorin Nicola Upson, ihres Zeichens Fan der klassischen Kriminalautorin Josephine Tey (1896 - 1952), holt mit dieser ins Deutsche von Verena Kilching übersetzten Trilogie die etwas in Vergessenheit geratene Autorin wieder ans Licht: Erschienen ist das Buch im Verlag Kein & Aber, Zürich/Berlin (HC, geb., 474 S.).


    Vorneweg muss ich sagen, dass mich die Verbindung zu Josephine Tey, die zeitlebens sehr zurückgezogen und eher introvertiert lebte; dabei Erfolg mit ihren Kriminalromanen und auch mit Drehbüchern, die sie für's Theater schrieb, hatte, hier sehr interessiert hat: Die Autorin versteht es in der Tat, die reale Person J. Tey als Freundin des ermittelnden DI namens Archie Penrose, mitermitteln - und ihre eigenen Schlüsse ziehen zu lassen. Allerdings fehlte es mir an Spannung und gegen Mitte des Kriminalromans war ich bereits auf der richtigen Fährte, die Hintergründe zu den Morden betreffend. Zudem sollte man Interesse für's Theater und die Schauspielerei mitbringen, das bei mir (leider) nur dürftig ausgeprägt bzw. kein sehr starker Bezug vorhanden ist. Denn große Teile des Inhalts spielt in der "Scheinwelt des Theaters" mit Konkurrenzkämpfen der SchauspielerInnen, mit klugen Produzenten, die ein Händchen für den Geschmack des Publikums haben und der Zukunft des Theaters, die stets etwas ungewiss ist - in Zeiten zwischen den beiden Weltkriegen, denn in den 30er Jahren ist dieser Kriminalroman, der meist in London spielt, angesiedelt.


    Worum geht's?


    Josephine Tey pendelt oft zwischen Inverness und London, um Kontakt zu ihrem Theaterproduzenten Bernhard Aubrey zu halten. Eines Tages begegnet ihr auf ihrer Zugreise nach London Elspeth Simmons, eine junge Hutmacherin, die vom Theater und besonders von Josephine's Stück "Richard von Bordeaux" sehr begeistert ist. Die beiden kommen ins Plaudern und essen gemeinsam im Zug. Abgeholt wird J. Tey von Lydia, der Hauptdarstellerin des Stückes und wohnen wird sie bei den beiden Kostümbildnerinnen Ronnie und Lettice Motley; allesamt Freundinnen der Autorin, die im Roman eine Rolle spielen: Eigentlich sollte Onkel Frank Elspeth abholen, doch dieser verspätet sich und Elspeth geht ins Abteil zurück, da sie die Sendung mit den Hüten für Frank darin vergaß.

    Es sollte ihre letzte Handlung sein, denn kurze Zeit später wird sie im Abteil erstochen.


    DI Archie Penrose, Freund von Josephine Tey und Cousin der Motley-Schwestern, beginnt mit den Ermittlungen und findet heraus, dass Josephine der letzte Mensch gewesen sein muss, mit dem Elspeth Simmons gesprochen hat... Und es sollte nicht bei diesem Mord bleiben - wobei eine Blume, eine Schwertlilie dafür sorgte, dass beide Morde wie eine Theaterszene inszeniert schienen....


    Meine Meinung:


    Der Stil von Nicola Upson ist sehr atmosphärisch; für Theaterinteressierte dürfte dieser klassisch gehaltene Kriminalroman ein Vergnügen sein; denn es treten einige junge Schauspieler auf die Bühne, die allesamt ein Motiv haben könnten; auch der Zeitgeist der 30er Jahre und die Lust der Menschen, sich im Theater von den Grauen des 1. Weltkrieges zu erholen, sind gut 'auf die Leinwand projiziert' - ebenso wie die Traumatisierungen, die die Soldaten (wie Aubrey oder DI Archie Penrose) im 'Großen Krieg' erlitten haben. Was hat es mit Elspeth's Herkunft auf sich? Liegt der Schlüssel zu den Verbrechen etwa in der Vergangenheit?


    Meine Lieblingsfigur war DS Fallowfield mit seinen humorvollen Kommentaren; auch Hedley White mochte ich sehr, der sich eine Zukunft mit Elspeth vorstellte und dessen Welt nach ihrem frühen Tod zusammenbrach. DI Archie Penrose blieb ein bisschen verschwommen; sein Pendant Alan Grant dagegen (Ermittler in den Josephine Tey Krimis) ist mir hingegen in guter Erinnerung. Aber dies könnte sich ja in den beiden Folgebänden noch ändern, die ebenfalls bereits erschienen sind. Die Idee der Autorin (die auf der "Krimi-Couch" ein interessantes Interview zu ihren nun ins Deutsche veröffentlichten Kriminalromanen gab) finde ich sehr gut; vielleicht wird Josephine Tey (deren Kriminalromane ebenfalls neu aufgelegt wurden) dadurch auch deutschen KrimileserInnen bekannter, als sie es in Großbritannien ohnehin ist. Allerdings ist es auch ein stilistischer Spagat, den Upson hier gewagt hat, wenn man das Début mit z.B. "Der letzte Zug nach Schottland" vergleicht, den ich jüngst gelesen habe.


    Fazit:


    Ein klassischer britischer Kriminalroman um die Autorin Josephine Tey; fiktional, jedoch von realen Personen und Ereignissen inspiriert, das ich LeserInnen klassischer 'brit crime' und LiebhaberInnen des Theaters und hier, britischer Theatergeschichte gerne empfehle. Es werden nicht nur Mordfälle gelöst, sondern auch Momente des britischen Theaters beleuchtet, in der die Bevölkerung zwischen den beiden Weltkriegen des vorigen Jahrhunderts nach Ablenkung - und auch Aufmunterung gierten. Ich vergebe 3,5 * und 87° auf der "Krimi-Couch".


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • HoldenCaulfield

    Hat den Titel des Themas von „Nicola Upson - An Expert in Murder“ zu „Nicola Upson - An Expert in Murder/Experte in Sachen Mord“ geändert.
  • Funfact: Natürlich habe ich die Reihe danach schnell aus den Augen verloren. Doch in letzter Zeit hat der Kein & Aber Verlag begonnen, einzelne Bände der Reihe zu übersetzen und dadurch kam mir auch der erste Band wieder in den Sinn.


    "Experte in Sachen Mord" liegt also nun also in der Übersetzung von Verena Kilchling vor. Und weil ich mich ehrlicherweise kein Stück mehr an irgendetwas erinnere, habe ich jetzt also zu diesem ersten Band gegriffen und unterhalte mich bisher auf jedenfall gut genug, um die andren Bände die auch auf meinem Reader schlummern, zeitnah zu lesen.


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  • Meine zweite Meinung:

    Es war ein bisschen merkwürdig, da ich durchaus wusste, das ich den Roman vor Jahren schon einmal gelesen hatte (es stellt sich heraus, es ist über 10 Jahre her lol) mich aber definitiv nicht mehr an Einzelheiten erinnert habe. Geschweige denn, das ich der Autorin Josephine Tey da wohl zum ersten Mal überhaupt begegnet bin. Es war allerdings interessant, denn im Laufe der Geschichte konnte ich mich dann zumindest ungefähr wieder an die Auflösung erinnern. :lachen:


    Trotzdem würde ich Abstriche machen. "Experte in Sachen Mord" hat mich zwar gut unterhalten, aber wie schon bei meinem ersten Urteil, fand ich die Auflösung etwas hm dramatisch überzogen. Die Verwicklungen etwas zu verwickelt. Dennoch mochte ich den Erzählstil, auch wenn ich zugebe, das ich nicht finde, das die Autorin die Zeit in der der Roman spielt lebendig eingefangen hätte. im Grunde könnte er er zu verschiedenen Zeiten spielen, auch wenn er in gewisser Weise an seine Hauptfigur gebunden ist. Der Fokus liegt ganz klar auf den Figuren und ihren Motiven. Und in der Hinsicht hat mich der Krimi gut unterhalten. Außerdem hatte ich auch den Eindruck, das hier noch Luft nach oben ist und hatte auch Lust, die Reih weiter zu verfolgen.

    Das hat sich dann tatsächlich auch bewährt, denn Band 2 ist ebenfalls schon gelesen und diesen fand ich sehr viel besser als diesen Aufftakt der Reihe.


    Ich würde von damals auf heute noch mal einen kleinen Abzug vornehmen, lande aber immerhin bei einer soliden Bewertung. (Und lest vielleicht auch meine Rezi zu Band 2, das hilft eventuell auch weiter^^)


    3ratten


    Vielen Dank an den Kein&Aber Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

  • HoldenCaulfield

    Dann werde ich der Weiterverfolgung dieser Reihe vielleicht doch nochmal eine Chance geben... wenn der 2. Band besser ist als der erste ;)


    wobei mich die Josephine Tey-Romane selbst noch mehr interessieren :/ (die auch im Deutschen erschienen sind und bis auf einen allesamt noch als gelesen markiert fehlen bei mir).

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Sagota

    Persönlich fand ich Joaehine Teys Krimi selbst richtig langweilig ^^ Alibi für einen König hat sich soo gezogen. Denke wenn man einen klassischen Krimi a la Agatha Christie lesen möchte, sollte man andre Autorinnen der Goldenen Ära anachauen.