John Wyndham - Die Triffids

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.896 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kati.

  • John Wyndham - Die Triffids

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    Die Auswirkungen eines Meteorschauers lassen einen Großteil der Menscheit erblinden, nur einige wenige überstehen das Naturphänomen unbeschadet - so zum Beispiel die Hauptperson des Buchs, Bill Mason. Er lag zum Zeitpunkt der Katastrophe nach einer Operation mit verbundenen Augen im Krankenhaus und ist nun einer der wenigen Menschen in London die noch etwas sehen können. Bedrohlicher wird die Situation noch dadurch, dass es seit wenigen Jahren eine neue sich fortbewegende Pflanze (die Triffid) gibt, deren Giftstachel Menschen töten kann.


    Das klingt so weit sehr trashig, fast lächerlich, doch schon nach ein paar Seiten ist klar, dass man es hier durchaus mit einem ernsthaften Roman mit Tiefgang und keinem Weltuntergangs-Trash zu tun hat. Im Buch stehen die Gefühle der Menschen, die Art wie sie mit der auswegslosen Situation umgehen und vor allem das Verhalten der Menschen die noch sehen können ganz klar im Vordergrund. Die namengebenden Triffids spielen natürlich auch eine Rolle im Buch, dienen aber eher dazu die Situation der erblindeten Menschen noch deutlicher hervorzuheben. Gleich zu Beginn wird darauf hingewiesen, dass der Mensch den Triffids vor allem dadurch überlegen ist, dass er sehen kann - ein Vorteil der den meisten Menschen kurz danach genommen wird.


    Sehr bedrückend beschreibt der Autor die verzweifelte Situation der Menschen, die von einem Augenblick auf den anderen ohne fremde Hilfe nicht mehr überleben können. Geradezu gespenstisch sind die Eindrücke der verlassenen Londoner Innenstadt, durch die Bill Mason wandert nachdem er das Krankenhaus verlassen hat.


    Noch beklemmender war für mich aber das Verhalten einiger Menschen die das Glück haben noch sehen zu können. Diese Machtsituation wird oft rücksichtslos zum eigenen Vorteil ausgenutzt. Wyndham verfällt hier aber nicht komplett in Schwarzmalerei, es gibt immer die Hoffnung auf Rettung und auch positive Versuche das Zusammenleben von Blinden und Sehenden zu organisieren und so den Fortbestand der Menschheit zu sichern.


    Klingt der Inhalt durch die gehenden, fleischfressenden Pflanzen auch noch so lächerlich - beim Lesen entstehen erschreckend realistische Bilder, die das Buch für mich absolut lesenswert machen.


    4ratten

  • Ich habe dazu letztens die Verfilmung gesehen und die war... na ja, nicht so prickelnd. Das man aus dem Thema aber literarisch etwas machen kann, kann ich mir gut vorstellen.
    Danke also für die Rezi, von dem Buch als Grundlage wusste ich bisher nichts. :winken:


  • Ich habe dazu letztens die Verfilmung gesehen und die war... na ja, nicht so prickelnd. Das man aus dem Thema aber literarisch etwas machen kann, kann ich mir gut vorstellen.
    Danke also für die Rezi, von dem Buch als Grundlage wusste ich bisher nichts. :winken:

    Ich auch nichts von dem Buch gewusst, aber ich kann mir auch vorstellen, dass der Stoff als Buch besser funktioniert als die Verfilmung. Dank deiner Rezension würde ich dem Buch jetzt doch mal eine Chance geben, Seoman.


    Denn dieser TV-Zweiteiler war...
    Lassen wir es bei Katis "nicht so prickelnd", denn das ist noch sehr euphemistisch. :kotz:


  • Ich auch nichts von dem Buch gewusst, aber ich kann mir auch vorstellen, dass der Stoff als Buch besser funktioniert als die Verfilmung. Dank deiner Rezension würde ich dem Buch jetzt doch mal eine Chance geben, Seoman.


    Das freut mich. Ich kenne die Verfilmung nicht, aber so wie sich das anhört werde ich mir die auch lieber gar nicht ansehen.


    Seoman

  • Ich habe vor ca. zwei Jahren die neue Hörspielbearbeitung gehört und fand sie wirklich klasse! Wem das Thema zu düster ist oder halt nicht liegt, der wird auch mit dem Hörspiel nichts anfangen können. Mir hat es aber sehr gut gefallen.


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  • Deine Rezension hätte ich um ein Haar überlesen, Seoman. Ich schleiche schon lange um Wyndham herum - nun werde ich ihn bei Gelegenheit mal ordern. Danke! :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Der Roman ist schon ziemlich alt, oder?
    Er (bzw. die ältere Verfilmung) wird ja in der Rocky Horror Picture Show zitiert:

    Zitat

    "I really got hot when I saw Janette Scott fight a triffid that spits poison and kills."


    Grüße von Annabas :winken:

  • Der Roman ist schon ziemlich alt, oder?


    Ziemlich alt? Was willst Du damit sagen? boxen


    Wyndham starb 1969. The Day of the Triffids erschien 1951. Das ist meine Generation ... :breitgrins:


    Es gab übrigens eine Zeitlang ein Graffiti in London: Say it with flowers - give her a triffid! :smile:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ziemlich alt? Was willst Du damit sagen? boxen


    Wyndham starb 1969. The Day of the Triffids erschien 1951. Das ist meine Generation ... :breitgrins:


    Dann ist nicht nur der Roman ziemlich alt. :elch: