Kate Mosse - Das verlorene Labyrinth

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 10.770 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von claire.

  • @yersey
    Na, wenn es sich schon mal vom Sub ins Auto durchgekämpft hat :lachen: . Warum fängst Du denn nicht einfach an - mußt Du Dich zum Lesen überwinden?

  • Hi!


    Ich habe das Buch gelesen und war nicht grade begeistert.


    Meine Rezi:
    Ein weiteres Buch über den heiligen Gral, das ewige Leben und Bösewichte, die beides an sich reissen wollen. Spannend ist der Ansatz, die Geschichte aus zwei Perspektiven mit 800 Jahren Zeitunterschied zu erzählen. Da ist Alaïs, die sich gegen eine böse Schwester und einen untreuen Ehemann behaupten muss und zudem noch die Aufgabe hat, uralte Bücher zu schützen. Und das in einer Zeit, in der Carcassonne, eine Hochburg der Glaubensgemeinschaft der Katharer, vom französischen Kreuzzugsheer bedroht wird, das der so genannten Ketzerei ein Ende machen will.
    Und dann gibt es Alaïs Nachfahrin Alice Tanner, die sich im hier und heute gegen Figuren behaupten muss, die Alaïs' Gegenspielern aufs Haar gleichen.
    Klingt wirr und ist es streckenweise auch. Der Mix aus modernem Thriller, historischem Roman und einem Schuss Esoterik ist nur bedingt gelungen. 700 Seiten sind zwar ziemlich viel, aber er reicht eben doch nicht, um die Geschichte des Grals zu erzählen und noch zwei Sets an Protagonisten sauber auszuarbeiten. So bleiben sowohl Alaïs als auch Alice (die vor allem als hysterisch herumhüpfendes Huhn in Erinnerung bleibt) erschreckend blass. Was treibt diese beiden Frauen dazu, sich wider besseres Wissen ständig in Lebensgefahr zu begeben? Woher nehmen sie den Mut? Diese Antworten bleibt Kate Mosse schuldig, weil sie zu beschäftigt damit ist, die Fiesen und Hinterhältigen ihre Ränke ausführlich schmieden zu lassen. Und zwar auch hier ohne eine Erklärung für deren Motivation abzuliefern oder die Charaktere nur halbwegs begreifbar zu machen.
    Und dann noch das: Nach langem Hin und Her wird zum Schluss doch noch erklärt, was es jetzt mit diesem Gral genau auf sich hat. Die Erklärung wirkt allerdings ziemlich hingeschludert und als vollständig würde ich sie keineswegs bezeichnen.
    Das Buch taugt allenfalls als Ferienlektüre, bevor man vor Langeweile eingeht. Man kann dem Roman echt nur zugute halten, dass er trotz der oben erwähnten Schwächen immer noch einigermassen unterhaltsam und spannend genug ist, dass man ihn nicht gleich in die Ecke wirft, weil man wissen will, wie es ausgeht.


    2ratten


    Liebe Grüsse


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich habe das Buch im Urlaub buchstäblich am Strand aufgelesen, und da es in letzter Zeit recht präsent war und ich gerade erst einen historischen Roman gelesen hatte, der mich ein wenig "angefixt" hatte, habe ich es mir sofort geschnappt.


    Das Resultat war eher ernüchternd: Ich habe das Buch nach knapp 200 Seiten wieder dort hingebracht, wo ich es gefunden hatte, vielleicht hat ja jemand anderes mehr Spaß daran.
    Mir war die "Nackenbeißer-Komponente" zu präsent.


    ...und mit dem Gablé, den ich kurz davor gelesen hatte, konnte es einfach nicht mithalten...


    lg, adia

  • Letzte Nacht gerade beendet.


    Meine Meinung


    Voller Vorfreude habe ich mich auf dieses Buch gestürzt, klang es doch spannend, mystisch und auch historisch. Allerdings hat das Buch für mich nicht das gehalten, was es versprochen hatte. Meine Erwartungen wurden leider kaum erfüllt, wobei ich gestehen muss, dass ich gar nicht genau sagen kann, was ich erwartet hatte.


    Sprachlich und stilistisch gibt es nicht sehr viel auszusetzen. Der Roman lässt sich recht flüssig lesen, allerdings stören die französischen und okzitanischen Satzfragmente stellenweise erheblich.
    Zwar gibt es ein Glossar für die wichtigsten okzitanischen Ausdrücke, die Kate Mosse verwendet, doch wird vorausgesetzt, dass jeder Leser des französischen mächtig ist. Denn hierzu wird der fremdsprachlich nicht so begabte Leser vergeblich einen Anhang suchen. Entweder man schnappt sich also ein Wörterbuch und übersetzt die teilweise wichtigen französischen Sätze selbst oder überliest sie einfach.


    Der Aufbau des Romans gefiel mir ganz gut, wurde doch so stetig Spannung aufgebaut. Im Wechsel liest man über Gegenwart und Vergangenheit, wobei mir zu Beginn der Vergangenheitsteil besser gefiel. Zum Ende hin bevorzugte ich dann die Passagen der Gegenwart, vermutlich weil hier der größte Raum für wilde Spekulationen war.


    Gerade die Möglichkeit sich verrückte Theorien auszudenken und die unglaublichsten Spekulationen anzustellen, gefiel mir an diesem Roman am Besten.


    Leider hat die Autorin nicht gerade mit unlogischen, nicht nachvollziehbaren Szenen gespart. Gerade im Prolog hab ich mir oft die Haare gerauft. Im Laufe der Geschichte wird das aber zum Glück erheblich weniger, sonst hätte ich das Buch wohl auch nicht beendet.


    Auch konnte ich mit einigen Charakteren überhaupt nicht warm werden. Gerade Alice blieb mir eigentlich bis zum Ende fremd. Sie wirkte zu platt, zu farblos und sehr klischeebehaftet.
    Andere Charaktere fand ich hingegen sehr gut gelungen. Kate Mosse hat die ganze Palette von Figuren geschaffen, von absolut missglückt und stereotyp, über mittelmäßig zu brillant und sehr facettenreich.


    Zum Ende des Romans wird die Geschichte leider etwas zäh und auch ungünstig erzählt. Der Wechsel in die Vergangenheit wird stellenweise durch Erzählungen der historischen Ereignisse in der Gegenwart ersetzt. Hier verliert der Roman eindeutig in meinen Augen.
    Der Show-down hingegen ist gelungen und rundet das Buch befriedigend ab, auch wenn leider einige Fragen offen bleiben, die sich der aufmerksame Leser gestellt haben mag.


    Bewertung


    Mit viel Wohlwollen
    7_10.png

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Hey Cait, wo hast du denn das 7/10 her? :schulterzuck: Ich bewerte nämlich ursprünglich auch auf einer Skala bis 10, aber in den smileys kann ich es nicht finden


    Viele Grüße,
    Muertia

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)

  • Die Historikerin Alice Tanner nimmt als "Gast" an einer archäologischen Ausgrabung im Languedoc teil. In einer Felshöhle findet sie zwei Skelette unter dem Bild eines Labyrinths an der Felswand. Bei den Toten liegt ein Ledersäckchen und ein alter Ring, in den ebenfalls ein Labyrinthsymbol eingeprägt ist.


    Diese Entdeckung löst eine Kette von Ereignissen aus. Shelagh, Alices Freundin, verschwindet spurlos, die Polizei wird eingeschaltet, ein Polizist kommt zu Tode, und ein älterer Herr taucht auf, der über rätselhaftes Wissen verfügt.


    Und immer wieder hat Alice Visionen von einer Frau, die sie zu kennen glaubt, aber nicht einordnen kann.


    Parallel dazu verläuft der zweite Handlungsstrang. Wir schreiben das Jahr 1209. Alaïs ist die Tochter eines hohen Beamten auf der Burg von Carcassonne, in der Region toben Kämpfe - die Katholiken aus dem Norden führen einen Kreuzzug gegen die im Süden beheimateten Katharer. Inmitten dieser Gefahr vertraut Alaïs' Vater ihr ein Geheimnis an: er ist einer der Hüter dreier uralter, geheimnisvoller Pergamente, die es zu schützen gilt.


    Gleichzeitig historischer Roman und Gralsthriller, eine spannende Geschichte, die mich nach dem ziemlich misslungenen Prolog in ihren Bann gezogen hat. Die Verflechtung von Gegenwart und Vergangenheit ist Kate Mosse gut gelungen, die Schilderung der Schauplätze hat mich neugierig auf Carcassonne und das Labyrinth in der Kathedrale von Chartres gemacht. Bis zum Showdown blieb das Buch für mich trotz der Länge fesselnd.


    Punktabzug gibt es allerdings für ein paar ziemlich konstruierte Zufälle, die inflationäre Verwendung französischer und okzitanischer Wörter (hier wäre weniger mehr gewesen, ein paar Einsprengsel an sinnvollen Stellen hätten gereicht) und Anachronismen wie "Stahl", den es im 13. Jahrhundert noch nicht gab.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das Buch: Wieder mal ein Buch über den Gral-Mythos! Gekauft habe ich es mir aufgrund des vielversprechenden Klappentextes. Die Geschichte ist auf zwei Handlungsstränge aufgebaut. Da gibt es Alice in der Gegenwart, die etwas dümmlich und unbeholfen in die Machenschaften einer Sekte gerät. Per Zufall entdeckt sie bei Ausgrabungen in Südfrankreich eine Höhle, deren Inhalt – ein Steinring, zwei Skelette, ein Lederbeutel und ein myteriöses Labyrinth – sie in Schwierigkeiten bringen.
    Die andere Handlung erzählt von Alaïs (Alices Vorfahrin), die in Carcassonne des 13. Jahrhunderts lebt, zu einer Zeit in der die Katharer von den Franzosen verfolgt werden. Mit ihr erleben wir die Kreuzzüge und Gefahren dieser Zeit und auch sie hat eine Verbindung zum dem geheimnisvollen Labyrinth und dem sagenumwobenen Gral, der ewiges Leben schenken soll.


    Meine Meinung: Der Prolog war enttäuschend, der Schreibstil gefiel mir überhaupt nicht und versprach nichts Gutes. Entgegen meinen Erwartungen wurde es jedoch viel besser und ich kam gut in die Geschichte rein. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist Kate Mosse sehr gelungen, Tempo und Story sind durchgehend sehr spannend. Nie wird zu viel verraten, die Hauptcharaktere sind gut aufgebaut und durchleben nachvollziehbare Entwicklungen. Auch die kurzen, übersichtlichen Kapitel sowie das Happy-End empfand ich als angenehm und bis dahin hätte das Buch eigentlich 4-5 Ratten verdient gehabt. Wenn es denn nicht diese häufigen logischen Fehler gegeben hätte, die mich doch sehr geärgert haben. Ich konnte einfach nicht darüber hinwegsehen. Holperige Zusammenführungen verschiedener Handlungsstränge, unnötiger Aufbau von Charakteren (Authié), zum Ende hin und vor allem der Showdown waren mir zu hollywoodmäßig und ich hatte den Eindruck als wäre das Buch gleich filmgerecht geschrieben worden. Die Aussage des Grals, dass man durch seine Vergangenheit lebt und die Geschichte an seine Nachfahren weitergeben soll, trifft in meinen Augen nicht auf dieses Buch zu. Denn dafür hat es zu wenig von der Geschichte der Katharer, des Languedoc und der Kreuzzüge erzählt. Etwas weniger Hollywood, dafür etwas mehr Geschichte und Tiefgang hätte ich mir gewünscht. Die französischen und okzitanischen Ausdrücke haben mich nicht gestört. Insgesamt ein solides Buch, und wenn man beide Augen zudrücken kann ist es eine spannende Lektüre.


    Ich verleihe mit viel Wohlwollen 3 Leseratten! 3ratten

    LG, resca

    Einmal editiert, zuletzt von resca ()

  • Hallo! :winken:


    Ich bin zwar noch nicht fertig (bin erst auf Seite 324), aber bis jetzt bin ich von diesem Buch begeistert!! :breitgrins:
    Hoffentlich werde ich gegen Ende hin nicht doch noch enttäuscht...aber ich lass mich da mal überraschen! Schließlich gehen eure Meinungen auch sehr auseinander! :zwinker:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • So! Bin mit dem Buch nun fertig geworden und ich kann sagen, dass es mir sehr gut gefallen hat --> Pageturner! :breitgrins:
    Das die Geschichte so aufgebaut ist, dass abwechselnd in der Vergangenheit und in der Gegenwart geschrieben wurde hat meiner Meinung nach die Spannung gehalten. Obwohl ich ja zugeben muss, dass mich die Geschichte von Alaïs doch mehr angesprochen hat, als die von Alice.
    Was mich allerdings gestört hat war, dass in der Gegenwart so unglaublich viele Namen gefallen sind, die ich mir nicht merken konnte. Das hatte zur Folge, dass ich manchmal doch etwas verwirrt war und nicht recht wusste wer jetzt was getan hat oder wer von den vielen Nebenpersonen eigentlich welche Rolle spielte... :rollen:


    Aufgrund dessen vergebe ich: 4ratten
    :zwinker:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • So, ich kram jetzt den Thread mal aus Versumpfung aus :breitgrins:
    Habe es endlich geschafft es zu lesen, vor einigen Monaten und mir hat es sehr gut gefallen, es hat zwar eine weile gedauert, aber ich fand es einfach und flüssig zu lesen. 4ratten


    Liebe Grüße


    yersy

    Ein Buch ist ein Garten den man in der Tasche trägt.<br /><br />arabisches Sprichwort<br /><br />dann trag ich ja immer mehr als nur einen Garten mit mir rum

  • Für mich war das nichts. Abgesehen davon, dass sich das Buch flüssig liest, kann ich wenig Positives daran finden. Zu viele Personen, zu viele französische Wörter, zu wenig Handlung und zu wenig Tiefgang. Mit Alais wurde ich überhaupt nicht warm, über ihre Aktionen hätte ich im wirklichen Leben nur den Kopf geschüttelt. Die wunderschöne historische Kulisse Carcassonne ging fast völlig unter. Bis Seite 130 habe ich es geschafft, dann war mir meine Zeit dafür zu schade.


    1ratten

  • Meine Erwartungen an dieses Buch waren nicht besonders hoch, deswegen war ich insgesamt ganz positiv ueberrascht. Ich fand es war genuegend Spannung vorhanden und liess sich ausserdem fluessig lesen.
    Ein wenig mehr Erklaerungen zum Thema Katharer haette ich aber schon gut gefunden, weil ich mich dazu nicht auskenne und auch die eingestreuten franzoesischen Woerter haben mich gestoert.
    Das Ende hat mich nicht ganz ueberzeugt, aber trotzdem haben ich mich insgesamt gut unterhalten gefuehlt.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Meine Meinung:


    Ein interessantes und ein wenig anderes Buch über den heiligen Gral. Sehr gut haben mir die zwei Zeitebenen gefallen, auf denen das Buch spielt. Die Geschichte von Alais fand ich für mich etwas interessanter als die von Alice.
    Minuspunkte gibt es bei beiden Hauptpersonen für die oft schnellen Aktivitäten, deren Beweggründe nicht immer ideal durchleuchtet werden.
    Verständlich bei der Länge des Buches ist die Raffung der Geschichte zum Ende des Buches, an denen sich die beiden Zeitebenen überschneiden/berühren. Aber mir ging es dann doch zu schnell. Vor allen Dingen, weil ich kein Französisch kann und die ganzen Namen der (historischen) Persönlichkeiten und Orte ziemlich verwirrend waren.
    Auch die Liebesgeschichten waren mir zu dick aufgetragen. Etwas weniger unsterbliche Liebe hätte mir gefallen.
    Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und vergebe daher:
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: