Auch wenn man kein studierter Botaniker ist, kann man eine Tulpe von einer Rose unterscheiden. D'accord. Ich weiss sogar, was ein Stempel oder was ein Staubgefäss ist. Deswegen wird ein Botaniker in leitender Position trotzdem mit mir nicht über die Finessen z.B. der pflanzlichen Osmose und ihre Verwendung in der modernen Medizinaltechnik diskutieren wollen. Auch wenn ich 80 Stunden in der Woche Belletristik lese und renzensiere.
Das stimmt natürlich. Womit wir aber wieder beim Thema wären, dass Literaturwissenschaftler ihre Rezensionen im Följetong für andere Literaturwissenschaftler schreiben - nicht aber für die weitaus größere Gruppe der Buchkäufer und Leser. Und deshalb hat das Följetong inzwischen nur noch so wenig Einfluss auf das Buchgeschäft.
Witzig finde ich das hier:
ZitatThorsten Wiedau schraubt sein Pensum in den Jahren immer weiter hoch, um vorn zu bleiben. 500 Exemplare pro Jahr liest er am Ende. Es sind Jahre, in denen aus dem Studenten ein Familienvater geworden ist. Zwei kleine Söhne hat er. Irgendwann setzt er sich mit seiner Frau zusammen. Er steht vor der Wahl: Weniger machen oder ganz aufhören. Nach dem Gespräch entscheidet er sich für das Aufhören. „Amazon hat das gar nicht interessiert. Die haben sich nie gemeldet.“
Was sollte Amazon das bitte auch interessieren? Mir hat der Name Wiedau bisher noch gar nichts gesagt. Ich schere mich nicht um die Ranglisten dort. Ich veröffentliche meine Meinung auch auf Amazon, aber ich beobachte weder Kommentare (bis auf eine Ausnahme) noch irgendwelche Hilfreich-Klicks dazu.
Der Mann hat ein Problem, wo keines ist