John Wyndham - Die Triffids
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Die Auswirkungen eines Meteorschauers lassen einen Großteil der Menscheit erblinden, nur einige wenige überstehen das Naturphänomen unbeschadet - so zum Beispiel die Hauptperson des Buchs, Bill Mason. Er lag zum Zeitpunkt der Katastrophe nach einer Operation mit verbundenen Augen im Krankenhaus und ist nun einer der wenigen Menschen in London die noch etwas sehen können. Bedrohlicher wird die Situation noch dadurch, dass es seit wenigen Jahren eine neue sich fortbewegende Pflanze (die Triffid) gibt, deren Giftstachel Menschen töten kann.
Das klingt so weit sehr trashig, fast lächerlich, doch schon nach ein paar Seiten ist klar, dass man es hier durchaus mit einem ernsthaften Roman mit Tiefgang und keinem Weltuntergangs-Trash zu tun hat. Im Buch stehen die Gefühle der Menschen, die Art wie sie mit der auswegslosen Situation umgehen und vor allem das Verhalten der Menschen die noch sehen können ganz klar im Vordergrund. Die namengebenden Triffids spielen natürlich auch eine Rolle im Buch, dienen aber eher dazu die Situation der erblindeten Menschen noch deutlicher hervorzuheben. Gleich zu Beginn wird darauf hingewiesen, dass der Mensch den Triffids vor allem dadurch überlegen ist, dass er sehen kann - ein Vorteil der den meisten Menschen kurz danach genommen wird.
Sehr bedrückend beschreibt der Autor die verzweifelte Situation der Menschen, die von einem Augenblick auf den anderen ohne fremde Hilfe nicht mehr überleben können. Geradezu gespenstisch sind die Eindrücke der verlassenen Londoner Innenstadt, durch die Bill Mason wandert nachdem er das Krankenhaus verlassen hat.
Noch beklemmender war für mich aber das Verhalten einiger Menschen die das Glück haben noch sehen zu können. Diese Machtsituation wird oft rücksichtslos zum eigenen Vorteil ausgenutzt. Wyndham verfällt hier aber nicht komplett in Schwarzmalerei, es gibt immer die Hoffnung auf Rettung und auch positive Versuche das Zusammenleben von Blinden und Sehenden zu organisieren und so den Fortbestand der Menschheit zu sichern.
Klingt der Inhalt durch die gehenden, fleischfressenden Pflanzen auch noch so lächerlich - beim Lesen entstehen erschreckend realistische Bilder, die das Buch für mich absolut lesenswert machen.