Julia Karnick - Ich glaube, der Fliesenleger ist tot

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    Die Brigitte-Kolumnistin Julia Karnick berichtet von ihren Erfahrungen zum Thema Hauskauf und Hausbau.


    Das Buch stand nicht auf meiner Wunschliste, bis gestern hatte ich auch noch nicht davon gehört. Dann hab ich den Titel bei den Neuzugängen der Onleihe gelesen und hab das Buch spontan und ohne weitere Informationen zu suchen ausgeliehen. Und gestern Abend habe ich auch sofort angefangen.


    Bis jetzt habe ich etwa ein Drittel durch und habe über folgende "Phasen" gelesen: Die Bedenken vor dem Hauskauf, die Suche nach einem Haus, der Hauskauf, die Entscheidung, das Haus abreißen zu lassen, die Planung eines Neubaus, Abriss des alten Hauses.
    Vom Thema her passt dieses Buch sehr gut, mein Mann und ich haben vor einem Jahr ein Haus gekauft, nach der Übergabe Anfang des Jahres haben wir 2,5 Monate lang von Grund auf saniert / renoviert und seit Mitte April wohnen wir in unserem Haus. Wir haben zwar nicht neu gebaut, aber viele der Probleme und Erlebnisse der Autorin kommen mir sehr bekannt vor - zum Beispiel ihr Eindruck von Maklern, der Notarbesuch,...
    Und ich habe schon sehr viel gelacht. Manche Stellen musste ich auch meinem Mann vorlesen, der das Buch gut findet, ohne es zu lesen :breitgrins:
    Ich freue mich jedenfalls schon darauf, später weiterzulesen und bin gespannt, was noch alles schief geht und was ähnlich wie bei uns ist.

  • Bei uns steht nun vielleicht auch ein Kauf an, wir sind noch nicht 1000%ig sicher, aber es geht in die Richtung.
    Auf jeden Fall werde ich, falls alles mal abgeschlossen sein sollte, mir dieses Buch schnappen und auch nach Parallelen suchen. Das scheint ja wirklich gut zu sein.


    Oder sollte ich mir vorher alles durchlesen, damit ich dann in den entsprechenden Situationen grinsend dastehen kann?? :zwinker:

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Ich bin jetzt fertig mit dem Buch und der gute Eindruck hielt bis zum Schluss.
    Sehr unterhaltsam, wie Frau Karnick dann auch vom Hausbau samt allen möglichen und unmöglichen Pannen berichtet. Wobei ich ja doch sagen muss, dass ich beim Lesen von der Wasserschaden-Geschichte schon sehr mitgelitten habe (und froh war, dass es nicht vom Flachdach kam, wir haben nämlich auch ein Flachdach).
    Einiges kam mir auch bekannt vor - da wir aber nicht selbst gebaut haben und beim Umbau sehr, sehr viel selbst gemacht haben, hatten wir nur drei Handwerkerfirmen im Haus.
    Jedenfalls hat mir das Buch sehr gut gefallen, ein toller Zufallstreffer, unterhaltsam, kustig, ansprechend geschrieben, es lässt sich gut lesen, es gibt keine langweiligen Stellen und ein paar Mal musste ich laut lachen.


    Falls es noch jemand gelesen hat, meine Lieblingsstelle war übrigens definitiv


    Freunde von uns fangen gerade an zu bauen, denen werde ich das Buch mal empfehlen, zur Vorbereitung :breitgrins:

  • Das Buch könnte auch was für mich sein. Mit Handwerkern kann man mich ja inzwischen jagen :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich fand das Buch ganz schrecklich :entsetzt:
    Und überhaupt nicht witzig.


    Ich hatte vor dem Lesen noch im Hinterkopf, daß Frau Karnick Kolumnen schreibt. Nach ein paar Kapiteln dachte ich, ich hätte falsch verstanden, daß Frau Karnick tatsächlich über ihre eigenen Bauerlebnisse schreibt und das ganze Buch sei nur eine große Kolumne. Oder eine handfeste Satire.
    Aber scheinbar fußt das Buch tatsächlich auf Tatsachen.


    Über weite Teile der Schilderungen konnte ich nur den Kopf schütteln.
    Überhaupt war ich entsetzt, wie blauäugig die Autorin und ihr Mann das Projekt Eigenheim angegangen sind.
    Da wird ein Haus gekauft, der entsprechende Kredit beantragt und die Verträge gefertigt und danach festgestellt: Hoppla, an dem Haus muß ja dies und das und jenes und das auch noch saniert werden! Das wird aber teuer!" und danach kurzerhand beschlossen, das Haus abzureißen.
    Und ich spreche nicht von Mängeln, die bei der vorherigen Begehung nicht zu sehen waren (ein ungedämmtes Dach z.B. dürfte beim ersten Blick ins Dachgeschoß offensichtlich werden).


    Der Abriß des Hauses wird in die Wege geleitet, ohne sich über Nebenkosten oder Pflichten zu informieren. Über jede Auflage der Baubehörde und die damit verbundenen Kosten sind die "Bauherren" aufs neue erstaunt (Stichwort Baustellenzufahrt).


    Das neue Haus wird munter geplant, nur um vor Vergabe der ersten Aufträge festzustellen, daß sich die Familie das in dieser Form gewünschte Eigenheim überhaupt nicht leisten kann und die Kosten radikal gesenkt werden müssen.


    Und das alles geschieht in Zusammenarbeit und unter Aufsicht eines Architektenteams....


    Ich war entsetzt.


    Nach Beginn des Baus des (deutlich abgespeckten) Traumhauses beginnt der Handwerkerirrsinn.
    Gut, jeder der schon das eine oder andere mal auf Handwerker angewiesen war weiß, auf was man sich gefaßt machen muß.
    Hier fand ich es jedoch befremdlich, daß die Bauherren bei Problemen, und waren sie noch so offensichtlich (z.B. das Rohr mitten durchs Wohnzimmer), scheinbar nicht fähig waren, die Handwerker darauf anzusprechen, sondern sich vorher Absolution bei der Architektin holen mußten bzw. gleich diese das Problem lösen ließen.


    Gleicht gehts weiter....

  • Erst als das Haus bezogen war und schon nach wenigen Stunden das Wasser im Wohnraum stand, habe ich Frau Karnick bemitleidet.
    Das stelle ich mir ganz schlimm vor, das Haus ist endlich fertig, man glaubt, alles hinter sich zu haben, und dann das.
    Daß man dann mit den Nerven am Ende ist, glaube ich gerne.


    Nichtsdestotrotz habe ich fast durch das ganze Buch den Kopf geschüttelt.
    Ich habe es aber auch noch nie verstanden, beim Hausbau oder Umbau alles aus der Hand zu geben und sich einen Generalunternehmer oder ein Architektenteam um alles kümmern zu lassen, von Kostenplanung bis Handwerkerbeauftragung.
    Vielleicht verstehe ich das nicht, weil es in unserem Umfeld (weit ab jeder Großstadt, seeeehr ländlich) einfach normal ist, sich selbst um das alles zu kümmern und auch beim Bau eines Hauses oder beim Umbau einige Dinge selbst zu machen, anstatt für jeden Pups eine Firma zu beauftragen.
    Am Ende schlägt sich das ja auch finanziell nieder.


    Als ich gelesen habe, daß die Familie nicht mal ihre Umzugskartons selbst gepackt hat, sondern sogar das von der Umzugsfirma erledigen ließ, haben mich die enormen Kosten des Projekts "Eigenes Haus" nicht mehr gewundert.


    Insgesamt kommt das Buch bei mir recht schlecht weg.
    Unter normalen Umständen hätte ich es auch schon ziemlich am Anfang, beim Abriß des Hauses, abgebrochen, da ich aber einen Arzttermin mit längeren Wartezeiten zwischen den einzelnen Behandlungen und als einzigstes dieses Buch dabei hatte, habe ich es durchgelesen.

  • Als ich gelesen habe, daß die Familie nicht mal ihre Umzugskartons selbst gepackt hat, sondern sogar das von der Umzugsfirma erledigen ließ, haben mich die enormen Kosten des Projekts "Eigenes Haus" nicht mehr gewundert.


    gut, dass ich mir das Buch doch nicht zugelegt habe. Damit könnte ich mich wohl auch so gar nicht identifizieren.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Identifizieren konnte ich mich mit der Autorin auch nicht, musste ich aber auch nicht. Ich fand es lustig, weil wir Ähnliches kurz zuvor selbst mitgemacht hatten und weil uns manches (zumindest zu diesem Zeitpunkt*) zum Glück erspart blieb. Aber so naiv und unvorbereitet sind wir an das Projekt Hauskauf nicht herangegangen. Auch wenn man nicht alles im Voraus planen kann und es immer unerwartete Überraschungen gibt, besser planen als in diesem Buch kann und sollte man solch ein Vorhaben schon.


    *


    Erst als das Haus bezogen war und schon nach wenigen Stunden das Wasser im Wohnraum stand, habe ich Frau Karnick bemitleidet.
    Das stelle ich mir ganz schlimm vor, das Haus ist endlich fertig, man glaubt, alles hinter sich zu haben, und dann das.
    Daß man dann mit den Nerven am Ende ist, glaube ich gerne.


    Damals sagte ich noch, dass ich froh bin, dass uns so was nicht passierte. 6 Monate später hatten wir auch in mehreren Zimmern Wasser. Wer z.B. nachts zuhören darf, wie u.a. durch die Badezimmerdecke 5 Liter Wasser pro Stunde tropfen, der hat am Ende wirklich keine Nerven mehr.
    Aus diesem Grund lese ich derzeit solche Bücher auch lieber nicht mehr... :zwinker:

  • Jaaa, Wasser ist übel :sauer:


    Auch wenn man nicht alles im Voraus planen kann und es immer unerwartete Überraschungen gibt, besser planen als in diesem Buch kann und sollte man solch ein Vorhaben schon.


    Genau.


  • Ich habe es aber auch noch nie verstanden, beim Hausbau oder Umbau alles aus der Hand zu geben und sich einen Generalunternehmer oder ein Architektenteam um alles kümmern zu lassen, von Kostenplanung bis Handwerkerbeauftragung.
    Vielleicht verstehe ich das nicht, weil es in unserem Umfeld (weit ab jeder Großstadt, seeeehr ländlich) einfach normal ist, sich selbst um das alles zu kümmern und auch beim Bau eines Hauses oder beim Umbau einige Dinge selbst zu machen, anstatt für jeden Pups eine Firma zu beauftragen.
    Am Ende schlägt sich das ja auch finanziell nieder.


    Die Eigenbau-Baustellen kenne ich auch von meiner Familie auf dem Land.


    Dass man sich einen Architekten nimmt, kann ich allerdings auch nachvollziehen. Komplett alles selber organisieren und sehr viel selber machen kannst du nur, wenn du 1. Ahnung von der Materie hast 2. handwerklich fit bist und/oder entsprechende Freunde und Angehörige hast 3. vor Ort bist und nicht zwei Stunden vom neuen Heim weg bis spät in die Nacht einem Fulltimejob nachgehst. Sind die Umstände nicht entsprechend, würde es mich komplett überfordern, eine Baustelle zu beaufsichtigen und Gewerke zu koordinieren.


    Die Finanzierung muss man natürlich im Auge behalten.


    Ich mochte die Kolumnen der Autorin immer sehr. Wenn man bei dem Bau-Buch allerdings Muskelkater vom Kopfschütteln kriegt, weil das Projekt allzu naiv angegangen wurde, ist dieses Buch wohl eher nichts für mich. Auch wenn man davon ausgehen muss, dass die Autorin künstlerisch übertreibt.